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Neuvorstellung zur Übersicht
17.12.2005
Michael Gerth: Luhmann für Einsteiger. Multimediale Einführung in die Systemtheorie von Niklas Luhmann (Flash)
www.luhmann-online.de





Tom Levold, Köln:

Als Nachtrag zum Luhmann-Special des systemagazins vom Sommer 2005, in dem u.a. auch einige einführende Bücher in Luhmanns Werk besprochen worden sind, sei hier auf ein außergewöhnliches Werk verwiesen, das einige Grundbegriffe der Luhmann‘schen Theorie auf höchst originelle Art und Weise vermittelt, nämlich in einer Flash-Datei. Bei Flash-Dateien handelt es sich um interaktive, skalierbare Animationen, die sowohl mit einer eigenständigen Abspiel-Software als auch, und das ist der Clou, mit den meisten Internet-Browsern betrachtet werden können. In letzterem Falle braucht es nur ein Browser-Plugin und man kann die Animation im Browserfenster aufrufen wie jede website auch. Dieses Plugin (Flash Player) kann kostenlos z.B. beim Hersteller Macromedia heruntergeladen werden.
In der Regel werden Flash-Dateien eingesetzt, um websites mit Animationen zu versehen, oft ästhetisch reizvoll, aber ohne echte Funktion. Animierte Grafiken, wie z.B. Landkarten etwa bei Spiegel-Online oder ähnlichen Seiten, sind ebenfalls häufig im Flash-Format programmiert. Flash eignet sich also auch zur Aufbereitung und Vermittlung von Wissen gut, da die technischen Voraussetzungen auf Seiten der Nutzer verschwindend gering sind.
Michael Gerth, Politikwissenschaftler aus Leipzig, hat nun diese technischen Möglichkeiten genutzt, um Studienanfängern auf eingängige Weise den Einstieg in die Begriffswelt von Niklas Luhmann zu erleichtern, sozusagen als Vorbeugung gegen die „studentische Kapitulation noch vor Ende des Kapitels“ eines Luhmann-Buches. Die interaktive Konzeption des Flash-Programms soll das Theorie-Design nachvollziehbar machen, was – wie ich finde – auch wunderbar gelingt. Gerth gliedert seine Darstellung mit Hilfe einiger ausgewählter, aber wesentliche Grundbegriffe: Beobachten, Kommunikation, System, Evolution, Autopoiesis, Sprache, Differenzierung, Sinn und Politisches System. Darüber hinaus werden aber eine Vielzahl weiterer Begriffe über ein visuell gegliedertes Stich­wort-Register zugänglich, dass das die Differenziertheit der Begrifflichkeiten anschaulich macht. Klickt man einen dieser Begriffe an, erscheint ein Text (ungewohnt: weiß auf schwarzem Grund) mit Erläuterungen. Diese Texte sind kurz und knapp, oftmals wörtliche Luhmann-Zitate, die in ihrem Zusammenhang die ihnen zugedachte Funktion ausgezeichnet erfüllen. Mit Hilfe der Richtungspfeile kann man sich nun durch die Präsentation klicken. Auf den meisten Seiten sind animierte Grafiken als Videos separat abspielbar, die die Aussagen im Text visualisieren sollen. Dabei wird auf störenden Schnick-Schnack verzichtet, stattdessen wird mit wohltuend sparsamen Mitteln Farbe und Bewegung als Gestaltungsmittel eingesetzt. Auf jeder Seite sind in der Fußleiste zum Text passende Stichwörter zu finden, die einen Link auf die entsprechende Seite setzen und so das „Surfen“ durch die Flash-Datei als Alternative zum linearen Durchblättern erlauben. Zu wichtigen – und entsprechend farblich gekennzeichneten – Begriffen auf einer Seite, die nicht eigens im Text erläutert werden, werden in aufspringenden Minifenstern Definitionen angezeigt, sobald man mit dem Mauszeiger darüber fährt: ein kontextsensitives Glossar.
Das Programm ist für Windows (CD-Version) und Macintosh (Download-Version) erhältlich, ich konnte nur die Macintosh-Version prüfen, die ohne jede Probleme ihren Dienst verrichtete. Bei der Windows-Version wird eine Installations- und Deinstallationsroutine mitgeliefert, die bei der Mac-Version natürlich nicht nötig ist (:-). Michael Gerth vermarktet sein Programm selbst, man kann es für 14,- € über die Website des Autors bestellen. Für Studierende gibt es auf Anfrage einen Gruppenrabatt.
Michael Gerth, der sich mit der Luhmannschen Theorie genauso gut auskennt wie mit der technischen Umsetzung von Inhalten in Flash-Präsentationen, bietet mit seinem Programm auf überzeugende Weise die Gelegenheit, erste Streifzüge durch die Luhmann-Welt zu unternehmen und wird dabei auf besondere Art und Weise der zirkulären Natur der Theorie-Architektur Luhmanns gerecht: man kann eben nicht nur den Text fortlaufend lesen, sondern auch per Mausklick hin und her springen, so dass sich Zusammenhänge wie von alleine erschließen. Auch wenn der Kontrast der Farben weiß, hellblau und rot auf schwarzem Grund für manche Leser vielleicht Probleme mit sich bringt (ich konnte mich an diese Gestaltung nach einiger Zeit gewöhnen), ist die Umsetzung sowohl inhaltlich wie ästhetisch nur zu loben.
Interessierte Leser können sich darüber hinaus einen Eindruck auf der Internet-Seite des Autors verschaffen, dort lässt sich die Beispielsequenz zum „Politischen System“ als Demo im Internet-Browser abspielen.




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