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systeme Heft 2/2000

1/2000 - 2/2000 - Übersicht


Kießling, Klaus (2000): Selbstorganisation - Multidisziplinäre Beiträge zur Konturierung einer postcartesianischen Psychologie. In: systeme 14(2), S. 99-131.

abstract: Auf dem Weg zu einer postcartesianischen Psychologie begegnen philosophische Fragen sowie soziologische Wegmarken, die das cartesianische Subjekt aus seiner Einsamkeit heraus- und in soziale Zusammenhänge hineinzuführen versuchen. Dabei können moderne Konzepte der Selbstorganisation an Traditionen der Gestalttheorie anknüpfen, sodass eine postcartesianische Psychologie nicht allein aus anderen Disziplinen (Philosophie und Soziologie), sondern auch aus eigenen (psychologischen) Quellen schöpfen kann.


Saval, Ingeborg (2000): Respekt vor Grenzen der Schwerstbehinderung – systemische Therapie mit Angehörigen. In: systeme 14(2), S. 132-140.

abstract: Die Bewältigung der angeborenen Schwerstbehinderung eines Kindes erfordert die Nutzung aller medizinischen, sozialen und psychischen Ressourcen. Vor allem die Hauptpflegeperson, die Mutter, steht im täglichen Leben und bei allen wichtigen Entscheidungen ständig neuen Anforderungen gegenüber, die im beschriebenen Fall eine lebensentscheidende Tragweite für das Kind in sich bergen. In diesem Artikel wird versucht, das schwere emotionale Dilemma der Klientin und die berührende Atmosphäre des Gespräches zu beschreiben, ohne den im systemischen Denken und Handeln so wichtigen Aspekt der Ressourcenorientierung außer Acht zu lassen.


Niederhofer, Helmut, Brigitte Hackenberg und Annemarie Profanter (2000): Multiprofessionalität ist mehr als Professionalität. Beratungsfehler und deren Vermeidbarkeit – eine lösungsorientierte Betrachtung anhand eines “schwierigen” Falles. In: systeme 14(2), S. 141-145.

abstract: Die Behandlung von Sozialverhaltensstörungen bei Jugendlichen soll nach Schweitzer (1987) sowohl therapeutische als auch präventive Aspekte umfassen. Um dies zu gewährleisten, ist eine Verbindlichkeit der therapeutischen Angebote, eine sowohl kurz- als auch langfristige Therapieplanung sowie eine Vernetzung der Helfersysteme anzustreben. Anhand eines Fallbeispiels soll gezeigt werden, dass eine mangelnde Beachtung dieser Grundsätze den Therapieerfolg deutlich schmälern können.


Kucera, Alexander (2000): Systemische Familientherapie im sozialpädagogischen Kontext. In: systeme 14(2), S. 146-166.

abstract: Der Ansatz der systemischen Familientherapie scheint im Bereich der institutionellen Erziehung durchaus viel versprechend zu sein. Es sind einige schon erprobte Ansätze zur Variation der bisher üblichen Vorgehensweisen verfügbar. Alle bedingen jedoch, den Standpunkt zu vertreten, dass es sich bei Problemen nicht nur um Probleme des ins Heim eingewiesenen Kindes, sondern um Familienprobleme handelt. Familien nicht nur als Familiensysteme zu sehen, sondern dem Therapeuten vorgestellte Probleme als Teile eines umfassenden Problemsystems zu sehen, ist ein wichtiger Schritt, größere Handlungsfähigkeit zu erlangen. Im Vordergrund stehen bei der Arbeit im Kontext eines Erziehungsheimes nicht nur typisch therapeutische, sondern auch unorthodoxe Methoden, mit dem Ziel, eine konversationsfördernde Atmosphäre und eine vertrauensvolle Beziehung mit den Gesprächspartnern aufzubauen.


Klammer, Gerda (2000): Wider das Allgemeine, das zu Grunde Liegende: Sozialer Konstruktionismus. In: systeme 14(2), S. 167-176.

abstract: Viele systemische Therapeuten und Ausbildungsstätten berufen sich auf sozialkonstruktionistische Ideen. Diese wurden von Berger und Luckmann (1966) das erste Mal in einem Buch als solche benannt und vor allem im englischen Sprachraum weiterentwickelt und verbreitet. Dieser Artikel versucht eine Positionierung in einem sehr offenen Feld, in dem sich Anhänger zu einer Familienähnlichkeit bekennen. Einige Grundlinien werden herausgearbeitet, auch wenn sich Sozialkonstruktionisten auf das Partikuläre und Lokale beziehen und es gerade für sie wichtig ist, Allgemeines nicht zu fokussieren.


Kuttenreiter, Verena (2000): Die soziologische Systemtheorie Niklas Luhmanns. In: systeme 14(2), S. 176-184.

abstract: Dieser Vortrag gibt einen Überblick über die wesentlichen Grundbegriffe der soziologischen Systemtheorie Niklas Luhmanns. Anhand einer paradoxen Formulierung des Systembegriffes - “Ein System ist die Differenz zwischen System und Umwelt” - sollen die Konsequenzen eines theoretischen Zuganges, der die Differenz System/Umwelt als Ausgangspunkt nimmt, deutlich werden.


Strunk, Guido (2000): Die Theorie nichtlinearer dynamischer Systeme – Grundsätzliches – Nutzen – Therapie. In: systeme 14(2), S. 185-197.

abstract: Am 13. Mai 2000 veranstaltete die Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Systemische Therapie und Systemische Studien (ÖAS) eine eintägige Tagung unter dem Titel “Spaß an Theorien – Nutzen für die PraktikerIn”. Der vorliegende Artikel basiert auf dem Vortrag, der auf der genannten Tagung zur „Theorie nichtlinearer dynamischer Systeme” gehalten wurde. Ausgehend von der Frage „Was ist ein System” werden zwei naturwissenschaftliche Definitionen zum Begriff des Systems dargestellt, miteinander verglichen und in Hinblick auf ihre Potenz zur Erklärung menschlichen Verhaltens beurteilt. Im Abschluss des vorliegenden Artikels werden Schlussfolgerungen für die Systemische Therapie angeboten und kurz diskutiert.



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