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Zeitschrift für Systemische Therapie und Beratung - Heft 1/2004
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1/2004 - 2/2004 - 3/2004 - 4/2004 - Überblick
Gerhart, Diane (2004): Buddhistische Philosophie und postmoderne Praxis: Achtsamkeit in der Therapie. In: ZSTB 22(1), S. 5-14.
abstract: Dieser Artikel
untersucht die Parallelen zwischen Buddhismus und postmodernen Theorien
der Familientherapie. Er stellt das Potenzial buddhistischer Ideen
heraus, um aktuelle Praxisformen zu erweitern und wieder zu beleben.
Zuerst werden sechs buddhistische Konzepte - Leerheit, wechselseitige
Abhängigkeit (Interdependenz), Unbeständigkeit, Nicht-Selbst,
Nicht-Wissen und Mitgefühl - im Kontext postmoderner Therapien
diskutiert - einschließlich lösungsorientierter, narrativer und
kollaborativer Ansätze. Anschließend wird die buddhistische Sichtweise
von Leiden, seinen Ursprüngen und seiner Überwindung unterschieden von
postmodernen Annahmen. Schließlich werden die Implikationen für Praxis
und Ausbildung skizziert. Dabei wird besonders hervorgehoben, wie
buddhistische Philosophie in einzigartiger Weise aktuelle postmoderne
Praxisformen mit Hilfe der Konzepte von Achtsamkeit und Mitgefühl
vervollständigt, indem sie sowohl zum Verständnis als auch zu Minderung
menschlichen Leids führt.
Schmid, Bernd und Peter Boback (2004): Wirklichkeitskonstruktive Traumarbeit. In: ZSTB 22(1), S. 15-26.
abstract: Anhand eines
Beispiels wird zunächst die Arbeit mit Träumen im Kontext von Beratung
dargestellt. Hierbei wird Traumarbeit auch als ein Medium für
kulturorientierte Kommunikation, die auf vielen Ebenen Sinn macht,
begriffen. Im Umgang mit dem Traum als Wirklichkeitsinszenierung werden
verschiedene Möglichkeiten der Bedeutungsanreicherung im Traumdialog
unterschieden, wobei mit der Metapher des Theaters gearbeitet wird.
Danach wird ein Modell für die Architektur von Traumwirklichkeiten
vorgestellt. Mit diesem werden die Ebenen des schöpferischen
Traumdialogs und die Wirklichkeitssphären, auf die sie sich beziehen
können, differenziert. Schließlich werden Wirkungen der Traumarbeit und
ihr Stellenwert in der Qualifizierung von Professionellen erörtert.
Moser, Christian (2004):
Gesellschaftliche Aspekte psychiatrischer Diagnostik am Beispiel
standardisierter Erhebungsprozeduren. Kritik einer
medizinisch-reduktionistischen Psychiatrie. In: ZSTB 22(1), S. 27-41.
abstract: Der psychiatrische
Krankheitsbegriff ist nicht vergleichbar mit einer Diagnose in der
somatischen Medizin. Diese hat Bedeutung für die gesellschaftliche
Stellung psychiatrisch erkrankter und für therapeutische
Beziehungsgestaltungen. Alle Überlegungen naturwissenschaftlicher
Faktizität finden hier ihre Grenzen. Die Psychiatrie sollte dieser
Tatsache Rechnung tragen, mehr darüber reden und Konzepte entwickeln,
um die Folgen defizitärer Krankheitsbeschreibungen zu begrenzen. Auch
wenn in dieser Arbeit der Krankheitsbegriff und standardisierte
Erhebungsprozeduren kritisch betrachtet werden, führt derzeit kein Weg
daran vorbei. Anhand einiger Vorschläge (Verweben diagnostischer
Fragen, Aufweichung des Krankheitsbegriffes, Rollenverständnis) wird
aufgezeigt, wie diese Widersprüchlichkeit im täglichen psychiatrischen
Alltag gemeistert werden könnte.
Metha, Gerda und Jürgen Hargens (2004):
Systemische Therapie. Kulturelle Unterschiede? Ein Gespräch mit einer
internationalen Trainerin. In: ZSTB 22(1), S. 42-53.
abstract: In einem Gespräch
mit einer international tätigen Trainerin werden Aspekte thematisiert,
die die Übertragbarkeit therapie-theoretischer Konzepte in
unterschiedliche soziokulturelle Kontexte betreffen. Die persönlichen
Erfahrungen geben einen Eindruck vom Zusammenspiel inhaltlicher und
haltungsbezogener Aspekte, die Wechselseitigkeit von Theorie und Praxis
und die Notwendigkeit eines "respektvollen Dialogs". Auch die
politischen Implikationen systemischer Therapie werden bedacht.
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