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16.07.2007
Jürgen Hargens (Hrsg.): Werkstattbuch Systemisches Coaching. Aus der Praxis für die Praxis
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verlag modernes lernen, Dortmund 2007
160 S., DIN A 5, fester Einband
Preis: 25,50 €
ISBN-10: 3938187328
ISBN-13: 978-3938187326 |
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verlag modernes lernen
Thomas Webers, Bonn:
Aus der Praxis für die Praxis, da mag sich der Leser fragen, was da wohl kommen mag: Banales, eine Rezeptsammlung...? Doch Skeptiker werden hier positiv enttäuscht: Dieses Buch erlaubt einen gnadenlosen ehrlichen und erhellenden Einblick in die Praxis hochprofessionell arbeitender Coachs. Es ist, um keine Irritationen aufkommen zu lassen, höchst gelungen und wertvoll - auch, weil es im wahrsten Sinne des Wortes ein Werkstattbuch ist, ein Buch, das man durcharbeiten muss, aus dem man lernen kann. - Und die besagten Rezeptsammlungen haben in der Regel zumeist ja auch einen ultimativ peppigeren Titel, was zu ihrer Entlarvung beitragen mag. Die versammelten Autoren, neben dem Herausgeber Jürgen Hargens, der in der Szene seit vielen Jahren bekannt und als systemischer Coach durchaus berühmt ist, treffen wir hier auf weitere ebenfalls bekannten Charakterköpfe: Beispielsweise auf den Peter Szabó und seinen Kollege Daniel Meier. Weitere lernt man hier mit Genuss kennen: Den „Douglas Adams“ (Per Anhalter durch die Galaxis) des Coachings – oder sollte man ihn eher „österreichisches Urviech“ nennen? – Eugen Prehsler. Den „Grüßjohann“ Gerald Grüssl mit seinem „etwas anderem Vorwort“. Oder Michael Dahm-Landsberg, der uns das dreidimensionale Navigieren beim Coachen erklärt. Alle Autoren, und da kann man auch den das Vorwort beisteuernden Bernd Schmid hinzuzählen, verbindet der systemische Ansatz und die Orientierung am Gedankengut der Kurzzeittherapie nach Steve de Shazer und Insoo Kim Berg. Und sie lassen die Leser tief in ihre Praxis hinein schauen, zeigen ihnen ihr Vorgehen an konkreten Fällen auf, diskutieren und begründen ihr Vorgehen. Keine leichte Kost, weil sie Mitdenken und Nachvollziehen, eigenes Infragestellen erfordern, aber eine sehr erbauliche, weil erhellende und anregende Lektüre. In ihrer Vielfalt und eben auch Vergleichbarkeit bringt diese Sammlung an Aufsätzen dem eher erfahrenen Anwender gar manche Anregung, vielleicht auch Bestätigung, sicher aber einigen Stoff zum Reflektieren – ja, Theorie gibt es auch in diesem Buch, und zwar solche, von der Kurt Lewin meinte, dass nichts so praktisch sei wie eine gute Theorie. Dem weniger bewanderten Anwender mag dieses Büchlein eröffnen, dass was oft so leicht und einfach aussieht, höchste Disziplin, Reflektiertheit und Übung erfordert – selbst so „respektloses Poltern“ wie von Eugen Prehsler berichtet, verlangt höchste Sensibilität für den und Können im Coaching-Prozess. Ein Buch also, das hilfreich ist und sicher sein wird, und dem man viele Leser wünscht. (Erstveröffentlichung in www.coaching-newsletter.de)
Verlagsinformation:
Coaches gewähren einen Einblick in ihre Praxis. Sie beschreiben dabei nicht nur, was sie tun, sondern sie erläutern auch, warum sie gerade das tun, was sie tun. So erhalten die LeserInnen einen sehr direkten und unmittelbaren Blick in die systemische Werkstatt – indem sie den Coaches gleichsam über die Schulter schauen, dabei sein und sehen können, was, wie, aus welchen Überlegungen heraus und mit welchen Folgen geschieht. Die Autoren sind nicht nur erfahrene Coaches, sondern - und das macht dieses Buch so außergewöhnlich – sie arbeiten auch in unterschiedlichen Situationen und Kontexten. Dabei eint die Autoren nicht nur ein respektvolles Verständnis ihrer KundInnen und das Zutrauen in deren Kompetenzen und Ressourcen, sondern auch ihre systemisch-lösungsorientierte Grundüberzeugung, die sie in ihrer jeweils sehr individuell ausgeprägten Eigenart illustrieren. “In diesem Buch nehmen uns die Autoren in ihre Welt, ihr Coachingverständnis und in ihre Vorstellungen von ihrem Wirken mit. Hier sind spürbar Berater am Werk, die andere Menschen und deren Lebensgestaltung zu begreifen und zu fördern suchen. Sie widmen sich weniger den Störungen und ihren vermeintlichen Ursachen, sondern eher der lebendigen Entfaltung persönlicher Möglichkeiten. Sie geben dem sensiblen kreativen Experiment den Vorzug vor der Anwendung bewährter Schemata. Sie erforschen in menschlichen Begegnungen sich und andere mit Neugierde und Respekt.” Bernd Schmid (in seinem Geleitwort)
Inhalt:
Schmid, Bernd: Vorwort. S. 6
Grüssl, Gerald: Ein etwas anderes Vorwort. S. 7-12
Hargens, Jürgen: Zu diesem Buch. S. 13-14
Hargens, Jürgen: Vom Therapeuten zum Coach… oder: Mehr Unterschiede oder mehr Gemeinsamkeiten? S. 15-51
Dahm-Landsberg, Michael: Vom Navigieren beim Coachen. S. 52-76
Szabó, Peter: Kurzcoaching: "Papa, kannst Du mich coachen?". S. 77-97
Meier, Daniel: Der Lösungsspaziergang. S. 98-125
Prehsler, Eugen: G'schichtln aus dem Wiener Wald… über Vertrauen, Freude und Energie. S. 126-153
Vorwort von Bernd Schmid
Ja, sie ist bunt die Welt des Coachings und wenn man es näher betrachtet, gibt es so viele Verständnisse und persönliche Spielarten von Coaching, wie es eigenwillige Persönlichkeiten in diesem Feld gibt. Also ist es nur konsequent, profilierte Vertreter mit ihren Erzählungen zu Wort kommen zu lassen. Mit den gewählten Beispielen, mit den gezeigten Vorgehensweisen und den hervorgehobenen Aussagen über ihre Arbeit und ihre Auffassung vom (Coaching-)Leben erzählen sie auch von sich selbst. Das macht sie als professionelle Individuen spürbar, macht deutlich, dass auch die systemischen Konzepte und Methoden vor der ganz persönlichen Lebensgeschichte und Lebensauffassung ihrer Schöpfer und Anwender zu verstehen sind. In diesem Buch nehmen uns die Autoren in ihre Welt, ihr Coachingverständnis und in ihre Vorstellungen von ihrem Wirken mit. Hier sind spürbar Berater am Werk, die andere Menschen und deren Lebensgestaltung zu begreifen und zu fördern suchen. Sie widmen sich weniger den Störungen und ihren vermeintlichen Ursachen, sondern eher der lebendigen Entfaltung persönlicher Möglichkeiten. Sie geben dem sensiblen kreativen Experiment den Vorzug vor der Anwendung bewährter Schemata. Sie erforschen in menschlichen Begegnungen sich und andere mit Neugierde und Respekt. Natürlich erregen die Darstellungen teils freudige Zustimmung, teils spontanen Widerspruch und teils Stirnrunzeln des Nachfragens auch bei mir. Doch ist Zustimmung für wesentlichen Dialog nicht erforderlich. Im Gegenteil: Die Begegnungen mit den Eigenarten anderer mobilisieren und dynamisieren die eigene Art. Der Begegnungsraum dafür ist auf beeindruckende Weise gerichtet. Zum Dialog aus der Praxis für die Praxis hat Jürgen HARGENS Autoren und Leser aufs trefflichste eingeladen. Mögen viele Leser diese Einladung annehmen und mit den Autoren Zwiesprache halten.
Über den Herausgeber:
Jürgen Hargens, Jg. 1947, Psychol. Psychotherapeut und Fortbilder, seit 1979 in eigener Praxis, Gründer (1983) und Herausgeber (bis 1992) der Zeitschrift für systemische Therapie, Vater dreier (erwachsener) Kinder, Gesellschafter bei F.I.S.A, Staff bei M.O.C., Mitarbeiter verschiedener Fachzeitschriften und Autor/Herausgeber zahlreicher Publikationen.
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