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01.07.2008
Frank Natho: Borderline – gestört. Systemische Arbeitsweisen in Bereichen der Jugendhilfe
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edition gamus, Dessau 2002
238 S., broschiert
Preis: 19,80 €
ISBN-10: 3980764915
ISBN-13: 978-3980764919 |
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edition gamus
Dennis Bohlken, Bad Zwischenahn:
Einerseits haben der Bedarf an psychologischem Fachwissen sowie die Kooperationen mit Kinder- und Jugendpsychiatrien in den letzten Jahren in den Jugendhilfeeinrichtungen zugenommen, andererseits jedoch auch die meist komplexen Störfelder dieser Klientel. Erzieher, Heilerziehungspfleger, Sozialarbeiter und Pädagogen haben ein Interesse an psychologischen Diagnosen, Erkenntnisse und Theorien. Darüber hinaus haben sich einige Kooperationsmodelle mit Kinder- und Jugendpsychiatrien etabliert, die den geforderten Bedarf ausreichend decken.
Das vorliegende Buch beschäftigt sich durchgängig auf 232 Seiten mit der erzieherischen, sozialpädagogischen und beraterischen Arbeit mit einer „Borderline-Klientin“ im stationären bzw. teilstationären Heimkontext.
Frank Natho mahnt im ersten Kapitel an, dass trotz des inflationären Gebrauchs des Begriffs „Borderline-Störung“, dieses Phänomen bisher kaum unter erzieherischen und beraterischen Aspekten im Heimkontext reflektiert wurde. Er beschreibt die Diskrepanz zwischen Deutungsverständnis und psychologischem Verständnis auf Seiten der Heimmitarbeiter. Meines Erachtens fehlt in diesem Kapitel eine Gelenkstelle zur Veränderung des Staus Quo. Insofern sollte Sekundärliteratur hinzugezogen werden, um mehr Informationen zu erhalten.
Auf 39 Seiten werden die Aufnahme der Klientin, drei Psychiatrieaufenthalte und die psychologischen Beratungen zusammengefasst, so dass der Leser einen groben Einblick in die inhaltliche Arbeit mit der Klientin und dem Familiensystem erhält. Leider fehlen konkrete Handlungsschritte, die eine Umsetzung in die Praxis ermöglichen.
Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit der Theorie systemischer Beratung und Therapie. Hier geht der Autor auf die Merkmale lebendiger Systeme ein, erklärt den Konstruktivismus, die Erschaffung von Problemen, die Familie aus systemischer Sicht, die Postulate systemischen Handelns, die systemische Diagnostik und Strategieplanung.
Im weiteren Verlauf des Buches werden die Kriterien der Borderline-Persönlichkeitsstörung im Rahmen der ICD-10 und des DSM-Systems dargestellt. Im Anschluss dessen wird die Diskrepanz der Diagnose „Borderline“ bei Kindern und Jugendlichen aufgezeigt und die Ursachen der Borderline-Persönlichkeitsstörung beschrieben. Leider fehlen auch in diesem Abschnitt konkrete praktische Umsetzungen. Wie wird mit der Klientel in der Praxis gearbeitet? Gibt es Methoden? Leider werden diese Fragen nicht beantwortet, so dass auch hier Sekundärliteratur, besonders zum Thema DBT-A (Dialektisch Behaviorale Therapie bei Adoleszenten) hinzugezogen werden muss.
Das vorliegende Buch ist m.E. als Einstiegsliteratur für diejenigen geeignet, die in der Heimerziehung mit „borderline-gestörten“ Jugendlichen arbeiten und sich theoretische Anregungen einholen wollen. Diejenigen, die eine Möglichkeit der 1:1 Umsetzung in die Praxis erwarten, werden hier nicht bedient.
Verlagsinformation:
Die so genannten schwierigen Klienten gibt es in jeder Jugendhilfeeinrichtung. Diese oftmals psychisch gestörten Kinder und Jugendlichen stellen eine große Herausforderung für Erzieher und Sozialarbeiter dar. Dass sich für erzieherische Vorgehensweisen vor allem systemische Ansätze als besonders nützlich erweisen, soll in diesem Buch dargestellt werden. Verschiedene systemische Herangehensweisen werden in der konkreten Arbeit mit einem borderline-gestörten Mädchen beschrieben. Systemische Herangehensweisen zeichnen sich insbesondere durch eine konsequent ressourcenorientierte Grundhaltung aus. Wie sich dieser Ansatz speziell in der Heimerziehung umsetzen lässt, wird aus den Perspektiven Erziehung, Supervision und Beratung dargestellt.
Das Buch beschreibt in erster Linie Erfahrungen aus der Praxis, die verknüpft werden mit der Darstellung einiger theoretischer Hypothesen und Erkenntnisse zur Borderline-Störung und zu systemischen Arbeitsweisen. In meiner Tätigkeit als systemischer Supervisor habe ich erfahren, wie schnell Erzieher und Sozialarbeiter in der Arbeit mit persönlichkeitsgestörten Kindern und Jugendlichen an ihre Grenzen kommen und wie groß dennoch ihre Bereitschaft ist, die Grenzen im Interesse ihrer Klienten zu erweitern.
Dieses Buch soll Erzieher und Sozialarbeiter im Heimkontext ermutigen, sich auf die Arbeit mit den schwierigen und verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen einzulassen.
Inhalt:
1. Einführung
2. Darstellung der Hilfesysteme
3. Einführung in das Störungsbild
4. Fallbeschreibung und Darstellung der Arbeitsschritte
5. Grundlagen der systemischen Arbeit
6. Supervision und Praxisberatung
7. Diagnostik, Erfahrungen und Erkenntnisse
8. Flankierende systemisch beraterische Arbeit
9. Arbeitsempfehlungen für den Heimkontext
Vorwort des Autors:
Die so genannten schwierigen Klienten gibt es in jeder Jugendhilfeeinrichtung. Diese oftmals psychisch gestörten Kinder und Jugendliche stellen eine große Herausforderung für Erzieher und Sozialarbeiter dar. Dass sich für erzieherische Vorgehensweisen vor allem systemische Ansätze als besonders nützlich erweisen, soll in diesem Buch dargestellt werde. Verschiedene systemische Herangehensweisen werden in der konkreten Arbeit mit einem borderline-gestörten Mädchen beschrieben.
Systemische Herangehensweisen zeichnen sich insbesondere durch eine konsequent ressourcenorientierte Grundhaltung aus. Wie sich dieser Ansatz speziell in der Heimerziehung umsetzen lässt, wird aus den Perspektiven Erziehung, Supervision und Beratung dargestellt. Das Buch beschreibt in erster Linie Erfahrungen aus der Praxis, die verknüpft werden mit der Darstellung einiger theoretischer Hypothesen und Erkenntnisse zur Borderline-Störung und zu systemischen Arbeitsweisen.
In meiner Tätigkeit als systemischer Supervisor habe ich erfahren, wie schnell Erzieher und Sozialarbeiter in der Arbeit mit persönlichkeitsgestörten Kindern und Jugendlichen an ihre Grenzen kommen und wie groß dennoch ihre Bereitschaft ist, die Grenzen im Interesse ihrer Klienten zu erweitern. Dieses Buch soll Erzieher und Sozialarbeiter im Heimkontext ermutigen, sich auf die Arbeit mit den schwierigen und verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen einzulassen.
Über den Autor:
Frank Natho ist Gründer und Leiter des FST Halberstadt, einem Ausbildungsinstitut für Systemische Therapie und Supervision. Er wurde 1962 in Dessau geboren. Nach einer religionspädagogischen Ausbildung am kirchlichen Seminar in Wernigerode studierte er ev. Theologie (KFU – Kirchenprovinz Sachsen). Anschließend absolvierte er Ausbildungen zum: Trainer der Themenzentrierten Interaktion, Familientherapeuten, systemischen Supervisor (DGSF) und Organisationsberater. Seit 1996 ist er freiberuflich als Familientherapeut, Supervisor und Lehrtherapeut tätig.
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