Copyright © 2013
levold system design Alle Rechte vorbehalten. |
|
|
Zeitschrift für Systemische Therapie und Beratung - Heft 3/2000
|
1/2000 - 2/2000 - 3/2000 - 4/2000 - Überblick
Hoffman, Lynn (2000): Eine gemeinschaftsorientierte Perspektive der Therapie. In: ZSTB 18(3), S. 152-160.
abstract: Der Aufsatz gibt
einen Überblick über die Entwicklung der Familientherapie bzw.
systemischer Therapieformen aus der heutigen Sicht der Autorin. Dabei
stellt sie verschiedene Entwicklungsstränge und –schwerpunkte und ihre
zeitgeschichtlichen Zusammenhängen dar. Einen besonderen Schwerpunkt
stellt in ihrer Diskussion der Einfluß postmodernen Ideen dar. Die
Diskussion mündet in den Vorschlag ein, von gemeinschaftsorientierten
oder gemeinschaftsfördernden Formen der Therapie zu sprechen, wenn sie
mit postmodernen Ideen einhergehen – „nicht-wissend“, gemeinsam
konstruierend und den beglückenden Augenblick der Begegnung willkommen
heißend.
Baerwolff, Stephan (2000): Vorwärts in die Vergangenheit. Lebensgeschichten in der systemischen Therapie. In: ZSTB 18(3), S. 161-170.
abstract: Ein
therapiegeschichtlicher Überblick zeigt, dass bezüglich der Bedeutung
der Zeitdimensionen eine Verschiebung von der Vergangenheit hin zur
Zukunft stattgefunden hat. Dabei problematisiert der Artikel die
Gleichsetzung von Systemischer Therapie mit Zukunftsorientierung und
die Annahme, diese ließe sich aus einer Metatheorie ableiten. Anhand
eines Fallbeispiels versucht der Autor zu zeigen, dass die Einbeziehung
der Lebensgeschichte der KlientInnen auch im Kontext systemischer
Therapie nützlich sein kann. Ausgehend von narrationstheoretischen
Überlegungen werden Aspekte einer Biographiearbeit dargestellt, die mit
den Prämissen systemischer Therapie vereinbar ist.
Mücke, Klaus (2000): Bert Hellinger oder: Wer verfügt über die Wahrheit? Systemische Betrachtungen. In: ZSTB 18(3), S. 171-182.
abstract: Unter systemischen
Gesichtspunkten wird die psychotherapeutische Arbeit Bert Hellingers
einer kritischen Reflexion unterzogen. Problematisiert wird die
therapeutische Haltung Hellingers, der phänomenologische Anspruch, das
„Wesen der Dinge“ zweifelsfrei wahrnehmen zu können, und die Bildung
von Koalitionen zwischen Hellinger und seinem Publikum gegen manche
seiner Klient/inn/en. Anschließend plädiert der Autor einerseits für
eine systemisch-konstruktivistische Nutzbarmachung der
Familienaufstellungen und andererseits für die Aufnahme der
Hellingerschen Konzeption des Gewissens als systemisches
Gleichgewichtsorgan in die systemische Theorie und Praxis, da sich erst
mit Hilfe dieser Konzeption der Mensch als systemisches Wesen begreifen
lässt.
Nelles, Wilfried (2000): Wie wissenschaftlich muß Therapie sein? Zum phänomenologischen Ansatz Bert Hellingers. In: ZSTB 18(3), S. 183-187.
abstract: Das Familienstellen
nach Hellinger ist in der Fachöffentlichkeit heftig umstritten. Warum?
Weil Hellinger ein Therapieverständnis vorführt, dass nicht ins
wissenschaftlich-rationale Paradigma paßt, dennoch aber empirisch und
praktisch fundiert ist. Die Gleichung nicht-wissenschaftlich = unseriös
ist falsch, denn viele Leiden der Seele entziehen sich einem
rationalistischen Ansatz. Hellingers phänomenologisches Vorgehen zeigt
die Möglichkeit, empirisch und undogmatisch zu arbeiten, ohne die
tiefen Fragen von Leben und Tod methodisch auszuklammen, und erreicht
damit therapeutisch eine tiefe Wirkung. Dies verlangt vom Therapeuten,
dass er sich nicht als Macher begreift, sondern als Diener einer ihn
und den Klienten umfassenden Wirklichkeit, die nicht näher bestimmt
oder gedeutet wird.
|
|
|