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Zeitschrift für Systemisch Therapie und Beratung - Heft 1/1996
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1/1996 - 2/1996 - 3/1996 - 4/1996 - Überblick
Seikkula, Jaakko
(1996): Psychotisches Verhalten als eine Geschichte der gegenwärtigen
Interaktion. Ein sozialkonstrutionistisches Verständnis der Psychose.
In: ZSTB 14(1), S. 4-17.
abstract: Ziel dieses
Aufsatzes ist es, die traditionellen Vorstellungen über psychotische
Probleme mit der Theorie des sozialen Konstruktionismus zu verbinden,
in der die Bedeutungen menschlichen Verhaltens und die beobachtete
Realität als Geschichten betrachtet werden, die im aktuellen
Interaktionszusammenhang konstruiert werden (Gergen, 1985; 1991;
Shotter, 1993; Shotter/Gergen, 1990). Die „psychotische Geschichte“
wird im Augenblick der gegenwärtigen Interaktion konstruiert; das
Behandlungsteam wird zum Co-Konstrukteur. Die Natur der Psychose als
ein psychologisches Phänomen wird beschrieben. Im Anschluß an den
theoretischen Teil richtet sich das Augenmerk auf zwei Fälle erster
psychotischer Episoden. Diese beiden Fälle sind Teil des Nationalen
Finnischen Entwicklungs- und Forschungprojektes für die integrierte
Behandlung akuter Psychosen (API). Sie werden im Keropudas Krankenhaus
in Tornio behandelt.
Leinhos, Holger (1996): Selbstreflexivität und therapeutische Rede. In: ZSTB 14(1), S. 18-32.
abstract: Der Artikel stellt
den Entwurf eines selbstreferentiellen Beschreibungsmodells im Kontext
Psychotherapie vor. Absicht des Modells ist es, den im System
‘Psychotherapie’ Tätigen zu ermöglichen, ihre therapeutischen
Konversationen als Ganzheit zu organisieren. Die Pathologie
menschlicher Subjektivität, sowie ihre Diagnostik und Behandlung,
werden im Bezugsrahmen der Polykontexturalitätstheorie Gotthard
Günthers dargestellt. Die dieser Theorie zugrundeliegende
(transklassische) Logik wird in ihren elementaren Zügen und
Operationsweisen eingeführt. Die Repräsentation des Modells wird über
ein Beschreibungstableau geleistet, welches als multirelationales
Schema die Grammatik der persönlichen Fürworte, ihre reflexiven und
possessiven Formen sowie als semantischen Operator das Wörtchen ‘als’
benutzt. An Beispielen werden Logik und Phänomenologie von möglichen
Störungen sowie darauf fußende Behandlungsstrategien erörtert.
Pfeifer-Schaupp, Hans-Ulrich
(1996): Diskurs und Verantwortung in Beratung und Therapie. Ein
Plädoyer zur Rehabilitierung der Vernunft in der
systemisch-konstruktivistischen Praxis. In: ZSTB 14(1), S. 33-46.
abstract: Der Beitrag geht von
der Frage nach der Begründung einer nicht-expertokratischen Ethik für
die psychosoziale Praxis aus. Zunächst wird (1.) auf die in der
systemisch-konstruktivistischen Beratung und Therapie modisch
gewordenen Kritik von „Vernunft“ und „Moderne“ und auf deren
Selbst-Widersprüchlichkeit hingewiesen. (2.) Die gesellschaftliche
Situation der Gegenwart wird als pluralistisch gekennzeichnet;
traditionelle Versuche der Ethikbegründung sind in dieser Situation
unzureichend. Es wird (3.) geprüft, inwieweit eine „konstruktivistische
Ethik“ im Sinne von Foerster’s und Matuarnas in dieser Situation eine
für die psychosoziale Praxis adäquate Antwort bietet. (4.) Das von
K.-O. Apel und Jürgen Habermas entwickelte Programm der Diskursethik
wird ergänzend und kontrastierend dazu erläutert, (5.) die Relevanz
dieses Ansatzes für die psychosoziale und therapeutische Praxis geprüft
und (6.) kurz auf einige Einwände gegen das Diskursethikkonzept
eingegangen.
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