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Psychotherapie & Sozialwissenschaft Heft 1/2012
1/2012 - 2/2012 - Übersicht


Sollberger, Daniel (2012): Editorial: Übergänge - Veränderungen und Konstanz in gesellschaftlichen, entwicklungspsychologischen und psychotherapeutischen Prozessen. In: Psychoth.Soz. 14 (1): S. 5-16


Dornes, Martin (2012): Zum Strukturwandel der Persönlichkeit in der Spätmoderne. In: Psychoth.Soz. 14 (1): S. 17-36.

abstract: Der Aufsatz befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen Erziehungswandel und psychischem Strukturwandel. Er geht davon aus, dass Veränderungen in der Erziehung, wie sie seit 1968 festzustellen sind, nicht ohne psychostrukturelle Folgen bleiben. Vier Möglichkeiten werden untersucht. Moderne Erziehungspraktiken und Lebensbedingungen führen a) zu einer regressiven Entdifferenzierung der Psyche, b) zu einer progressiven Differenzierung, c) zu einem bloßen Oberflächenwandel, der ihre Tiefenstrukturen unberührt lässt oder d) zu einem ambivalenten Wandel, der zu größerer intrapsychischer Freiheit, aber auch zu größerer Verletzlichkeit führt. Der Autor favorisiert die These vom ambivalenten Wandel. Danach werden mögliche makrosoziale Quellen psychischer Verunsicherung behandelt. Den Abschluss bildet eine Skizze der »postheroischen Persönlichkeit«, die der Autor als neuen Sozialcharakter betrachtet.


Sorgo, Gabriele (2012): Tune in and drop the lot? Erfahrung als Faktor in Transformationsprozessen. In: Psychoth.Soz. 14 (1): S. 37-54.

abstract: Der Artikel skizziert den Einfluss ökonomisch bedingter Beschleunigungs- und Entbettungsprozesse auf wissenschaftliche und populäre Diskurse der Selbstverwirklichung und der Anpassung. In den vergangenen fünfzig Jahren wurden sogar spirituelle Gegenkulturen von Managementdiskursen und konsumistischen Vermarkungsstrategien vereinnahmt. Das aktuell propagierte Konsumverhalten fokussiert auf das Erleben der Gegenwart bei gleichzeitiger Ablehnung der in der Vergangenheit erworbenen und in symbolischen Universen archivierten Erfahrungen. Doch ohne Erfahrungsspeicherung ist weder eine Planung der Zukunft noch persönliche Transformation möglich. Ritualtheoretisch betrachtet verharren die Menschen der Spätmoderne daher oft in liminalen Zuständen, zu denen sie ein suchtähnliches Verhältnis aufbauen.


Erdheim, Mario (2012): Der Körper in der Adoleszenz. In: Psychoth.Soz. 14 (1): S. 55-67.

abstract: Dass der Körper ein kulturelles Phänomen ist, hat mit der Zweizeitigkeit der psycho-physischen Entwicklung zu tun. Dem starken Entwicklungsschub der ersten zwei, drei Jahre folgen eine Wachstumsverlangsamung und eine Phase der Stabilisierung, die in der Pubertät abgelöst wird von einer neuen Entwicklungsbeschleunigung. Alle Kulturen nutzen diese Zweizeitigkeit aus, um den Körper mit symbolischen Netzen zu durchziehen, die wesentlich die Wahrnehmung der Welt und damit auch das Handeln der Individuen bestimmen. Besonders elaboriert wurde der Übergang von der Kindheit ins Erwachsenenalter: ausgeklügelte Initiationsrituale helfen den Individuen, sich von der Kindheit und dem dazugehörigen Körper zu distanzieren und im Erwachsenenalter und -körper zurechtzukommen.


Hermann, Marie-Luise (2012): Narzisstische Krisen in der zweiten Lebenshälfte. In: Psychoth.Soz. 14 (1): S. 69-83.

abstract: Die Übergänge des Älterwerdens stellen mit dem Realisieren der begrenzten Zeit und umfassenden Adaptationsleistungen an Verluste hohe Anforderungen an das Selbst. Psychodynamische Modelle von narzisstischen Krisen Älterer und praxisbezogene Veranschaulichungen aus der Psychotherapie 50+ bilden ein Verständnis des Alterns zwischen Kränkung und Chance zur Entwicklung ab.


Rohde-Dachser, Christa (2012): Was sich wandelt und was bleibt. Über die Unstillbarkeit der Verheißung. In: Psychoth.Soz. 14 (1): S. 85-102.

abstract: Im Gegensatz zu Dornes, für den der »postmoderne Mensch« den Konflikten, die aus der Sicht der Psychoanalyse die Conditio humana prägen, mehr oder minder entwachsen ist, vertritt die Autorin die Ansicht, dass diese Konflikte »unkündbar« sind, auch wenn sie im Zuge der Modernisierung ihre Ausdrucksform verändert haben. Sie demonstriert dies zunächst am Beispiel einer zeitgenössischen Theaterinszenierung von Molières »Don Juan«. Anschließend geht sie auf Lacans Begriff des Begehrens ein, mit dem dieser die lebenslange Suche des Menschen nach etwas grundsätzlich Unerfüllbarem beschreibt, und zeigt, wie das moderne Subjekt diese Suche auf eine möglichst intensive Ausschöpfung des Lebens im Diesseits verlagert hat. Vonseiten der Kultur kommt dem ein phantasmatisches Heilsversprechen entgegen, das in einem unbegrenzten Angebot von Möglichkeiten besteht, auf die immer schneller zugegriffen werden muss, unter Ausblendung der Zeit. Burn-out und Depression werden vor diesem Hintergrund als Ausdruck der Erschöpfung und der Scham verstanden, in diesem Kampf nicht mehr mithalten zu können und aus der Gesellschaft heraus zu fallen. Im letzten Abschnitt wird untersucht, welche Möglichkeiten der Psychoanalyse zur Verfügung stehen, um auf diese »neuen Leiden der Seele« (Kristeva, 1993) eine angemessene Antwort zu geben.


Gerisch, Benigna (2012): Metamorphosen des suizidalen Körpers. Zur Dialektik von Selbstvervollkommnung und Selbstzerstörung. In: Psychoth.Soz. 14 (1): S. 103-119.

abstract: In diesem Beitrag wird anhand des Symptoms der Suizidalität die radikalisierte Dialektik von Selbstoptimierung und ihres Umschlages in Selbstzerstörung zu illustrieren versucht, die auch als Folge spätmoderner Beschleunigungsdynamiken einschließlich der ihr immanenten Optimierungszwänge zu verstehen ist. Gerade bei Suizidalen treffen wir zunehmend auf eine beunruhigende narzisstische Akzentuierung des Körpererlebens und auf ein ausgeprägtes Selbstoptimierungs- und Perfektionsstreben, das durch gegenwärtige Optimierungsdiskurse und Körperperfektionierungsimperative begünstigt und aufrechterhalten wird. Damit eng verknüpft ist der persistierende Widerstand, die Anstrengungen psychischen Arbeitens einschließlich zu leistender Integrations- und Anerkennungsanforderungen auf sich zu nehmen. Diese Thesen werden anhand von klinischen Erfahrungen und einer ausführlicheren Fallvignette exemplifiziert.


Schäfer-Fauth, Lisa, Martin Haug, Joachim Küchenhoff, Gabriele Lucius-Hoene & Daniel Sollberger (2012): »Wohu! Ah, das bin ja ich!« Sprachliche Identitätskonstruktionen gesichtschirurgischer PatientInnen zwischen Möglichkeiten und Grenzen des Wandels. In: Psychoth.Soz. 14 (1): S. 121-134.

abstract: Unser Gesicht ist in seiner Exponiertheit ein besonders sensibler Verhandlungsplatz von Identität. Durch die Kontinuität unserer Gesichtszüge bleiben wir für andere wie für uns selbst auch nach langer Zeit als »derselbe Mensch« erkennbar. Gleichzeitig unterliegt unser Gesicht einer steten Veränderung. Es wandelt sich durch natürliche Prozesse wie Alterung oder den Wechsel psychischer und physischer Zustände, aber auch durch maligne Ereignisse wie Tumore, Hautkrankheiten oder Traumata. Die technische Entwicklung der plastischen Gesichtschirurgie scheint einen nie dagewesenen Spielraum zu eröffnen, das Gesicht den eigenen Vorstellungen entsprechend zu gestalten, und ebenso stattgefundene Veränderungen im Gesicht rückgängig zu machen. In der Realität gesichtschirurgischer PatientInnen stellt sich jedoch schnell die Frage nach den Grenzen dieser Möglichkeiten: Wie viel Wandel ist tatsächlich möglich, wünschenswert und erträglich, und was ist eigentlich noch »erlaubt«, d.h. zu rechtfertigen und sozial akzeptabel zu machen? Der folgende Beitrag untersucht mit konversations- und erzählanalytischen Methoden anhand von zwei Beispielen, wie sich Patientinnen in Interviews vor und nach einem gesichtschirurgischen Eingriff in Bezug auf den Körper und dessen Veränderungen verorten und wie sie dabei Möglichkeiten und Grenzen des Wandels relevant machen.


Kläui, Christian (2012): Einsicht in und Anerkennen von Passivität. Eine zentrale Schwierigkeit, Therapien zum Gelingen zu bringen. In: Psychoth.Soz. 14 (1): S. 135-149.

abstract: Für den Ausgang einer Therapie ist es ein wichtiger Faktor, ob und wie es gelingt, passive Tendenzen zu integrieren. Freud hat in einem späten Werk seine Erfahrungen in der Annahme zusammengefasst, dass das analytische Arbeiten bis zu der Grenze stoßen kann, wo die Menschen mit einer fundamentalen Passivität konfrontiert sind, die sie schwer anerkennen und mit der sie sich nicht aussöhnen können. Nun lässt sich aber – besonders in niederfrequenten Therapien – auch eine Tendenz beobachten, in einer passiven Position zu verharren, die die PatientInnen daran hindert, einen Übergang aus Leiden, Warten und Erwarten zu finden. Hier können Therapien scheitern oder in endlose Betreuungen übergehen. Ich werde darlegen, wie sich dies im therapeutischen Prozess zeigen kann und wie schwierig es für uns TherapeutInnen werden kann, einen angemessenen Umgang mit der eigenen Passivität zu finden, ohne in Aktivismus oder Resignation zu verfallen.



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