Copyright © 2013
levold system design Alle Rechte vorbehalten. |
|
|
Familiendynamik Heft 2/2005
|
1/2005 - 2/2005 - 3/2005 - 4/2005 - Überblick
Prankel, Bernhard und Ulrich Clement (2005): Editorial Kinder, Kinder. In: Familiendynamik 30(2), S. 107-110
Largo, Remo H. und Oskar G. Jenni (2005): Das Zürcher Fit-Konzept. In: Familiendynamik 30(2), S. 111-127.
abstract: Das Zürcher
Fit-Konzept hat die folgenden Zielsetzungen: Dem Kind zu helfen, -
seine Stärken zu verwirklichen, - seine Schwächen zu akzeptieren und zu
lernen, damit umzugehen, - ein gutes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Um
diese Ziele zu erreichen, sind die folgenden drei Hauptbedürfnisse des
Kindes zu befriedigen: Emotionale Sicherheit: Die psychischen und
körperlichen Bedürfnisse werden ausreichend befriedigt. Kontinuität und
Zuverlässigkeit der Betreuung sind gewährleistet. Soziale Akzeptanz:
Das Kind erhält ausreichend Zuwendung und fühlt sich von den
Bezugspersonen und den andrern Kindern akzeptiert. Entwicklung: Die
soziale und materielle Umgeung ermöglicht es dem Kind, sich seinem
Entwicklungsstand entsprechend zu entwickeln. Das Kind ist in seinen
Kompetenzen gemäß selbstbestimmt und macht dabei die Erfahrung, dass es
erfolgreich sein kann, selbstständig lernen und Probleme zu lösen
vermag. Das Zürcher Fit-Konzept findet in der Erziehungsberatung und in
der Beratung von Eltern und Fachleuten im Umgang mit entwicklungs und
verhaltensgestörten Kindern Verwendung.
Swenson, Cynthia C. und Scott W. Henggeler
(2005): Die multisystemische Therapie: Ein ökologisches Modell zur
Behandlung schwerer Verhaltensstörungen bei Jugendlichen. In:
Familiendynamik 30(2), S. 128-144.
abstract: Die multisystemische
Therapie (MST) für Jugendliche mit schweren Verhaltensstörungen ist ein
Ansatz, dessen Wirksamkeit empirisch belegt ist und der auf die Familie
und die Umwelt der Betroffenen fokussiert. Der Erfolg der MST beruht
auf einem soliden theoretischen und methodologischen Fundament, auf
einer guten praktische Umsetzung und einem eigenen
Qualitätssicherungssystem. Im vorliegenden Beitrag werden zunächst die
theoretischen und wissenschaftlichenGrundlagen der MST und die
Ergebnisse der Wirksamkeitsstudien dargestellt. Sodann werden die
Umsetzung der MST und das Qualitätssicherungssystem beschrieben.
Schließlich werden die derzeitigen Ansätze skizziert, die MST auf den
klinischen Alltag zu übertragen und unter sorgfältiger
wissenschaftlicher Begleitung auf weitere Zielgruppen auszudehnen.
Prankel, Bernhard (2005): Strukturen der Entwicklung Ein integratives Modell für Reifungsprozesse. In: Familiendynamik 30(2), S. 145-183.
abstract: Im vorliegenden
Beitrag wird versucht, den immanenten Bezug zwischen grundlegenden
empirischen und Entwicklungsstrukturen zu konzeptualisieren. Anhand
gegenwärtiger entwicklungspsychologischer und therapeutischer
Forschungskenntnisse werden die zentralen Reifungsziele Bindung
Ressourcen und Verantwortung sowie eine neue Systematik der
Entwicklungsmethoden plausibel eingeführt. Die Entwicklungsprinzipien
werden sodann aus den folgenden Sätzen (Propositionen) auch deduktiv
abgeleitet: (1) Leben wird als eine komplexe Struktur definiert, die
mit ihrer Umwelt Materie Energie und Information austauscht. (2) Die
Schnittstelle, an der dieser Austausch stattfindet, besteht aus einem
Rückkopplungssystem wahrnehmungskontrollierter Handlung. (3) Während
der Evolution und auch im Laufe der individuellen Reifung muss die
Funktion dieser Schnittstelle den Status eines verlässlichen
Messinstrumentes anstreben, denn nur wenn der Organismus zufällige und
systematische Fehler im Austausch mit siner Umwelt auf lange Sicht
vermeidet, sichert er die Wirkung seiner Lebensfunktionen. Gelten diese
Annahmen, dann muss es innerhalb der Entwicklung Strukturen geben,
welche die messtheoretischen Forderungen der Objektivität, Reliabilität
und Validität gewährleisten. Es zeigt sich, dass diese Forderungen den
vorher induktiv eingeführten zentralen Entwicklungsprinzipien (Bindung,
Ressourcen, Verantwortung) entsprechen. Einige klinische Implikationen
dieses neuen und möglicherweise integrativen Entwicklungsmodells für
die Diagnostik, die Intervention sowie gesundheits- und
sozialpolitische Aufgaben werden skizziert.
Gergen, Kenneth J. und Eugene K. Epstein (2005): Von der Behandlung zum Dialog. Reflexive Kooperation in Theorie und Praxis. In: Familiendynamik 30(2), S. 184-198.
abstract: Die Theorie des
Sozialen Konstruktionismus diente den vielfältigen narrativen Ansätzen
in der Psychotherapie als theoretische Leitfigur. Fragen zu
(Definitions-)Macht, zu multiplen und widersprüchlichen Wirklichkeiten
sowie zu Erweiterungen von Kooperationsmöglichkeiten sind dadurch in
den Mittelpunkt therapeutischen Arbeitens gerückt. Mit dem Konzept der
reflexiven Kooperation, vorgestellt als ethische wie auch als
berufspraktische Haltung, wollen wir diese Überlegungen fortführen. An
zwei klinischen Fallbeispielen zeigen wir das therapeutische Potenzial
dieses Konzeptes und entwickeln einen ersten Entwurf für ein diskusives
Vokabular der reflexiven Kooperation.
Boeckhorst, Frans (2005): Zeitwelten in der psychiatrischen Arbeit. In: Familiendynamik 30(2), S. 199-216.
abstract: Entwicklung wird
häufig als eine lineare Bewegung mit Blick auf ein zukünftiges Ziel
verstanden. Dies wird jedoch einer komplexen psychiatrischen
Problematik nicht immer gerecht. Die beiden Konzeptionen einer
»zyklischen Entwicklung«, in er es um Wiederholung geht, und einer
»langsamen Entwicklung« hin zu Chronizität helfen, die komplexeren
»Zeitwelten« besser zu verstehen. Der vorliegende Artikel beschreibt
den Nutzen dieser Ideen für die psychiatrische Arbeit.
|
|
|