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systhema Heft 2/2005
1/2005 - 2/2005 - 3/2005 - Überblick


Schlippe, Arist von
(2005): Sinn als Lebensaufgabe. In: systhema 19(2), S. 131-142.

abstract: Das Thema „Sinn des Lebens“ wird aus einer systemisch-konstruktivistischen Perspektive heraus betrachtet. „Sinn“ bekommt so die Qualität einer Erzählung mit ordnender Funktion für das menschliche Leben. Vier mögliche „Fallgruben“ der Sinnkonstruktion werden beschrieben („harter“, verlorener, beschädigter Sinn und die Idee der Schuld). In Anlehnung an die Logotherapie wird Sinn als Herausforderung und Anfrage an das menschliche Leben verstanden.


Groen, Martine (2005): Scham und Gewalt in Flüchtlings- und Migrantenfamilien. In: systhema 19(2), S. 143-159.

abstract: Dieser Artikel befasst sich mit unterschiedlichen Dynamiken in Migrations- und Flüchtlingsfamilien, die sich nach Gewalterfahrungen in Behandlung begeben. Er bezieht sich auf meine Erfahrungen in den Niederlanden, wo ich in Amsterdam im „Instituut Voor Geschillen“ tätig bin. Aufgrund der Unterschiede zwischen dem neuen Gastland und ihrem Ursprungsland ist es notwendig, diesen Familien zu helfen, in einem neuen, größeren System zurechtzukommen. Wichtig ist dabei die Betrachtung von kulturellen Unterschieden im Hinblick auf Geschlecht, Religion, familiäre Kräfteverhältnisse und die soziale und ökonomische Stellung. Schamorientierte Familien aus anderen Kulturen bewältigen Probleme in einer anderen Art und Weise als scham- oder schuldbelastete Familien in den meisten westlichen Ländern. Scham und Stolz sind ebenso verbunden wie Schande und Gewalt. Auch gilt es für TherapeutInnen ihre Schammuster zu bearbeiten, um angemessene Fragen stellen zu können, diese zu reflektieren und dann angemessen zu intervenieren. Derzeit herrscht in Holland, wie in anderen Ländern auch, ein Klima von Angst vor dem „Anderen“, dem Fremden. Wie können wir als TherapeutInnen dieser kollektiven Angst begegnen? Welche Position können wir einnehmen und wie ist die Verbindung zwischen Gewalt und Scham in dieser Spirale von Ausschluss?


Massingue, Eva (2005): „Liebe wagt, was irgend Liebe kann“. Über das Glück in langjährigen binationalen Beziehungen. In: systhema 19(2), S. 160-171.

abstract: 2004 erschien meine Studie Binationale Paare im Alter, eine Untersuchung, die in erster Linie auf 54 Interviews mit Paaren jenseits der 50 basierte. Ein Thema dabei war auch die Frage nach dem Glück in einer Ehe: Warum bleiben manche binationalen Paare bis ins hohe Alter zusammen, warum führt eine Paarkonstellation, die es doch besonders schwer haben müsste und von vielen als „Problempartnerschaft“ gesehen wird, trotzdem zu hoher Paarzufriedenheit. Wie haben sie es geschafft, so lange zusammenzubleiben und wo liegen ihre -besonderen Stärken im Umgang miteinander? Und welche Schwierigkeiten gibt es bei der Entwicklung einer eigenen Paarkultur, die über das übliche Maß hinausgehen? Wo sind die Stolpersteine und wie gehen die Paare mit ihnen um?


Horn, Angelika (2005): Interkulturelle Aspekte in der Begleitung von Kindern und Jugendlichen mit lebensbedrohlichen Erkrankunge. In: systhema 19(2), S. 172-183.

abstract: Der folgende Beitrag beschreibt einige Aspekte der psychologischen Begleitung von lebensbedrohlich erkrankten Kindern und Angehörigen. Die PatientInnen und Angehörigen mit ihren individuellen Wünschen, Vorstellungen, Fragen und Ängsten hinsichtlich der Erkrankung, der medizinischen Eingriffe, Veränderungen im Familiensystem, Bedeutung der Erkrankung und der Zukunftsperspektiven „abzuholen“, ist ein Anliegen der psychologischen Begleitung während des Klinikaufenthalts. In die Arbeit werden interkulturelle Aspekte einbezogen, ohne diese überzubewerten. Ein interkultureller Ansatz bietet den betroffenen Familien und dem Team der Professionellen die Möglichkeit, eigene Ressourcen zu erweitern, um einen Umgang mit der Erkrankung zu finden, die Behandlung so gut wie möglich durchzustehen, Abschied zu nehmen und zu heilen.


Bareis, Nicola (2005): „Bevor es kracht...“ – Lösungsorientierte Kindertherapie. In: systhema 19(2), S. 184-190.

abstract: Beschreibung des therapeutischen Kontaktes einer griechisch-deutschen Familie mit drei Kindern, wobei der Sohn die Diagnose ADHS erhielt und ihm auf Grund seines Verhaltens der Verweis von seiner Schule drohte. Die Schritte in dieser therapeutischen Interaktion haben ihre Wurzeln in dem Konzept der elterlichen Präsenz nach Haim Omer und dem Externalisieren nach Michael White.


Lemme, Martin (2005): Besondere Aufmerksamkeit verdient besondere Aufmerksamkeit. In: systhema 19(2), S. 191-204.

abstract: Was wäre, wenn die Störung keine Krankheit mehr wäre?... Im Folgenden beschreibe ich verschiedene Sichtweisen dieser vermeintlichen „Störung“. Aus einer ressourcenorientierten systemischen Perspektive stelle ich dar, dass es sich um „besondere Aufmerksamkeiten“ handelt, die mit „besonderer Aufmerksamkeit“ und manchmal auch Widerstand der Erwachsenen gegen den destruktiven Verhaltensanteil zu einer Fähigkeit entwickelt werden können. In unserer Eltern-Kind-Gruppe „Familie Aufmerksam“ nutzen wir diese Sichtweise, verbinden sie mit systemischer Arbeit, dem Coaching von Eltern in elterlicher Präsenz (Omer, von Schlippe 2002, 2004) und verhaltensorientierten Selbstinstruktionsanteilen für die Kinder.


Schulte, Sabine (2005): Der Drachenflug. In: systhema 19(2), S. 205-208


Tsirigotis, Cornelia (2005): Stark für ein Leben mit Ambivalenzen? Forschungsergebnisse über junge Migrantinnen zwischen Ressourcen und gesellschaftspolitischem Handlungsbedarf. In: systhema 19(2), S. 209-217



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