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Psychotherapie & Sozialwissenschaft Heft 2/2008
1/2008 - 2/2008 - Übersicht


Boothe, Brigitte & Markus Matthys (2008): Editorial: Emotionales Engagement im Umgang mit Medien und sein therapeutisches Potential. In: Psychoth.Soz. 10(2): S. 3-9.


Odağ, Özen (2008): Frauen lesen anders! Männer auch? – Eine empirische Rezeptionsstudie aus der Medienpsychologie. In: Psychoth.Soz. 10(2): S. 11-47.

abstract: Im vorliegenden Beitrag wird untersucht, ob und in welcher Weise sich das emotionale Involvement von Frauen und Männern beim Lesen unterscheidet. In einem Experiment mit zwei textseitigen unabhängigen Variablen (uV1 Werkkategorie mit den Stufen fiction und non-fiction und uV2 inhaltlicher Fokus mit den Stufen Innenwelt und Außenwelt) und der leserseitigen unabhängigen Variable biologisches Geschlecht (mit den Stufen männlich und weiblich) werden 99 Personen, darunter 50 Frauen und 49 Männer, darum gebeten, einen von vier narrativen Texten zu lesen. Das emotionale Involvement der Leser und Leserinnen wird anhand eines Fragebogens (quantitatives Verfahren der Datenerhebung) und der Reminding-Methode (qualitatives Verfahren der Datenerhebung) erfasst. Die anhand des Fragebogens gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass die Männer der vorliegenden Stichprobe entgegen der Hypothese stärker emotional bei der Lektüre involviert sind als Frauen. Die anhand der Reminding-Methode gewonnenen Ergebnisse weisen darauf hin, dass Frauen und Männer, ebenfalls hypothesenkonträr, während der Lektüre ähnlich dicht an die Figuren heranrücken. Unterschiede zwischen Frauen und Männern hängen indessen mit dem inhaltlichen Fokus der narrativen Texte zusammen: Frauen sind hypothesenkonform nur dann emotional bei der Lektüre involviert, wenn der narrative Text von den inneren Welten der Charaktere handelt. Männer lassen sich dagegen bei der Lektüre von sowohl den äußeren als auch den inneren Welten der Charaktere anrühren. Auch im Hinblick auf die Qualität des emotionalen Erlebens scheinen sich Frauen und Männer voneinander zu unterscheiden: In der vorliegenden Untersuchung berichten Frauen insbesondere von negativ getönten Emotionen wie Angst, Wut, Trauer etc. Männer beschreiben dagegen eher positiv getönte Modi des Erlebens wie Spannung und Genuss. Insgesamt jedoch zeigt die Untersuchung vielmehr Gemeinsamkeiten zwischen Frauen und Männern auf als Unterschiede.


von Wyl, Agnes, Stephanie Stadelmann, Sonja Perren & Kai von Klitzing (2008): Erzählkompetenz, Repräsentationen und Theory of Mind: Gemeinsamkeiten und Unterschiede. In: Psychoth.Soz. 10(2): S. 49-69.

abstract: Die Entwicklung des Denkens und seiner verschiedenen Aspekte ist nicht nur alleine Thema der Kognitionspsychologie, sondern immer mehr auch der Entwicklungspsychopathologie, insbesondere der psychoanalytischen Ausrichtung. Spätestens seit dem bedeutenden Werk von Fonagy, Gergely, Jurist und Target (2004) ist man sich der Bedeutung, die eine beeinträchtigte Mentalisierungsfähigkeit für die psychische Entwicklung hat, bewusst. In diesem Artikel wenden wir uns drei Aspekten des Denkens zu: der Erzählkompetenz, Repräsentationen sowie der Mentalisierung bzw. Theory of Mind; dabei beschränken wir uns auf Kinder im ersten und zweiten Kindergartenjahr, die 5 bis 6 Jahre alt sind. Die Erzählkompetenz bedeutet ein ungemein reichhaltiges Konstrukt wie auch eine psychische Fähigkeit, die kognitive und emotionale Aspekte aufs Interessanteste miteinander verknüpft. Repräsentationen von Beziehungsmustern bilden den Kernpunkt verschiedener entwicklungspsychopathologischer Modelle. Das Konzept der Theory of Mind hat inzwischen einen zentralen Stellenwert in der Kognitionspsychologie. Nach einer ausführlichen Erläuterung der zentralen Konzepte wird im empirischen Teil gezeigt, wie Aspekte der Erzählkompetenz und einer fortgeschrittenen Fähigkeit der Theory of Mind zusammenhängen. Kinder, die den Theory of Mind-Test bestanden haben, gehen mehr auf den Konflikt der Erzählung ein und zeigen auch sonst weniger Vermeidungsverhalten in ihrer Erzählung. Zusätzliche Analysen ergeben, dass dieser Zusammenhang nur für Mädchen und nicht für Knaben gilt. Somit gibt eine fortgeschrittene Theory of Mind-Fähigkeit Mädchen einen Freiraum, sich auf schwierige Konflikte in Erzählungen einzulassen, und dies wiederum ermöglicht die Verarbeitung von konflikthaften Situationen.


Lätsch, David (2008): Schreiben als Therapie, Schreiben statt Therapie: Varianten der Wunscherfüllung in fiktionaler Prosa. In: Psychoth.Soz. 10(2): S. 71-112.

abstract: Freud (1908) hat in seiner berühmten Abhandlung über den Dichter und dessen Phantasieren die sogenannte Wunscherfüllung als den Motor der literarischen Erfindung beschrieben. In der vorliegenden Studie wird diese Anregung aufgenommen und systematisch weiter verfolgt. Wunsch und Wunscherfüllung in Alltagspsychologie und Psychoanalyse bedürfen zunächst der begrifflichen Klärung. Auf diesen ersten Abschnitt folgt eine Darstellung der verschiedenen Spielarten von Wunscherfüllung in fiktionaler Prosa, wobei die Untersuchung auf drei Ebenen fündig wird: Autoren identifizieren sich mit ihren Figuren, die sie mit wunscherfüllenden Attributen auszustatten wissen; sie verwandeln als souveräne Erzähler die Reaktivität des Erlebens in die Aktivität des Gestaltens; und sie häuten sich schreibend zur poetischen Persönlichkeit. Im letzten Abschnitt wird die Frage aufgeworfen, ob die zuvor skizzierten Formen der Wunscherfüllung einen Beitrag zum fiktionalen Schreiben als Therapeutikum leisten. Es zeigt sich eine Ambivalenz: Der Wunscherfüllende Zug des Schreibens kann der Therapie auf den Weg helfen, ihr aber auch im Weg stehen.


Weilnböck, Harald (2008): Mila – Eine Fallrekonstruktion der qualitativ-psychologischen Literatur- und Medien-Interaktionsforschung (LIR). In: Psychoth.Soz. 10(2): S. 113-145.

abstract: Der neu entwickelte Ansatz der qualitativen Literatur- und Medien-Interaktionsforschung geht der Frage nach, inwiefern und mit welchem Erfolg Menschen in ihrem subjektiven Erleben von selbst gewählten fiktionalen Narrativen unvermerkt Prozesse der mentalen Auseinandersetzung mit lebensgeschichtlichen Erfahrungen unterhalten und spezifische Herausforderungen ihrer persönlichen Entwicklung annehmen. Das LIR-Design sieht eine Kombination von biografischen und Medienerlebnis-Interviews sowie eine narratologische Analyse der ›Interaktionspotenziale‹ des fiktionalen Narrativs vor. Die Fallstudie zeigte, dass die Studentin Mila infolge von Migration sowie familiärer Stress- und Gewalterfahrungen einer teils unbewussten biografischen Handlungsregel des »talentierten und energischen Engagements der Prävention gegen und Wiedergutmachung von Ungerechtigkeit und Gewalt« folgt. Die hierbei wirksame ›psychodynamische Handlungsstrukturregel‹ war durch familiale Delegationen, Parentifizierungen und einen traumakompensatorischen ›Abhängigkeits-Autonomie-Konflikt‹ gekennzeichnet, sodass Mila bei durchweg hohen und vielfältigen Kompetenzen auch von interpersonellen Konflikten, Selbstüberanstrengung und gelegentlichen depressiven Niedergeschlagenheiten betroffen war. Die dem entsprechende ›psychodynamische Entwicklungsherausforderung‹ entspricht der Aufgabe, ein Mehr an mentaler Autonomie und lebensweltlicher Handlungsfreiheit zu gewinnen. In der Analyse von Milas Medieninteraktion zeigte sich, dass sie einen Film gewählt hatte, dessen ›Interaktionspotenziale‹ ihre ›Entwicklungsherausforderung‹ vielfach betrafen. Erkennbar wurde jedoch auch im Detail, auf welche Weisen es Mila derzeit noch weitgehend vermied, diese Potenziale aufzugreifen und im Sinne ihrer biografisch bedingten Anliegen zu nutzen. Daraus leiten sich literatur- und mediendidaktische Schlussfolgerungen ab.



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