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29.08.2011
Matt Driver: Coaching Positively. Lessons for Coaches from Positive Psychology
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Open University Press, Maidenhead, Berkshire 2011
Preis: 27,99 €
ISBN-10: 0335241158
ISBN-13: 978-0335241156 |
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Open University Press
Jürgen Hargens, Meyn:
xxx Während „Lösungsorientierung” allerorten zu boomen scheint, weitet sich offenbar wenig bemerkt die „positive Psychologie“ aus, deren Grundannahmen interessante Ähnlichkeiten mit lösungsorientierten Konzepten aufscheinen lassen. Allerdings – und wie ich finde: äußerst schade – gehen beide Ansätze sich bisher weitestgehend aus dem Wege. In kaum einer Publikation finden sich Literaturquellen des jeweils anderen Ansatzes – lauter blinde Flecken?
Das war für mich Anlass, in Publikationen der positiven Psychologie zu stöbern, die sich „irgendwie“ auf mein berufliches Umfeld beziehen. Und so bin ich auf dieses Buch von Matt Driver gestoßen und habe es mit Freude, Zustimmung und Nachdenklichkeit gelesen.
Freude und Zustimmung – weil ich der Grundannahme, die Driver bereits auf S. 1 expliziert, voll zustimmen kann: „Grundlegend richtet sich positive Psychologie an dem aus, was funktioniert, statt an dem, was nicht funktioniert“ (alle noch folgenden Übersetzungen von mir, J.H.). Das klingt doch überaus vertraut. Und so geht es weiter, wenn Driver positive Psychologie mit einigen Themen verknüpft, die für ihn das Wesen hochqualifizierten Coachings ausmachen:
- „was funktioniert, statt was nicht funktioniert;
- Erfolg und wie er erreicht wird, statt Misserfolg zu vermeiden;
- Ziele und bevorzugte Ergebnisse statt Probleme;
- Stärken statt Schwächen;
- Die Entwicklung positiver Gefühle, Resilienz und Haltung/Einstellung statt Umgang mit Negativität und schlechter Handhabung;
- Entwickeln positiver Beziehungen statt sie auszusortieren, wenn es nicht geklappt hat.“ (S. 1)
Das klingt doch mehr als vertraut, oder?
In elf Kapiteln, sehr klar und verständlich geschrieben, mit kurzen Beispielen und einigen Übungen angereichert, lässt Driver die LeserIn an dem teilhaben, was er unter qualitativem Coaching unter der Perspektive positiver Psychologie versteht. Das ist eingängig, nachvollziehbar und überzeugend – doch je länger ich las, desto mehr wurde mir bewusst, wie sehr VertreterInnen eines lösungsorientierten Ansatzes und VertreterInnen der positiven Psychologie getrennte Wege gehen, obwohl sie so sehr viel gemeinsam haben. Schade. Und deshalb empfehle ich dieses schmale Buch, denn es regt an, macht Lust, mehr zu lesen und wirft die Frage auf nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden.
Ich habe viel wiedergefunden, was ich aus lösungsorientierter Literatur kenne, musste dann aber im Literaturverzeichnis feststellen, dass mir so gut wie sämtliche Quellen unbekannt waren. Das wird, denke ich, ein nächster notwendiger Schritt werden – Gemeinsamkeiten und Unterschiedlichkeiten auszuloten.
Ein Beispiel:
In Kapitel 6 („Ziel-Kraft. Geben Sie Ihrem Coaching einen guten Start“, S. 79-94) verdeutlicht Driver die positiven Auswirkungen von Zielen. Zwar verweist er in diesem Zusammenhang auf SMART (specific, measurable, achievable, resources- and time-bounded), doch damit ist das gemeinsame Feld bereits abgeschritten. Dabei sind all das Bereiche, wo sich beide Ansätze durchaus sehr anregend und befruchtend ergänzen könnten – und, wie ich glaube, auch würden. Driver bezieht z.B. sich auf die (persönliche) Bedeutsamkeit von Zielen, einzelne Schritte dahin und thematisiert die Frage, wie damit umgehen, wenn Ziele von außen „aufgezwungen“ werden – alles Fragen, die lösungsorientierte Fachleute ebenfalls bearbeiten. Doch weder die eine noch die andere Gruppe scheint bisher Kenntnis voneinander zu nehmen.
Deshalb empfehle ich dieses Buch, als Beginn, von, mit und übereinander zu lernen – die englische Sprache dürfte dabei das geringste Hindernis sein, da Driver klar, einfach und verständlich formuliert.
Weitere Informationen zum Autor Matt Driver
Verlagsinformation:
Coaching is a positive practice which focuses on building people's resourcefulness and positive beliefs about themselves. Recent research into positive psychology supports and builds upon current coaching practice and also refines it. This straightforward, practical book brings together: Substantial psychological research, The author's experience of coaching and the practice of many other coaches, Examples from coaching clients that shows what has worked best for them, The importance of relationships, autonomy and achievement in the coaching process. Like many other coaches, managers and consultants, Matt Driver has found this relatively new field to be inspiring and to offer practical insights into his work. It is proving to be of enormous value to people who are interested in what works rather than what does not and who aim to fulfil themselves by developing their natural strengths. Whether you are a coach or a line manager, learning the skills or commissioning coaching for others, you will find this book adds to your knowledge of current practice and gives you a range of practical tools and techniques that will have an immediate impact.
Inhalt:
Introduction: Positive Psychology and Coaching 1 Strengths-based Positive Coaching 2 Mindset: Positive Motivation in Coaching 3 Resilience 4 Coaching Leaders and Managers 5 Leaders as Coaches 6 Goal Power: Giving Your Coaching a Good Kick-off 7 The Wider Implications of Positive Psychology in Coaching 8 Being a Positive Coach 9 Positive Emotion and Techniques 10 Positive Themes and Coaching 11 Positive Tips and Techniques
Über den Autor:
Matt Driver has been an executive coach, a tutor and a supervisor to other coaches for 12 years. With considerable experience across the public and private sectors, working with people from different countries and from many cultures, Matt brings a strong hands-on approach to complement his academic focus in business and psychology.
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