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Zeitschrift für Systemische Therapie und Beratung - Heft 4/2002
1/2002 - 2/2002 - 3/2002 - 4/2002 - Überblick


Schmid, Bernd (2002): Professionelle Begegnung und Persönlichkeitsentwicklung im Beruf – eine systemische Sicht. In: ZSTB 20(4), S. 209-220.

abstract: In dieser Schrift begegnen sich Professionalität, Persönlichkeit und Wesensentwicklung im Beruf. Dazu werden die entsprechenden Konzepte von Professionalität, von professioneller Begegnung und von Persönlichkeit so neu formuliert, dass sie zueinander komplementär und für professionelles Arbeiten jenseits klassischer psychologischer Konzepte geeignet sind. Insbesondere wird Persönlichkeit als Summe der gelebten Rollen auf den konkreten Lebensbühnen verstanden, durch die sich die Wesensart des Individuums ausdrückt. Zur Auseinandersetzung mit Persönlichkeitsentwicklung und mit menschlichen Begegnungen auf dem beruflichen Lebensweg wird die Theatermetapher als hilfreich dargestellt. Im Dialog mit sich selbst und mit Kommunikationspartnern wird das Zusammenspiel von bewusst-methodischen und unbewusst-intuitiven Steuerungen bei gemeinsamen Wirklichkeitsinszenierungen erläutert. Schließlich wird dargestellt, was sich hinter dem Begriff Professionelle Individuation verbirgt. Im Anhang werden zwei bewährte Übungen zur Verfügung gestellt, mit deren Hilfe sich Menschen intuitiv über wesentliche Merkmale ihrer beruflichen Sinngefüge klar werden und deren Zusammenspiel mit den Inszenierungen in Organisationen studieren können.


Fritzsche, Thomas (2002): „Mehr Saft“ – Der Therapeut als Instrument. Beobachtungen zur Therapeutenausbildung. In: ZSTB 20(4), S. 221-224.

abstract: In Ausbildungsinstituten für Therapeuten wird Kopf und Herz geschult. Theoriemodelle, Störungsbilder, Fragetechniken; Empathie, Gegenübertragung... – alles da. Eine Schulung des Körpers, d.h. des bewussten Einsatzes der eigenen Person als Sender, wird bislang jedoch häufig vernachlässigt. Es wird nicht gelehrt, wie Therapeuten sich selbst als Instrument einsetzen, wie sie Töne erzeugen, die berühren und bewegen. Einige Beispiele werden angeführt, wie ein „Fortgeschrittenenkurs“ aussehen könnte.


Hampe-Grosser, Andreas (2002): Das Jugendamt – und seine systemischen Weiten ... In: ZSTB 20(4), S. 225-230.

abstract: Im vorliegenden Artikel werden systemische Thesen zur Arbeit im Jugendamt – speziell im Sozialpädagogischen Dienst des Jugendamtes – vorgestellt. Hierbei wird Wert auf eine möglichst praxisbezogene Darstellung gelegt, die nicht nur vom Überleben berichtet, sondern auch vom Spaß. Eine Einladung zum Erkennen der „Matrix“ eines Amtes und des Surfens in den (un)endlichen „Weiten des Amtes“.


Niederhofer, Helmut (2002): Die Veränderung innerfamiliärer Beziehungen im Längsschnitt. In: ZSTB 20(4), S. 231-235.

abstract: Einleitung: Derzeit wird an unserer kinder- und jugendpsychiatrischen Abteilung sowohl bei ambulant als auch bei stationär betreuten Patienten kein standardisiertes Verfahren zur Erhebung innerfamiliärer Beziehungsmuster angewandt, obwohl sie eine wichtige Rolle bei emotionalen Störungen (gemäss der DSM-IIIR Klassifikation) im Kindesalter spielen bzw. ihre Verbesserung mittels psychotherapeutischer Interventionen zu einer weitgehenden Remission der Symptomatik führen können. Es ist das Ziel der vorliegenden Studie, die möglichen Veränderungen innerfamiliärer Beziehungsstrukturen über einen Beobachtungszeitraum von 3 Jahren, gemessen mittels eines standardisierten Messinstrumentes (Subjektives Familienbild) zu untersuchen. Wir nahmen an, dass die innerfamiliäre Beziehungsstruktur (dargestellt durch das subjektive Familienbild) über einen Zeitraum von 3 Jahren (Alter der Kinder bei der Erstuntersuchung 6, bei der Zweituntersuchung 9 Jahre) unverändert bleibt. Methoden: In die Untersuchung wurden insgesamt 25 emotional gestörte Kinder (17 Buben, 9 Mädchen) eingeschlossen. Die Eltern wurden gebeten, einen Fragebogen (Subjektives Familienbild), der die innerfamiliären Beziehungsmuster erhob, zu komplettieren. 3 Jahre später wurde denselben Personen derselbe Test ein zweites Mal vorgelegt. Wir verglichen die Resultate beider Erhebungen und nahmen ein Gleichbleiben innerfamilärer Beziehungsmuster an. Ergebnisse: Es zeigt sich, dass speziell die emotionale Zuwendung zwischen Mutter und Kind und die Autonomie der Mutter innerhalb der Familie im Beobachtungszeitraum unverändert blieb. Schlussfolgerungen: Unsere Resultate legen nahe, dass die innerfamiliären Beziehungsmuster, gemessen durch standardisierte Erhebungsinstrumente, speziell aber die emotionale Zuwendung zwischen Mutter und Kind sowie die Autonomie der Mutter erwartungsgemäss gleich blieben. Schlüsselwörter: intrafamiläre Beziehungen.


Wienands, András (2002): Palo Alto: Die Wiege systemischen Denkens. In: ZSTB 20(4), S. 236-244.

abstract: Palo Alto ist als sagenumwobene Geburtsstätte der systemischen Therapie und Beratung hinlänglich bekannt. Obwohl am Mental Research Institute (MRI) viele Entwicklungen bedeutender Familientherapeuten und Systemiker ihren Anfang fanden (Virginia Satir, Jay Haley, Steve de Shazer, Mara Selvini-Palazzoli, Paul Watzlawick) ist das problemlösende Modell (focused problem resolution model), welches am MRI von Don Jackson, Gregory, Bateson, John Weakland und Richard Fisch entwickelt wurde, heute in seiner ursprünglichen Form weniger bekannt, als dessen Adaptionen. Anhand einer knappen theoretischen Einführung, die im wesentlichen meine Gespräche mit, und die Lehren von Richard Fisch, Paul Watzalwick und Karin Schlanger wieder geben, möchte ich die praktische Umsetzung des Modells anhand einer vierstündigen Therapie am MRI darstellen.




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