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Psychotherapie & Sozialwissenschaft Heft 2/2006

1/2006 - 2/2006 - Übersicht


Boothe, Brigitte (2006): Editorial: Personsein, Sterblichkeit und Heilendes Vertrauen. In: Psychoth.Soz. 8(2), S. 3-9


Konitzer, Martin, Juliana Frfr. von Hodenberg, Nahid Freudenberg & Burkard Jäger (2006): Hausarzt und Placebo: Ergebnisse aus einer Fokusgruppe und Rückblick auf Balints »apostolische Funktion«. In: Psychoth.Soz. 8(2), S. 11-27

abstract: Eine hausärztliche Fokusgruppe diskutierte den hausärztlichen Umgang mit »Placebo«. Die Diskussion wurde aufgezeichnet, transkribiert und mittels »qualitativer Inhaltsanalyse« (Mayring 1997) ausgewertet. Als implizites Ergebnis ist die Reformulierung von »Placebo« als einem »Behandlungsauftrag« und das damit verbundene theologische Vokabular (»Wahrhaftigkeit«, »Sünde«, »kommunizieren« usw.) sowie der moralische Anspruch an den Arzt bemerkenswert. Als explizites Ergebnis wird »Placebo« von der Gruppe biologisch als »Selbstheilung«, theologisch als »Schamanismus« und »Bindung« (im Sinne von »Religion«) definiert. Im sprachlichen Duktus der Diskussion, dem moralischen Anspruch an den Arzt, den theologischen Definitionsversuchen von »Placebo« tritt in religiöser Metaphorik ein durchaus modernes interaktiv-rituelles Verständnis von »Placebo« zutage. Balints »apostolische Funktion« erweist sich nicht als hilfreiche Kategorie der Analyse, sondern selbst als erklärungsbedürftig.


Röseberg, Franziska & Jeannette Bischkopf (2006): Die eigene Sterblichkeit als Thema im Leben von jungen Erwachsenen – eine qualitative Untersuchung. In: Psychoth.Soz. 8(2), S. 29-49

abstract: Ziel der Studie ist es, zu untersuchen, inwiefern die eigene Sterblichkeit ein Thema für junge Erwachsene im Sinne von Thomae (1996) ist. In seiner biografisch fundierten Persönlichkeitstheorie ist die Welt des Individuums als individuelle Deutung von Realität und den daraus hervorgegangenen Überzeugungen (beliefs) konzipiert. Der Tod und dessen Antizipation sind eine von vielen möglichen inhaltlichen Aspekten kognitiver Repräsentation. Der Studie liegt eine Stichprobe von zehn jungen Erwachsenen im Alter von 25 bis 35 Jahren zugrunde. Die Datenerhebung erfolgte über narrative Interviews, die in Anlehnung an das zirkuläre Dekonstruieren (Jaeggi, Faas & Mruck 1998) ausgewertet wurden. Die Art der Beschäftigung mit der eigenen Sterblichkeit, die Vorstellungen von der eigenen Sterblichkeit, die Gedanken und Gefühle zur eigenen Sterblichkeit und die Konsequenzen, die die Beschäftigung mit der eigenen Sterblichkeit für das derzeitige Leben der Interviewpartner hat, werden beschrieben. Unterschiedliche Entwicklungsprozesse der Beziehung zur eigenen Sterblichkeit im jungen Erwachsenenalter und Mechanismen der Beschäftigung mit der eigenen Sterblichkeit werden dargestellt. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund der thanatopsychologischen Forschung kritisch diskutiert und in ihrer Bedeutung für psychologische Angebote, wie der Trauerbegleitung eingeordnet.


Carl, Wolfgang (2006): Personen und ihr Gehirn. In: Psychoth.Soz. 8(2), S. 51-67

abstract: Angesichts des zunehmenden Interesses, das die Neurowissenschaften an dem Phänomen des Bewusstseins nehmen, ist es nicht verwunderlich, dass auch die Formen des bewussten Lebens, die wir mit der Existenz von Personen verbinden, in das Zentrum der Diskussion gerückt sind. Wie der Begriff der Person genauer zu bestimmen ist, ist nicht so klar, aber vielleicht lässt sich als Minimal-Konsens festhalten, dass Personen Wesen sind, die sich zu sich selbst verhalten, ihr eigenes Tun und Lassen beurteilen, bewerten und manchmal dadurch auch verändern können. Die Fähigkeit einer solchen reflexiven Bezugnahme auf sich selbst manifestiert sich sprachlich in der sinnvollen Verwendung des Wortes ›ich‹; daher rede ich im Folgenden von der ›Ich‹-zentrierten Lebensform von Personen. Das ist nicht so zu verstehen, dass Personen unweigerlich Egozentriker sind, sondern soll nur auf die konstitutive Rolle dieses Wortes für das Denken und Reden von Personen über sich selbst hinweisen. Personen, so kann man auch sagen, sind Wesen, die in ›Ich‹-Sätzen – sofern sie Deutsch sprechen – über sich reden und denken. Im Folgenden werden zwei Versuche maßgeblicher Neurowissenschaftler betrachtet, eine Erklärung für die ›Ich‹-zentrierte Lebensform von Personen zu geben.


Bittner, Rüdiger (2006): Handeln aus Gründen, Handeln aus unbewussten Gründen. In: Psychoth.Soz. 8(2), S. 69-82

abstract: Nach Freud sind die Gründe, aus denen jemand etwas tut, diesem Menschen manchmal nicht bewusst. Dagegen habe ich in einer früheren Arbeit (Aus Gründen handeln, § 130) behauptet, die Gründe, aus denen man etwas tut, seien einem in irgendeiner Weise bekannt. Der Konflikt lässt sich so lösen: Die Gründe, also dasjenige, in Anbetracht dessen man etwas tut, sind einem bekannt, denn sonst bliebe kein Unterschied zwischen Handlungen und bloßen Geschehnissen, die sich mit einem abspielen. Aber wie es kommt, dass dies oder jenes ein Grund ist, aus dem jemand etwas tut, das mag dem betreffenden Menschen nicht bewusst sein.


Bittner, Günther (2006): Aus unbewussten Gründen handeln? In: Psychoth.Soz. 8(2), S. 83-100

abstract: Wenn unter Gründen des Handelns bewusste oder wenigstens potentiell bewusste verstanden werden, können unbewusste Gründe nur solche sein, bei denen man die Gründe seiner Gründe nicht kennt. Doch vielleicht handeln wir nicht nur aus Gründen? Dann lautet die Frage allgemeiner: Was macht uns handeln? Bestimmte neuronale Erregungen, sagen die Neurowissenschaftler. Zustände und Ereignisse in der Welt, sagt Rüdiger Bittner. Ich sage: Situationen, in denen wir uns befinden, teils unbewusste Kontexte, in denen wir uns bewegen, machen uns handeln. Die Psychoanalyse ist freilich bis heute noch weit von einer Handlungstheorie entfernt: sie hat lediglich einzelne Typen dysfunktionalen Handelns erörtert (Fehlhandlungen, Agieren, Übertretung von Verboten und Tabus), in denen ein Spalt »aufklafft« (Lacan) und Unbewusstes sichtbar wird.


Straub, Jürgen (2006): Handlung und Handlungserklärung. Ein Kommentar zum Dialog zwischen Rüdiger und Günther Bittner. In: Psychoth.Soz. 8(2), S. 101-118

abstract: Der »Dialog« zwischen Rüdiger und Günther Bittner ist ein verlockendes Angebot an die Psychologie und Psychoanalyse, die Grenzen der fachinternen handlungstheoretischen Debatten zu überschreiten. Die Lektüre der beiden in diesem Heft abgedruckten Texte zeigt einem schnell, wie ausgefeilt philosophische Handlungstheorien sind – und wie ratsam es für die Nachbardisziplinen ist, davon zu profitieren. R. Bittners Beitrag, der insbesondere von einer 2001 erschienen Monographie des Autors zehrt, sowie der ebenfalls auf einschlägigen Arbeiten beruhende Kommentar des Psychologen und Psychotherapeuten G. Bittner setzen eine bekanntlich uralte Tradition in der Philosophie fort. Von der griechischen Philosophie, insbesondere des Aristoteles, herkommend, bildeten handlungstheoretische Reflexionen einen Schwerpunkt im 20. Jahrhundert, teilweise im Verbund mit der rasanten Entwicklung der Sprachphilosophie in diesem Saeculum, der analytischen ebenso wie der hermeneutischen (und anderen Varianten). So gut wie immer suchte die Philosophie dabei das Gespräch mit verschiedenen Disziplinen in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften, darunter auch mit der Psychologie und Psychoanalyse. Das ist auch in den in diesem Heft publizierten Abhandlungen offenkundig.



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