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Zeitschrift für Systemische Therapie und Beratung - Heft 3/1995
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1/1995 - 2/1995 - 3/1995 - 4/1995 - Überblick
Levin, Susan B. (1995): Das
Hören nicht-gehörter misshandelter Frauen: Ein Postmoderner Ansatz zur
Wissenschaftlichen Untersuchung des Interviewens. In: ZSTB 13(3), S.
164-182.
abstract: Hören ist eine
Methode, das Interviewen wissenschaftlich zu untersuchen, die sich
durch den Versuch der Autorin entwickelt hat, Forschung aus der
postmodernen Perspektive zu betreiben. Diese Art wissenschaftlicher
Gespräche steht im Kontrast zu den traditionellen Vorstellungen von
wissenschaftlicher und entdeckender Methodologie. Hören ist verwandt
mit Sprachsystemen therapeutischer Ansätze (Anderson, 1988; Goolishian,
1987), in welchen die Gespräche in einer nicht-hierarchischen,
dialogischen, kollaborativen Umgebung stattfinden. Eingefügt sind
Auszüge aus dem Gespräch-Interview von Hören der Nicht-Gehörten:
Geschichten von Frauen, die misshandelt wurden (Levin, 1992), einem
Forschungsprojekt, in dessen Mittelpunkt acht Frauen stehen, die über
ihre Erfahrungen reden misshandelt worden zu sein, um aufzuzeigen,
welche Möglichkeiten es gibt, sich mit dem Prozeß des Hörens zu
befassen. Implikationen für alle Beziehungen, einschließlich
therapeutischer Beziehungen, werden diskutiert.
Seikkula, Jaakko (1995): Psychose – Eine Stimme über den Gegenwärtigen Dialog. In: ZSTB 13(3), S. 183-192.
abstract: Psychotisches
Verhalten könnte als aktives Verhalten eines Patienten in einer
bedrohlichen Situation gesehen werden. Der „Grund“ für psychotisches
Verhalten taucht in der aktuellen Konversation auf, wenn das zur
Diskussion gestellte Thema zu gefährlich für den Patienten ist. Seine
psychotische Geschichte ist eine von den vielen Geschichten, die sich
aus der aktuellen Situation ergeben. Diese Idee setzt den offenen
Dialog zwischen allen Teilnehmern bezüglich all der Aspekte, die mit
dem Behandlungsprozeß verbunden sind, voraus. Die wichtigsten
Prinzipien dieser Art von Behandlungsorganisation in der finnischen
Provinz West Lappland, werden beschrieben, und die ersten Ergebnisse
dieser Studie über akut psychotische Patienten in diesem
Behandlungssystem werden dargestellt.
Reiter, Ludwig (1995): Das Konzept der „Klinischen Nützlichkeit“. Theoretische Grundlagen und Praxisbezug. In: ZSTB 13(3), S. 193-211.
abstract: Der vorliegende
Beitrag nimmt seinen Ausgang beim Theorie-Praxis-Problem in der
(systemischen) Therapie. Um eine Verbindung der Beschreibung von
Wissenschaft als selbstorganisierendes System einerseits und
bibliometrischen Daten andererseits herzustellen, werden die
Systemreferenzen wissenschaftlicher Zeitschriften in Praxisfeldern
charakterisiert. Anschließend wird das Konzept der „klinischen
Nützlichkeit“ im Rahmen eines Stadienmodells der Etablierung
praktischer Innovationen erläutert und eine Darstellung der Methoden
der Datengewinnung gegeben. Den letzten Teil des Beitrages bildet die
Interpretation der empirischen Zusammenhänge. Es wird beschrieben, wie
das praxisbezogene Schrifttum des systemischen Feldes mit Hilfe der
Unterscheidung „klinisch nützlich/klinisch nicht nützlich“ beobachtet
werden kann und dass die dafür herangezogenen bibliometrischen Daten
theoretisch und praktisch anschlußfähig sind.
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