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Psychotherapie & Sozialwissenschaft Heft 2/2012
1/2012 - 2/2012 - Übersicht


Mörtl, Kathrin (2012): Editorial: was leistet der Begriff „qualitative Forschung“ für die Entwicklung junger Psychotherapie-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern noch? In: Psychoth.Soz. 14 (2): S. 5-12


Poscheschnik, Gerald (2012): Macht und Ohnmacht des Szientismus. Oder: Die Chance qualitativer Forschung. In: Psychoth.Soz. 14 (2): S. 13-36.

abstract: Der Szientismus ist mächtig und ohnmächtig zugleich. Seine wissenschaftspolitische Hegemonie ist ungebrochen. Er dominiert die Wissenschaften, setzt Standards und verlangt Gehorsam. Wer aus der Reihe tanzt, hat seine Berechtigung, zum wissenschaftlichen Mainstream zu gehören, verspielt. Auf der anderen Seite kann er seine Versprechungen und Verheißungen nicht einhalten. Weder Experimente noch quantitative Methodik garantieren Objektivität und Fortschritt. Wie die neuere Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsforschung zeigen, gehorcht die Praxis wissenschaftlichen Tuns realiter völlig anderen Gesetzen; bedeutsames Entdeckungen werden oft gerade dann gemacht, wenn szientistische Regeln gebrochen und Grenzen überschritten werden. Insofern bieten qualitative Forschungsmethoden die Chance, durch die Beschreitung ungewohnter Wege Neues zu entdecken und Bestehendes in neuem Licht zu sehen.



Granek, Leeat (2012): The bits on the cutting room floor. Erasures and denials within the qualitative research trajectory. In: Psychoth.Soz. 14 (2): S. 37-51.

abstract: Die Späne unter der Hobelbank: Löschungen und Verleugnungen im Prozess qualitativer Forschung

Während positivistische Forscher einem objektiven Modell folgen, das Affekte und menschliche Beziehung als kontaminierende Variablen abstempelt, die ausgeschlossen werden müssen, sind Gefühl und Beziehung ein zentraler Bestandteil sowohl des Zieles als auch der Durchführung qualitativer Forschung. Die Handhabung dieser Aspekte in unseren Projekten folgt präzisen methodologischen Richtlinien, wie zum Beispiel dem Memoing, dem Reflektieren, speziellen Validitätskriterien, und ist gekennzeichnet gerade durch die explizite Anerkennung in unseren Berichten. Trotz dieser Richtlinien löschen viele qualitative Forscher und Forscherinnen diese Aspekte aus ihrer Dokumentation, und dies geschieht auf drei Ebenen: »Off the record« sind jene Aspekte, derer sich die Forscher und Forscherinnen in ihrem Prozess zwar bewusst sind, die es aber niemals aus ihren Köpfen heraus schaffen. »Off the books« sind die Forschungsteile, die zwar von Anfang an geplant waren, die aber im Zuge des Publikationsprozesses herausgelöscht werden. »Off the charts« ist all das, was integraler Bestandteil des Forschungsprozesses ist, das aber oftmals dem Forscher und der Forscherin selbst nicht bewusst ist, oder was einem idealen Forschungsprojekt so fremd ist, dass es nicht angesprochen werden darf. Während die ersten beiden Ebenen – das was »off the record« und »off the books« ist – stark von der akademischen Realität des Publizierens, nämlich in mainstream Zeitschriften, beeinflusst wird, schlage ich vor, dass die dritte Ebene – das was »off the charts« ist – einzig und alleine in der Verantwortung von uns qualitativen Forschern und Forscherinnen lieg, und wir genau darüber reflektieren und berichten müssen.


Lätsch, David (2012): Rekonstruktion biografischer Entstehungsbedingungen von Pädosexualität Ein interaktionsanalytischer Beitrag zu Möglichkeiten und Grenzen qualitativer Sozialforschung. In: Psychoth.Soz. 14 (2): S. 53-73.

abstract: Der Beitrag kritisiert am Beispiel einer Studie über die Enstehungsbedingungen von Pädosexualität, dass die dominanten inhaltsanalytischen Ansätze in der qualitativen Sozialforschung dazu neigen, die doppelte soziale Situierung sprachlicher Äußerungen zu vernachlässigen. Ausgeblendet werden einerseits der interaktiv-pragmatische Entstehungskontext sprachlicher Darstellungen, andererseits die Tatsache, dass Menschen in solchen Darstellungen auf sozial vermittelte Formen der Wirklichkeitskonstruktion zurückgreifen. Am Beispiel eines Forschungsinterviews mit einem pädosexuellen Straftäter führt der Autor vor, in welcher Weise ein interaktionsanalytischer Zugang dazu beiträgt, den Blick für die soziale Situierung sprachlicher Äußerungen zu schärfen. Der Beitrag schließt mit Überlegungen zur Gegenwart und Zukunft qualitativer und insbesondere qualitativ-interaktionsanalytischer Forschung im Methodenkanon der Sozialwissenschaften.


Tóth, Erzsébeth Fanni (2012): Qualitativ, das bin ich! Initiationsritual einer qualitativen Forscherin. In: Psychoth.Soz. 14 (2): S. 75-92.

abstract: Das Ziel dieses Artikels ist es, eine Selbstreflexion über den Prozess einer qualitativen Forschungsarbeit zu bieten, die im Rahmen des Doktoratstudiums der Psychotherapiewissenschaften durchgeführt wurde. Es werden die Motivationen der Forscherin für die Wahl dieser Methodologie beschrieben und die Leserin und der Leser mit den Schwierigkeiten der Datenanalyse und den besonderen Herausforderungen vertraut gemacht; diese lagen vor allem darin, dass die Forscherin in einer Sprache arbeitete, mit der die Supervisorinnen nicht vertraut waren und 300 Kilometer von der Universität entfernt lebte und arbeitete. Des Weiteren wird im Artikel über die Phasen des Schreibens und über die Ergebnisse der qualitativen Forschung nachgedacht, die Zweifel betreffend des Stils der Beschreibung werden erörtert und die Fragen der Verallgemeinerbarkeit und die Notwendigkeit der Anpassung an die Erwartungen quantitativ orientierter Gutachter werden ausgearbeitet. Basierend auf den eigenen Erfahrungen werden am Ende kritische Reflexionen über die Anwendbarkeit der im Studium erworbenen Theorien qualitativer Untersuchung in der Praxis formuliert.


Wahl, Mathias (2012): Qualitative Forschung. Eine Herausforderung für Psychologiestudierende. In: Psychoth.Soz. 14 (2): S. 93-109.

abstract: Meine persönliche Erfahrung zeigt, dass eine Auseinandersetzung mit qualitativen Methoden im Psychologiestudium, aufgrund der fast ausschließlichen Vermittlung quantitativer Forschungslogik, unzureichend ist. Daraus ergibt sich eine gewisse Unsicherheit und Scheu im Umgang mit dem qualitativen Paradigma. Die Aneignung einer qualitativen Denkart wird zu einem herausfordernden und langwierigen Prozess und von Studierenden der Psychologie nur selten in Angriff genommen. Ziel dieses Aufsatzes ist es aus meiner Perspektive eines Psychologie-Studenten über einen ersten qualitativen Forschungsprozess zu berichten. Dabei reflektiere ich anhand der Anfertigung meiner Abschlussarbeit über den Zugang zur qualitativen Forschung, die Aneignung qualitativen Methodenwissens sowie über die Probleme und Schwierigkeiten bei der Auswertung und Publikation qualitativer Daten. Den Kontext stellt dabei eine Interviewstudie dar, durchgeführt in einem interdisziplinären Forschungsprojekt aus dem Bereich der Mensch-Computer-Interaktion.


Gelo, Omar Carlo Gioacchino (2012): On research methods and their philosophical assumptions. »Raising the consciousness of researchers« again. In: Psychoth.Soz. 14 (2): S. 111-130.

abstract: Forschungsmethoden und deren philosophische Voraussetzungen: erneut »ein Bewusstsein bei Forschern und Forscherinnen schaffen«

Die Ausbildung und Praxis sowohl quantitativer als auch qualitativer Forschung haben sich vermehrt auf Forschungsmethoden fokussiert, was auf Kosten der zugrundeliegenden philosophischen Voraussetzungen geht. Es entsteht ein Mangel an kritischem Denken und Selbstreflexion, was zu einer Verringerten Fähigkeit von Selbstkorrektur bei Wissenschaftlern führt. Die vorliegende Arbeit versucht basierend auf einer Arbeit von Slife (1998) »ein Bewusstsein bei Forschern und Forscherinnen zu schaffen« nämlich über philosophische Voraussetzungen für typische quantitative und qualitative Forschungsmethoden. Ich gebe in der Einleitung eine kurze Überschau zu quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden, die durch meine Erfahrungen als Student und Forscher geprägt ist. Danach werden ontologische, epistemologische und methodologische Voraussetzungen für bestimmte wissenschaftliche Paradigmen skizziert, und deren Einfluss auf quantitative und/oder qualitative Forschung diskutiert. Abschließend werden einige Vorschläge formuliert, wie man dieses Bewusstsein bei Forschern und Forscherinnen im universitären Setting nachhaltig schaffen kann.


Mayring, Philipp (2012): Qualitative Forschungsmethoden in der Psychologie. Differentielle Entwicklungsprozesse. In: Psychoth.Soz. 14 (2): S. 131-135.

abstract: Der Beitrag gibt einen kurzen Überblick über unterschiedliche Entwicklungsverläufe in der sozialwissenschaftlichen Methodendiskussion entlang der Paradigmata qualitativer und quantitativer Forschung. Es werden Gründe erwogen, warum die Psychologie gegenüber Soziologie und Erziehungswissenschaft eine einseitigere quantitative Methodenausrichtung aufweist. Aber auch innerhalb der Psychologie, von Allgemeiner Psychologie bis zu Klinischer Psychologie, zeigen sich große Unterschiede, die allerdings eine Öffnung zu qualitativ orientierten Methodenansätzen erwarten lassen.




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