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systeme Heft 1/1998

1/1998 - 2/1998 - Übersicht


Ludewig, Kurt (1998): Begegnungen mit einem vielseitigen Mann - zum beruflichen Abschied von Ludwig Reiter. In: systeme 12(1), S. 3-7


Hinsch, Joachim (1998): Dein Institut - und was daraus geworden ist. In: systeme 12(1), S. 8-12


Schiepek, Günter (1998): Autopoietische Systeme, dissipative Prozesse und klinische Konstellationen. Begrifflichkeit und Innovation in der Systemischen Therapie. In: systeme 12(1), S. 13-21.

abstract: Der vorliegende Beitrag thematisiert das Verhältnis dreier konzeptueller Perspektiven in der systemischen Therapie: autopoietische Prozesse (und das dort beschriebene Verhältnis von operativer Schließung, Information und Umweltkontakt) , Selbstorganisation (insbesondere die hierfür notwendige Voraussetzung der Dissipation) und den pragmatischen Ansatz der klinischen Konstellationen. Diese Konzepte setzen innerhalb des Denkens in komplexen, dynamischen Systemen unterschiedliche Akzente. Abschließend wird versucht zu verorten, worin der Gewinn und der "Fortschritt" des "systemischen Projekts" - an dessen Gestaltung und Realisierung Prof. Ludwig Reiter wesentlich beteiligt war - bestehen könnte, damit der Leser für sich bestimmen kann, wohin wir gekommen sind bzw. er selbst gekommen ist und in welche Richtungen es weiter gehen könnte.


Reiter-Theil, Stella (1998): Kompetenz durch Ethik-Konsultation: Ein Modell - dargestellt am Problem der Sterilisation einer geistig behinderten Frau. In: systeme 12(1), S. 22-36.

abstract: Trotz des zunehmenden Interesses an Ethik in der Medizin, in den Humanwissenschaften und in der Psychotherapie wird die praktische ethische Kompetenz des Handelnden und Behandelnden oder Beratenden noch weitgehend vernachlässigt. In der vorliegenden Arbeit wird kompetente ethische Reflexion auf konkrete Probleme in der Betreuung von Patienten bezogen, um auf diese Weise Qualität und Wirkung der Therapie verbessern zu helfen. Es wird ein Modell der Ethik-Konsultation vorgestellt, das 1994 bis 1995 zunächst im Bereich der Kinderpsychiatrie und Psychotherapie im Rahmen einer Arbeitsgruppe entwickelt und seither von der Autorin in der psychologischen und psychotherapeutischen Weiterbildung zur Ethik in Freiburg und Salzburg erprobt wurde. Ausgangspunkt war die Suche nach einer Arbeitsform, die für die beteiligten professionellen Kreise gut zu vermitteln und relativ einfach zu praktizieren sein sollte. Dafür wurde die Vorgehensweise des reflektierenden Teams gewählt und für ethische Fragestellungen modifiziert. Der Konsultationsprozess gliedert sich in 3 Phasen: (1) Präsentation des Problems, (2) Reflexion zunächst unter psychologischer/therapeutischer, dann unter ethischer Perspektive und (3) Evaluation der Reflexionen durch die Fallpräsentatorin/den Fallpräsentator und das gesamte Konsultationsteam. Das Modell bietet damit die Möglichkeit, sowohl ethische Dilemmata zu erörtern als auch zwischen behandlungstechnischen und ethischen Problemen zu unterscheiden. Das Modell und seine Anwendung wird veranschaulicht anhand einer Fallstudie zur Sterilisation einer geistig behinderten jungen Frau.


Levold, Tom (1998): Intimität. Theoretische und klinische Aspekte. In: systeme 12(1), S. 37-53.

abstract: Ausgehend von einigen Begriffsbestimmungen wird Intimität als historisch und kulturell variables Intersubjektivitätserleben skizziert, welches einen eigenen Raum und eigene Zeit zu seiner Entfaltung benötigt und nicht unabhängig von seiner sprachlichen Thematisierung und seinen geschlechtsspezifischen Beziehungsmodi verstanden werden kann. Im praktischen Teil geht es um die Einführung von Intimität als mehrdimensionales Konstrukt (emotionale, sexuelle, soziale, intellektuelle, ästhetische, spirituelle und freizeitbezogene Intimität) in den Verlauf von Paartherapien.


Ahlers, Corina (1998): Systemische Therapie nach der Postmoderne: Dekonstruktion und Verantwortung in brüchigen Beziehungswelten. In: systeme 12(1), S. 54-79.

abstract: Beziehungsstrukturen und -vorstellungen in pluralisierten Lebensformen stellen an systemische Therapeutinnen und Therapeuten neue Anforderungen. Der therapeutische Umgang mit den aktuellen Entwürfen und Praktiken verlangt nach Beziehungstheorien, die der Pluralisierung der Lebensformen und dem erhöhten Beziehungswechsel im Lebenslauf entsprechen. Im folgenden werden psychologische Konzepte wie Autonomie, Bezogenheit und Kollusion neu diskutiert, sowohl in ihrer Bedeutung für therapeutisches Setting und therapeutische Haltung als auch in ihrer Tragweite im Rahmen pluralisierter Lebensformen.


Steiner, Egbert (1998): Zur Einheit von Psychotherapie und Psychotherapieforschung. In: systeme 12(1), S. 80-85.

abstract: Die Rolle der Forschung für das professionelle Handeln von Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen wird - als eines der Themen, mit denen Ludwig Reiter sich auseinandergesetzt hat, behandelt und anhand eines Modells zur Erreichung von "evidence based practice" dargestellt.



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