Copyright © 2013
levold system design Alle Rechte vorbehalten. |
|
|
Zeitschrift für Systemische Beratung und Therapie - Heft 2/1995
|
1/1995 - 2/1995 - 3/1995 - 4/1995 - Überblick
McCarthy, Imelda (1995): Der Missbrauch von Normen: Sozialhilfeempfangende Familien und Professionelle Intervention. In: ZSTB 13(2), S. 84-89.
abstract: Familien, die
Sozialhilfe empfangen, leben generell am Rand unserer Gesellschaft und
sind als solche verletzbar hinsichtlich jeglicher Form sozialer und
fachlicher Einmischung. Sie laufen besonders Gefahr, von Fachleuten
nicht angemessen behandelt zu werden, wenn ihnen Normen auferlegt
werden, die wenig Bedeutung für ihre alltägliche Erfahrung haben. Eine
der Hauptkriterien, anhand welcher solche Familien oft beurteilt
werden, bezieht sich darauf, wie sie ihr Zusammenleben als Familie
ausdrücken. Daher möchte ich im folgenden untersuchen, wofür der
Begriff „Familie“ in unserer postmodernen Zeit überhaupt steht. Dann
möchte ich eine systemische Vorgehensweise vorstellen, den „Fifth
Province Approach“, die deutlich zeigt, wie die Auferlegung normativer
Ideale von „Familie“ zu unangemessenen Vorgehensweisen führt, und die
versucht, eine eher moralisch orientierte Haltung einzunehmen.
Brandl-Nebehay, Andrea und Ulrike Russinger (1995): Systemische Ansätze im Jugendamt – Pfade zwischen Beratung, Hilfe und Kontrolle. In: ZSTB 13(2), S. 90-104.
abstract: Die Autorinnen
unternehmen den Versuch, systemische Konzepte auf ihre Relevanz für
ihre eigene sozialarbeiterische Alltagspraxis in einem Wiener Jugendamt
zu überprüfen. Es werden vier Handlungsfelder (Beratung, Service,
Versorgen/Fürsorgen, Erziehung) dargestellt, die sich inhaltlich
(psychosoziale Konflikte vs. materielle Probleme) und nach dem Grad der
Freiwilligkeit der Kontaktaufnahme seitens der KlientInnen
(Eigeninitiative vs. Kontrolle) voneinander unterscheiden lassen.
Anhand des Konstrukts des „Problemsystems“ wird überlegt, wie die
Position des Jugendamtes zur Schaffung und Aufrechterhaltung von
Problemen beitragen kann. Klärung des eigenen Auftrags, Transparenz in
der Handhabung von Kontrollfunktionen und Hilfsangeboten sowie
Kooperation zwischen den Helfersystemen können zur Deeskalation und
Komplexitätsreduktion beitragen.
Rotthaus, Wilhelm (1995): Das
Rollenverständnis der MitarbeiterInnen in der stationären systemischen
Kinder- und Jugendpsychiatrie. In: ZSTB 13(2), S. 105-110.
abstract: Systemische Therapie
ist zu verstehen als Anwendung systemischen Denkens auf das soziale
Phänomen Therapie. Systemtherapie ist noch keine bestimmte
Therapietechnik. Sie beschreibt vielmehr die Art und Weise, wie man
über Therapie und die Beziehungen der daran Beteiligten nachdenkt.
Dieses Nachdenken führt in der stationären Kinder- und
Jugendpsychiatrie zu einem Rollenverständnis der MitarbeiterInnen als
AnbieterInnen einer Dienstleistung, für deren Qualität sie
Verantwortung übernehmen, und zu einem Einbezug der für das Wohlergehen
des Kindes verantwortlichen Eltern und sonstigen Familienangehörigen in
die stationäre Behandlung. Offenheit in der Psychiatrie wird dadurch
hergestellt und Kontrolle auf die Station geholt. Der Beitrag schließt
mit der Überlegung, ob nicht eine grundsätzliche Trennung von
Verantwortungsbereichen Missbrauch der Psychiatrie und in der
Psychiatrie erschweren würde.
Palmowski, Winfried und Edwin Thöne (1995): Zirkuläres Fragen – Was war das noch? In: ZSTB 13(2), S. 111-120.
abstract: In diesem Artikel
wird in der Hauptsache der Versuch unternommen, das einstige „Herzstück
des systemischen Interviews“, das zirkuläre Fragen, in seinen
nützlichen Funktionen für den Beratungsprozeß näher zu bestimmen und
seine – möglicherweise spezifischen – Bedeutungselemente
herauszuarbeiten. Darüberhinaus wird auf problematische Aspekte des
Definierens wie des Nicht-Definierens im systemischen Denken
hingewiesen und ein möglicher Lösungsweg in der Sichtweise des
„sozialen Konstruktionismus“ gesehen.
|
|
|