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Neuvorstellung zur Übersicht
25.05.2008
Frank Natho: Bindung und Trennung - von Eltern und Familie getrennt. Trauer- und Trennungsprozesse von Kindern und Jugendlichen professionell begleiten
Natho: Bindung und Trennung Edition Gamus, Dessau 2007

280 S., broschiert

Preis: 24,80 €

ISBN-10: 3980764982
ISBN-13: 978-3980764988
Edition Gamus





Ursula Winkler, Wettenberg:

„Will man die Trauer von Kindern und Jugendlichen bei Trennung von ihrem Elternhaus verstehen, muss man die Bindungen des Kindes verstehen“ (S. 83f.). So lautet eine der zentralen Grundannahmen des Autors. Darüber hinaus begreift er das Verstehen von Bindung sowie der Begleiterscheinungen von Trennungen als fundamentale Voraussetzung, um Kinder und Jugendliche, die in stationären Einrichtungen leben, angemessen und professionell begleiten zu können. Langjährige praktische Erfahrungen als Familientherapeut, Supervisor und Lehrtherapeut in seinem Institut in Halberstadt und eine fundierte theoretische Grundlegung der Thematik bringt er im vorliegenden Buch in ein gelungenes Gleichgewicht. Nur selten habe ich meine Erwartungen hinsichtlich theoretischem Erkenntnisgewinn einerseits und Anregungen für die konkrete praktische Arbeit andererseits in einem Buch so gut erfüllt gefunden! Ausgehend von der Beobachtung, dass die Kraft der familiären Bindung und des emotionalen Verlusterlebens der in der Regel unfreiwillig von ihren Eltern getrennten Kinder in der ressourcenorientiert ausgerichteten Jugendhilfe kaum Beachtung findet, führte der Autor zahlreiche Interviews zu Trennungserfahrungen und Trauerprozessen sowohl mit Kindern und Jugendlichen, die in stationären Einrichtungen untergebracht waren, als auch mit deren Erziehern durch. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse setzt er sich im ersten Teil seines Buches mit den sozialen Systemen Familie, Geschwister und Partnerschaft, mit der oft unterschätzten Bedeutung der Peergruppen der Kinder sowie mit Grundlagen zu Bindung und den facettenreichen Ausprägungen von Bindungsabbrüchen auseinander und stellt heraus, wie verschwommen die traditionellen Bilder von Vater- und Mutterschaft inzwischen geworden sind. Eine besondere Stärke stellt in diesem Teil das Ringen um differenzierte Begriffsklärungen z.B. von Bindung in Abgrenzung zur Beziehung und das Herausarbeiten der Konsequenzen für die Handlungsebene dar. Ein eigenes Kapitel widmet er dem Thema Trauerarbeit unter besonderer Berücksichtigung der Trauerprozesse bei Kindern.
Im nicht ganz so brillanten zweiten Teil des Buches stellt er konkrete Möglichkeiten der Begleitung von Trennungs- und Trauerprozessen in den Mittelpunkt. Neben der Arbeit mit der Skalierungsscheibe zur Visualisierung der familiären Beziehungskomplexität, dem seelsorgerischen Gespräch (nicht nur) in kirchlichen Beratungskontexten und der Teilearbeit werden traditionelle Zugänge über Rituale, Märchen und Entspannungsverfahren beschrieben. Im Anhang findet der wichtige Aspekt der Evaluation des eigenen Gesprächsführungsstils in Form von Übungen und Fragebögen Beachtung.
Frank Natho fordert, dass professionelle Begleiter über ein Modell mit sinnstiftenden Interpretationsmöglichkeiten verfügen sollten, um Ordnung in die unübersichtliche Gefühlswelt der Kinder und Jugendlichen zu bringen – dieses rundum gelungene Buch kann entscheidend dazu beitragen und ist daher uneingeschränkt zu empfehlen.

(mit freundlicher Erlaubnis aus systhema 2007)





Verlagsinformation:

Im Mittelpunkt des Buches steht die Trauerbegleitung von Kinder und Jugendlichen, die gelöst und getrennt von ihrer Herkunftsfamilie leben, weil sie in stationären Einrichtungen, in Pflegefamilien oder in anderen Hilfeformen untergebracht sind. Trennung und Trauer wird in Abhängigkeit von Bindung und Beziehung erlebt. Diese Grundannahme wird in den ersten beiden Kapiteln an Hand traditioneller und aktueller Ergebnisse der Bindungsforschung und der Sozialpsychologie reflektiert. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Trauererleben dieser Kinder und Jugendlichen und untersucht deren komplexes Verlusterleben bei Trennung von der Familie. Detailliert vorgestellt wird ein Modell zur Differenzierung von Emotionen im Rahmen von Trauerbegleitung, sowie die Erfahrungen und Ergebnisse einer Befragung, die der Autor zum Trennungserleben von Kindern und Jugendlichen in der Heimerziehung durchführte. Das vierte Kapitel richtet sein Augenmerk auf die Grundsätze einer hilfreichen Trauerarbeit. Den größten Raum nimmt das fünfte Kapitel ein. Es versucht die Frage zu beantworten, wie Erzieher, Sozialarbeiter und Psychologen Trennungs- und Trauerprozesse hilfreich begleiten können. Hier werden die Vorgehensweisen des seelsorgerlichen Gespräches und andere nützliche Methoden einer systemisch ausgerichteten Trauerarbeit vorgestellt und weiterentwickelt. Wie spricht man mit Kindern über Gefühle? Wie werden Rituale, Märchen, Imaginationen, die Arbeit mit bildhaft-metaphorischen Verfahren oder Entspannungstechniken eingesetzt? Hilfreiche Vorgehensweisen für die Trauerarbeit mit Kindern werden vorgestellt und mit Beispielen und Bildern illustriert. Kleine Instrumente zur Überprüfung des eigenen Gesprächsführungsstils und zur Übung einer seelsorgerlichen Grundhaltung befinden sich im Anhang des Buches. Das Buch ist wissenschaftlich und einfühlsam zugleich und ein Leitfaden zur Trauerbegleitung für Erzieher, Sozialarbeiter, Therapeuten und andere Fachkräfte.


Über den Autor:

Frank Natho (1962), Lehrtherapeut für Systemische Therapie und Familientherapie (DGSF), Systemischer Supervisor (DGSF) und Organisationsberater, leitet und begleitet seit vielen Jahren die unterschiedlichsten Arbeitsteams, Selbsterfahrungs- und Ausbildungsgruppen. Bereits während seiner Ausbildungs- und Studienzeit wandte er sich intensiv der Gruppenarbeit zu, absolvierte eine Ausbildung in der Themenzentrierten Interaktion (WILL-International) und wurde einer der jüngsten TZI-Trainer in Deutschland.



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