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Zeitschrift für Systemische Beratung und Therapie - Heft 2/1994
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1/1994 - 2/1994 - 3/1994 - 4/1994 - Überblick
Deissler, Klaus, G.
(1994): »Erfinde Dich selbst...« – ein therapeutisches Orakel? Zur
dialogischen Poesie der systemischen Alltagspraxis. In: ZSTB 12(2), S.
80-96.
abstract: Spätestens seit der
Zeit, in der das »Orakel von Delphi« entstanden ist, beschäftigen sich
PhilosophInnen, TheologInnen und TherapeutInnen mit der Aufforderung,
»sich selbst zu erkennen«. Die Idee, dass sich Menschen »selbst
erfinden«, wird in diesem Aufsatz vorgeschlagen – wenngleich
biologische Prozesse der »Erzeugung« nicht erst seit heute diskutiert
werden, sind Gedanken, die psychische Prozesse als »Konstruktions- bzw.
Erfindungsprozesse« auffassen, eher selten aufgetreten. Dass aber
gerade psychische Prozesse Konstruktionsprozesse sind, ist insbesondere
seit »Erfindung des radikalen Konstruktivismus« nicht mehr neu. Die
zwischenmenschliche Qualität von solchen »Konstruktionen« bzw.
»Erfindungen« trat jedoch im »radikalen« Verständnis des
Konstruktivismus in den Hintergrund. Erst im
»sozial-konstruktionistischen« Verständnis »geistiger Prozesse« kann
das eigentlich »systemische« Verständnis rekonstruiert und
weiterentwickelt werden. Dies geschieht u.a. dadurch, dass Individuen
nicht mehr als »Behälter der Sprache« und »Sprechen« nicht mehr als
»Aktivität dieser Behälter« aufgefaßt werden. Im Vordergrund stehen
gemeinsame soziale Aktionen von Wesen, die im Gespräch ihre soziale
Wirklichkeit konstruieren bzw. erfinden. Dabei kennzeichnen »poetische
Dialoge« diesen Prozeß im Verständnis des Autors am besten.
Ahlers, Corina (1994): Möglichkeiten und Grenzen narrativer Hermeneutik: Darstellung einer Kontroverse. In: ZSTB 12(2), S. 97-105.
abstract: In diesem Aufsatz
werden narrative Konzepte in der Psychoanalyse und in der Systemischen
Therapie miteinander verglichen und in bezug auf ihre Stellung
innerhalb der Therapieformen und ihre Praxisrelevanz reflektiert. Die
Kontroverse darüber, ob in der Therapie formulierte Klientengeschichten
eine Konstruktion oder Rekonstruktion darstellen, wird hinsichtlich
dreier Schwerpunkte in der Therapie – therapeutische Haltung,
Schweregrad der Störung bei Klienten und therapeutischer Verantwortung
– im Hinblick auf die Handlungsrelevanz für den Praktiker überprüft.
Greitemeyer, Dagmar (1994): Eine Blockade in der Paarberatung als Chance der Grenzüberschreitung. In: ZSTB 12(2), S. 131-139.
abstract: Eine Blockade wird
als Grenze definiert, die es zu überschreiten gilt. Als ein Ergebnis
der Analyse wird dem Paar ein Kommentar geschickt. Zusammenhänge
zwischen der Blockade und der persönlichen Geschichte der Beraterin und
den Geschlechterrollen werden aufgezeigt.
Hargens, Jürgen (1994): Therapie als fachliche Konversation. Mehr als einfach nur Fragen und Fragenstellen? In: ZSTB 12(2), S. 106-111.
abstract: Fragen und
Geschichten bilden das Handwerkszeug meiner therapeutischen Tätigkeit.
Wenn auch verschiedene Kataloge und Übersichten von Fragetypologien
bestehen, so finden sich bisher wenig Hinweise, wie die jeweilige
TherapeutIn ihre jeweiligen Fragen (er-)findet. Reflexionen der eigenen
Praxis zeigen mir, dass dieser Prozeß sich für mich gegenwärtig anhand
der Aspekte Hypothesen, Kategorien, subjektive Vorannahmen und
Anknüpfungen beschreiben läßt. Diese „Leitlinien“ werden aus
persönlicher Sicht und Erfahrung vorgestellt und erläutert.
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