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Veranstaltungsbericht zur Berichtsübersicht
15.05.2006
Tagungsbericht zur 3. Tagung „Systemische Forschung in Therapie, Pädagogik und Organisationsentwicklung" Heidelberg 8.-10.3.2006
Björn Enno Hermans, Essen:

Vorweg ein Stück persönlicher Kontextklärung, wie ich überhaupt auf die Idee gekommen bin, an der Tagung teilzunehmen und welche Erwartungen sich dementsprechend herausgebildet hatten:
Ich war der Einladung von Arist von Schlippe nach Witten gerne gefolgt und hatte dort mit großem Vergnügen Jochen Schweitzer erlebt, der das SYMPA-Projekt vorstellte und mit dem Vortrags- und Buchtitel: „Wenn Krankenhäuser stimmen hören“, einen genussvollen systemischen Abend ermöglichte.
Gleichzeitig lud er zur Forschungstagung nach Heidelberg ein und machte mich neugierig auf mehr, zumal mir nach einigen Jahren in der Praxis nach Universität und Diplomarbeit doch wieder der Gedanke vorschwebte, noch einmal systemisch forschungsmäßig aktiv zu werden.

Szenenwechsel: Heidelberg, 08.03.2006 kurz vor 10.00 Uhr.
Ein Duft von intensivem systemischen Austausch liegt in der Luft des Institutes für Medizinische Psychologie an der Bergheimer Straße in Heidelberg.
Gespräche in wechselnden Konstellationen, echtes Networking, oder das intensive Stöbern am Büchertisch sollten dann auch die Pausen der folgenden drei Tage atmosphärisch sehr angenehm bestimmen.
Auf los gings los und nach einer kurzen Begrüßung auch gleich in die Workshops, die einen großen Teil des ersten Tages der Tagung bestimmten. Die Bandbreite war äußerst groß und die Entscheidung dementsprechend nicht leicht. Von Wissensforschung in Unternehmen über Systemische Methoden der Therapieprozessforschung oder Conducting Health Care Use Research on Family Therapy bis zu Real Time Monitoring und die Neurodynamik therapeutischer Prozesse reichte das Spektrum.
Meine Entscheidung war dann auch auf den letztgenannten Workshop gefallen, der von Günter Schiepek zweiteilig vormittags und nachmittags angeboten wurde.
Nach einem Überblick über die Prozess-Outcome-Forschung in Abgrenzung zur Treatment-orientierten Forschung und Vorstellung wichtiger Determinanten des Therapieerfolgs im Sinne einer allgemeinen Wirkfaktorentheorie von Psychotherapie wurde das aktuelle Forschungsprojekt zu Real-Time-Monitoring vorgestellt und erste Befunde auch diskutiert.
Ein sehr spannender Tag, der mich sehr neugierig machte und immer noch macht, mehr über die Real-Time-Monitoring-Ergebnisse zu erfahren.
Nach einigen Grußworten folgte der Hauptvortrag des Tages von William Pinsof (USA) „The Integration of Family, Individual and Biological Therapies: The Integrative Problem Centered Model” – ein äußerst interessantes, weil integratives und mehrstufiges Modell mit den zentralen Thesen, dass diagnosespezifische Behandlungspläne kein geeigneter Wirkfaktor sein können, eine individuelle Herangehensweise im abgestuften Modell immer erforderlich ist und die Kooperation der Helfersysteme einen besonders hohen Stellenwert genießt. „Genießt“ legt Genuss nahe und das war dieser Vortrag mit Sicherheit.
Der Donnerstag begann mit Forschungspräsentationen aus den verschiedensten systemischen Forschungsbereichen: Suchtforschung, Pädagogische Forschung, Psychotherapieforschung, Forschungskulturen – Forschung in fremden Kulturen, Psychiatrische Forschung und Neue Forschungstechniken waren die Themen.
Im der von mir besuchten Veranstaltung, die sich mit Psychotherapieforschung beschäftigte wurden zwei interessante Projekte vorgestellt und angeregt diskutiert.
Das Freiburger Projekt der Familienrekonstruktion als systemisches Gruppenverfahren bei stationärer Psychotherapie und „Anorexien bei Kindern und Jugendlichen und Multifamilientherapie“ an der Uniklinik Dresden.
Das anschließende Symposium „Systemische Familientherapie – Effektivität, Kosten, Nutzen zeichnete sich durch zwei hochspannende Kurzvorträge aus. Kirsten von Sydow stellte die Metaanalyse der Studien zur Wirksamkeit systemischer Familientherapie vor, deren Ergebnisse im positiven Sinne nicht unbedingt überraschten, aber natürlich berufspolitisch von immenser Relevanz sind.
Russell Crane (USA) schloss dann mit seinem Vortrag „Decreasing health care use with family therapy“ an und machte mit beeindruckenden Forschungsbefunden aus Kansas deutlich, als wie effizient sich insbesondere aufsuchende familientherapeutische Arbeit erweist.
Die anschließende Diskussion, an der neben den beiden Vortragenden Vertreter von KV, MDK und des wissenschaftlichen Beirates Psychotherapie teilnahmen machte Hoffnung auf mögliche berufspolitische Perspektiven und war gekennzeichnet durch die feinsinnigen Fragen des Moderators Rüdiger Retzlaff.
Am Nachmittag standen zunächst Forschungstrends aus den verschiedenen systemischen Forschungsbereichen im Rahmen von Kurzstatements im Mittelpunkt, an die sich interessengeleitet vertiefende Diskussionen anschlossen, bevor die Forschung in Organisationen in das Zentrum der Aufmerksamkeit der Tagung rückte.
Nach einem Vortrag von Irmtraut Gürkan, der kfm. Direktorin des Uniklinikums Heidelberg standen sehr interessante Forschungsbefunde zu Erfolgsmustern in Familienunternehmen, präsentiert von Arist von Schlippe und Thorsten Groth, auf dem Programm.
Aufgrund seines wirklich großen Unterhaltungswertes leitete der Abendvortrag „Prinzipien erfolgreicher Veränderung in Unternehmen“ von Guus van der Upwich (nextpractice, Bremen) sehr gut in das abendliche Tagungsfest über. In netter Atmosphäre und bei gutem Essen und Musik klang der Abend dann erst spät aus.
Über den letzten Tag der Tagung, also Freitag, den 10.03.2006 kann ich nur ausschnitthaft berichten, weil ich aus terminlichen Gründen nicht an den vormittäglichen Forschungspräsentationen und Vorträgen, sowie der Vorstellung der Preisträgerarbeit der DGSF teilnehmen konnte.
Nach Diskussionsforum zu „Systemtheorie und Forschungsmethodik“und dem Abschlussvortrag von Dirk Baecker zu „Forschung und Beratung in Organisationen“ ging für mich eine Tagung zu Ende, die höchste Zufriedenheit hinterlässt. Eine Menge Input, Anregungen, Ideen, Personen, Neuigkeiten, Kontakte und ein richtig gutes Gefühl, systemisch zu arbeiten und zu forschen. Hätte es schon Anmeldeformulare für 2008 gegeben, ich hätte eines ausgefüllt und die meisten anderen Teilnehmer m.E. aus, insofern bleibt, diese Betrachtung mit einem Dankeschön in Richtung der Veranstalter zu beenden.




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