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Zeitschrift für Systemische Therapie und Beratung - Heft 4/1994
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1/1994 - 2/1994 - 3/1994 - 4/1994 - Überblick
Lipchik, Eve (1994): Die Hast, kurz zu sein. In: ZSTB 12(4), S. 228-235.
abstract: Anhand von
Schwierigkeiten und Problemen der Zusammenarbeit zwischen KlientInnen
und TherapeutInnen zeigt die Autorin auf, wie bestimmte Voreinstellungn
von Therapeuten gegenüber der lösungsorientierten Kurztherapie in
therapeutische Sackgassen führen können: Die einfache Anwendung von
Techniken, die weder die persönlichen noch kontextuellen Bedingungen
der Probleme der KlientInnen berücksichtigen, kann die Therapie
blockieren. Die Berücksichtigung der genannten Bedingungen, die
Orientierung an den Zielen der KlientInnen sowie Geduld und
Einfühlungsvermögen können diese Sackgasse umgehen und in „langsame
Kurztherapie“ münden.
Rabin, Claire (1994): Die gleichberechtigte Alternative: Konzepte und Implikationen für die Praxis. In: ZSTB 12(4), S. 236-251.
abstract: Die aktuelle
feministische Kritik der Familientherapie betont, dass die
Praxistheorie auf Annahmen von traditionellen Familienstrukturen
basiert und Ungleichheiten des Geschlechts nicht als Anhaltspunkt für
Interventionen beachtet werden. Gewalt und Missbrauch in der Familie
sind eine deutliche Folge von Ungleichheiten der Machtverteilung und
geschlechtsspezifischen Erwartungen an das Rollenverhalten. Die
Forschung zeigt deutlich eine positive Korrelation zwischen
gleichberechtigtem Lebensstil, Androgynität und Ehezufriedenheit. Viele
Therapeuten sehen Rollenteilung jedoch als eine Sache von Vorlieben,
und so werden Wertvorstellungen der Familie nicht angetastet. Dieser
Aufsatz spricht zwei Barrieren an, die dem Integrieren von
feministischen Prinzipien in Familieninterventionen entgegenstehen.
Eine davon ist der Mangel an Information über Gleichheit, welcher
verhindert, dass Ideale in konkrete Ziele übersetzt werden, um Frauen
in Familien mehr Macht zu geben. Die überwiegend qualitative Forschung
über gleichberechtigte Ehepaare bietet keine Richtlinien an, wie
Familien den realen Druck von unfairen sozialen Strukturen und
unterdrückenden geschlechtsspezifischen Erwartungen überwinden können.
Eine qualitative Studie, durchgeführt mit 31 selbstgewählten
amerikanischen gleichberechtigten Paaren wird kurz vorgestellt und es
werden Implikationen für die Praxis beschrieben. Die zweite Barriere
ist die Annahme, dass Interventionen gegen Sexismus am besten in
Familien- und Ehepaartherapie durchgeführt werden. Erziehung und
Prävention durch Gruppenunterstützung und Gruppenmethoden werden
befürwortet und beschrieben. Ein Gruppenprogramm wird vorgestellt.
Schnetz, Claudia und Manfred Spindler (1994): Eine systemtheoretisch-konstruktivistische Identitätssicht. In: ZSTB 12(4), S. 252-258.
abstract: Hinsichtlich des
Selbst, seiner Entwicklung und Regulation wird eine ökologische
Perspektive betont, die Bedeutung der ersten Lebensjahre relativiert.
Identitätsrelevante Funktionen von Entwicklungsfeldern werden
herausgearbeitet, insbesondere die Bedeutung von
Grenzregulationsprozessen. Eine Identitätssicht als komplexes, offenes
System wird vorgeschlagen, mit verschiedenen Subsystemen, die
individuell organisiert und miteinander verknüpft sind.
Schnetz, Claudia und Manfred Spindler
(1994): Eine systemtheoretisch-konstruktivistische Identitätssicht.
Teil II: Therapeutische Implikationen. In: ZSTB 12(4), S. 259-268.
abstract: Therapie wird als
Prozess gemeinsamer Konstruktion der Beteiligten vorgestellt. Zusammen
mit den Klienten können Modelle der Systemregulation und
Modifikationsprinzipien entwickelt werden. Näher ausgeführt werden die
Anfangssituation, Prozessorientierung, Methoden, Bezug auf die
Subsysteme des Selbst und auf den Lebenskontext. Abschließend wird der
Ansatz systemtheoretisch-konstruktivistischen Vorgehens anhand der
ersten Stunden einer Einzeltherapie illustriert.
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