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15.06.2007
Wolf Ritscher: Einführung in die systemische Soziale Arbeit mit Familien
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Carl-Auer-Verlag, Heidelberg 2006
124 S., broschiert
Preis: 12,95 €
ISBN-10: 3896704680
ISBN-13: 978-3896704689 |
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Carl-Auer Verlag
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Georg Singe, Vechta:
Klein
aber fein – so kann man das gelungene Werk von Wolf Ritscher in der
Reihe „Compact“ des Carl Auer Verlages kennzeichnen. Es eignet sich vor
allem für die Vorbereitung von Prüfungen und Kolloquien für alle die,
die im Rahmen einer Ausbildung oder eines Studiums einen
zusammenfassenden Überblick über die systemischen Ansätze der Sozialen
Arbeit mit Familien gewinnen wollen. Das Buch teilt sich in zwei
Schwerpunkte. Im ersten Teil werden historische Zugänge gelegt, indem
die psychoanalytischen Wurzeln der Familientherapie aufgegriffen werden
und zu der knappen, aber durchaus prägnanten Zusammenfassung der
Ansätze von Satir, Minuchin und der Heidelberger Gruppe geführt wird.
Dass in dieser kompakten Form nicht alle wesentlichen Elemente der
Ansätze benannt werden, wundert vielleicht manchen Leser. So findet
sich in der Darstellung von Satir kein Hinweis auf die klassischen vier
inkongruenten Kommunikationsmuster. Um die Grundanliegen der Ansätze zu
verstehen, hilft die tabellarische Korrelation der jeweiligen
Theoriehintergründe mit den mit den praktischen Handlungsmöglichkeiten
und methodischen Interventionstechniken. Im zweiten Teil entfaltet
Ritscher nun sein eigentliches Anliegen, das er schon in seinen anderen
Büchern ausführlicher dargestellt hat: die Verknüpfung der
Familientherapie mit den systemischen Perspektiven Sozialer Arbeit.
Gemeinsame Bezugspunkte in Theorie und Praxis, Orientierungen in
kontextueller Hinsicht und gemeinsame Ziele verbinden Systemische
Familientherapie und Soziale Arbeit. Dabei ist die Familie als
„besonderes soziales System“ Dreh- und Angelpunkt der Reflexionen
Ritschers. Die aufgestellten Handlungsrichtlinien für die systemische
Soziale Arbeit mit Familien münden in die Darstellung der zentralen
Aufgabenstellung einer systemischen Hilfeplanung, in der die Aufträge
und Ziele geklärt sind. Diese systemtheoretische Reflexion ist für
den praktisch handelnden Sozialarbeiten von großem Nutzen, wenn auch
die systemtheoretische Reflexion der Metaebene der Hilfeplanung im
Kontext der Neuen Steuerung der Sozialen Dienste nach dem KJHG in
diesem Büchlein unter den Tisch fallen muss. Zwei Fallbeispiele runden das Buch ab und das ausführliche Literaturverzeichnis regt zum vertiefendem Literaturstudium ein. (Erstveröffentlichung in Kontext 1/2007).
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Eine weitere Rezension von Ulrich Pfeifer-Schaupp für socialnet.de
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Verlagsinformation:
Systemisches
Denken und Handeln wird heute besonders in der Sozialen Arbeit
nachgefragt. In Jugend- und Sozialämtern wird zunehmend systemisch
gearbeitet, weil man auf diesem Weg schneller zu greifbaren
Verbesserungen kommt, die alle Beteiliggten in den Blick nimmt. Immer
mehr Sozialarbeiter machen systemische Zusatzausbildungen, die mehr
Effektivität und Zufriedenheit bei der Arbeit versprechen. Wolf
Ritscher, Professor für Psychologie an der Hochschule für Sozialwesen
in Esslingen und systemisch arbeitender Therapeut, macht in dieser
Einführung die systemische Soziale Arbeit mit Familien gleich auf drei
verschiedenen Wegen zugänglich: historisch, indem er die Konzepte der
Pioniere in der Familien- und Systemtherapie vorstellt; systematisch in
der Beschreibung, wie man systemische Familientherapie in die Soziale
Arbeit mit Familien "einfädelt"; und praktisch in einer kommentierten
Fallskizze, die den Beginn eines Hilfeprozesses illustriert. Das Buch
ermöglicht so einen unmittelbaren Einstieg in die Theorie und die
Praxis, verständlich, übersichtlich und kompakt dargestellt.
Inhalt:
1. Der historische Zugang: Für die Soziale Arbeit mit Familien bedeutsame Pionierkonzepte der Familien- und Systemtherapie 1.1 Die Psychoanalyse als eine historische Grundlegung der Familientherapie 1.2 Der systemisch-konstruktivistische Ansatz von Helm Stierlin und der Heidelberger Gruppe 1.3 Der systemisch-entwicklungsorientierte Ansatz von Virginia Satir 1.4 Der systemisch-strukturelle Ansatz der Gruppe um Salvador Minuchin 2. Der systematische Zugang: Die "Einfädelung" der systemischen Familientherapie in die Soziale Arbeit mit Familien 2.1 Grundlegende Perspektiven für die "Einfädelung" der systemischen Familientherapie in die Soziale Arbeit 2.2 Bezugspunkte 2.3 Die "Einfädelung" der systemischen Familientherapie in die Soziale Arbeit mithilfe der systemischen Perspektive 2.4 Die Familie als besonderes soziales System 2.5 Systemische Soziale Arbeit mit Familien 3. Der praktische Zugang: Zwei Fallskizzen 3.1 Der Beginn des Hilfeprozesses 3.2 Kinder zwischen Pflege- und Herkunftsfamilie - Skizze eines Hilfeprozesses
Über den Autor:
Wolf
Ritscher, M. A., Dipl.-Psychologe, Dr. phil.; seit 1988 Professor für
Psychologie an der FH Esslingen - Hochschule für Sozialwesen;
freiberuflicher Systemischer Therapeut, Psychodramatherapeut und
Supervisor; Dozent am "Institut für Systemische Therapie und
Sozialarbeit (ISTS)" in Waiblingen; Arbeits- und
Interessensschwerpunkte: Systemische Sozialarbeit, Systemische Paar-
und Familientherapie, Therapie und Sozialarbeit im gesellschaftlichen
Kontext, "Erziehung nach Auschwitz" - ein Projekt der HfS Esslingen,
Psychologie und psychosoziale Folgen des Nationalsozialismus und
anderer politischer Terrorsysteme. Mitherausgeber der Zeitschrift
Kontext (DGSF - Verlag Vandenhoeck & Ruprecht); Autor zahlreicher
Fachartikel und Fachbücher, darunter Systemische Modelle für die
Soziale Arbeit (2. Aufl. 2005) und Systemische Kinder- und Jugendhilfe
(2005).
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