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Psychotherapie & Sozialwissenschaft Heft 3/2002 |
1/2002 - 2/2002 - 3/2002 - 4/2002 - Übersicht
Lucius-Hoene, Gabriele (2002): Narrative Bewältigung von Krankheit und Coping-Forschung. In: Psychoth.Soz. 4(3), S. 166-203.
abstract: In verschiedenen
Ansätzen der sozial- und sprachwissenschaftlichen Erzählforschung wird
der Bewältigungscharakter von lebensgeschichtlichem Erzählen
thematisiert. Eine besondere Beachtung findet er in biografischen
Erzählungen von Krankheit und Behinderung. In der vorliegenden Arbeit
werden Grundzüge einer sprachpragmatisch fundierten Konzeptualisierung
von narrativer Bewältigung vorgeschlagen. Narrative Bewältigung wird
als Prozess der Sinnstiftung und der Identitätskonstitution
beschrieben, der sich im Akt des Erzählens vollzieht und auf den
spezifischen erkenntnistheoretischen und interaktiven Besonderheiten
des Erzählens basiert. Es werden methodische Herangehensweisen einer
konversationsanalytisch orientierten Erzählanalyse erörtert, mit denen
narrative Bewältigung in lebensgeschichtlichen Erzählungen im Rahmen
von Forschungsarbeiten oder klinischen Interviews fokussiert werden
können. Der Ansatz wird mit einem Textbeispiel aus einem
Anamneseinterview illustriert.
Erkenntnistheoretischer Zugang und Erkenntnisgewinn des Konzepts der
narrativen Bewältigung werden verglichen mit dem methodischen Vorgehen
und Instrumenten der Coping-Forschung zu Krankheitsverarbeitung.
Differenzen und Gemeinsamkeiten beider Zugangsweisen werden erörtert.
Rosenthal, Gabriele (2002):
Biographisch-narrative Gesprächsführung: Zu den Bedingungen heilsamen
Erzählens im Forschungs- und Beratungskontext. In: Psychoth.Soz. 4(3),
S. 204-227.
abstract: Welche Prozesse
werden mit lebensgeschichtlichen Großerzählungen und mit einer
biographisch-narrativen Gesprächsführung bei den Erzählenden ausgelöst?
Welche Chancen bietet diese Gesprächsführung für das Einsetzen erster
heilsamer Prozesse und welche Gefahren sind damit verbunden? Diesen
Fragen wird insbesondere im Kontext von Forschungsinterviews, aber auch
von Beratungssituationen nachgegangen. Kontrastiert werden die
Bedingungen und Regeln einer Gesprächsführung bei Menschen in einer
akuten Lebenskrise mit der bei Menschen in einer stabilen
Lebenssituation. Die Analyse eines im Jahre 2000 in Deutschland
geführten Gesprächs mit der albanischen Familie Morina aus dem Kosovo
verdeutlicht, inwiefern hier einerseits Zurückhaltung in der
Gesprächsführung geboten ist und andererseits bestimmte Formen von
vorsichtiger Unterstützung im Erzählprozess dennoch hilfreich sein
können.
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