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Kontext - Heft 3/2005
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1/2005 - 2/2005 - 3/2005 - 4/2005 - Überblick
Müller, Matthias (2005): Kant
als Konstruktivist? Für eine Korrektur konstruktivistischer
Erkenntnistheorie am Beispiel von Kant und Bourdieu. In: Kontext 36(3),
S. 225-237.
abstract: Immanuel Kant als
Konstruktivist? Kant kann gelten als der Philosoph, der vor über 200
Jahren mit seiner Transzendentalphilosophie das konstruktivistische
Paradigma in der Philosophie eingeleitet hat. Aus diesem Grund erfährt
Kants Philosophie Aufmerksamkeit von konstruktivistischen Autoren, die
in der systemischen Theoriebildung wichtig sind. Ich vertrete die
Auffassung, dass sowohl die Rezeption als auch die abgeleiteten
Konsequenzen Kant nicht immer gerecht werden. »Für eine Korrektur«
heißt daher zuerst, die kantische Philosophie in den Kontext
philosophischer Erkenntnistheorie einzuordnen. Daraufhin soll Schritt
für Schritt die Transzendentalphilosophie nachvollzogen werden. Der
kantische Konstruktivismus demontiert nicht, sondern sichert den
Wahrheitsanspruch. Mit diesem Ergebnis werde ich punktuell auf typische
Fehler der Kantrezeption hinweisen. Als Konstruktivist mit
Wahrheitsanspruch erweist sich auch der Ethnologe und Soziologe Pierre
Bourdieu. Die Hinwendung zu diesem in der systemischen Theorie bisher
wenig rezipierten Autor soll der zweite Vorschlag für eine Korrektur
konstruktivistischer Erkenntnistheorie sein. Dafür sehe ich zwei
Gründe: Zum einen liefern empirischkonstruktivistische Ansätze für
systemische Theorie und Praxis einen vielleicht wichtigeren Beitrag als
philosophische. Zum anderen bietet der Bourdieu’sche Begriff des
Habitus ein bemerkenswertes Verständnis von Konstruktivismus an. Mit
diesem Text soll auf diskursivem Wege ein konstruktivistisches
Paradigma mit Geltungsanspruch vorgeschlagen werden, welches deutliche
Anknüpfungspunkte zu systemischer Theorie und Praxis bietet.
Rotthaus, Wilhelm (2005):
Psychiatrie und Familie – ihre Koexistenz in der Entwicklung der
systemischen Perspektive. In: Kontext 36(3), S. 238-248.
abstract: In einem
historischen Rückblick wird dargestellt, wie der Zerfall der im
Mittelalter selbstverständlichen gemeinschaftlichen Bezüge zu Beginn
der Neuzeit zu einer Ausgrenzung von »Andersartigen« aus Familie und
Gemeinde und schließlich in der weiteren Entwicklung zur Gründung der
psychiatrischen Anstalten geführt hat. Erst seit Mitte des vorigen
Jahrhunderts wird diese Perspektive der Einheit eng aufeinander
bezogener Personen mühsam wieder entdeckt und seitdem durch Nutzung
systemischen Denkens und familien- oder systemtherapeutischer
Interventionen in der Behandlung von psychiatrisch Kranken genutzt.
Natho, Frank (2005): Die
Skalierungsscheibe – ein nützliches Arbeitsverfahren im Rahmen
systemischer Team- und Gruppenleitung. In: Kontext 36(3), S. 249-263.
abstract: Die
Skalierungsscheibe ist ein Instrument für die systemische Team- und
Gruppenarbeit und wurde in diesem Kontext entwickelt. Sie eignet sich
speziell zur Auflösung von festgefahrenen Problemen und Konflikten. Mit
diesem Verfahren werden Problemtrancen aufgelöst, Unterschiede und
damit neue Wahlmöglichkeiten geschaffen. Ein weiterer Anwendungsbereich
ist die Teamentwicklung. Hier erwies sich das Arbeitsverfahren als
besonders effektiv. Teammitglieder skalieren ihre Haltungen und
positionieren sich zu relevanten Themen. Dadurch wird eine Vielzahl von
Unterschieden sichtbar, die hoch wirksame Anreize für die Entwicklung
und Spezialisierung des Teams sind. Die Wirkprinzipien der
Skalierungsscheibe und ihre Anwendungsmöglichkeiten sollen hier
vorgestellt werden.
Hess, René (2005): »Ich bin ein Stück Scheiße« – destruktive innere Stimmen. In: Kontext 36(3), S. 264-276.
abstract: Der Beitrag
beschäftigt sich praxisnah mit der Dynamik innerer destruktiver
»Stimmen», deren Entstehung und Aufrechterhaltung sowie den damit
einhergehenden Lösungsversuchen. Es folgen Überlegungen zum
beraterischen und therapeutischen Vorgehen mit der beschriebenen
Thematik.
Kriz, Jürgen (2005): Tief
reichende biologische Wurzeln - aber eine zu lichte kulturelle Krone.
Klassiker wieder gelesen: Humberto R. Maturana, Francisco Varela: Der
Baum der Erkenntnis. In: Kontext 36(3), S. 280-283
Kühling, Ludger (2005): Der
Baum der Erkenntnis, oder: Auch naturwissenschaftlich begründete
Erkenntnistheorien sind Konstrukte. Klassiker wieder gelesen: Humberto
R. Maturana, Francisco Varela: Der Baum der Erkenntnis. In: Kontext
36(3), S. 283-285
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