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systeme Heft 2/2008
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1/2008 - 2/2008 - Übersicht
Geyerhofer, Stefan & Carmen Unterholzer (2008): Burnout aus systemischer Sicht. Auf dem Weg zu einem systemischen Verständnis von Burnout und Erschöpfungssyndrom. In: systeme 22(2): S. 177-200.
abstract: Unterstützt durch die aktuelle Burnout-Forschung, durch unsere therapeutische Arbeit und durch Rückmeldungen unserer KlientInnen in strukturierten Interviews entwickeln wir in diesem Beitrag einen systemischen Ansatz zur Diagnostik und Behandlung von Burnout und Erschöpfungssyndrom. Ausgehend von vier Ursachen-, Präventions- und Interventionsfeldern haben wir Betroffene befragt, welche Gründe sie für das Zustandekommen ihres Burnouts finden und wie sie Burnout erlebten. Welche Rolle spielen persönliche Charakteristika beim Zustandekommen von Burnout? Wie verstärkten Partnerschaft und Familie den Erschöpfungszustand? Welche Bedingungen am Arbeitsplatz führen zu Erschöpfung und sozialem Rückzug? Welche gesellschaftlichen Entwicklungen fördern Burnout? Während der vorliegende erste Teil unseres Beitrags diese vier Bereiche in einem Modell zusammenfasst und die Anwendung des Modells in der Diagnosephase beschreibt, erörtern wir in einem zweiten Teil1 die Anwendung des Modells in der Prävention und Behandlung von Burnout.
Wedekind, Erhard & Hans Georgi (2008): Wie beeinflusst das Lebensalter die Passung zwischen KlientInnen und BeziehungsarbeiterInnen? In: systeme 22(2): S. 201-221.
abstract: Gegenstand der Arbeit ist der Einfluss des Lebensalters auf die Beziehung zwischen professionell Betreuenden oder Beratenden zu ihren KlientInnen. Dabei zeigt sich, dass das Lebensalter als isolierte Variable wenig aussagekräftig ist. Eine kategorial erweiterte Einbindung in ein persönlich-fachliches Kompetenzerleben wird vorgeschlagen. Vor diesem Hintergrund werden verschiedene Alterspassungen untersucht und die scheinbar nahe liegenden Prognosen über günstigere oder weniger tragfähige Konstellationen kritisch überprüft.
Reiter, Ludwig (2008): Gibt es in der deutschsprachigen Familientherapie und Systemischen Therapie eine schulenübergreifende Integration? Eine bibliometrische Studie. In: systeme 22(2): S. 222-242.
abstract: Am Beispiel des von Wirsching und Scheib (2002, 2. Auflage 2005) herausgegebenen Sammelbandes „Paar- und Familientherapie“ wird die Fragestellung untersucht, ob es in der deutschsprachigen Familientherapie und Systemischen Therapie eine schulenübergreifende Integration gibt. Ausgehend von einer bibliometrischen Definition für schulenübergreifende Integration werden die Literaturverzeichnisse aller Beiträge untersucht, wobei die Ko-Zitationsanalyse besonders aussagekräftig ist. Es findet sich ein Zitationsnetzwerk mit vier Schwerpunkten: 1. ein systemischer, 2. ein familienmedizinischer, 3. ein intergenerationell-familiendynamischer und 4. ein paardynamischer Schwerpunkt. Trotz einzelner Ausnahmen kann von einer schulenübergreifenden Integration als Strukturmerkmal im Sinne der eingangs gegebenen Definition nicht gesprochen werden. Einzelne Werke bilden allerdings Brücken zwischen den Schwerpunkten. Die Studie weist erstmals nach, dass ein wichtiges Grundlagenwerk der Psychotherapieforschung in den systemischen Schwerpunkt eingebunden ist. Den Abschluss der Arbeit bildet die Darstellung möglicher Szenarien einer Entwicklung des Arbeitsgebietes. Die Beantwortung der Frage, ob Therapeuten und Therapeutinnen in ihrer Praxis schulenübergreifend integrativ handeln, liegt außerhalb der Reichweite der vorliegenden Studie, die sich ausschließlich mit Publikationen befasst.
Egger, Ingrid (2008): Im freien Fall… Darstellung eines psychotherapeutischen Prozesses mit einem Folterüberlebenden unter Berücksichtigung systemischer, traumatherapeutischer und interkultureller Aspekte. In: systeme 22(2): S. 243-267.
abstract: Im folgenden Beitrag versuche ich anhand eines konkreten Fallbeispiels systemische, traumatherapeutische und interkulturelle Aspekte eines Therapieprozesses mit einem folterüberlebenden Klienten aus Tschetschenien aufzuzeigen. Ausgehend von einigen grundlegenden Hypothesen und Annahmen möchte ich hiermit die praktische Umsetzung dieser Überlegungen aufzeigen. Dieser Text ist als eine sehr praxisnahe Beschreibung zu lesen, welche sich eben in dieser ganz speziellen Begegnung zwischen meinem Klienten, meiner Dolmetscherin und mir gestaltet hat. Anbetrachts der Vielfältigkeit und Einzigartigkeit aller Beteiligten stellt diese daher natürlich auch eine Einmaligkeit dar. Es ist mir bewusst, dass die Komplexität eines psychotherapeutischen Geschehens niemals in wenigen Seiten bzw. alleine in Sprache zu fassen ist. Daher kann es sich hier lediglich um eine reduzierte und subjektive Konstruktion meinerseits handeln. Weiters erhebe ich keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit, sondern nehme mir die Freiheit, einfach eine Geschichte von berührenden und entwicklungsfördernden Begegnungen zu erzählen.
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