Start
Bücher
Neuvorstellungen
kurz vorgestellt
Klassiker
Vorabdrucke
Zeitschriften
Familiendynamik
Konfliktdynamik
Journ. of Fam.Ther.
Family Process
Kontext
OSC
perspekt. mediation
Psychoth. im Dialog
Psychother.Soz.Wiss.
rpm
Soziale Systeme
systeme
System Familie
systhema
ZSTB
Links
Beiträge
Feldpost
Salon
Interviews
Nachrufe
Glossen
Luhmann-Special
Kongressgeschichten
"Das erste Mal"
Begegnungen
Blinde Flecke
Mauerfall 1989
Von Klienten lernen
Bibliothek
edition ferkel
Berichte
Nachrichten
Kalender
Newsletter
Konzept
Institute
Info
Autoren
Kontakt
Impressum
Druckversion Druckversion
Copyright © 2013
levold system design
Alle Rechte vorbehalten.
systemagazin logo

Psychotherapie im Dialog Heft 2/2009
1/2009 - 2/2009 - 3/2009 - 4/2009 - Überblick


Broda, Michael, Barbara Stein & Hans-Günter Weeß (2009): Editorial: Hellwach beim Thema Schlafstörungen. In: Psychotherapie im Dialog 10(2): S. 99-100


Weeß, Hans-Günter & Ralf Landwehr (2009): Phänomenologie, Funktion und Physiologie des Schlafes. In: Psychotherapie im Dialog 10(2): S. 101-106.

abstract: Der Schlaf wurde lange Zeit als das „unbekanntes Drittel” des menschlichen Lebens betrachtet. Er wurde als ein rein passiver Prozess angesehen und sowohl von der klinischen als auch wissenschaftlichen Psychologie, ebenso wie von der Medizin, lange Zeit vernachlässigt. In den vergangenen Dekaden ist jedoch der Erkenntnisgewinn der wissenschaftlichen und klinischen Schlafforschung sprunghaft angestiegen. Tatsächlich stellt der Schlaf einen hoch komplexen, dynamischen und nach strengen Regeln ablaufenden physiologischen Prozess mit Auswirkungen auf das Bewusstsein im Wachen dar. Er wird als eigenständiger organismischer Zustand verstanden. Funktional hat er eine wichtige Bedeutung für den Wachzustand. Der Schlaf wird in die NonREM-Stadien N1, N2 und N3 unterschieden. Ihnen werden beispielsweise wichtige Bedeutungen für physiologische Erholungsprozesse, aber auch für die Gedächtnisbildung zugeschrieben. Der REM-Schlaf (Rapid Eye Movement Sleep) ist wesentlich an der Entwicklung des zentralen Nervensystems beteiligt, hat Einfluss auf das emotionale Befinden während des Wachens und eine wichtige Bedeutung für Lern- und Gedächtnisprozesse. Schlafen und Wachen werden von zahlreichen Neurotransmittern und anderen Botenstoffen im Gehirn gesteuert.


Spiegelhalder, Kai & Dieter Riemann (2009): Der gestörte Schlaf. Primäre und komorbide Insomnien. In: Psychotherapie im Dialog 10(2): S. 107-112.

abstract: In der vorliegenden Übersichtsarbeit werden die Ätiologie, Diagnostik und Therapie der Insomnien dargestellt. Bei den primären und komorbiden Insomnien handelt es sich um sehr häufige Schlafstörungen, die bei einer Chronifizierung mit ernsthaften Folgen für die körperliche und psychische Gesundheit einhergehen können. Aktuelle ätiologische Modelle postulieren ein Hyperarousal auf kognitiver, emotionaler und physiologischer Ebene, das die Störung des Schlafs bedingt. Diagnostisch ist die Anamnese wegweisend, die Anwendung von Schlaftagebüchern erlaubt zudem auf einfache Art und Weise, einen Überblick über Schwere und Verlauf der Beeinträchtigung zu gewinnen. Bezüglich der Therapie ist die Effektivität kognitiv-verhaltenstherapeutischer Methoden empirisch gut belegt, pharmakotherapeutische Ansätze zeigen in der Kurzzeitanwendung ähnliche Effekte, sind jedoch bislang nicht ausreichend in der Langzeitanwendung untersucht.


Müller, Tilmann H. (2009): Wie wach sind Sie heute? Diagnostik von Schlafstörungen. In: Psychotherapie im Dialog 10(2): S. 113-119.

abstract: Schlafstörungen werden bislang im therapeutischen Alltag nur unzureichend berücksichtigt und adäquat diagnostiziert. Der folgende Artikel gibt eine pragmatische Übersicht über die wichtigsten diagnostischen Kategorien, Fragen und Instrumente, die eine valide diagnostische Beurteilung von Schlafstörungen ermöglichen. Die alles entscheidende Basis einer solchen Diagnostik besteht jedoch darin, dass der Therapeut für das Thema unerholsamer Schlaf ausreichend sensibilisiert ist und nicht den Aufwand scheut, Schlafstörungen genauer zu explorieren.


Binder, Ralf (2009): Psychotherapie der primären Insomnie. In: Psychotherapie im Dialog 10(2): S. 120-128.

abstract: In der vorliegenden Arbeit wird die Durchführung eines integrativen verhaltenstherapeutischen Ansatzes der primären Insomnie (PI) in der Praxis geschildert (zur Diagnosestellung und differenzialdiagnostischen Abgrenzung zu komorbiden Insomnien siehe den Beitrag von Spiegelhalder und Riemann in diesem Heft). Neben den ätiologischen Vorstellungen der PI, die dem Therapieprogramm zugrunde liegen, werden die daraus abgeleiteten Behandlungskonzepte bzw. Therapiebausteine dargestellt und ihre Positionen sowie ihre Vermittlung im Gesamtprogramm verdeutlicht. Sowohl die ätiologischen Bezüge als auch die therapeutischen Maßnahmen werden an ausgewählten Falldarstellungen konkretisiert. Abschließend werden die Ergebnisse einer Therapieevaluationsstudie vorgestellt, in der neben der Veränderung relevanter Schlaf- und Befindlichkeitsparameter auch die Wirksamkeit der einzelnen Komponenten dargestellt werden.


Steinberg, Reinhard (2009): Medikamentöse Behandlung der Insomnie. In: Psychotherapie im Dialog 10(2): S. 129-136.

abstract: Der Schlafmedizin stehen heute verschiedene Substanzen zur Verfügung, die insomnische Störungen theroriegeleitet behandeln können, in der Regel vorübergehend, zum Teil aber auch längerfristig. Es bedarf einiger schlafmedizinischer, psychotherapeutischer und pharmakologischer Grundkenntnisse, um Insomnien behandeln zu können. Neuere Hypontoika zeigen auch bezüglich der Abhängigkeitsentwicklungen, der Nebenwirkungen und der toxikologischen Eigenschaften mehr Sicherheit. Eine einführende Übersicht über die derzeitige Situation wird gegeben.


Boothe, Brigitte (2009): Die Traummitteilung. Von der Erinnerungscollage zur narrativen Traumanalyse. In: Psychotherapie im Dialog 10(2): S. 137-143.

abstract: Ein Traum ist privat und zugleich fremd. Er ist kein Ganzes, sondern eine ungesättigte Form. Verweigert man ihm nicht das Interesse und verwirft ihn nicht als belanglos, so bedarf es der Ergänzung und narrativen Verwandlung im explorativen Traumgespräch. Die Ergänzung besteht seit alters her im sinnstiftenden Dialog. Im Zeitalter der Psychotherapie geht es um die Psyche der träumenden Person. Therapeut und Patient verdeutlichen in der Traumanalyse Anliegen des Patienten und verbinden diese mit Aussichten, Risiken und Chancen des Patienten in seiner Lebenssituation. Der Therapeut ist Kredit gebender, engagierter, urteilender und ermutigender Begleiter. Der gemeinsame Blick auf die Lebenssituation fordert den Therapeuten als Mittler und schafft ein Drittes zwischen den Beziehungspartnern und als Orientierung auf die Lebenswelt. Wie dies zugeht, wird gezeigt anhand der authentischen Traumberichte der Patientin Amalie (dokumentiert in der Ulmer Textbank). Die Folge der Traumberichte präsentiert sich als Traumbiografie, als Kommentar und dramatische Aufführung eines Entwicklungs- und Veränderungsprozesses in szenischen Bildern.


Schredl, Michael (2009): Traumforschung und psychotherapeutische Praxis. In: Psychotherapie im Dialog 10(2): S. 144-149.

abstract: Die Arbeit mit Träumen spielt in der ambulanten Psychotherapie eine große Rolle. Es soll gezeigt werden, dass die moderne psychologische Traumforschung mit den Befunden zur sogenannten Kontinuitätshypothese eine therapieschulenübergreifende Arbeit mit Träumen ermöglicht. So werden zwei Ansätze - das „Verstehen von Träumen” und das „Verändern von Träumen” - unterschieden. Beim Verstehen des Traumes geht es darum, die Gefühle, Gedanken und Handlungsmuster des Traumes in Beziehung mit dem aktuellen Wachleben, den Stärken und Schwächen der Person zu setzen. Beim „Verändern des Traumes”, eine Technik, die besonders für den Umgang mit Albträumen zu empfehlen ist, wird die Wachvorstellungskraft genutzt, um die Frage „Was hätte ich denn im Traum gerne anders gemacht?” zu beantworten. Die neu ausgedachten Bewältigungsstrategien führen zu einer Senkung der Häufigkeit von negativen Träumen und helfen dem Träumer / der Träumerin meist auch bei den anstehenden Wachproblemen.


Weeß, Hans-Günter (2009): Die schlafmedizinische Untersuchung im Schlaflabor. In: Psychotherapie im Dialog 10(2): S. 150-156.

abstract: Die Polysomnografie stellt das Kernstück der schlafmedizinischen Diagnostik dar. Während des Schlafes werden zahlreiche Biosignale zur Beschreibung des Schlafes und seiner Störungen im Schlaflabor abgeleitet. Zahlreiche Schlafstörungen können anhand der polysomnografischen Diagnostik erkannt, objektiviert, in Schweregradklassifikationen eingeordnet und therapeutische Interventionen evaluiert werden. Die Indikationen für polysomnografische Untersuchungen im Schlaflabor werden genannt. Für die drei häufigsten Schlafstörungen werden die Standardbiosignale der polysomnografischen Ableitung vorgestellt. Die Befundung der Polysomnografie wird erläutert und die wichtigsten Indizes für Diagnosestellung und Schweregradeinteilungen werden vorgestellt.


Scholz, Hanna & Magdolna Hornyak (2009): Das Restless-Legs-Syndrom. In: Psychotherapie im Dialog 10(2): S. 157-161.

abstract: Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) gehört nach heutigem Wissen zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Es ist durch einen Bewegungsdrang in den Beinen gekennzeichnet, der meistens mit Missempfindungen oder Schmerzen assoziiert ist. Die Beschwerden treten üblicherweise abends und in der Nacht bzw. in Ruhesituationen auf und lassen sich typischerweise durch Bewegung oder Aktivität lindern. Die Diagnose eines RLS wird anhand der klinischen Symptome gestellt. In der Regel verläuft das RLS chronisch, zu Beginn der Erkrankung können monate- bis jahrelang symptomfreie Intervalle bestehen. Komorbide psychische Erkrankungen wie Depression und Angststörungen sind bei RLS häufig. Die Indikation zur Therapie stellt sich aufgrund des subjektiven Leidensdruckes, meistens infolge der Schlafstörungen und der damit verbundenen Beeinträchtigungen des Patienten. Therapie der ersten Wahl beim RLS sind L-DOPA oder Dopaminagonisten. Als Therapie der zweiten Wahl gelten Antiepileptika oder Opiate. Erste Erfahrungen mit achtsamkeitsbasierter kognitiver Verhaltenstherapie als add-on-Verfahren zur medikamentösen Behandlung sind vielversprechend.


Rühle, Karl-Heinz (2009): Schlafapnoe. In: Psychotherapie im Dialog 10(2): S. 162-165.

abstract: Das obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS) ist durch repetitiv auftretende, mehr als zehn Sekunden dauernde Atemstillstände im Schlaf charakterisiert. Die Apnoen werden häufig durch Weckreaktionen beendet. Aus der gestörten Schlafarchitektur resultieren u. a. Tagesschläfrigkeit, Müdigkeit und Erschöpfung. Diese Symptome wirken sich auf Beruf und Familie und letztendlich auf die Lebensqualität negativ aus. Die PatientInnen klagen über Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisstörungen und berichten über erhöhte Reizbarkeit und Albträume. Träume von OSAS-Patienten sind gewaltsam und angstbesetzt. Die Beschwerden ähneln in vielen Bereichen denen einer Depression und können damit verwechselt werden. Durch die Anwendung eines positiven Überdruckes in den Atemwegen (CPAP). kann eine Verengung der pharyngealen Atemwege verhindert werden. Innerhalb kurzer Zeit, meistens schon nach der ersten Behandlungsnacht, verschwindet die Tagesschläfrigkeit. Unangenehme Träume werden während der CPAP-Therapie nicht mehr erinnert. Unter CPAP wurde eine signifikante Änderung des Depressionsscores bei OSAS-Patienten erzielt, insbesondere bei mittel- und schwergradiger Ausprägung. Differenzialdiagnostisch sollte bei Erschöpfungszuständen, Depression und Albträumen auch an ein Schlafapnoesyndrom gedacht werden.


Mayer, Geert (2009): Narkolepsie. In: Psychotherapie im Dialog 10(2): S. 166-170.

abstract: Die Narkolepsie ist eine seltene Schlaf-Wach-Störung. Ihre Symptome zeigen alle Facetten einer Störung des Wachzustands, NREM-, REM-Schlafs und von deren Übergängen, weshalb sie auch als Modellerkrankung von vielen Schlafstörungen angesehen wird. Ihre Symptome sind entsprechend vielschichtig, z. T. schillernd und können leicht zu Fehldiagnosen verleiten. Ihre psychosozialen Auswirkungen sind je nach Schweregrad z. T. erheblich und führen oft zu Erwerbsunfähigkeit und Frühberentung, wenn sie nicht früh genug erkannt und behandelt werden. Obwohl die Symptome einfach zu erkennen sind, wird die Narkolepsie oft erst Jahre nach ihrer Erstmanifestation diagnostiziert. Ursache ist das zumeist zeitlich unterschiedliche Auftreten der zwei Kernsymptome Tagesschläfrigkeit und Kataplexien oder die nur sehr diskrete Ausprägung der Symptomatik, die erst bei gezielter Befragung erkannt werden kann. Dieser Artikel soll einen Beitrag zur schnelleren Diagnostik der Narkolepsie und zur Vermeidung von Fehldiagnosen und dadurch eine zeitige und effiziente Therapie einzuleiten zu können.


Kotterba, Sylvia & Maritta Orth (2009): Sozialmedizinische Begutachtung bei Schlafstörungen. In: Psychotherapie im Dialog 10(2): S. 171-175.

abstract: Das Symptom Tagesschläfrigkeit beeinträchtigt Betroffene in allen Bereichen des sozialen Umfeldes. Gutachterliche Stellungnahmen werden im Rentenverfahren, zur Beurteilung der Einsatzmöglichkeiten am Arbeitsplatz und zur Fahrtauglichkeit gefordert. Hinsichtlich der Fahrtauglichkeit sind die zuständigen Instanzen zunehmend sensibilisiert. Obwohl es aus unterschiedlichen Arbeitsgruppen und Leitlinien Hinweise für die sozialmedizinische Begutachtung gibt, herrscht weiter Unsicherheit hinsichtlich der anzuwendenden Begutachtungsinstrumente. In unterschiedlichen Gremien werden derzeit Standards entwickelt. Vor der endgültigen Begutachtung sollten alle schlafmedizinischen Differenzialdiagnosen abgeklärt und eine optimale Behandlung angestrebt worden sein. Die Bedeutung der Tagesschläfrigkeit ist arbeitsplatzbezogen zu bewerten. Die Bewertung sollte dem Patienten im Hinblick auf Berufswahl und Arbeitsplatzgestaltung mitgeteilt werden. Der Gutachter hat somit die verantwortungsvolle Aufgabe, eine fachübergreifende Differenzialdiagnostik pathologischer Schläfrigkeit durchzuführen und durch geeignete Untersuchungsverfahren Therapieerfolge zu kontrollieren. Zusätzlich wird auf die Beurteilung des Restless-Legs-Syndroms eingegangen. Es sollen gesetzliche Grundlagen und praktisches Umgehen mit den Untersuchungsverfahren dargestellt werden.


Zulley, Jürgen (2009): Schichtarbeit und Schlaf. In: Psychotherapie im Dialog 10(2): S. 176-180.

abstract: Wie der Tagarbeiter lebt auch der Schichtarbeiter in einer normalen Umgebung, arbeitet und schläft jedoch zu ungewöhnlichen Tageszeiten. Diese veränderte Lebensweise trifft auf einen Organismus, der seine biologische Rhythmik auf unseren Tag-Nacht-Rhythmus mit Aktivität am Tage und Ruhe in der Nacht eingestellt hat. Die biologische Rhythmik kann sich der veränderten Lebensweise des Schichtarbeiters nicht anpassen und reagiert mit vielfältigen Beeinträchtigungen. Die langfristigen Folgen sind neben Schlafstörungen und Leistungsbeeinträchtigungen auch eine höhere Wahrscheinlichkeit für das Auftreten körperlicher und psychischer Erkrankungen. Das Ausmaß dieser Störungen kann durch Beachtung chronobiologischer und arbeitshygienischer Strategien verringert werden.


Scholtes, Kerstin & Hortense Demant (2009): Schlafstörungen im frühen Kindesalter. In: Psychotherapie im Dialog 10(2): S. 181-185.

abstract: Ein- und Durchschlafstörungen in den ersten drei Lebensjahren zeichnen sich durch die persisitierende Unfähigkeit des jungen Kindes aus, ohne elterliche Hilfe (wieder) einzuschlafen. Es besteht ein Häufigkeitsmaximum des Auftretens im Säuglings- und Kleinkindalter. Diese Schlafstörungen im Sinne frühkindlicher Regulationsstörungen zeigen eine deutliche Tendenz zur Persistenz bis ins höhere Kindesalter mit anhaltendem Einfordern elterlicher Einschlafhilfen. Daneben können ab dem zweiten / dritten Lebensjahr abnorme Episoden von Verhaltensmustern oder physiologische Ereignisse im Schlaf oder im Übergang vom Wach- zum Schlafzustand auftreten, die als Parasomnien bezeichnet werden, wie z. B. Pavor nocturnus oder kindliche Albträume.


Stein, Barbara, Hans-Günter Weeß & Michael Broda (2009): Resümee: Ein Heft zu einem Drittel unseres Lebens. In: Psychotherapie im Dialog 10(2): S. 186-187.

abstract: Ca. ein Drittel unseres Lebens verbringen wir schlafend. Zumindest passagere Schlafprobleme kennt (fast) jeder, zudem sind Störungen der Nachtruhe unterschiedlicher Art in der psychotherapeutischen Praxis und auch in der Hausarztpraxis ein häufiges Problem. Angesicht dieser Tatsachen ist es erstaunlich, dass Schlafstörungen und ihre Behandlung bzw. gesunder Schlaf selten in unseren Fachzeitschriften behandelt werden. Es ist daher zu vermuten, dass auch wir Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten diese Beschwerden unserer Patienten nicht selten zu wenig explizit berücksichtigen. Wie viele Themen, die an einer Schnittstelle zwischen verschiedenen Fachdisziplinen und Professionen angesiedelt sind, nehmen Schlafstörungen in der psychotherapeutischen Aus-, Fort- und Weiterbildung (noch) wenig Raum ein. Diesem Thema eine Ausgabe der PiD zu widmen, war also überfällig. Wir freuen uns, dass wir nun ein - so finden wir nach Sichtung aller Beiträge - komprimiertes Fortbildungsheft vorliegen haben, das Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, fundierte Informationen über die wichtigsten Schlafstörungen und praktische Hinweise für den therapeutischen Umgang geben soll. Wie wichtig die Berücksichtigung von Schlafproblemen ist, zeigt der enge Zusammenhang zwischen Schlafstörungen und Lern- und Gedächtnisleistung - und Psychotherapie zielt ja gerade auf ein Umlernen und Integrieren von neuen Lebens- und Lernerfahrungen.


Eichenberg, Christiane & Karin Abitz (2009): Schlaf und Traum: Ressourcen aus dem Internet. In: Psychotherapie im Dialog 10(2): S. 188-191.

abstract: Schlafstörungen sind in der Bevölkerung weit verbreitet und können sich auf die psychische und soziale Umwelt des Betroffenen auswirken sowie neurologische, psychiatrische und organische Krankheiten hervorrufen oder verstärken. Bei der Weiterentwicklung diagnostischer Manuale wie der ICD oder dem DSM war aufgrund des fortschreitenden wissenschaftlichen Erkenntnisstandes eine differenzierte Berücksichtigung einzelner Schlafstörungen möglich (Weeß 2005). Anhand der diagnostischen Kriterien, wie sie im DSM-IV oder der ICD-10 vorgegeben sind, leiden etwa 1,3 % der Bevölkerung an einer Schlafstörung (Hatzinger 2003). Werden die Kriterien etwas weiter gefasst, so sind die Prävalenzraten um einiges höher. Die NISAS-2000-Studie (Nationwide Insomnia Screening and Awareness Study, Wittchen et al. 2001) beispielsweise erfasste die bundesweiten epidemiologischen Daten bezüglich der Häufigkeit von Schlafstörungen in der primärärztlichen Versorgung (N = 19 115 Patienten; Alter: 16-97 Jahre; 71 % der befragten Personen waren älter als 40 Jahre). Die Studie ermittelte eine Punktprävalenz von 29 %. Dabei können Schlafstörungen ein eigenständiges Krankheitsbild sein (siehe ICD-10 F51.- mit den verschiedenen Formen wie Insomnie, Hypersomnie, Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus, Schlafwandeln, Pavor nocturnus und Albträume; ausführlich siehe Weeß 2005) oder als Symptom einer anderen psychischen oder körperlichen Krankheit auftreten. Störungen des Schlafes gehören im Rahmen von affektiven Erkrankungen aber auch Angsterkrankungen zu den häufigsten Begleiterscheinungen. Ebenso eine Rolle spielen sie bei Suchterkrankungen. Im Folgenden werden ausgewählte Internetressourcen zum Thema Schlaf und Traum kommentiert vorgestellt. Beginnend mit allgemeinen Informationen zur Thematik werden anschließend einzelne Forschungsinstitute aufgeführt, die sich auf Schlaf- und Traumforschung spezialisiert haben und sich diesem Feld aus verschiedenen Richtungen (z. B. psychoanalytisch, neurophysiologisch, biologisch, psychopharmakologisch) nähern. Internationale Fachgesellschaften und Zeitschriften werden aufgelistet. Hilfreiche Internetseiten für Betroffene runden die Recherche ab.


Gladisch, Katharina M. (2009): Buchempfehlungen. In: Psychotherapie im Dialog 10(2): S. 192-195.

abstract: Buchempfehlungen zum Thema Schlaf und Traum



Suche
Heute ist der
Aktuelle Nachrichten
15.06.2014
Die Systemische Gesellschaft sucht zum 1. Januar 2015 neue Geschäftsführung
10.04.2014
W 3 Endowed Professorship for Systemic Family Therapy in Freiburg
08.04.2014
Gesundheitsausgaben 2012 übersteigen 300 Milliarden Euro
28.01.2014
Fast jede zweite neue Frührente psychisch bedingt
17.12.2013
Diagnose Alkoholmissbrauch: 2012 wieder mehr Kinder und Jugendliche stationär behandelt

Besuche seit dem 27.1.2005:

Counter