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Zeitschrift für Systemische Beratung und Therapie - Heft 2/2007
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1/2007 - 2/2007 - 3/2007 - 4/2007 - Überblick
Mücke, Klaus (2007): Sinnfindung und Handlungsorientierung in einer gefährdeten Welt. In: ZSTB 25(2), S. 73-83
abstract: Der Sinn, der einem Menschen erst die Möglichkeit gibt, ein erfülltes Leben zu führen, hängt immer mit einem spezifischen Sinnbezugs- bzw. Zugehörigkeitssystem zusammen: Je nachdem welches Sinnbezugs-System Sie wählen, verändert sich der Sinn und damit der Ziel- und Handlungsbezug Ihres Lebens. Wenn die uns emotional nahe stehenden Zugehörigkeits-Systeme als dominierende Sinnbezugs-Systeme gewählt werden, kann das in vielen Fällen zu negativen Auswirkungen wie Egoismus, Rücksichtslosigkeit gegen andere, soziale Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung führen und letzten Endes ebenfalls negativ auf einen selbst zurückschlagen. Wählen Sie dagegen den Bezug zur Welt als ein alle anderen Zugehörigkeitssysteme einschließendes diesseitiges System, so besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass sich die Ziele und Mittel zur Zielerreichung, die Sie sich wählen, nachhaltig in positiver Hinsicht auswirken. Wenn Sie sich als selbstbewusster Teil eines größeren Systems erleben, können Sie sehr klar erkennen, wie groß Ihre Möglichkeiten sind, die Welt zu verändern.
Simon, Fritz B. (2007): Subversive Strategien und Kampagnen. In: ZSTB 25(2), S. 84-92
abstract: Dieser Artikel beschreibt Möglichkeiten der effektiven gewaltfreien Einflussnahme auf gesellschaftliche Verhältnisse und Prozesse mit Hilfe subversiver Strategien und Kampagnen, die am Beispiel der sehr erfolgreichen Aktionen von Greenpeace veranschaulicht und konzeptualisiert werden. Dabei werden die Begriffe „Subversion“, „Kampagne“ und „Strategie“ in einen systemtheoretischen Kontext gestellt und dementsprechend definiert. Durch die Gegenüberstellung von passiver und aktiver Negation werden die Merkmale der Unterscheidung zwischen Revolution, die häufig zu Gewalt führt, und Subversion verdeutlicht, welche die Gesetzmäßigkeiten des Systems selbst nutzt und es von innen heraus verändert. Schließlich werden die Vorgehensweise und die bestimmenden handlungsleitenden Prämissen subversiver Kampagnen und Strategien eingehend beschrieben.
Häußner, Ludwig Paul (2007): Vision: Selbständige Schule. Frei-öffentliche Schulen als Gestaltungsräume für Educational Entrepreneurship. In: ZSTB 25(2), S. 93-105
abstract: Das Verhältnis von Schule, Wirtschaft und Gesellschaft kann aus einer sozialorganischen Perspektive zukunftsweisend weiter entwickelt werden. Dabei gilt es den im Grundgesetz verankerten Bildungsföderalismus gegen Tendenzen zu einem Bildungszentralismus zu verteidigen. Genau so ist das gewordene Bildungswesen mit seinem Zentralismus auf Länderebene zu hinterfragen. In diesem Zusammenhang sind die „Grenzen der Wirksamkeit des Staates“ (W. v. Humboldt) im Hinblick auf das Bildungswesen neu zu bestimmen. Was ist zu unternehmen? Es gilt die durch Überschneidung von Zuständigkeiten zwischen Land und Kommunen verursachte „institutionelle Querschnittslähmung“ von Schule zu überwinden, weil sie in dramatischem Ausmaß Initiative verhindert. Bei institutionellen Innovationen für das Schulwesen sind stets die Freiheit der Kultur und die Freiheit der Erziehung zu beachten. Ohne die Frage nach dem „Was ist Schule?“ und dem „Was soll Schule?“ kann Schule als pädagogisch-unternehmerische Aufgabe kaum ergriffen werden. Ein frei-öffentliches Schulwesen als institutioneller Rahmen ermöglicht selbständige Schulen, die von Educational Entrepreneurs statt von Unterrichtsbeamten betrieben werden können. Aus diesem Grunde ist die bisherige Objektfinanzierung durch eine Subjektfinanzierung zu ersetzen: Für jedes Schulkind gibt es Mittel der öffentlichen Hand in Form eines Bildungsgutscheins. Mit diesem Bildungsgutschein wählen „Kunden“ – bei Kindern die Eltern – das System, das sie für das geeignete halten. Dadurch kann sich das Schul- und Erziehungswesen institutionell erneuern und Schule frei und öffentlich als selbständig zu unternehmende Aufgabe im Sinne von Unternimm die Schule ergriffen werden.
Rotthaus, Wilhelm (2007): Veränderte kindliche Lebenswelten, Aufmerksamkeit und ADHD. In: ZSTB 25(2), S. 106-112
abstract: Die gesellschaftlichen Bedingungen für Kindheit haben sich in den letzten Jahrzehnten durchgreifend geändert. Die typischen kindlichen Lebensräume, Schonräume, in denen Kinder geschützt unter der Anleitung der Erwachsenen aufwuchsen, sind weitgehend verschwunden. Kinder sind dadurch erwachsener und Erwachsene gleichzeitig kindlicher geworden. Die erneute körperliche Akzeleration der Kinder ist ein deutliches Zeichen dafür. Aber auch die „Kosten“ für diese Entwicklung sind hoch und finden ihren vielleicht deutlichsten Ausdruck darin, dass das Verhalten von immer mehr Kindern den Anforderungen, die ihre Umwelt an ihre motorische Kontrolle und ihre Aufmerksamkeit stellt, nicht mehr entspricht. Wir können diese Entwicklung nicht zurückdrehen, aber wir müssen sie besser zur Kenntnis nehmen und uns – zum eigenen Wohle und zum Wohle der Kinder – besser darauf einstellen.
Reinhard Voß (2007): A Daisy in December - Ernst von Glasersfeld wird 90. In: ZSTB 25(2), S. 113-114
Vogt, Manfred & Heinrich Dreesen (2007): Nachruf auf Insoo Kim Berg. In: ZSTB 25(2), S. 115-116
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