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12.03.2005
Bruno Hildenbrand: Einführung in die Genogrammarbeit
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Carl-Auer-Systeme Verlag
März 2005
120 S.
ISBN: 389670463X
Preis: 12,95 € |
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Carl-Auer-Systeme Verlag
Tom Levold, Köln:
Seit einigen Monaten erscheint im Heidelberger Carl-Auer-Verlag unter
dem Namen “Carl-Auer compact” eine neue Reihe, die eine Einführung in
grundlegende Gegenstandsbereiche systemischer Theorie und Praxis als
Zielsetzung verfolgt. “Compact”, weil die Bände sowohl im Format
handlicher sind als die Bände aus dem normalen Verlagsprogramm und auch
nur eine beschränkte Seitenzahl (ca. 120) aufweisen. Dies ermöglicht im
optimalen Falle der Zielgruppe von Lesern, die wahrscheinlich unter
Studenten und interessierten Praktikern, aber auch informierten Laien
zu finden sind, sich ein schnelles Bild über wesentliche Aspekte des
jeweiligen Bereiches zu machen - und zwingt gleichzeitig die AutorInnen
zur Reduktion.
Bruno Hildenbrand, Professor für Sozialisationstheorie und
Mikrosoziologie in Jena und langjähriger Dozent und Supervisor im
Ausbildungsinstitut für systemische Therapie und Beratung in Meilen bei
Zürich, hat nun in dieser Reihe eine “Einführung in die
Genogrammarbeit” vorgelegt, die es in sich hat, weil er mit der
verbreiteten Art des Einsatzes von Genogrammen als bloßer Technik
(nämlich Einfälle zu gewinnen) bricht und statt dessen ein theoretisch
stringentes Konzept entwickelt, das die Genogrammarbeit als
systematische Methodologie einerseits und als “Kunst” der
Hypothesenentwicklung andererseits herausarbeitet, die sich nicht in
einem Kurzlehrgang aneignen lässt, sondern erst im Zuge der eigenen
Lebens- und Berufserfahrung herausbilden kann.
Die Genogramm-Technik ist ja eines der ältesten Instrumente in der
Familientherapie weithin etabliert und besteht in ihrer einfachsten
Form in der Visualisierung von Familienbeziehungen durch Symbolisierung
der Familienmitglieder und ihrer horizontalen (Geschwister- und
Paarebene) und vertikalen (mehrgenerationale Ebene) Verbindungen. Mit
Hilfe zusätzlicher Angaben zu wichtigen Daten und lebensgeschichtlichen
Ereignissen (Namen, Berufe, Geburts- und Todesdaten, Heiraten,
Trennungen, Scheidungen usw.) wird es möglich, das komplexe Geflecht
einer mehrgenerationalen Beziehungsstruktur simultan in einer Abbildung
darzustellen (und sich so von der Sequenzialität der Präsentation -
etwa im Kontext einer Erzählung oder einer Behandlungsakte - zu
befreien). Auf diese Weise bringt die Erstellung eines Genogramms einen
Orientierungsgewinn und erleichtert die Hypothesenbildung (nicht nur)
in der therapeutischen Arbeit. Die bekannteste zu diesem Thema
vorliegende Arbeit ist sicherlich das Buch von Monica McGoldrick und
Randy Gerson “Genogramme in der Familienberatung”, dessen mittlerweile
verstorbener Zweitautor auch eine Software zur Erstellung von
Genogrammen am Computer entwickelt hat.
Hildenbrand grenzt sich nun deutlich gegen dieses Konzept des
Genogramms als grafischer Darstellung von Familienstrukturen ab, zumal
wenn zu den “objektiven Daten” im Genogramm auch noch so genannte
Beziehungsinformationen eingetragen werden, etwa durch bestimmte
Linien, die Konflikte, übermäßige Nähe etc. symbolisieren sollen:
“Selbst wenn man diese Informationen als hilfreich ansehen würde,
bestünde immer noch ein Problem. Man müsste für jede Linie angeben
können, wer wann in welcher Situation unter Anwesenheit welcher
Personen eine bestehende Beziehung so interpretiert hat, wie sie
schließlich im Genogramm auftaucht. Da würde das Genogramm dann rasch
unübersichtlich. Um diese Unübersichtlichkeit zu vermeiden, tragen
diejenigen, die diese Praxis pflegen, ihre Linien ohne Kommentar ein.
Was so entsteht, ist ein eingefrorenes Bild einer Familie und ihrer
Entwicklung” (S. 106). Es lässt sich hinzufügen: und eines, in das die
Bedeutungsgebungen derjenigen, die an der Genogrammerstellung
mitgewirkt haben, schon auf eine bestimmte Art und Weise eingewoben
sind, welche wiederum bestimmte Verstehensweisen schon nahelegt, ohne
sie ihrerseits systematisch einer Überprüfung auszusetzen.
Stattdessen betrachtet Hildenbrand das Genogramm nur als Grundlage für
die eigentliche “Genogrammarbeit”, die darin besteht, “Schritt für
Schritt Entscheidungsmöglichkeiten der infrage stehenden Akteure zu
rekonstruieren und mit ihren tatsächlich getroffenen Entscheidungen zu
vergleichen” (S. 16). Diese Rekonstruktion stützt sich daher gerade
nicht auf subjektive “Beziehungsinformationen”, sondern trennt die
systematische Erfassung von Familienkonstellationen aufgrund
“objektiver” Daten von den tatsächlichen Einstellungen, Entscheidungen
und Handlungen der jeweiligen Protagonisten - und verzichtet
konsequenterweise auf Informationen, die vom “Genogrammpersonal” selbst
stammen und Auskunft über die empfundenen Beziehungsqualitäten geben.
Genogrammarbeit bedeutet dann aus dieser Sicht, anhand “objektivierter”
Daten “Möglichkeitsräume (zu) beschreiben, die durch individuelle
Deutungen und Entscheidungen aus je individueller Perspektive zu füllen
sind. Diese Räume gilt es gedankenexperimentell zu rekonstruieren,
bevor sie mit den individuellen Deutungen der Akteure konfrontiert
werden” (S. 22 f.) Erst dieser Hintergrund sozialer (aber eben nicht
normativer) Vorgegebenheiten erlaubt Hypothesen über die soziale
Bedeutung klinischer Tatsachen.
Diese Trennung ist nicht nur eine kategoriale, sondern auch eine
zeitliche. Idealerweise ist bei Hildenbrand eine solche
Rekonstruktionsarbeit der klinischen Einordnung und Intervention
vorgelagert, also eine erste Phase im “Fallverstehen”. Das wirft
natürlich sofort Fragen der Zeitökonomie auf, auf die ich noch zu
sprechen komme.
Wenn nun von “objektiven Daten” die Rede ist, muss bei jedem
konstruktivistisch instruiertem Leser (gelernt ist gelernt) eine rote
Lampe angehen. Hildenbrand folgt hier aber dem Konstruktionsbegriff
seiner Lehrer Berger und Luckmann (”Die gesellschaftliche Konstruktion
der Wirklichkeit”), die soziale Wirklichkeiten eben nicht als
beliebige, womöglich gar individuelle “Erfindungen” betrachten, sondern
als Strukturen, die in sozialen Prozessen und historischen Kontexten
hervorgebracht werden und damit nur begrenzt individuell verfügbar
sind. Auf der anderen Seite werden durch die individuelle
Bedeutungsgebung der Akteure diese Strukturen aber auch beständig
moduliert oder gar aufgelöst, die subjektive Seite wird also
keinesfalls als “Epiphänomen von Strukturen” begriffen.
Konstruktivismus heißt aus dieser Perspektive: “Etwas (ein objektiv
Gegebenes, das von einer einfachen Tatsache wie jener, im November
anstatt im Mai geboren zu sein, bis zu einer komplexeren wie dem
Inzesttabu reichen kann) erscheint als etwas (und zwar in
Deutungsakten) für jemanden (für ein Individuum, ein Paar, eine Familie
aus einer bestimmten, z.B. durch Interessen geprägten Perspektive)”
(ebd.).
Das Ziel von Genogrammarbeit ist vor diesem Hintergrund die Erstellung
einer Hypothese über Muster oder Strukturen, welche die “Bewältigung
lebenspraktischer Aufgaben (steuern), vor die Individuen, Paare und
Familien gestellt sind” (S. 24). Und dabei haben für Hildenbrand in
erster Linie drei Entscheidungsbereiche Relevanz, die “für die
Identitätsbildung und damit für die Entwicklung einer autonomen
Lebenspraxis zentral sind”, nämlich die Berufswahl (materielle
Selbsterhaltung), die Partnerwahl (mit Entscheidungen für oder gegen
Kinder) und die “Herstellung eines Bezugs zum Gemeinwesen, d.h. Wahl
eines Wohnorts, Beziehungen zu lokalen bis hin zu umfassenden
Institutionen, kurz: Die Entwicklung zum Bürger i. S. v. citoyen oder
citizenship” (S. 19). Letzterer Aspekt dürfte wohl in allen
vorliegenden klinischen Arbeiten zur Genogrammverwendung bislang zu
kurz gekommen sein oder ganz fehlen.
Bei dieser Vorgehensweise wird also unter strikter Absehung von
subjektiven Deutungen (so wird selbst die Bemerkung, bei einem
Familienmitglied handele es sich offensichtlich um ein “schwarzes
Schaf”, zurückgewiesen, da es sich nicht um ein objektiviertes Datum
handelt) und auch von klinischen Informationen (als ideal wird eine
Genogrammanalyse angesehen, bei der kein “Indexpatient” bekannt ist)
Schritt für Schritt, d.h. sequentiell, bei der ältesten bekannten
Generationsebene angefangen, rekonstruiert, in welcher Generationenlage
(Untergang des Habsburger Reiches? Weltkrieg? Wirtschaftswunderzeiten?)
und in welchem Milieu (Beamtentum?, Landwirtschaft?, Selbstständige?)
die Personen geboren und aufgewachsen (Milieubrüche?) sind. Die
benutzten Daten (Namen, Berufe, Heiratsalter etc.) werden nun mit dem
Wissen abgeglichen, das über diese historischen und sozialen
Konstellationen zur Verfügung steht. Hieraus lassen sich Hypothesen
über erwartbare Normalverläufe generieren, z.B. kann Partnerwahl hier
als Ausdruck der Weiterführung von Eigentum oder Bildungskapital
verstanden werden, können Brüche im Lebenslauf aufgrund Vertreibung und
Flucht, d.h. gravierender Wechsel des sozialen Raumes und materieller
Grundlagen vermutet werden usw.
Es ist an dieser Stelle schon ersichtlich, dass eine solche Art der
Hypothesenbildung grundsätzlich einer sozialwissenschaftlichen
Perspektive folgt, die einem systemischen Ansatz, der sich ja gerade
die Kontextsensibilität auf die Fahnen geschrieben hat, gut zu Gesicht
steht. Aus eigener Erfahrung mit der Erstellung einiger tausend
Genogramme in Supervisions- und Ausbildungskontexten weiß ich aber,
dass bei “in der Regel urban sozialisierten” (S. 102) Psychotherapeuten
ein solches Kontextwissen nicht immer vorausgesetzt werden kann, leider
aber auch, dass der Zusammenhang mit solchen “nichtklinischen”
Rahmenbedingungen zu selten gesehen, gesucht oder hergestellt wird.
Insofern lässt sich das Buch auch als ein Plädoyer lesen, sich ein
umfangreiches Kontextwissen zuzulegen bzw. auf das ohnehin vorhandene,
aber vielleicht nicht systematisch genutzte, zurückzugreifen. In einem
eigenen Abschnitt schlägt Hildenbrand denn auch neben der Hinzuziehung
von Enzyklopädien, Vornamen-Duden und historischen Atlanten die Lektüre
sozialhistorischer Werke sowie von Romanen vor, die “geeignet sind,
Milieulagen mit individuellen Bildungsgeschichten zu verknüpfen” (S.
103).
Dieser Ansatz wird nun mit ausgesprochener Disziplin verfolgt. Um die
Vorgehensweise detailliert zu verdeutlichen, hat Bruno Hildenbrand
Auszüge eines Transkripts einer Genogrammarbeit im Rahmen einer
Supervisions-Arbeitsgruppe veröffentlicht, immerhin über 38 Seiten, auf
denen nicht nur die Akribie ersichtlich wird, mit der er arbeitet,
sondern auch der Reichtum an Perspektiven, der sich aus solcher
Betrachtungsweise scheinbar wie von selbst ergibt. Zwar mag dem Leser
manche Aussage im Protokoll allzu kategorisch formuliert erscheinen -
wer Bruno Hildenbrand kennt, weiß aber, dass er sich davon nicht
einschüchtern lassen sollte. Im Gegenteil: Gerade in der Radikalität
der Festlegung auf eine bestimmte Lesart wird ihr möglicher Sinn
erkennbar, sich nämlich kritisierbar und durch eine geeignetere Idee
ersetzbar zu machen, was mit einer allzu offenen oder gar schwammigen
Formulierungsweise kaum gelingen kann. Entsprechend bietet Hildenbrand
als qualitativer Forscher mit seinem eigenen Material auch seine
Bereitschaft an, sich selbst der Kritik auszusetzen.
Der spannende Punkt nun ist die Konfrontation der rekonstruierten
“erwartbaren Normalverläufe” mit den tatsächlichen Handlungen und
Entscheidungen der Protagonisten in den Familien. Wieso heiratet der in
einem traditionsgebundenem Milieu der k.u.k.-Monarchie aufgewachsene
Beamte unwahrscheinlicherweise eine Frau, die älter ist als er selbst?
Wieso wählt der Sohn, anstatt den Aufstiegserwartungen zu entsprechen,
kein Studium, sondern eine Lehre als Koch? Warum heiratet die
Bauerstochter keinen Bauern, der den Hof übernehmen kann, sondern einen
Bäcker? Wir haben es also innerhalb des sequentiell konstruierten
Möglichkeitsraumes immer mit konkreten Entscheidungen von Akteuren als
Ausdruck individueller Lebenspraxis zu tun, die gleichwohl vor dem
Hintergrund dieses Möglichkeitsraumes legitimiert werden müssen: “Im
Rahmen dieses Widerspruchs von Entscheidungszwang und
Begründungsverpflichtung bildet sich die autonome Einheit (man könnte
auch sagen: Die Identität und Unverwechselbarkeit) von Individuen,
Paaren und Familien” (S. 18).
An dieser Stelle setzt dann auch im Therapie-, Supervision- oder
Selbsterfahrungskontext die Reflexion vergangener und zukünftiger
Lebens- und Paarentwürfe an, die letzten Endes immer nur für den
jeweiligen Einzelfall Geltung finden kann. Und hier wird auch
nachvollziehbar, warum Hildenbrand auf der strikten Trennung von
sozialwissenschaftlicher Rekonstruktion und individueller Antwort auf
familiäre Entwicklungen besteht. Je besser beides voneinander getrennt
wird, um so stärker kann ein therapeutischer Klärungsprozess vom
Potential (man könnte auch sagen: von der Interpenetration) beider
Perspektiven profitieren. Um dem nahe liegenden, aber doch mittlerweile
hoffentlich ausgeräumten Missverständnis vorzubeugen, diese Art von
Genogrammarbeit stülpe einen sozialen Milieudeterminismus über die
Fallarbeit, sei Hildenbrand noch einmal zitiert: “Fallverstehen gilt
immer dem einzelnen Fall. … Wer im Genogramm einen Mann sieht, der ab
dem fünften Lebensjahr bei den Großeltern aufgewachsen ist, und daraus
automatisch schließt, dass dieser Mann ein klassischer Fall von
Vaterlosigkeit ist, oder umgekehrt daraus schließt, dass er besonders
günstige Entwicklungsmöglichkeiten hat, weil Großmütter ohnehin am
besten wissen, wie man Kinder aufzieht, tut so, als ob er diesen Mann
kennte: Hast Du einen gesehen, hast Du alle gesehen. Die Sequenzanalyse
ist ein geeignetes Mittel, sich jedem Fall gegenüber so zu verhalten,
als sähe man den ersten Klienten seines Lebens. Sie ist aber auch ein
Verfahren, das es ermöglicht, methodisch kontrolliert vorhandenes
Wissen … in den Prozess des Fallverstehens einzuführen” (S. 66).
Noch ein Wort zur Zeitökonomie dieser Art von Genogrammarbeit. Es
dürfte klar sein, dass die Fallarbeit in sehr vielen Kontexten
schlichtweg nicht über die zeitlichen Ressourcen verfügt, die hier
vorgestellte sequenzanalytische Rekonstruktion einer Familiengeschichte
vorzunehmen. Auch wenn Hildenbrand das Bild des Kurierfahrers
verwendet, der nicht nicht nur ein Ergebnis, nämlich den Transport, so
schnell wie möglich fertig stellen soll, sondern auch gleichermaßen
gewährleisten muss, dass das Transportgut heil ankommt, wofür er wieder
mehr Zeit braucht, steht diese Zeit oft aus Gründen nicht zur
Verfügung, die z.B. die Teilnehmer von Supervisionsveranstaltungen in
Organisationen nicht zu vertreten haben. Zudem habe ich noch nicht
erlebt, dass in einer psychiatrischen Klinik während einer Supervision
in einem dtv-Atlas zur Weltgeschichte hätte nachgeschlagen werden
können, zu welchem Einflussbereich denn nun der Lebensort eines
Urgroßvaters vor dem 1. Weltkrieg gehört hat. Das heisst, dass in der
klinischen Praxis notwendigerweise Zugeständnisse an die Ressourcenlage
gemacht werden müssen.
Dennoch, oder gerade deshalb, bewundere ich Hildenbrands Insistieren
auf der Disziplin bei der praktischen Umsetzung seiner Vorgehensweise.
Das Argument knapper Zeit hat noch nie zur Erweiterung von Horizonten
beigetragen. Diese Art der Genogrammarbeit kann im Ausbildungskontext,
in Weiterbildungsveranstaltungen oder auch in Supervisionskontexten, in
denen die Teilnehmer über ausreichend Zeit und Interesse verfügen,
wirklich neue Dimensionen in der Annäherung an das erschließen, “was
der Fall ist”, nicht zuletzt in der Auseinandersetzung mit der eigenen
Herkunftsgeschichte.
Das Buch besteht aus fünf Kapiteln und einer Einleitung, die schon in
sehr verdichteter Form das Anliegen des Buches auf den Punkt bringt. Im
ersten Kapitel werden die “theoretischen Grundlagen der Genogrammarbeit
als Sequenzanalyse” verdeutlicht, das erwähnte Fallbeispiel nimmt
das zweite Kapitel ein, unter dem aussagekräftigen Titel
“Genogrammarbeit als Kunstlehre”. Die Aufgabe der theoretischen
Fundierung des Fallbeispiel löst Hildenbrand geschickt mit einem
“Glossar zum methodischen Vorgehen und zu den thematischen
Schwerpunkten” als Kapitel 3 (z.B. Berufswahl, Erfahrungsraum und
Milieu, Heiratsstrategien, Sequenzialität, Triaden u.v.a.). Das vierte
Kapitel bezieht sich auf “Kontexte der Genogrammarbeit (Therapie und
Beratung, Supervision und Selbsterfahrung). Da der Schwerpunkt auf den
anderen Bereichen liegt, ist dieses Kapitel eher knapp gehalten, ein
erfahrener Kliniker wird aber schnell die zugrunde liegenden Ideen für
sich zu nutzen wissen. Im abschließenden Kapitel werden dann technische
Hinweise (Literatur, Genogrammsymbole etc.) gegeben. Das Buch wird
durch eine kommentierte Literaturliste abgeschlossen.
Es gehört, wie man so schön sagt, in jedes (Therapeuten- und
Berater-)Regal, der Preis von 12,95 € kann seine Abwesenheit nicht
wirklich entschuldigen.
Die website von Bruno Hildenbrand
Bruno Hildenbrand, Prof. Dr., Professor für Soziologie an der
Universität Jena, arbeitet als Dozent und Supervisor. Gemeinsam mit
Rosmarie Welter-Enderlin Herausgeber der Bücher "Rituale" und "Gefühle
und Systeme" (Carl-Auer Verlag). Bruno Hildenbrand ist Autor für systemagazin.
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