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18.11.2005
Alexander Trost und Wolfgang Schwarzer (Hrsg.): Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie für psycho-soziale und pädagogische Berufe
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Borgmann Publishing KG, Dortmund
3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage 2005,
544 S., zweifarbig, fester Einband
ISBN: 3-86145-264-2
Preis: 25,50 € |
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verlag modernes lernen
Dieter Schmitz, Köln:
Eines vorweg: Dieses Buch möchte Studierenden pädagogischer und
sozialer Berufe ein aktuelles, gut verständliches und ausführliches
Lehrbuch sein, den bereits in diesem Bereich Tätigen will es praxisnahe
Anregungen und Arbeitshilfen geben. Das ist aus meiner fachärztlichen
Sicht als Psychiater durchaus als Untertreibung zu werten: Denn bei diesem Buch handelt es sich aus meiner Sicht um eines der
besten und am verständlichsten geschriebenen Werke, was in den letzten
Jahren für die angesprochene Leserschaft aus psycho-sozialen und
pädagogischen Berufen veröffentlicht worden ist.
Da sich in den letzten Jahren die Arbeit mit seelisch kranken Menschen
innerhalb und außerhalb der Kliniken sehr gewandelt hat, ist die
Psychiatrie mit ihren angrenzenden Fachgebieten als Arbeitsfeld für
soziale und pädagogische Berufe zunehmend wichtig geworden. Zum einen
bedeutet dies eine Herausforderung an die traditionell medizinisch
geprägte (klinische) Psychiatrie, zum anderen erfordern diese
Veränderungen hohe Kompetenz und Professionalität der
SozialarbeiterInnen und PädagogInnen in diesem Bereich.
Dieses Buch versucht die in der Ausbildung und Berufspraxis oft noch
bestehenden Defizite zu vermindern und wird diesem hohen Anspruch auch
vollends gerecht: Auf 542 Seiten ist das nunmehr in der 3. Auflage erschienene und
bereits bisher recht erfolgreiche Lehrbuch komplett überarbeitet
worden. Der Begriff Psychosomatik wurde neu in den Lehrbuchtitel mit
aufgenommen. Dieses Mehrautorenwerk gliedert sich nun in die 15
folgenden Kapitel: 1.
Einführung 2. Grundlagen 3. Neurologische Grundlagen der
Psychiatrie 4. Kinder- und Jungendpsychiatrie und - psychotherapie 5.
Psychische Störungen im Erwachsenenalter Gerontopsychiatrie 6. Umgang
mit Suizid und suizidgefährdeten Personen 7. Abhängigkeitserkrankungen
8. Doppeldiagnosen: Psychose und Sucht 9. Psychosomatische Medizin 10.
Psychotraumatologie 11. Psychotherapie 12. Gerontopsychiatrie 13.
Sozialpsychiatrisches Denken und Handeln um die gemeindenahe
Versorgung von psychisch kranken Menschen 14. Schutz und Eingriffe in
die persönlichen Rechte psychisch kranker Menschen 15. Psychohygiene-
Hilfe für Helfer.
Es liefert – auch sehr verständlich und fassbar für medizinische Laien
geschrieben – wichtige Basisinformationen über psychische Störungen,
ihre möglichen bio-psycho-sozialen Ursachenzusammenhänge, ihre
Ausdrucksformen und Behandlungsmöglichkeiten.
Neben der Kinder- und Jugend-, der Allgemein-, der Geronto-Psychiatrie,
der Psychosomatik, Psychotherapie und den Abhängigkeitserkrankungen
werden klinische und besonders außerklinische (“komplementäre”)
Institutionen und Arbeitsfelder für soziale und pädagogische Berufe
kritisch reflektierend vorgestellt. Das Buch ergänzt und korrigiert die
medizinische Sicht durch wesentliche Grundlagen sozialpsychiatrischer
Theorie und Praxis, wobei der systemische Betrachtungsansatz immer
wieder wohltuend und bereichernd durchscheint. Ein Abschnitt zur
Psychohygiene nimmt die Person des professionellen Helfers in den
Blick. Das Psychotherapiekapitel bietet einen sehr guten Überblick über
Psychotherapie im allgemeinen und stellt die gängigen Therapieverfahren
allgemeinverständlich dar. Besonders gelungen ist auch das Kapitel
Kinder- und Jungendpsychiatrie und - psychotherapie anhand der
Darstellung von „Peters Fallgeschichte“, die den Leser wie ein roter
Faden durchgängig durch das Kapitel begleitet.
In dieser neu bearbeiteten Auflage werden zusätzliche Kapitel der immer
aktueller gewordenen Psychotraumatologie, den Neurobiologischen
Grundlagen der Psychiatrie und der Problematik der Doppeldiagnosen
(kombinierte Psychose- und Suchterkrankungen) gewidmet. Das Kapitel zu
juristischen Aspekten in der sozialen Arbeit wurde aktualisiert und
ergänzt. Die Fallbeispiele sind abgestimmt auf gegenwärtig
vieldiskutierte Krankheitsbilder (ADHS, Borderline, Demenz).
Inhaltlich bietet es auch für Schul-pädagogInnen und –psychologInnen
und artverwandte Berufe relevante Informationen zu Themenfeldern wie
Kinder- und Jugendpsychiatrie, Suizid, Sucht /
Abhängigkeitserkrankungen und Psychosomatik (z.B. Essstörungen).
Zusammenfassend ist es dem Autorenteam in diesem Buch hervorragend
gelungen, in leicht lesbarer Form aktuelle medizinische und
psychosoziale Aspekte von Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
im Sinne eines bio-psycho-sozialen Krankheits- und
Gesundheitsverständnis multiperspektivisch zu integrieren. Zugleich
trägt dieses zeitgemässe Werk mit seiner hohen Aktualität dem Wandel
der Psychiatrie und seinen assoziierten Gebieten in den letzten
Jahrzehnten Rechnung, wie die neu hinzugekommenen Kapitel
belegen.
Es bietet sowohl für medizinisch-psychiatrische Laien als auch auf
diesem Gebiet teilgebildete in lese- und lernfreundlichem zweifarbigen
Layout auf sehr gut verständliche Art und Weise detailierte
Basisinformationen zu psychischen Störungen, Ihren Ursachen,
Ausdrucksformen und Behandlungsmöglichkeiten mit einer besonderen
Relevanz für psychosoziale und pädagogische Berufe.
Hinter jedem Kapitel befindet sich eine ausführliche Literaturangabe
zum behandelten Thema, ein Sach- und Personenregister erhöht die
praxisnahe Handhabbarkeit zusätzlich. Fachbegriffe werden sehr gut verständlich erläutert und zahlreiche
praxisnahe Fallbeispiele belegen die Sachverhalte anschaulich. Alle
Störungsbilder orientieren sich zudem an der gängigen ICD 10
Diagnose-Klassifikation.
Die Grafik- und Tabellendarstellungen sind mehrfarbig und gut
strukuriert, bei den einzelnen Krankheitsbildern sind deren
Leitsymptome hervorgehoben, die zahlreich eingestreuten Fallbeispiele
machen die einzelnen Kapitel lebendig und abwechslungsreich. Als
einziges zugegebenermaßen kleines Manko ist die in seltenen Fällen zu
findende mindere Qualität der Grafik und des Schriftbildes einzelner
weniger Abbildungen zu bemängeln.
Dieses Buch kann ich als Facharzt für Psychiatrie für die angesprochene
Zielgruppe ohne Einschränkungen nur sehr empfehlen. Darüber hinaus wird
dieses Standardwerk auch für einen erweiterten Leserkreis von
Psychologen, Soziologen, Ergotherapeuten und auch
Krankenschwestern/pflegern, Praktikanten und Auszubildenden im „Psycho“
- Bereich von sehr hohem Nutzen sein und wertvolle Dienste leisten.
Als Experte kann ich aber belegen, daß man wirklich kein Experte sein
muß, um dieses Buch verstehen zu können. Zeitgleich mit meiner eigenen
Rezension habe ich einen kompetenten Freund, aber völligen Laien auf
dem Psycho – Gebiet, gebeten, sich einen Eindruck von diesem Buch zu
verschaffen. Sein Fazit war in kurzen Worten: „Sehr gut lesbar,
interessant gemacht, gut anhand von „Fällen“ aufbereitet, und vor
allem: auch nicht zu ausführlich, sondern gerade ausreichend knapp
gehalten.“ Nach seiner Ansicht auch für völlige Laien gut
verständlich und anschaulich geschrieben, insgesamt daher auch für an
einem vertieften Einblick in die Psychiatrie und deren Randbereiche
interessierte Laien empfehlenswert!!!
Die Website des Herausgebers Alexander Trost
Die Website von Herausgeber Wolfgang Schwarzer
Verlagsinfo:
"In den letzten Jahren hat sich die Arbeit mit psychisch kranken
Menschen in und außerhalb der Kliniken sehr gewandelt. “Psychiatrie”
ist als Arbeitsfeld für soziale und pädagogische Berufe wichtig
geworden. Zum einen bedeutet dies eine Herausforderung an die
traditionell medizinisch geprägte (klinische) Psychiatrie, zum anderen
erfordern diese Veränderungen hohe Kompetenz und Professionalität der
SozialarbeiterInnen und PädagogInnen in diesem Bereich.
In Ausbildung und Berufspraxis bestehen hier noch deutliche Defizite.
Das Buch will eine Lücke schließen. Es liefert – verständlich für
medizinische Laien geschrieben – wichtige Basisinformationen über
psychische Störungen, ihre möglichen bio-psycho-sozialen
Ursachenzusammenhänge, ihre Ausdrucksformen und
Behandlungsmöglichkeiten.
Neben der Kinder- und Jugend-, der Allgemein-, der Geronto-Psychiatrie,
der Psychosomatik, Psychotherapie und den Abhängigkeitserkrankungen
werden klinische und besonders außerklinische (“komplementäre”)
Institutionen und Arbeitsfelder für soziale und pädagogische Berufe
kritisch reflektierend vorgestellt. Das Buch ergänzt und korrigiert die
medizinische Sicht durch wesentliche Grundlagen sozialpsychiatrischer
Theorie und Praxis. Ein Abschnitt zur Psychohygiene nimmt die Person
des professionellen Helfers in den Blick.
In dieser völlig neu bearbeiteten Ausgabe werden zusätzliche Kapitel
der immer aktueller gewordenen Psychotraumatologie, den
Neurobiologischen Grundlagen der Psychiatrie und der Problematik der
kombinierten Psychose- und Suchterkrankungen gewidmet.
Das Buch möchte Studierenden pädagogischer und sozialer Berufe ein
aktuelles, gut verständliches und ausführliches Lehrbuch sein, den
bereits praktisch Tätigen will es Anregungen und Arbeitshilfen geben."
Über die Herausgeber:
Alexander Trost, Prof. Dr.
med., Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
und für Psychotherapeutische Medizin, Gestalt- und Familientherapeut
(DGSF), NLP-Master-Practitioner, Supervisor (DGSv),
Diplom-TZI-Gruppenleiter. Seit 1990 Professor für Kinder- und
Jugendpsychiatrie, Heilpädagogische Psychologie und systemische
Konzepte an der Katholischen Fachhochschule NW, Abteilung Köln und
Aachen. Langjährige Berufserfahrung in Klinik und Praxis der Kinder-
und Jugendpsychiatrie, Mitarbeiter eines integrativen
Frühförderzentrums und Supervisor für Angehörige medizinischer,
pädagogischer und psychologischer Berufe. Derzeitige
Arbeitsschwerpunkte: Interaktion drogenkranker Mütter mit ihren
Säuglingen, Bindungsstörungen im Kindesalter.
Wolfgang Schwarzer, Prof. Dr.
med., M.A., nach Studium der Humanmedizin und Germanistik Facharzt für
Nervenheilkunde und für Psychotherapeutische Medizin, seit 1991
Professor für Sozialmedizin einschl. Psychopathologie und Psychiatrie
an der Katholischen Fachhochschule NW, Abteilung Köln, daneben in
nervenärztlicher Praxisgemeinschaft und als Supervisor in einer
psychiatrischen Fachklinik und in sozialpsychiatrischen Einrichtungen
tätig. Herausgeber des „Lehrbuchs für Sozialmedizin für Sozialarbeit,
Sozial- und Heilpädagogik“ (5. Aufl. 2004).
Inhaltsverzeichnis:
Wolfgang Schwarzer, Alexander Trost: 1. Einführung. Psychiatrie in Sozialer Arbeit und Pädagogik, S. 15-20
Alexander Trost,
Wolfgang Schwarzer: 2. Grundlagen: Erkenntnistheoretische Aspekte, Diagnostik, Klassifikation, S. 21-35
Thomas Hülshoff: 3. Neurobiologische Grundlagen der Psychiatrie, S. 37-67
Alexander Trost: 4. Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, S. 69-137
Wolfgang Schwarzer: 5. Psychische Erkrankungen im Erwachsenenalter, S. 139-188
Karla Misek-Schneider: 6. Zum Umgang mit Suizid und suizidgefährdeten Personen, S. 189-206
Alexander Trost: 7. Abhängigkeitserkrankungen, S. 207-262
Frank Löhrer: 8. Doppeldiagnosen: Sucht und Psychose, S. 263-279
Susanne Altmeyer: 9. Psychosomatische Medizin, S. 281-333
Susanne Altmeyer: 10. Psychotraumatologie, S. 335-354
Ingeborg Lackinger Karger, Susanne Altmeyer, Alexander Trost: 11. Psychotherapie, S. 355-398
Erich Grond: 12. Gerontopsychiatrie, S. 399-463
Karla Misek-Schneider: 13. Sozialpsychiatrisches Denken und Handeln und die gemeindenahe Versorgung psychisch kranker Menschen, S. 465-489
Crefeld, Wolf: 14. Schutz und Eingriffe in die persönlichen Rechte psychisch kranker Menschen, S. 491-511
Alexander Trost: 15. Psychohygiene - Hilfe für Helfer, S. 513-529
Vorwort der Herausgeber zur 3. Auflage:
Mehr als 5 Jahre nach der Ersteinführung unseres vom Start weg
erfolgreichen Lehrbuches war es an der Zeit für eine gründliche
Überarbeitung. Jeder einzelne Artikel wurde revidiert, neue Aspekte und
Erkenntnisse eingearbeitet. Entsprechend der zunehmend als bedeutsam
gewerteten Verbindung zwischen Psyche und Soma (Leib, Körper) haben wir
den Begriff der Psychosomatik neu in den Titel des Lehrbuches mit
aufgenommen.
Geschrieben von ÄrztInnen mit langjähriger Erfahrung in Forschung und
Lehre an Fachhochschulen des Sozialwesens und vielfältiger eigener
praktischer Erfahrung in der täglichen Arbeit mit psychisch kranken
Menschen und ihren Bezugssystemen will das Lehrbuch aktuelle
medizinische und psychosoziale Aspekte im Sinne eines
bio-psycho-sozialen Gesundheits- und Krankheitsverständnisses
integrieren, zur Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Themenkomplex
ermuntern.
Wir freuen uns insbesondere, mit Susanne Altmeyer, Thomas Hülshoff,
Frank Löhrer und Wolf Crefeld praxiserprobte und wissenschaftlich
ausgewiesene AutorInnen hinzugewonnen zu haben. Der immer aktueller
gewordenen Psychotraumatologie, den Neurobiologischen Grundlagen der
Psychiatrie und der Problematik der kombinierten Psychose- und
Suchterkrankungen konnten damit eigene Kapitel gewidmet werden. Die
gerade für Professionelle der Sozialen Arbeit bedeutsamen juristischen
Aspekte in der Psychiatrie bekamen mit einem erweiterten Kapitel mehr
Gewicht. Im Gegenzug haben wir uns bemüht, die in einem Mehrautorenwerk
unvermeidbaren Redundanzen zu verringern. Frank Löhrer sei besonders
für die kritische Durchsicht des Kapitels Abhängigkeitserkrankungen
gedankt.
Als unserem Ansatz ergibt sich, dass dieses multiperspektivisch
angelegte Buch nicht erschöpfend und vollständig sein kann, sondern –
exemplarisch und an den Erfordernissen täglicher psychosozialer Praxis
ausgerichtet – fundierte Grundlagen und Impulse zu weiterer Reflexion
vermitteln will.
Es richtet sich sowohl an Studierende an Fachhochschulen oder
Universitäten, die sich in diese spannende wie schwierige Materie
einlesen und einfühlen wollen als auch an PraktikerInnen in den
verschiedensten Arbeitsfeldern sozialer Arbeit, die in der Routine des
Alltags innehalten und das eine oder andere nachlesen und sich auf den
aktuellen Wissensstand bringen wollen.
Dabei sind wir uns bewusst: Das Wissen von heute ist der Irrtum von
morgen ... und so wünschen wir uns kritische und interessierte
Leserinnen und Leser, die wir gerne wieder zu Anregungen und
Rückmeldungen, z.B. per E-Mail einladen.
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