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Psychotherapie & Sozialwissenschaft Heft 4/2000
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1/2000 - 2/2000 - 3/2000 - 4/2000 - Übersicht
Grimmer, Bernhard (2000): Kreditierung in einer psychoanalytisch orientierten Psychotherapie. In: Psychoth.Soz. 2(4), S. 256-277.
abstract: In diesem Aufsatz
wird das Konzept der Kreditierung vorgestellt. Mit Hilfe dieses
Konzepts sollen bestimmte Aspekte der therapeutischen Förderung des
Entwicklungspotentials eines Patienten erfaßt werden. Unter
Kreditierung durch den Therapeuten werden Formen der Zuwendung und der
Beziehungsgestaltung verstanden, in denen sich Zutrauen des Therapeuten
in die Entwicklungsfähigkeiten des Patienten vermittelt und durch die
der Patient dazu ermutigt und herausgefordert werden soll, sich seinen
Konflikten zu stellen. Anhand einer gesprächs- und inhaltsanalytischen
Untersuchung einer psychoanalytisch orientierten Therapie wird gezeigt,
wie sich therapeutische Kreditierung vollziehen kann und wovon es
abhängt, ob es zu einer kreditierenden Zuwendung des Therapeuten kommt.
Boothe, Brigitte und Ulrich Streeck (2000): Selbstgerechtes Wohlwollen in der Psychoanalyse. In: Psychoth.Soz. 2(4), S. 278-291.
abstract: Wohlwollen gilt als
Basis fruchtbarer Kooperation nicht nur in der Gesprächspsychotherapie,
sondern auch in der Psychoanalyse. Wohlwollen bringt Aufmerksamkeit für
die Interessen des anderen zum Ausdruck, und die Bereitschaft, sich als
vertrauenswürdig zu erweisen. Selbstgerechtigkeit hingegen dient
unhinterfragter Selbstaffirmation und nimmt blind die Disqualifikation
des Objekts in Kauf. Die Ausübung der psychoanalytischen Profession
bedarf des wohlwollenden Engagements für die physische, psychiche und
soziale Situation des Patienten. Dieses Engagement wird fragwürdig,
wenn der Analytiker ein disqualifizierendes Gefälle zwischen dem
Patienten und sich selbst im Dienst unhinterfragter Selbstaffirmation
etabliert. Dieses Beziehungsangebot charakterisieren und kritisieren
wir als selbstgerechtes Wohlwollen . Der Analytiker verfährt dann im
Gestus des Wohlwollens, aber er funktionalisiert unvermerkt das
Gegenüber zur Instanz, die das Urteils-, Wert- und Selbstwertsystem des
Analytikers bestätigt und stabilisiert. Selbstgerechtes Wohlwollen
gehört daher zu potentiell malignen Haltungen, die, falls sie
nachträglicher Reflexion entzogen bleiben und unbemerkt
habitualisieren, dem psychotherapeutischen Prozess schaden.
Stirn, Aglaja, Gerd Overbeck und Jochen Jordan (2000): Veränderungen im stationären Therapieverlauf einer essgestörten Patientin. In: Psychoth.Soz. 2(4), S. 292-316.
abstract: In dieser Studie
wird der Therapieverlauf einer essgestörten Patientin, die sich in
dreimonatiger stationärer Psychotherapie befand, mit der ZBKT-Methode
untersucht. Es wurde jede Einzeltherapiestunde über den gesamten
Verlauf aufgezeichnet und das ZBKT anhand der Transkripte
identifiziert. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass sich die
Wunschwelt der Patientin im Therapieverlauf vom selbstbezogenen
Initialwunsch nach Erfolg über den Wunsch nach Verständnis hin zum
objektgerichteten Wunsch der Annäherung veränderte. Das Selbstbild der
Patientin war über den gesamten Therapieverlauf deutlich negativ
geprägt mit dem zu Anfang überwiegenden Gefühl der Enttäuschung,
welches im Therapieverlauf abnahm und dem Gefühl der Hilflosigkeit
wich. Ihre Umwelt empfand die Patientin durchgehend als zurückweisend.
Quantitativ zeigte sich neben der Zunahme der Wünsche eine deutliche
Zunahme der positiven Selbstreaktionen. Negative Subjekt- und
Objektreaktionen blieben weitgehend unverändert.
Altmeyer, Martin (2000): Im
Spiegel der neueren Sprachphilosophie: Psychoanalyse und
Intersubjektivität. Eine Art Rezension. In: Psychoth.Soz. 2(4), S. 317
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