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systeme Heft 2/2010
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1/2010 - 2/2010 - Übersicht
von Tiling, Johannes (2010): Sozialkonstruktionistische Psychologie und ihre praktische Anwendung. Möglichkeiten einer Neuausrichtung. In: systeme 24 (2): S. 109-129.
abstract: Der Soziale Konstruktionismus, wie er gegenwärtig vertreten wird, versteht sich vor allem als metatheoretische Alternative zum Positivismus und dient so vielen sozial- und kulturwissenschaftlichen Forschungsansätzen als Bezugspunkt. Dabei verschenkt er sein Potenzial, im Sinne eines psychologischen Forschungsprogramms – welches also Konzepten individueller Handlung und Subjektivität Platz lässt – verstanden zu werden. Um dieses andere Verständnis zu fördern, sollte er u. a. zu einem regeren Austausch mit der Mainstream-Psychologie übergehen. Eine theoretisch tragfähige Konzeption sozial-konstruktionistischer Psychologie kommt außerdem kaum um den Bezug auf neuere Ansätze der Kulturpsychologie herum. Ein entscheidender Vorteil eines so verstandenen Sozialen Konstruktionismus besteht in seinem größeren Potenzial, praktisch-psychologisches Handeln leiten zu können, insbesondere weil die Übertragung eines postmodernen und individualistischen Menschenbilds, die den klassischen sozialkonstruktionistischen Ansätzen implizit ist, vermieden wird.
Kriz, Jürgen (2010): Weisen in der Welt zu sein. Die Teilhabe des Menschen an der Mitwelt auf körperlicher, psychischer, psychosozialer und kultureller Ebene. In: systeme 24 (2): S. 130-153.
abstract: Systemische und Familientherapie wird allzu oft auf den Einfluss reduziert, den Interaktionsmuster in mikrosozialen Systemen auf Symptome oder Probleme haben. In deutlicher Erweiterung dazu ist es das Anliegen der „Personzentrierten Systemtheorie“, die Interaktion zwischen unterschiedlichen Prozessebenen – körperlich, psychisch, interaktiv und sozial-kulturell – zu berücksichtigen. Mit dem Konzept des „Sinn-Attraktors“ werden besonders Emergenz und Veränderung von Sinn und Bedeutung thematisiert. Diese reduzieren kognitive Komplexität, ebenso wie Interaktionsmuster den großen chaotischen Raum möglicher Handlungen ordnen. Unter dieser Perspektive analysiert dieser Beitrag ordnende und Sinn generierende Aspekte sowohl in den Prozessen, mit denen wir der Welt begegnen, als auch in jenen, mit denen die Welt uns begegnet.
Staubach, Maria (2010): Co-Produzierende ExpertInnen – Eine Antwort auf grundlegende Beratungsdilemmata. In: systeme 24 (2): S. 154-178.
abstract: Beratung, deren Operationen immer Kommunikationen sind, lässt sich als ein Prozess zwischen mindestens zwei AktantInnen beobachten. Da für das Gelingen des Prozesses aktive Leistungen der Kundin/des Kunden unabdingbar sind, wird diese/r zur/zum Handelnden und Mitverantwortlichen am Ergebnis des Geschehens. Der Beratungsverlauf bildet sich somit als ein Prozess von Co-Produktion ab. Jede Überlegung hierzu beginnt mit der Einschränkung des Expertenstatus der Beraterin/des Beraters. Sie vollzieht sich durch die reflexive -Bezugnahme der KommunikationspartnerInnen Kundin/Kunde – Beraterin/Berater und findet ihren Ausdruck in einem Relationierten Expertentum. Co-Produktion stellt damit nicht nur spezifische Anforderungen an die Kompetenzen der Beraterin/des Beraters, sondern darüber hinaus auch an die Qualität der Qualifizierung. Die in eigener Berater- und Qualifizierungspraxis beobachteten und infolge als bedeutsam für Co-Produktion erachteten Kompetenzfelder wurden anhand Qualitativer Inhaltsanalyse empirisch untersucht. Sie konnten als relevant bestätigt werden und führten infolge zur Konzipierung des Beraterprofils Relationiertes Expertentum.
Friedrich-Hett, Thomas (2010): Positives Altern. Reflexionen zur Dekonstruktion einer (noch) unbeliebten Lebensphase. In: systeme 24 (2): S. 179-198.
abstract: Der vorliegende Beitrag versucht für die Gegenwart negativer Altersbilder in unserer Gesellschaft zu sensibilisieren, die im Sinne sich selbst erfüllender Prophezeiungen Fähigkeitsverluste bei älteren Menschen begünstigen können. Exemplarische Vorstellungen gerontologischer Befunde zu körperlicher und geistiger Verfassung, Liebesleben, Resilienz und Optimismus im Alter sollen den Blick auf Mythen und Wirklichkeiten schärfen, der leider auch in psycho-sozialen Berufen durch Vorbehalte getrübt wird. Die Beschreibung systemischer Grundlagen für die Arbeit mit älteren Menschen, die Darstellung eines Praxisbeispiels und eine kurze Übersicht über neuere kreative Therapie- und Beratungsformen in der Arbeit mit älteren Menschen dürfen als Einladung an KollegInnen im psychosozialen Feld verstanden werden, sich vermehrt für Altersfragen und Probleme älterer Menschen zu interessieren.
Strunk, Guido (2010): Nachruf auf Benoît Mandelbrot. So schön kann Mathematik sein. In: systeme 24 (2): S. 199-200
Haine, Stephanie (2010): Rezension: K.H. Brisch & Th. Hellbrügge (Hrsg.): Bindung, Angst und Aggression. Theorie, Therapie und Prävention. In: systeme 24 (2): S. 200-202
Kaimer, Peter (2010): Rezension: Renate Frank: Wohlbefinden fördern. Positive Therapie in der Praxis (2010). In: systeme 24 (2): S. 203-205
Haine, Stephanie (2010): Rezension: Marion Schmittmann: Kinder brauchen Freunde - Soziale Fertigkeiten fördern 2010). In: systeme 24 (2): S. 205-206
Schmidt, Pascale (2010): Rezension: András Wienands: Einführung in die körperorientierte systemische Therapie (2010). systeme 24 (2): 207
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