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System Familie Heft 4/1998
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1/1998 - 2/1998 - 3/1998 - 4/1998 - Übersicht
Hildenbrand, Bruno und Tom Levold (1998): Editorial. In: System Familie 11(4), S. 153-154 - Volltext als PDF
Levold, Tom (1998): Schwangerschaftskonfliktberatung aus systemischer Perspektive. In: System Familie 11(4), S. 155-164 - Volltext als PDF
abstract:
Ausgehend von einer systemisch-konstruktivistischen Perspektive werden
gesellschaftliche, intersubjektive und individuelle Konstruktionen von
Schwangerschaft und Abtreibung dargestellt, die im
Schwangerschaftskonflikt aufeinander treffen können. Besonderer
Stellenwert kommt der Tatsache der Zwangsberatung zu, die für
Beraterinnen wie Klientinnen nur geringen Handlungsspielraum zu
eröffnen scheint. Neben Überlegungen zum Problem der Entscheidung in
Konfliktsituationen werden abschließend Möglichkeiten eines autonomie-
und ressourcenfördernden Vorgehens in der Beratungssituation umrissen.
Loos-Hilgert, Vera und Elisabeth Mackscheidt
(1998): Selbsterfahrung und Praxisbegleitung in einer Fortbildung für
Beraterinnen in der Schwangerschaftskonfliktberatung. In: System
Familie 11(4), S. 165-170 - Volltext als PDF
abstract:
Die Darstellung der Familienselbsterfahrung und der Praxisbegleitung,
die wir im Rahmen einer Fortbildung für Beraterinnen von Schwangeren
und ihren Familien durchgeführt haben, verbinden wir mit Überlegungen
zur Struktur dieser Gruppenarbeit und mit einer Reflexion der
thematischen Schwerpunkte in beiden Prozessen. Wir erörtern den Sinn
einer Verknüpfung von Selbsterfahrung und Praxisbegleitung in
identischem Gruppensetting. Anhand einiger zentraler Themen zeigen wir
auf, wie das Durchspielen systemischer Sichtweisen und
Handlungskonzepte für die Arbeit in einem nichttherapeutischen Kontext
und gerade auch für eine ziel- und ressourcenorientierte
Schwangerschafts(konflikt)beratung genutzt werden kann.
Ludewig-Kedmi, Revital (1998):
Geteilte Delegation in Holocaust-Familien: Umgang mit der Ambivalenz
gegenüber Deutschland. In: System Familie 11(4), S. 171-178 - Volltext als PDF
abstract: Holocaust-Überlebende,
die nach 1945 Deutschland als ihren Wohnort wählten und dort Familien
gründeten, haben oft ein ambivalentes Verhältnis gegenüber Deutschland.
Anhand des Fallbeispiels einer Holocaust-Familie, in der der Vater als
Jude mit gefälschten Ausweispapieren in der deutschen Wehrmacht tätig
war und die Mutter die Konzentrationslager Auschwitz und Bergen-Belsen
überlebte, wird der familiäre Umgang mit dieser Ambivalenz analysiert.
Die ambivalenten Gefühle der ersten Generation gegenüber Deutschland
werden gespalten und als geteilte Delegation auf die beiden Söhne
tradiert. Ein Sohn erhält die Über-Ich-Delegation, nicht "auf dem
Massen-grab" zu leben, er wird jüdisch orthodox und emigriert nach
Israel. Der zweite Sohn bekommt den "verbotenen" Teil der Delegation,
der auf der Es-Ebene liegt, er lebt gut integriert in Deutschland und
wird zum "Deutschen" der Familie. Die geteilte Delegation ist damit
eine familiäre Bewältigungsstrategie und verkörpert einen Versuch von
jüdischen Familien, mit der Ambivalenz zu leben. Das Phänomen der
geteilten Delegation als familiäre Bewältigungsstrategie hat auch
Relevanz für Therapien mit Flüchtlings- und Immigrantenfamilien
bezüglich der Ambivalenz zwischen ihrem Gast- und Heimatland.
Wilkes, Johannes (1998): Effie Briest - die Dynamik einer Scheidung. Zum 100. Todestag von Theodor Fontane. In: System Familie 11(4), S. 179-183 - Volltext als PDF
abstract: Der Dichter Theodor
Fontane (1819–1898), dessen Todestag sich am 20. 9. 1998 zum 100. Male
jährte, beschreibt in seinem Spätwerk „Effi Briest“, wie die wegen
Untreue geschiedene Effi sich nach ihrer Tochter Annie sehnt, die beim
Vater aufwächst. Nach Jahren der Trennung kommt es auf Initiative der
Mutter zum Wiedersehen zwischen Tochter und Mutter, das jedoch aufgrund
negativer Botschaften des Vaters, die zu Ambivalenzkonflikten des
Kindes führen, zur großen Enttäuschung wird.
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