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27.09.2006
Wolfgang Wöller: Trauma und Persönlichkeitsstörungen. Psychodynamisch-integrative Therapie
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Schattauer Verlag 2006
570 S., 1 Abb., 18 Tab. fester Einband
Preis: 59,00 €
ISBN: 3-7945-2446-2 |
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Schattauer Verlag
Uta Meiß, Siegen:
Großartig ist das neue Buch von Wolfgang Wöller „Trauma und Persönlichkeitsstörungen“. In diesem Buch ziehen sich die Bedeutung der Ressourcenorientierung sowie die wertschätzende und gleichberechtigte Beziehungsgestaltung innerhalb der therapeutischen Begegnung durch wie ein roter Faden. Psychodynamische, systemische, körpertherapeutische, kognitiv-verhaltenstherapeutische, gestalttherapeutische, hypnotherapeutische sowie neurobiologische Sichtweisen und theoretische Erkenntnisse werden ausgesprochen gut dargestellt und miteinander verbunden. Die Autoren finden immer wieder Beispiele aus ihrer praktischen Arbeit, die auch gestalterisch vom übrigen Text abgesetzt sind, außerdem werden neben den theoretischen Grundlagen praktisch umsetzbare Hinweise zur Diagnostik gegeben, Behandlungsprinzipien sowie traumatherapeutische Interventionen und Techniken/Methoden anschaulich dargestellt. Alles in allem ein Lehrbuch, was vom Aufbau, der Gestaltung und den Inhalten nichts zu wünschen übrig lässt und ich jedem empfehlen kann, der mit traumatisierten Menschen arbeitet. Es ist erkenntnis- und nicht schulengeleitet geschrieben, lehrreich und praktisch zugleich. Luise Reddemann schreibt in ihrem Vorwort zu dem Buch (Auszug): „Den therapeutischen Modellen ist gemeinsam, dass sie sich nicht mehr von dem therapeutischen Nihilismus früherer Jahre leiten lassen, sondern davon ausgehen, dass auch schwer persönlichkeitsgestörte Patientinnen behandelbar sind, indem man die traumabedingten Schädigungen anerkennt und daraus Konsequenzen für die Behandlung zieht. Diese Grundhaltung prägt auch Wolfgang Wöllers Buch, das unter Mitwirkung von Helga Mattheß, Marianne Eberhard-Kaechele, Ellert Nijenhuis und Arne Hofmann entstanden ist. Wolfgang Wöller legt eine äußerst sorgfältige Untersuchung und Beschreibung der Grundlagen vor und beschreibt dann im Detail und gut nachvollziehbar sein traumatherapeutisches Modell persönlichkeitsgestörter Menschen. Dabei ist ihm wichtig, das, was Beziehung und – pathologische – Bindung angerichtet haben, genau zu erkennen und durch die neue Erfahrung in der therapeutischen Beziehung auszubalancieren helfen. Er bezieht verschiedenste therapeutische Ansätze in sein Behandlungskonzept mit ein, unter anderem auch mein Konzept der psychodynamisch-imaginativen Traumatherapie, und hat daraus ein eigenes, ganz auf sein Verständnis der Besonderheiten persönlichkeitsgestörter Patientinnen hin ausgerichtetes Vorgehen entwickelt. Wegen seiner Sorgfalt, seiner profunden Kenntnisse zur Klinik der untersuchten Gruppe, der großen Erfahrung im Umgang mit diesen Patientinnen sowie seines Engagements für das Wohlergehen dieser Menschen ist Wolfgang Wöller ein unbedingt lesenswertes Buch geglückt. Es erleichtert Anfängern auf dem Gebiet, mit dem schwierigen Klientel umzugehen, und für Erfahrene stellt es eine Fundgrube des Wissens und der klinischen Erfahrung zur Verfügung."
Leseprobe aus dem Buch: Therapiekonzeption bei Bindungstraumatisierungen und schweren Persönlichkeitsstörungen
Verlagsinformationen:
"Sind Persönlichkeitsstörungen das Ergebnis von traumatischen Erfahrungen? Dieses Buch erläutert mögliche Zusammenhänge zwischen der Persönlichkeitsstörung eines Menschen und seinen traumatischen Erlebnissen in Kindheit und Jugend. Der Fokus liegt dabei auf chronischen Bindungs- und Beziehungstraumatisierungen. Aufbauend auf Erkenntnissen der Psychoanalyse, Traumaforschung, Bindungstheorie und Neurobiologie wird eine psychodynamisch-integrative Behandlungsstrategie für Patienten mit Traumatisierungen und Persönlichkeitsstörungen entwickelt. Sequenzen aus therapeutischen Gesprächen helfen, am konkreten Fallbeispiel Interventionsmöglichkeiten praxisnah nachzuvollziehen. Die Autorinnen und Autoren stellen auch andere neuere Therapieansätze vor und vergleichen Punkt für Punkt diese mit dem eigenen Ansatz; somit erhält der Leser eine gute Orientierung in den aktuellen Therapieverfahren im Bereich der Persönlichkeitsstörungen und traumaassoziierten Störungen.
- Wichtiges Referenzwerk für psychotherapeutisch tätige Ärzte und Psychologen sowie Traumatherapeuten
- Fokussierung auf Persönlichkeitsstörungen und Traumaerfahrung sowie Bindungs- und Beziehungstraumatisierungen
- Integration von Beiträgen der Traumaforschung, Bindungstheorie, Neurobiologie und psychodynamischen Ansätzen
- Fachkundiger Einblick in aktuelle Forschungsergebnisse und therapeutische Entwicklungen
- Praxisnah durch zahlreiche Interventionsbeispiele"
Inhalt: I Grundlagen 1: Psychische Traumatisierungen – traumabedingte Persönlichkeitsveränderungen und Persönlichkeitsstörungen 01. Komplexe psychische Traumatisierungen und Persönlichkeitsstörungen. Einführung in die Thematik dieses Buches 02. Was ist ein psychisches Trauma? Das psychotraumatologische Paradigma 03. Verinnerlichung traumatischer Beziehungsmuster. Das psychoanalytische Paradigma 04. Trauma und Bindung. Das bindungstheoretische Paradigma 05. Bindungstrauma und das Gehirn. Das neurobiologische Paradigma
II Grundlagen 2: Persönlichkeitsstörungen 06. Was sind Persönlichkeitsstörungen? Konzepte von Persönlichkeitsstörungen 07. Gestörte Emotionsregulierung, Mentalisierungsdefizite und Desintegration der Persönlichkeit. Strukturelle Defizite bei schweren Persönlichkeitsstörungen 08. Strukturelle Dissoziation der Persönlichkeit. Störungsbilder mit schwerer dissoziativer Persönlichkeitsdesintegration mit der Wertigkeit einer Persönlichkeitsstörung (Helga Mattheß und Ellert Nijenhuis) 09. Bindungstrauma und Persönlichkeitsstörung. Wie hängen Bindungstrauma und Persönlichkeitsstörung zusammen? III Diagnostik traumaassoziierter Phänomene 10. Symptomdiagnostik. Das Spektrum posttraumatischer Störungsbilder 11. Ressourcen- und Traumadiagnostik. Die Erfassung von Ressourcen und psychischen Traumatisierungen 12. Diagnostik der Persönlichkeitsstörungen. Ansätze zur diagnostischen Erfassung der Persönlichkeitsstörungen
IV Therapeutische Möglichkeiten
13. Therapeutische Perspektiven. Perspektivenvielfalt in der Behandlung traumatisierter Patienten mit Persönlichkeitsstörungen 14. Auf den Schultern von Riesen. Konzepte zur Behandlung schwerer Persönlichkeitsstörungen und psychischer Traumatisierungen 15. Therapiekonzeption bei Bindungstraumatisierungen und schweren Persönlichkeitsstörungen. Die Konzeptualisierung der Behandlung
V Stabilisierung und Strukturaufbau 1: Sicherheit, Halt und die Stärkung der Bewältigungskompetenz
16. Sicherheit und Kontrolle. Maximaler Kontrast zur traumatischen Situation 17. Halten. Haltende Bindungsbeziehung als externe Form der Emotionsregulierung 18. Selbstwertstärkung und Validierung der psychischen Erfahrung. Wertschätzende Beziehungsgestaltung und die Anerkennung der subjektiven Realität 19. Symptomkontrolle. Techniken zur Symptomreduktion 20. Aufklärung und Information. Psychoedukation 21. Die Persönlichkeitsstile beachten. Beziehungsgestaltung entsprechend den Interaktionsmustern der Persönlichkeitsstörung VI Stabilisierung und Strukturaufbau 2: Emotionsregulierung und Selbstfürsorge
22. Distanz zum traumatischen Affekt. Techniken zur Verbesserung der Emotionskontrolle 23. »Schneiden ist besser als zehn Milligramm Valium«. Selbstverletzendes Verhalten 24. Ressourcen aktivieren. Techniken zur Ressourcenaktivierung 25. Affekte differenziert wahrnehmen. Techniken der Affektdifferenzierung 26. Für sich sorgen lernen. Vermittlung von Selbstfürsorge 27. Sich schützen und sich abgrenzen. Stärkung des Selbstschutzes und der Selbstachtung VII Stabilisierung und Strukturaufbau 3: Mentalisierung und die Entwicklung stabiler Repräsentanzen
28. Selbstreflexion und Mentalisierung. Die Förderung der Fähigkeit zur Selbstreflexion 29. Maladaptive Verhaltensmuster verstehen. Wozu dienen maladaptive Verhaltensmuster? 30. Therapeuten als Täter oder Retter? Traumatische Übertragungen 31. Ohnmächtig und ausgeliefert. Gegenübertragung bei traumatisierten Patientinnen 32. Ego-States und die Arbeit mit dem inneren Kind. Selbstzustände und ihre therapeutische Nutzung
VIII Schonende Traumabearbeitung 33. Wann sollte traumaaufdeckend gearbeitet werden? Grundsätze und Voraussetzungen der Traumabearbeitung (Wolfgang Wöller und Arne Hofmann) 34. EMDR und andere traumakonfrontative Techniken. Schonende Formen der Traumabearbeitung (Wolfgang Wöller und Arne Hofmann) 35. Wie zuverlässig sind Erinnerungen? Erinnerungen an traumatische Ereignisse
IX Konfliktbearbeitung und die Arbeit an maladaptiven Beziehungsmustern
36. Auf dem Weg zu einer konfliktzentrierten Psychotherapie.Abwehrdeutungen und neue Möglichkeiten der Übertragungsanalyse 37. »Ich bin wertlos, schuldig und unfähig«. Multimethodales Vorgehen am Beispiel der Arbeit mit negativen Überzeugungen 38. Die Arbeit an maladaptiven Verhaltensmustern. Wie können maladaptive Verhaltensmuster modifiziert werden? 39. Ursprünglich sollten sie stark sein und schützen… Aggressionen bei traumatisierten Patienten (Wolfgang Wöller und Helga Mattheß) 40. Reviktimisierung und der so genannte »Masochismus«. Traumawiederholung und selbstschädigende Persönlichkeitszüge 41. Wie behandeln wir Patienten mit schwerer struktureller Dissoziation der Persönlichkeit? Therapeutische Möglichkeiten bei schwerer dissoziativer Persönlichkeitsdesintegration (Helga Mattheß und Ellert Nijenhuis) 42. Wie das Kaninchen vor der Schlange. Körper- und Bewegungsinterventionen bei traumatisierten Menschen (Marianne Eberhard-Kaechele)
Schlussbetrachtung und Ausblick
Über den Autor:
Priv.Doz. Dr. med. Wolfgang Wöller, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie sowie für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalytiker, EMDR-Therapeut. Dozent an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Lehranalytiker und Dozent an der Akademie für Psychoanalyse und Psychosomatik Düsseldorf und an der Köln-Bonner Akademie für Psychotherapie. Leitender Abteilungsarzt an der Rhein-Klinik in Bad Honnef.
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