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systhema Heft 2/2010
1/2010 - 2/2010 - 3/2010 - Überblick


Hennecke, Cornelia & Haja Molter (2010): Vorwort. systhema 24 (2): 104


Wilson, Jim (2010): Engagement bei Kindern und Jugendlichen erwecken – Ein Theater der Möglichkeiten. In: systhema 24 (2): S. 105-125.

abstract: Familientherapeutische Ansätze können in der Praxis sowohl inspirieren als auch einengen. Um Engagement bei Kindern und Jugendlichen zu erwecken, sollte man einen Kontext für Improvisation bereitstellen, der Experimentieren und Ausprobieren neuer Ideen im Denken und Handeln erlaubt. Dazu gehört die Bereitschaft, ein Wagnis einzugehen, das von genügend Sicherheit getragen ist, um die Ressourcen jedes Kindes in der Therapie zur vollen Entfaltung zu bringen. Daran sollten sich Therapeuten in erster Linie orientieren. Die Metapher, Therapie als ein „Theater der Möglichkeiten“ zu begreifen, ermutigt, eine Haltung einzunehmen, die jenseits von Orthodoxie spielerisches Handeln ermöglicht. Das lädt dazu ein, das „Repertoire“ von Therapeuten und jungen Menschen mit einer handlungsorientierten Sprache und aktivem Handeln in der Therapie zu erweitern.


Schlippe, Arist von (2010): Rösselsprünge, Improvisation und die Möglichkeit des Andersseins. In: systhema 24 (2): S. 126-129.

abstract: „Rösselsprünge“ sind die Züge beim Schach, die einer anderen Logik folgen als der der anderen Figuren. Diese „andere Logik“ wird zum Ausgangspunkt dafür genommen, über die Frage nachzudenken, wie Unvorhersehbarkeit, Improvisation und eine gewisse Unberechenbarkeit in therapeutische Gespräche eingebracht werden können. Eine Reihe von Heuristiken für die Gesprächsgestaltung wird vorgestellt, verbunden mit der Warnung, zum einen nicht die Unvorhersehbarkeit so weit zu treiben, dass bereits diese erwartet wird, und zum anderen nie den stabilisierenden vertrauensvollen Rahmen zu vergessen, ohne den keine therapeutische Intervention gesetzt werden sollte.


Whitaker, Carl & Gary L. Connell (2010): Die Infrastruktur der Familientherapie. In: systhema 24 (2): S. 130-140.

abstract: Der Aufsatz zeigt, wie wir die Kernbestandteile der Symbolisch-Experientiellen Familientherapie verstehen. Der Begriff des familientherapeutischen Prozesses lässt sich u. E. am besten durch die eigenen Phantasien, Metaphern und Geschichten vermitteln. Der Aufsatz soll die Leser anregen, sich über ihre Verantwortung als Familientherapeuten Gedanken zu machen.


Schneider, Lauren Z. (2010): Eco-Dreaming: Die Erzählung vom Wal. In: systhema 24 (2): S. 141-147.

abstract: Was geschieht, wenn ein Psychotherapeut, der besonders in Traumarbeit geschult ist, feststellt, dass Symbole nicht nur für den einzelnen Träumer, sondern auch für die menschliche Spezies und den Planeten bedeutend sein können? Indem sie sich auf einen ihrer eigenen Träume bezieht, zeigt uns Lauren Z. Schneider zum Beispiel, dass die bildlichen Bewegungen der Riesen aus den Tiefen des Ozeans nicht nur auf sie verweisen können, sondern auch auf Menschen in ihrer Umgebung. Sie argumentiert, dass eine kollektive Betrachtung von Träumen einer Gesellschaft helfen kann, kritische Themen zu bearbeiten – ein Prinzip, welches Menschen zu anderen Zeiten und an anderen Orten gelebt haben.


Klütsch, Thomas (2010): Systemtherapie und Mitgefühl – eine Frage der Begegnung jenseits von Sprache. In: systhema 24 (2): S. 148-158.

abstract: Der Artikel setzt sich mit dem affektiven Erleben in therapeutischen oder kommunikativen Prozessen auseinander, welches häufig grundlegend für die Bereitschaft ist, dem Gegenüber offen zu begegnen, sich weitergehend einzulassen oder Sichtweisen zu verändern. Dieses Erleben findet jenseits von Sprache oder nonverbaler Kommunikation statt und lässt sich mit dem Begriff der Empathie nicht erfassen und beschreiben. Ich verstehe dieses Erleben in Momenten der Begegnung als wahres Mitgefühl, welches zur gleichen Zeit auf der einen Seite eine affektive Rahmung mit meinem Gegenüber und auf der anderen Seite einen Zugang zu mir und meinen innersten Gefühlen bedeutet.


Holz, Johannes (2010): Gemeinschaftliche Beratung – Ein Gesprächsmodell für Empowerment, Teamentwicklung und Unterstützung in belastenden Lebenssituationen. In: systhema 24 (2): S. 159-167


Große, Anett (2010): Von der Ohnmacht zur Stärke – Systemisches Arbeiten in der Opferhilfe. In: systhema 24 (2): S. 168-172.

abstract: Der vorliegende Beitrag gibt einen Einblick in das systemische Arbeiten mit Betroffenen von Straftaten im Kontext der Opferhilfe. Es soll ein Bild entstehen über die Etablierung des Arbeitsfeldes der Opferhilfe im Bundesland Sachsen, als einmaliges Projekt in dieser Struktur deutschlandweit. Im Jahre 2008 konnte die Opferhilfe Sachsen e.V. ein Zeugenbegleitprogramm ins Leben rufen, welches Zeugen von Straftaten die Möglichkeit eröffnet, sich vor dem Strafprozess zu informieren und gegebenenfalls begleiten zu lassen.
Im Rahmen der Gesamtdarstellung des Projektes wird der Fokus auf das systemische Arbeiten mit Zeugen und Zeuginnen von Straftaten gelegt. Die Zeugenaussage vor einem Amts- oder Landgericht ist die Pflicht eines jeden Staatsbürgers. Oftmals ist zwischen der Straftat und der Zeugenaussage viel Zeit vergangen (bis zu 1 1/2 Jahren). Der Verarbeitungsprozess hat längst eingesetzt und vor allem die sogenannten „sensiblen Zeugen“ können sich eine weitere Konfrontation mit dem Geschehenen nicht mehr vorstellen. Es kommt zu akuten Angstreaktionen und der Wiederholung von Symptomatiken, die sie nach der Straftat erlebt haben (Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Flash-backs u. a.)
Die Interventionen, die aus der Erarbeitung der Methode hervorgegangen sind, haben sich in der Arbeit mit Zeugen, die vermehrt Angstreaktionen aufweisen, bewährt. Es ist ein Versuch, systemisches Arbeiten und traumatherapeutische Elemente zu verbinden. Durch die Anwendung einer Skalierungsfrage wird für die Zeugin erfahrbar, dass sich durch die Intervention das Angstgefühl reduziert, was in der Folge wiederum zu einer sichereren Zeugin vor Gericht führt. Die Methode habe ich in meiner Ausbildung zur Familientherapeutin am Institut Weinheim erarbeitet.


Isack, Thorsten (2010): Zwangskontext als Möglichkeit – Ein Erfahrungsbericht aus der Arbeit mit straffälligen Jugendlichen. In: systhema 24 (2): S. 173-183.

abstract: Vor ca. sechs Jahren bin ich in die Arbeit mit jugendlichen Straftätern eingestiegen. Mein Arbeitgeber gab mir freie Hand bei der Konzeptentwicklung. Im Folgenden sah ich mich mit unterschiedlichsten Erwartungen konfrontiert. Meine eigene Erwartung war es, den Kurs so zu gestalten, dass meine systemische Haltung und Arbeitsweise sich darin wiederfindet. Nach fast 300 Teilnehmern ist dies ein Zwischenstand, den ich gerne Interessierten zur Verfügung stellen möchte. Ich erläutere den Rahmen und die Struktur des Kurses, beschreibe Abläufe und Methoden, mache Ausführungen zum Klientel inklusive Fallbeispiele und ziehe mein persönliches Resümee.


Nowack, Ruth (2010): Paartherapie – immer wieder neu herausfordernd. In: systhema 24 (2): S. 184-193.

abstract: Dieser Erfahrungsbericht beschreibt den bisherigen Entwicklungsprozess in meiner Arbeit von der Systemischen Beratung für Einzelpersonen hin zum Beratungsangebot für Paare. Dabei gehe ich im Besonderen auf die prozessunterstützenden Möglichkeiten systemischer Methoden sowie auf die Begleitung durch Supervision ein.


Hennecke, Cornelia (2010): Nachruf auf Rosmarie Welter-Enderlin 4.2.1935 - 4.4.2010. systhema 24 (2): 194


Tsirigotis, Cornelia (2010): Aus der Krise wachsen – über Ressourcen und Resilienz. In: systhema 24 (2): S. 195-196


Loth, Wolfgang (2010): Autorität als Zusammen Wirken. In: systhema 24 (2): S. 197-202


Rudolf Klein (2010): Zu: "Suizidale sind nicht gottlos" - Eine Erwiderung und darüber hinaus. In: systhema 24(2):S. 210-213



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