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Organisationsberatung Supervision Coaching Heft 4/2004
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1/2004 - 2/2004 - 3/2004 - 4/2004 - Überblick
Schmidt-Lellek, Christoph J.
(2004): Editorial: Philosophische Basiskonzepte für die Rekonstruktion
in Coaching und Organisationsberatung. In: OSC 11(4), S. 311-312
Koch, Jochen (2004): Zwischen
den Zeilen der Organisation. Zur Bedeutung postmodernen Denkens für
Organisationstheorie und Organisationsberatung. In: OSC 11(4), S.
313-327
abstract:
Der Beitrag zeigt im Anschluss an die Darstellung des postmodernen
Diskurskonzepts von Jean-François Lyotard, welche Bedeutung ein in
differenztheoretischer Weise verstandenes postmodernes Denken für die
Organisationstheorie und die Organisationsberatung hat. Dabei stellen
grundlegende organisationstheoretische Differenzen, wie etwa das
Verhältnis von Formalität und Informalität, die zentrale
Anschlussstelle dar. Anhand dieser Unterscheidung wird exemplarisch
gezeigt, dass die Bedeutung postmodernen Denkens für unsere Vorstellung
von Organisationen darin liegt, grundlegende organisationale
Differenzen in veränderter Weise zu begreifen und analytisch zu
durchdringen. Abschließend werden die Konsequenzen skizziert, die eine
solche postmoderne Verstehensweise von Organisationen für das Feld der
Organisationsberatung zeichnet.
Ehmer, Susanne (2004): Dialog als kreativer Denkraum in lernenden Organisationen. In: OSC 11(4), S. 329-340
abstract:
Fast jedes Unternehmen, jede Einrichtung ist heute mit dem wachsenden
Druck konfrontiert, sich mit unerwarteten, ungewohnten Fragestellungen
zu befassen, auf die mit herkömmlichen Standardstrategien nicht mehr
geantwortet werden kann. Neue, kreative Wege der Diagnose und Lösung
der anstehenden Probleme sind zu suchen und zu integrieren. Kann hier
der Dialog ein brauchbares Instrument sein und wenn ja, wie kann diese
ungewohnte Gesprächsform in einen nicht darauf zugeschnittenen
Organisationsalltag eingebracht werden? Kann Dialog die Kultur und vor
allem die Kommunikation in einem Unternehmen nachhaltig verändern? Eine
empirische Studie, durchgeführt in zwei international agierenden
Unternehmen, gibt Einblick und zeigt mögliche Wege.
Lunkenheimer, Ellen (2004): Johann Gottfried Herders philosophische Grundlegung der lernenden Organisation. In: OSC 11(4), S. 341-349
abstract:
Die Autorin stellt die Bildungsphilosophie Herders und seine Pläne für
eine “alternative” Schule vor. Herders "alternatives" Schulkonzept
beschreibt, wie der Lehrer als Organisator des Lernprozesses die
Anliegen der Schüler berücksichtigen und Didaktik und
Unterrichtsmethode den individuellen Bedürfnissen anpassen muss. Diese
Beschreibung entspricht den Praktiken heutiger Reformschulen.
Schulisches Lernen als Erweiterung subjektiver Erfahrungs- und
Lebensmöglichkeiten erfordert eine offene Organisationsstruktur, wie
sie Herder entwarf.
Schreyögg, Astrid (2004): Was hat Work-Life-Balance mit dem Protestantismus zu tun? Zu Max Webers Religionssoziologie. In: OSC 11(4), S. 351-364
abstract:
Der vorliegende Beitrag ist auf die These zentriert, dass bestimmte
Strömungen der protestantischen Ethik als Quelle für Jobstress und
mangelnde Work-Life-Balance anzusehen sind. Diese Probleme machen sich
auch im Coaching immer wieder bemerkbar. Als Argumentationshintergrund
dient eine Analyse Max Webers zur protestantischen Ethik als
historische Voraussetzung für die Entwicklung des Kapitalismus, die
durch kirchenhistorische Befunde über die unterschiedlichen
Reformationen in Europa angereichert wird. Zum Abschluss wird die These
an einem Fallbeispiel dokumentiert.
Riedenauer, Markus (2004): Philosophie des Coaching. Anthropologische, hermeneutische und ethische Implikationen. In: OSC 11(4), S. 365-378
abstract:
Beratung und Coaching wird als eine moderne Form erläutert, die von der
Aufklärung geforderte Autonomie des Menschen zu fördern. Es wird in die
Ideengeschichte seit Kant und die Entwicklung der Psychotherapie
gestellt. Missverständnisse einer asymmetrischen Beziehung zwischen
Coach und Klient werden mit Hilfe des Begriffs der Sorge bei Heidegger
geklärt. Die hermeneutische Dimension des Coaching-Prozesses wird
aufgrund von wesentlicher Fraglichkeit als kreatives und
perspektivisches Verstehen im hermeneutischen Zirkel analysiert. Von
daher finden die ethischen Anforderungen an den Coach ihre angemessene
Begründung.
Schmidt-Lellek, Christoph J. (2004): Kitsch in Beratung und Psychotherapie als Ausdruck eines verkürzten Menschenbildes. In: OSC 11(4), S. 379-394
abstract:
Manche Zielvorstellungen und Äußerungsformen in Beratungssituationen
lassen sich als Kitsch beschreiben. Der Autor versucht zunächst,
Merkmale von Kitsch als Stilbegriff der Kunstästhetik zu umreißen (z.B.
idealisierende Darstellungen durch die Ausklammerung von Widersprüchen,
regressive Sehnsüchte nach Harmonie, Verlust von Authentizität). In der
Übertragung auf die Beratungspraxis können illusorische Erwartungen und
Versprechungen (z.B. Bilder von umfassender Harmonie, Perfektheit,
Machbarkeit) oder Klischeevorstellungen als Kitsch zu begreifen sein,
der dann Ausdruck eines verkürzten Menschenbildes ist. Damit können
Beratung und Psychotherapie ihre Kraft zu tiefgreifenden Veränderungen
verlieren.
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