Semken, Renate & Bianca Weber (2010): Das Konstrukt „Hilfeverlauf“ im Therapeutischen Einzelwohnen Mobile – … von der Verselbstständigung junger Menschen in einer systemischen Einrichtung. In: systhema 24 (1): S. 5-17.
abstract: Dieser Artikel beschreibt die praktische Arbeit des Projektes „Mobile“ mithilfe des theoretischen Konstruktes „Hilfeverlauf“ im Rahmen der stationären Jugendhilfe. Das Angebot richtet sich an junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren sowie an ihre Familien. Das Zusammenwirken von Systemischer Therapie und Pädagogik ist dabei zentral. Es werden Anregungen gegeben, über unterschiedliche Phasen in einer stationären Hilfe nachzudenken und deren Bedeutung für die Familien zu nutzen. Hilfreich dabei ist die Arbeit mit Ritualen, Markierungsgesprächen und dem Reflektierenden Team, die kurz vorgestellt wird.
Molter, Haja (2010): Systemisches Denken und Handeln im Kontext von Jugendhilfe und Heimerziehung. In: systhema 24 (1): S. 18-24.
abstract: In diesem Artikel beschreibt der Autor seinen persönlichen Bezug zum Thema. Danach führt er aus, wie die Dichotomie zwischen Herkunftsfamilie und Jugendhilfe aus systemischer Sicht zu überwinden ist. Er greift die Voraussetzungen auf, die durch das KJHG seit 1990 als gesetzliche Grundlagen geschaffen wurden, und erläutert dann die systemischen Konzepte -„Problemsystem“ und „soziale Systeme“ als mögliche Handlungsrahmen für Mitarbeiter der Jugendhilfe. Zum Abschluss formuliert er systemische Empfehlungen für die Praxis, die sich aus unterschiedlichen familientherapeutischen und systemtheoretischen Ansätzen speisen, und weist auf die grundsätzliche Bedeutung der Konzepte Selbstwert und Wertschätzung als Voraussetzung einer systemischen Haltung hin.
Klein, Rudolf (2010): Überlegungen zum Verhältnis von suizidalen Handlungen und süchtigem Trinken aus systemischer Sicht. In: systhema 24 (1): S. 25-42.
abstract: Der Artikel beschäftigt sich mit dem möglichen Zusammenhang zwischen suizidalen Handlungen und süchtigem Trinken. Der Autor widmet sich zunächst der allgemeinen Fragestellung, was wir wissen können, und illustriert die Relativität unseres Wissens anhand historisch bedingter Veränderungen im Hinblick auf suizidale Handlungen. In einem zweiten Schritt beschreibt er spezifische existenzielle Fragestellungen, für die Menschen Antworten finden müssen – diese aber nicht notwendigerweise finden. Anschließend werden auf der Basis ritualtheoretischer Überlegungen mögliche Zusammenhänge zwischen existenziellen Fragen, suizidalen Handlungen und süchtigem Trinken dargestellt. Dabei werden suizidale und süchtige Verhaltensweisen als plausible Reaktionen auf spezifische Kontextbedingungen begriffen. Der Artikel schließt mit systemtherapeutischen Ideen für den Umgang mit suizidalen Menschen, die sich auch für die Arbeit mit süchtig Trinkenden als hilfreich erwiesen haben.
Crone, Ilke, Petra Girolstein & Susanne Quistorp (2010): Führung in unsicheren Zeiten – Entschiedenes Plädoyer für ein neues Autoritätsverständnis. In: systhema 24 (1): S. 43-55.
abstract: Der Beitrag versucht einige wesentliche Aspekte eines anderen Verständnisses von Führung zu beschreiben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf denjenigen Komponenten von Führung, die vor allem durch die Führungskraft selbst beeinflusst und gesteuert werden können. Wir folgen hierbei der Hypothese, dass gerade in turbulenten, unsicheren Zeiten so etwas wie Stabilität, Sicherheit und Präsenz in den handelnden Personen selbst gefördert und entwickelt werden muss, um die Chancen für das Gelingen von Veränderung und die Bewältigung von Krisen zu erhöhen. Wir orientieren uns an einem neuen (anderen) Autoritätsverständnis, welches auf physische Präsenz, innere Werte und Unterstützung im System setzt.
Schindler, Hans & Arist von Schlippe (2010): Die Brücke zur Ideologie nicht überschreiten! – Ein Interview mit Arist von Schlippe. In: systhema 24 (1): S. 56-62
Schindler, Hans (2010): Berufspolitisches: In der wunderschönen Zeit „Dazwischen“ (2). In: systhema 24 (1): S. 63-67