Plena - SP01-05 - SP06-10 - SP11-15 - SY01-06,14 - SY07-13 - SM01-06 - SM07-13 - SM14-20 - SM21-27 - SN01-05 - SN06-10 - SN11-15 - SN16-21 - SN22-26 - SN27-32 - SN33-37 - SN38-43 - P01-13 - P14-28
-
SN06: Frühkindliche Intervention: Therapie mit Schreikindern (Early Intervention: Therapy with Excessively Crying Babies) - Deutsch
Michael Schieche (D):
Lösungsorientierte Familientherapie im Kleinkindalter: Was kann man mit exzessiv schreienden Babies tun? (Solution Focused Family Therapy in Infancy: What Can be Done with Excessively Crying Babies?)
Exzessiv schreiende Babys, Schlaf- und Fütterstörungen beschäftigen Eltern oft und viel und stellen ein wirkliches Problem dar: Wenn die Nächte kurz und die Tage schwierig sind, wird der Schritt in einen neuen Abschnitt des Familienlebens mehr und mehr zur Herausforderung. Die gesamte Familie gerät unter Stress. Alle Familienmitglieder suchen dann oft in dieser Zeit der Unruhe, Hilflosigkeit und Veränderung kompetente Beratung und Hilfestellung; vor allem, Bücher und andere "Helfer" viele Ratschläge geben. Der Vortrag widmet sich dieser spezifischen Dynamik des Übergangs zur Elternschaft mit einem schreienden Baby. Basierend auf dem systemischen Konzept der Münchner Sprechstunde für Schreibabys werden wir versuchen herauszufinden, wie Babys und ihre Eltern unterstützt werden können. Klassische familientherapeutische Methoden (Skulpturarbeit und Simulation), Elemente der Eltern-Säuglings-Psychotherapie inklusive entwicklungspsychologischen Wissen werden in Kombination mit videographierten Fallbeispielen genutzt werden, um einen praxisorientierten Einblick in die Thematik zu vermitteln und erste Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Andreas Wiefel (D):
„Weine nicht um mich…“ - Diagnostik und Therapie bei unstillbarem Schreien und anderen Interaktionsstörungen in der psychotherapeutischen „Baby- und Kleinkindsprechstunde“ der Charité eine systemische Annäherung ("Don´t Cry for Me…" Diagnosis and Therapy in Persistant Crying and Other Interaction Disorders in the Psychotherapeutic Baby and Infant Consultation of the Charité- A Systemic Approach)
Fütter- Schrei- und Schlafstörungen stellen ein zunehmendes Problem für die ärztliche und psychotherapeutische Praxis dar. Bei älteren Kleinkindern stehen aggressive Verhaltens- und Bindungsstörungen auf der einen sowie Trennungs- und soziale Ängste auf der anderen Seite im Vordergrund. Diese Verhaltensauffälligkeiten gehen häufig mit Störungen der Eltern-Kind-Interaktion einher. Das junge Gebiet der „Säuglings- und Kleinkindpsychiatrie“ beschäftigt sich klinisch und wissenschaftlich mit diesen Aspekten und entwickelt spezifische Klassifikationssysteme und Therapiemodelle. Der Vortrag gibt eine Einführung in die systemisch-psychotherapeutische Diagnostik der frühen Eltern-Kind Beziehung. Anhand von Videobeispielen wird das Konzept der „Emotionalen Verfügbarkeit“ und dessen bindungs- und systemtheoretische Aspekte sowie therapeutische Implikationen vermittelt.
Cornelia Tsirigotis (D):
Lösungsorientierte Beratung stärkt Familien im Umgang mit den Mustern rund um Behinderung (Solution-Focused Counseling Empowers Families to Cope with Patterns around Disability)
Nach der Diagnose „Ihr Kind ist behindert oder hörgeschädigt“ sehen sich Eltern mit vielen unterschiedlichen professionellen Systemen und mit unterschiedlichen Expertenmeinungen (medizinischen, psychologischen und pädagogischen) darüber, was sie tun müssen und was der beste Weg für ihr Kind ist, konfrontiert. Durch diese Herausforderung organisieren sich Familien um die Behinderung herum: Behinderung wird zum zentralen Gegenstand der Kommunikation. Behinderung und Hörschaden schwächen oft die elterliche Präsenz. Lösungsorientierte Therapie ermöglicht einen hilfreichen Weg, anders über Behinderung und Hörschaden zu sprechen und eine Palette neuer Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Therapie bietet einen Rahmen, Eltern auf ihrem Weg um Umgang mit Behinderung und Hörschaden zu stärken und den Verlust ihrer elterlichen Präsenz zu vermeiden.
SN07: Aufsuchende Familientherapie (Home Based Family Therapy) - Deutsch
Regina Riedel, Hartmut Epple, Karla Beckmann, Josie Wieland (D):
FamilyTherapy@home. Praxis der aufsuchenden Familientherapie (FamilyTherapy@home. Practice of the Homebased Family Therapy)
Ziel: Die Präsentation soll einen Einblick in unsere langjährige Praxis der Aufsuchenden Familientherapie (AFT) geben, die Besonderheiten der Methodik veranschaulichen und einige empirische Ergebnisse vorstellen. Dies geschieht anhand von Videomaterial, Fallgeschichten sowie der qualitativen Auswertung von Evaluationsfragebögen.
Bezugnahme: AFT ist eine besondere Form systemisch-therapeutischen Arbeitens. Zum einen ergeben sich durch das Setting bei den Familien zu Hause für die Therapeuten hervorragende Möglichkeiten, die Ressourcen der Familie wahrzunehmen und mit der Familie gemeinsam in deren Sinne nutzbar zu machen. Auch für so genannt „schwer erreichbare“ Familien wird eine Therapie zugänglich. Insbesondere Familien mit Jugendlichen konnten von diesem Angebot profitieren.
Zum anderen ist die Therapie als eine Leistung der Kinder- und Jugendhilfe so ausgelegt, dass auch andere „Systeme“ (Helfer, Nachbarschaft, Schule…. ) in die Therapie miteinbezogen werden können. Therapie wird ein offener Prozess, der die Umwelt aktiv mit einschließt und für Veränderung nutzt.
Schlussfolgerung: AFT ist eine Chance, erfolgreich mit Familien auch im Kontext von Unfreiwilligkeit zu arbeiten, Heimunterbringungen zu vermeiden und eine gemeinsame Familienperspektive zu ermöglichen, selbst dort, wo es zunächst scheinbar keine Hoffnung gab.
Frank Wünsche (D):
Strategien zur Etablierung und Finanzierung Aufsuchender Familientherapie - AFT (Strategies of Argumentation towards Cost Bearers of the Aid Programme Persons Seeking Help")
In dem Beitrag werden anhand der Erfahrungen des Kooperationsverbundes AFT-Team Leipzig Strategien und Erfahrungen in der Umsetzung von aufsuchender Familientherapie dargelegt. Sowohl die Hindernisse und Schwierigkeiten in der Kooperation als auch bei der Etablierung innerhalb der Jugendämter sowie im Rahmen einer sozialräumlichen Anwendung werden zur Diskussion gestellt und Lösungsmöglichkeiten erörtert.
SN08 - Systemische Ansätze in Psychiatrie und Kinder- und Jugendpsychiatrie (Systemic Concepts in Psychiatry and Child and Adolescent Psychiatry) - Deutsch
Bernd Abendschein (D):
Eltern-Kind-Behandlung in der Allgemeinpsychiatrie (Parent-Child Treatment in General Psychiatry)
Eltern-Kind-Behandlung ist, im Unterschied zu vielen anglo-amerikanischen Ländern, in der deutschen Psychiatrie erst seit wenigen Jahren ein Thema. Nun aber scheinen entsprechende Angebote auch in Deutschland nur so aus dem Boden zu sprießen, und es ist Zeit sowohl für einen Blick auf bereits bestehende Erfahrungen als auch daraus resultierende Überlegungen über mögliche Qualitätsanforderungen, die an Eltern-Kind-Behandlungseinheiten zu stellen sind. Um der erforderlichen Perspektivenerweiterung auf das gesamte Familiensystem auch begrifflich Rechnung zu tragen, verwenden wir die Bezeichnung „Eltern-Kind-Behandlung“ im Unterschied zum allgemein üblichen Terminus „Mutter-Kind-Behandlung. Nach einigen grundsätzlichen Überlegungen folgt das Beispiel einer systemtherapeutischen Konzeption für eine Eltern-Kind-Behandlungseinheit. Anschließend werden die Erfahrungen aus 4 1/2 Jahren Eltern-Kind-Behandlung am Psychiatrischen Zentrum Nordbaden dargestellt. Hierbei wird auf einige spezielle Fragestellungen gesondert eingegangen. Zwei Fallbeispiele illustrieren die Arbeitsweise der Wieslocher Station. Abschließend werden Vorschläge für mögliche Qualitätsanforderungen an Eltern-Kind-Behandlungseinheiten zur Diskussion gestellt. Veröffentlichung über das Projekt zuletzt im „Nervenarzt“ Ausgabe 09/2003 unter dem Titel: „Eltern-Kind-Behandlung in der Allgemeinpsychiatrie“.
Karl-Heinz Pleyer (D):
„Ko-traumatische Prozesse“ zwischen Eltern und Kindern ("Co-Traumatic" Processes between Parents and their Children)
Die sog. „transgenerationale Weitergabe“ von Traumata von Eltern an ihre Kinder sind ebenso wie die Auswirkungen elterlicher Traumaerfahrungen auf die kindliche Entwicklung meist in einem einseitigen Ursache- Wirkungs- Zusammenhang untersucht worden. Es werden andererseits auch Kinder als Auslöser traumatischer Erfahrungen für ihre Eltern in Betracht gezogen. Wie jedoch wechselseitige Traumatisierungen zwischen Eltern und Kindern zu dauerhaft stabilen Interaktionsmustern und schwer zu durchbrechenden Teufelskreisen führen, taucht als neue Sichtweise in einem interaktionellen Verständnis traumatischer Prozesse auf. Es soll dargelegt werden, wie sich durch wechselseitige Traumatisierungen „parentale Hilflosigkeit“ und die sog. kindlichen „Verhaltensstörungen“ zu reflexiven zeitstabilen Beziehungsmustern verknüpfen. Sensibilität für elterliche Bewältigungs- bzw. Traumaverarbeitungsprozesse hinter sichtlicher Inkompetenz oder scheinbarer Verantwortungslosigkeit der Eltern auf der einen Seite und das Erkennen von traumatischen Bewältigungsmustern in der Beziehungsregulierung hinter z. B. hyperkinetischem oder oppositionellem Verhalten von Kindern auf der anderen Seite eröffnen neue Möglichkeiten in der systemischen Kindertherapie. Erfahrungen aus der kindertherapeutischen Praxis sollen Anregungen vermitteln vor allem für die Arbeit mit scheinbar „schwierigen“ Eltern. Literatur zum Thema: Pleyer, K. H. (2003): Parentale Hilflosigkeit, ein systemisches Konstrukt für die therapeutische und pädagogische Arbeit mit Kindern. Familiendynamik, 28 (4): 467-491.
Uwe Scheffler (D):
Frühe systemische Interventionen für kindliche und jugendliche Gewaltopfer (Trauma Task-Force: Early Systemic Interventions for Childs and Youths Being Victims)
2002 haben wir an unserer Klinik in Datteln eine Trauma Task-Force gestartet. Der Erstkontakt läuft über die Polizei, wenn ein Kind oder Jugendlicher traumatisiert erscheint. Mit der Möglichkeit die Familie zu Hause zu besuchen, haben wir eine grosse Chance zu hilfreichen Interventionen. Dargestellt werden ressourcenorientierte Verfahren zur primären Stabilisierung.
SN09 - Klinische und therapeutische Fragen (Clinical and Therapeutical Issues) / französisch, french, francais
Vanghelis Anastassiou (GR/F):
Etre Enfant dans un Systeme Alcoolique - (Being a Child in an Alcoholic System)
Il y a peu de publications concernant la situation des enfants dans les familles dont l’un ou les deux parents sont alcooliques ; de même, la parentalité (rôles et fonctions parentaux) dans ces familles semble relativement peu étudiée. Toutefois, Bennet, Wolin et Steinglass ont attiré notre attention, dès la fin des années ’70, avec leurs publications sur l’importance des rituels familiaux dans le processus du système alcoolique. Ils faisaient remarquer que la destruction des rituels familiaux permettait la transformation du système familial en système alcoolique avec l’organisation de la vie familiale autour et en fonction des conduites alcooliques. Ils notaient, également, que lorsqu’il y a eu préservation des rituels familiaux d’origine, les enfants semblent mieux protégés de la transmission transgénérationnelle de troubles addictifs. Pour notre part, nous avons tenté d’identifier les distorsions de parentalité observés dans le système alcoolique et les risques qui en découlent pour les enfants de ces familles. Nous allons présenter les conclusions de ce travail.
Nous prenons en charge, depuis 1990, des couples et des familles ayant un problème avec l’alcool dans le cadre de l’unité d’Alcoologie de l’hôpital de St-Cloud, en banlieue parisienne. Nous rencontrons ces couples et familles à des moments divers de leur histoire : c’est, parfois, à la suite d’une crise avec violences intra-familiales, alors que la nécessité de l’arrêt immédiat de tout abus alcoolique s’impose ; c’est, d’autres fois, une démarche du conjoint, des enfants et même des parents alors que l’alcoolique nie avoir un problème avec l’alcool ; c’est, souvent, une demande d’aide de la personne même ayant des problèmes d’alcool autant que des autres membres de sa famille, qui est formulée, après une cure de désintoxication, alors qu’on se raconte que l’arrêt de l’alcool n’est que le premier pas pour résoudre les problèmes familiaux et que le maintien de l’abstinence s’avère très difficile.
Nous travaillons dans nos sessions de thérapie familiale avec deux et si possible trois générations de la même famille. Notre intervention familio-systémique se divise en trois temps : 1) modifier l’organisation de la vie familiale faite autour de l’ alcool et ré-introduire la temporalité dans l’histoire familiale ; 2) modifier les modalités interactionnelles et communicationnelles dans le couple, et dans leurs rapports intergénérationnelles avec leurs parents (familles d’origine) et avec leurs enfants (famille actuelle) ; 3) revoir le rôle de la fratrie et de chaque enfant individuellement aussi bien, dans la partie alcoolique de l’histoire de la famille et en dehors de cette histoire.
La prise en charge des difficultés des familles ayant un problème avec l’alcool met en évidence des distorsions de la fonction parental telles : 1) la codépendance du couple de l’alcoolique ; 2) la non-différenciation des parents de leurs familles d’origine ; 3) la parentification des enfants ; 4) l’alliance illégitime entre petits-enfants et grands-parents. Ces distorsions de la parentalité nous semblent impliquées dans la possible transmission transgénérationnelle d’un schème relationnel pathogène, la hantise du manque, très souvent présent, en arrière plan dans les famille des addictifs. Cette organisation familiale s’installe dans le temps, elle alimente le déni de la maladie alcoolique, et elle s’oppose structurellement aux efforts thérapeutiques.
Les enfants dans un système alcoolique souffrent souvent du repli narcissique du couple co-dépendant de leur parents, de la honte et de la culpabilité de ne jamais être à la hauteur des exigences parentales, d’être constamment des personnages de la narration parentale mais ne jamais pouvoir s’approprier leur vie et en être l’auteur d’une parcelle de leur histoire, d’être sur-responsabilisés et devoir prendre en charge les parents (l’alcoolisme et le désespoir de l’un, la tristesse et la colère de l’autre) sans aucune reconnaissance, de ne pas pouvoir ni s’autonomiser ni se différencier, d’être pris dans des imbroglios et des instigations parentales et grands-parentales, de vivre dans un contexte familial organisé, d’une génération à l’autre, autour de la hantise du manque. Ils se montrent las, désabusés, résignés, sans savoir comment faire entendre leur rage d’impuissance.
Nous devons élargir notre approche thérapeutique et alcoologique aux autres membres souffrants de la famille. Plus particulièrement, nous devons concevoir les enfants de l’alcoolique comme nécessitant une prise en charge thérapeutique et non seulement préventive, même si leur pathologie alcoologique n’a pas encore de nom officiel et elle n’est pas consacrée en tant que diagnostic dans les manuels.
Bernard Filleul (B):
Quand la «co-construction créatrice» d’un groupe vient répondre au traumatisme. Quels outils le champ systémique offre-t-il dans une situation post-traumatique? (When „Creative Co-Construction“ of a Group Answers to a Traumatism. Tools Offered by Systemic Approach in a Post-Traumatic Situation)
Objectif : Peut-on apporter une réponse thérapeutique systémique au vécu traumatique de l’ensemble d’un système (incendie lors d’un camp dans un mouvement de jeunesse) par le renforcement des appartenances et des compétences spécifiques et créatrices de chaque individu?
Design and method : Par la mise en place et l’utilisation d’un dispositif de travail spécifique, nous avons créé une expérience de « co-construction créatrice» (« ccc ») de groupe, permettant la métabolisation du vécu émotionnel de l’événement traumatique de chacun via sa matérialisation concrète. Celle-ci offre dès lors un nouveau vécu commun auquel chacun pourra se référer. Intervention en deux phases: l’une avec les responsables et l’autre avec les 35 enfants. Durant chaque phase, différents sous-systèmes seront créés avec lesquels un travail précis sera effectué.
Result : Cela a pour fonction de permettre l’inscription et l’intégration du processus thérapeutique dans l’ensemble du groupe par l’intermédiaire de chaque sous-groupe. Les photos des trois matérialisations de « ccc » seront présentées et détaillées. Des signes évidents montreront la diminution de comportements symptomatiques anxieux chez plusieurs protagonistes à l’issue même des deux phases de l’intervention.
Conclusions : Cette expérience illustre l’impact positif de l’utilisation de « ccc». Ce travail particulier permet à chacun ayant subi l’événement traumatique d’utiliser cette nouvelle expérience commune non-anxiogène comme relais unificateur et media auto-thérapeutique.
Chantal Nève-Hanquet (B):
L’utilisation du psychodrame en thérapie familiale Psychodrama in family therapy (Psychodrama in Family Therapy - Psychodrama in der Familientherapie)
Le psychodrame peut être utilisé par les thérapeutes familiaux dans le travail avec les familles. Il permet de représenter les structures familiales, clarifier les effets de la communication, comprendre les règles implicites de la famille. Le jeu psychodramatique crée un espace pour que du changement apparaisse.
SN10: Systemische Therapie mit Kindern (Systemic Child Therapy) - Deutsch
Rüdiger Retzlaff (D):
Kinderfreundliche systemische Familientherapie (Child Friendly Systemic Family Therapy)
Spiel und Kreativität sind elementare Bestandteile der therapeutischen Arbeit mit Kindern. Die systemische Familientherapie hat ihre Wurzeln zu einem großen Teil in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Seit den Anfängen der Familientherapie wurde eine große Zahl von Konzepten für die Beteiligung von Kindern in Familiengesprächen entwickelt- und gute systemische Therapie umfasst immer auch spielerische Elemente. In diesem Vortrag werden Therapietechniken und Fallbeispiele vorgestellt, die in der systemischen Familientherapie mit Kindern angewandt werden. Aus der systemischen Spielkiste: Herstellen von Kontakt zu Kindern, das Schaffen eines therapeutischen Systems, die Arbeit mit kreativen Medien, Handpuppen und Symbolen, der Einsatz von Geschichten und paradoxen Interventionen, Skulpturen und Choreografien, Rituale für Kinder, So-tun-als-ob-Rituale und narrative Techniken.
Ingo Spitczok von Brisinski (D):
Systemische Ansätze der Behandlung von ADHS unter Berücksichtigung nationaler und internationaler Richtlinien (Systemic Approaches to Attention Deficit Hyperkinetic Disorder (ADHD) Considering National and International Guidelines and Consensus Statements)
Fragestellung: Jeder, der mit den Klienten arbeitet, die unter ADHS leiden, muss die bzgl. ADHS existierenden Leitlinien und Konsensuspapiere berücksichtigen aufgrund ihrer therapeutischen und rechtlichen Konsequenzen. Es gibt viele Artikel über systemische Therapie bei ADHS (www.systemisch.net/Literaturliste/GF90.HTM), aber einige systemische Ansätze scheinen inkompatibel zu den Leitlinien zu sein.
Design und Methode: Verschiedene Leitlinien und Konsensuspapiere wurden überprüft hinsichtlich ihrer Kompatibilität zu systemischen Ansätzen, die in der Heidelberger „Reflexionsliste zur systemischen Prozessgestaltung“ definiert sind.
Resultate: Die meisten Leitlinien und Konsensuspapiere fordern kontextorientierte Gespräche über Krankheit mit Eltern und Lehrern, jedoch hauptsächlich defizitorientiert. Häufig wird nicht spezifiziert, wer eine Intervention auswählt und wie über Sinn, Inhalt und Dauer der Behandlung verhandelt wird. Die meisten Papiere bevorzugen Psychoedukation für Klienten und Angehörige gegenüber bilateralen Reflexionen, fordern aber die Zusammenarbeit mit Schule, Jugendamt und Selbsthilfegruppen.
Manfred Vogt (D):
Systemisch-lösungsorientierte Interventionen in der Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen (Systemic Solution Focused Interventions in Psychotherapy with Children and Adolescents)
Kinder und Jugendliche werden in systemischen Ansätzen vorwiegend in familientherapeutischen Settings berücksichtigt. Im Vortrag wird gezeigt, wie mit Kindern und Jugendlichen im Einzelsetting systemisch-lösungsorientiert gearbeitet werden kann. Anhand von zwei Videobeispielen am Beispiel der Therapie von Kinderängsten und Enuresis wird demonstriert, wie Ressourcen aktiviert und für spezifische Interventionen genutzt werden können.