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Psychotherapie & Sozialwissenschaft Heft 4/2001

1/2001 - 2/2001 - 3/2001 - 4/2001 - Übersicht


Boothe, Brigitte (2001): Das Körperliche im Spiegel des psychoanalytischen Fallberichts. In: Psychoth.Soz. 3(4), S. 263-283.

abstract: Der psychoanalytische Verständigungsprozeß verwandelt mindestens einen der beiden Beteiligten in der Beziehung, den psychisch Leidenden, so, daß er im Verlauf der Gesprächsereignisse ein anderer wird. Das ist der theoriegeleitete Anspruch. Dieser Verwandlungsprozeß im psychoanalytischen Gespräch erfaßt in elementarer Weise das Körperliche. Das ist die Aufgabe angemessener Deskription. Wie aber ist innerhalb der psychoanalytischen Disziplin die Frage der Beschreibungssprache zu klären? In der psychoanalytischen Beziehung sollen für beide Kommunikationspartner, gemäß professionellem Anspruch, Formen des Denkens und Fühlens zugänglich und bewußtseinsfähig werden, die an Körpererleben, an fundamentale körperliche Orientierungsmuster, die affektive Resonanz der frühen Entwicklungszeit und frühe Körperbilder anknüpfen. Denn in der psychoanalytischen Störungslehre spielt das Körperliche eine zentrale Rolle.
Findet das Körperliche auch im professionellen Erzählen des Psychoanalytikers Raum? Es ist zu erwarten, daß kasuistische Darstellungen in der Psychoanalyse bereits initial, wenn es um erste Kontaktaufnahme mit dem Patienten geht, gerade dem Körperlichen in der Begegnung Aufmerksamkeit schenken. Daher überrascht es, daß die explorative Studie initialer Testsequenzen aus exemplarischen Falldarstellungen ein anderes Bild zeigt. Das Aufeinandertreffen der Körper als das, was im elementaren Sinn bewegt, berührt, Orientierung schafft und psychische Reaktionsbereitschaften herstellt, bleibt hier wider Erwarten unausgeführt und verdeckt. Ein unerwünschter Effekt ist mangelhafte Prägnanz, Kohärenz, Transparenz und Bodenhaftung des psychoanalytischen Fallnarrativs.


Borkenhagen, Ada (2001): Gemachte Körper. Körper- und Selbsterleben von Frauen, die sich zu einer Schönheitsoperation entschieden haben. In: Psychoth.Soz. 3(4), S. 307-316.

abstract: In der postmodernen Gesellschaft scheint das Verhältnis zum eigenen Körper durch zwei Tendenzen bestimmt zu werden: Einer Rückbesinnung auf den Körper als unhintergehbarem Bezugspunkt von Identität einerseits und durch das Projekt "Körper". Beim "Körper als Projekt" geht es um die Inszenierung des Selbst durch Überschreitung der Körpergrenzen. Auch bei der Schönheitschirurgie scheint es sich um einen spezifischen Mechanismus der Identitätsgestaltung durch Selbstermächtigung und Verkörperung zu handeln, bei dem sich das Selbst über eine Bearbeitung und Veränderung des Körpers gestaltet. Anhand von Ausschnitten aus Interviews mit Frauen, die sich zu einer plastisch-chirurgischen Körperkorrektur (Brustreduktion und -aufbau, Bauchplastik) entschieden haben, wird der Versuch gemacht, den Mechanismus dieser Selbstinszenierung durch "self-empowering" und "embodiment" zu verdeutlichen. Konzepte wie das self-empowering, das embodiment, aber auch das psychoanalytische Konzept der "Weiblichkeit als Maskerade" scheinen geeignet, die Psychodynamik des Wunsches nach einer plastisch-chirurgischen Veränderung des eigenen Körpers zu erklären.


Stirn, Aglaja (2001): Vom Initiationsritual zur geschmückten Haut. Tätowierung im Spiegel von Stammestraditionen und neuem Kunstverständnis. In: Psychoth.Soz. 3(4), S. 284-307.

abstract: Aufgrund der in den letzten Jahren zu vermerkenden Zunahme von tätowierten und gepiercten Menschen in der deutschen Gesellschaft entwirft dieser Artikel vor dem Hintergrund der Geschichte dieser Praktiken ein Bild der psychologischen Gründe, warum Individuen sich tätowieren und/oder piercen lassen. Dabei spielen Muster wie Suche nach Individualität und spirituellen Inhalten, verändertes Körper- und Modebewusstsein sowie ein verändertes Kunstverständnis eine Rolle. Der Körper wird über seine mechanistische Fähigkeit zu funktionieren hinaus als bedeutsam erachtet und als Ort sozialer und spiritueller Bedeutung verstanden. Die freiwillige Verletzung körperlicher Grenzen wirkt gesellschaftlich provokant. Dabei dient die Körperveränderung der Aufnahme eines Diskurses mit der Umwelt, der gleichzeitig abgrenzende wie annähernde Funktion hat.



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