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Nachrufe auf Jürgen Linke (4.12.1951 - 31.12.2004)


Ulrike-Luise Eckhardt, Dörte Foertsch, Hans Gerd Schulte

Berliner Institut für Familientherapie, Systemische Therapie, Supervision, Beratung und Fortbildung e. V. Berlin

im Januar 2005


Mit Trauer und in Dankbarkeit gedenken wir unseres Kollegen, Freundes und Lehrers Jürgen Linke. Er hat seine schwere Krankheit mit Optimismus getragen und ist viel zu früh aus einem Leben voller Schaffenskraft herausgerissen worden. Die Diagnose des Gehirntumors vor 16 Monaten, die schwere Operation, die Behandlungen, das ständige Auf und Ab zwischen Hoffen und Bangen begleiteten ihn und uns. Er hat zwischen den Krankenhausaufenthalten begrenzt weitergearbeitet und wollte sich keine „Krankenidentität einreden lassen“, sondern sein Leben „normal leben“ - so gut es eben ging. Die Arbeit war ihm ganz wichtig, war sein Leben. Wir KollegInnen und auch die TeilnehmerInnen seiner Kurse trugen diese Zeit mit, voller Verständnis, aber auch mit mancher Anspannung. Als es dann nicht mehr ging, war es für uns alle schwer, auch diese furchtbare Erkenntnis mit ihm zu tragen. Seine Lebenspartnerin und Kinder, seine Freunde, seine KollegInnen und die KursteilnehmerInnen haben ihn auf diesem letzten Weg begleitet. Es war schwer und es gab viele schöne Momente und wir haben es gerne getan.
Jürgen Linke war Mitbegründer des Berliner Instituts für Familientherapie (BIF) und hat das Institut wesentlich mit geprägt und über viele Jahre nach innen und außen vertreten.
Sein unermüdlicher Einsatz für die Belange des Instituts und vor allem für die Idee der Familientherapie / Systemischen Therapie und der systemischen Supervision haben sein Berufsleben gefüllt und erfüllt. Der Beruf war für Jürgen auch Berufung, die Profession auch Leidenschaft. Seine Begeisterungsfähigkeit kannte ich von ihm schon aus frühen Studienzeiten und vor allem aus der Zeit, in der er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialpädagogik an der Freien Universität Berlin arbeitete (U.-L. E.). Hier war er  mitbeteiligt an der Gründung der Sozialpädogogischen Familienberatungsstelle der FU – bik – in Schöneberg. Dort führte er seit 1981 das erste Familienberatungsprojekt mit Studenten und Live-Supervision nach dem Mailänder Modell durch.
Früh war er Mitglied der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Familientherapie e.V. (DAF) und engagierte sich in einer der selbstorganisierten Lern- und Supervisonsgruppen. So kam es auf einer der Jahrestagungen der DAF 1982 in Marburg am 3. Oktober zu einer Begegnung mit KollegInnen des BDP aus Berlin und die Idee eines gemeinsamen Instituts in Berlin wurde geboren (das Institut sozusagen gezeugt). Der Rest ist Geschichte. Jürgen war am 13.4.1983 Mit-Begründer des BIF, Vorstandsmitglied und ab 1985 einer der beiden ersten Lehrtherapeuten, die mit den ersten beiden Weiterbildungsgruppen begannen. Er war maßgeblich an der Entwicklung von Konzepten und der Curricula beteiligt.
Seine Begeisterungsfähigkeit, sein Enthusiasmus und sein Humor waren u.a. auch treibende Motoren unserer Arbeit. In der Uni-Zeit geknüpfte Kontakte zu bekannten Familientherapeuten (Gunthard Weber, Josef Duss-von Werdt, Michael Wirsching) sowie den Berliner Kolleginnen Hildegard Bechtler von der Evangelischen Fachhochschule und Irmtraud Schmitz von der FU Berlin unterstützten das Institut besonders in der Anfangsphase. Andere Kollegen und Kolleginnen brachten ihre Kontakte und Ideen mit ein und so kreierte sich das große Ganze.
Das Institut lebte immer von der Vielfalt der Ideen und dem Einsatz vieler Kollegen und Kolleginnen. Nicht einer allein, sondern die Summe prägte das BIF. Jürgen hat seinen wesentlichen und ihm eigenen Beitrag eingebracht: Ideen, Begeisterung, wissenschaftliche und theoretische Fundierung inklusive der Veröffentlichung vieler Artikel, später auch Bücher, seine Vernetzungsideen, die Idee des Partizipationsprinzips sowie Entwicklungen zu ermöglichen und alle daran teilhaben zu lassen. So zeigte sich auch sein stetiges Integrationsbemühen und er litt, wenn seiner Meinung nach die Unterschiede zu groß wurden. Dann hat er uns die Welt erklärt und war auch mal ungehalten.
Neben dem Aufbau des Instituts und der Entwicklung der Weiterbildung engagierte Jürgen sich stark im Bereich der Familienhilfe und baute Kurse für Einzelfall- und FamilienhelferInnen sowie SozialarbeiterInnen (Helferwerber) auf. Daraus entstand das AFT-Projekt (Aufsuchende Familientherapie), das von Anfang an organisatorisch und supervisorisch von ihm mit begleitet wurde und von anderen KollegInnen weitergeführt wird.
Ende der achtziger Jahre engagierte er sich zunehmend für die Supervision und baute hier gemeinsam mit Britta Haye und Detlef Horn-Wagner eine Weiterbildung auf. 1990 begann der erste Supervisions-Kurs, nach Standards der Deutschen Gesellschaft für Supervision (DGSv), später dann auch der Systemischen Gesellschaft (SG).
Der Beginn des zweiten Jahrzehnts unserer Institutsgeschichte war eine große Zeit des Umbruchs und der Weiterentwicklung. Das Lehrtherapeutenteam, bestehend aus Jürgen Linke, Bernd Roedel, Klaus Lübke, Ulrike-Luise Eckhardt, Sven Nachmann, Hartwig Feldt und kurze Zeit Britta Haye, war ein Team, das sowohl inhaltlich als auch organisatorisch das Institut getragen hatte. Es gab einerseits eine dynamische Entwicklung, die darin bestand, die Qualifikationsangebote des Instituts zu erweitern und wegen der größer werdenden Nachfrage mehr Therapeuten zu benötigen. Andererseits gab es Veränderungen dadurch, dass zuerst Hartwig Feldt, dann Bernd Roedel und später auch Sven Nachmann das Institut verließen.
Nahezu zeitgleich mit der Verstärkung des Lehrtherapeutenteams durch Dörte Foertsch und Stefan Stein waren neue Leitungsstrukturen (Institutsleitung, Fachbereiche) beschlossen, die der Entwicklung des BIF über die Familientherapie (und damit das Lehrtherapeutenteam als informelles betriebliches Zentrum) hinaus Rechnung trugen. Auch hier war Jürgen initiativ und aktiv beteiligt, und manchmal war er auch Adressat von Vorbehalten bei den Mühen der Umsetzung des Neuen in unserem doch auch stark sozietätsähnlich verfassten Alltag.
Jürgen hatte in dieser Zeit der Umstrukturierungen viel Geduld mit schwierigen Entscheidungsfindungen, etwas was ihm als eher entscheidungsfreudigem Menschen gar nicht leicht  fiel.  Es galt ja nicht nur neue Kollegen zu integrieren  sondern auch deren Ideen. Jürgen hat bei all den vielen langen Diskussionen, die oft, wie es viele Kollegen kennen, mit gegenseitigen  Kränkungen einhergehen, stets das Wohl und Fortbestehen des BIF im Sinn gehabt. Das bleibt eine wesentliche Erinnerung an ihn.
Er konnte unseren Mitarbeiterversammlungen Struktur geben, die manchmal notwendig war, aber auch wenn sie mal nicht so notwendig war, versuchte er zu disziplinieren, manchmal mit appellativen Vorträgen oder auch dem Versuch, ein Machtwort zu sprechen. Am Ende manch einer Versammlung gingen wir spät in der Nacht doch lachend auseinander, um am nächsten Tag früh wieder unserer Arbeit nachzugehen.
Jürgen hat in diesen Diskussionen viele neue Ideen eingebracht und mit uns gemeinsam umgesetzt, er konnte sich in seiner Arbeit durch die KollegInnen unterstützt und getragen fühlen, hat seine KollegInnen auch in ihren neuen Ideen und Projekten getragen. Unter anderem hat er mit großem Verhandlungsgeschick über zehn Jahre lang dafür gekämpft, dass die Systemische Therapie Bestandteil des KJHG`s werden könnte, einmalig in Berlin ist diese Form der Hilfe zur Erziehung anerkannt worden. In all den schwierigen Verhandlungen mit dem Berliner Senat hat Jürgen wohl mit seiner charmanten und hartnäckigen Überzeugungskraft gewirkt. An seinem Optimismus kam kaum einer so einfach vorbei.
Bei der Gründung der Systemischen Gesellschaft war er als Vertreter  des BIF maßgeblich beteiligt und wurde für zehn Jahre in den Vorstand gewählt. Eine weitere Verpflichtung, die Jürgen mit Herz und Verstand gefüllt hat, besonders wenn es um die Entwicklung und Richtlinien von Standards für die verschiedenen Zertifikatskurse ging.
Mitte der neunziger Jahre war er - mit Martin Hoffmann vom Sozialpädagogischen Fortbildungswerk des Landes Brandenburg  - initiativ und verantwortlich für die erste Supervisionsausbildung (nach fachverbandlichen Standards) in den Neuen Bundesländern. Gelegentlich betonte er in diesem Zusammenhang seine eigene frühe Ost- und Westgeschichte.
Inzwischen war augenscheinlich, dass Jürgen als Supervisor und Weiterbildungsleiter für Supervision (ab 1995 zusammen mit Hans Gerd Schulte, in seinem letzten Jahr zusätzlich mit Jutta Borck für die verkürzte Aufbauweiterbildung für ausgebildete Familientherapeuten) neben der Therapie bzw. Weiterbildung von Familientherapeuten eine zweite originäre systemische Praxismöglichkeit und Identität gefunden hatte. Auch sie ermöglichte ihm die umfassende Nutzung seiner sozialpädagogischen „Feldkompetenz“. Seine Diplomarbeit am Ende seines berufsbegleitenden Zweitstudiums Psychologie hatte „Systemische Supervision“ zum Gegenstand – und im vertrauten Kreis mit den Berliner LehrsupervisorInnen war er sichtlich „zu Hause“.
Zusammen mit Regina Kipp und Hans Gerd Schulte entwickelt er 1996 die Beraterqualifizierung „Systemische Beratung und Prozessbegleitung“, die in der Folge gleichermaßen von psychosozialen und industriellen KollegInnen geschätzt wurde. In dieser Zeit hatte auch seine Beratungs- und Trainingstätigkeit in der Wirtschaft deutlich zugenommen. Vielleicht ist es mehr als Zufall, dass sein letztes innerinstitutionelles Seminar, das er sich noch zutraute, eines zum Coaching war – und seine letzte externe Trainings-Veranstaltung bei einem großen internationalen Konzern stattfand.
Doch wenn man einen etwas größeren biografischen Bogen schlägt, von der Frühzeit seiner universitären Lehre und Praxis, die seiner Institutsgeschichte vorausgingen, wird noch transparenter, dass sich eine besondere persönliche Fähigkeit in seiner Art der Seminararbeit zeigte. Jürgen war ein begnadeter Erzähler. Seine theoretischen Ableitungen waren plastisch, originell und inspirierend. In einer sehr eigenen Art verdichtender Veranschaulichungen wob er derart aus Fallbeispielen Theorieaspekte, dass sich systemische Lehre und neues Wahrnehmen, Praxisreflexion und Modellernen synchronisierten.
Als Seminarleiter war er immer auch professioneller Darsteller. Vortragslust, humorige Leichtigkeit der Rede und pädagogische Ausstrahlung machten seine ansteckende besondere Wirkung aus. So bildeten seine gleichermaßen umfassende („systemische“) wie kreative Art, sein manche Hörer trunken machender Erzählstil eine Einheit, die tief und anschaulich, unterhaltsam, wissenschaftlich geerdet und hilfreich zugleich war.
Hier war ein Mensch in Aktion, der sich gleichsam – mit uns zusammen – einen kontextuellen Rahmen geschaffen hatte, diese Fähigkeiten entfalten zu können. Vielleicht bleiben diese besonderen verbindungsstiftenden und erzählerischen Qualitäten als systemischer „Lehrer“ – neben seiner therapeutischen, supervisorischen und beraterischen „Wirksamkeit“ – am nachhaltigsten in der Erinnerung vieler, die ihm hier begegneten.
Doch einen anderen Aspekt seines Werdegangs muss man noch in Erinnerung rufen, um diese Spezifik seiner fachlichen Ausstrahlung auf viele noch anschaulicher zu machen. Im Studium war Jürgen „nebenher“ und mit Begeisterung Schauspieler. Dieses Talent hat er besonders in der Weiterbildung in den Seminaren und auch Therapien und Supervisionen immer wieder eingesetzt und dadurch Menschen mitgerissen. Die Welt, die Arbeit und das Leben waren für ihn auch eine Bühne. Mit Inszenierungen kannte er sich aus und auf der Bühne hat er sich sicher bewegt. An unserem letzten gemeinsamen Abend, bei der Verabschiedung unserer langjährigen Sekretärin Brigitte Woelffer, fragte er bei einer kurzen Rede: „Was ist mein Stichwort?“. Das war sehr bezeichnend - er hätte sich gerne noch lange auf dieser Bühne des Lebens bewegt – aber nun musste er doch abtreten. Er tat es nicht, ohne sich nicht noch von allen zu verabschieden.
Jürgen wird uns als Kollege, als Lehrer und als Freund sehr fehlen, aber vieles wird in seinem und im Sinne des Gemeinsamen weitergehen. Wir werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten und ihm einen ehrenden Platz geben.
Doch noch trauern wir. Wir brauchen noch etwas Zeit, ganz zu begreifen, dass er nie mehr auf seine Bühne zurückkehren wird.





Nachruf von Hans Schindler und Arist von Schlippe



Trotz seiner optimistischen Haltung, seines Lebenswillens, unserer Genesungswünsche, Gebete und vielem mehr ist Jürgen am letzten Tag des alten Jahres gestorben. Damit haben wir einen ganz wichtigen und liebenswerten Mitstreiter verloren, dessen Name weit über Berlin hinaus bekannt geworden ist.
Jürgen wurde in einem kleinen Ort im Ostharz (DDR) geboren. Drei Jahre nach ihm kam sein jüngerer Bruder zur Welt. Die Eltern trennten sich, der kommunistische Vater blieb in der DDR, die Mutter ging mit beiden Söhnen ins Ruhrgebiet, wo Jürgen die Schule besuchte und Abitur machte. Er und sein Bruder bekamen einen Stiefvater, mit dem sie wenig glücklich waren. Die ärmlichen Verhältnisse, unter denen die Familie lebte, und die Tatsache, dass Jürgen viele Jahren lang keinen Kontakt zu seinem Vater hatte, bedeuteten für ihn traumatische Erfahrungen. Erst sehr viel später, nach dem Tod der Eltern, standen ihre Bilder friedlich nebeneinander in Jürgens Bücherregal.
Zum Studieren ging Jürgen nach Berlin, vielleicht auch, um seinem Vater näher zu sein. Er studierte Pädagogik an der FU und engagierte sich in einer politischen Theatertruppe. In dem über 100-mal aufgeführten Stück „Der Brotladen“ wurde die Gesellschaftskritik am kapitalistischen System nicht trocken-theoretisch sondern komödiantisch dargeboten. Seine erste Frau spielte hier gemeinsam mit ihm. Mit Stolz zeigte Jürgen gern die wunderschönen Fotodokumentationen ihrer Aufführungen. Nach dem Abschluss seines Pädagogikstudiums blieb Jürgen mehrere Jahre an der Uni, arbeitete dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter und absolvierte erfolgreich neben dieser Tätigkeit ein
Psychologiestudium. Schon bald nahmen ihn außer der wissenschaftlichen Arbeit Praxisprojekte und Weiterbildungstätigkeiten in Anspruch. Im Jahr 1983 gründete Jürgen mit einigen anderen Kollegen und Kolleginnen das Berliner Institut für Familientherapie (BIF). Nach einigen Jahren verließ er seine feste Stelle, um sich ganz der Weiterbildungsarbeit zu widmen. Nach dem Weggang von Bernd Roedel wurde Jürgen erster Vorsitzender des BIF. In diese verantwortungsvolle Tätigkeit steckte er ganz viel Energie. Es war „sein Institut“. Er selbst sah seine größten Verdienste in seiner Integrationsleistung, den KollegInnenkreis zusammenzuhalten und allen MitarbeiterInnen möglichst großen Arbeits- und Entfaltungsraum zu geben.
Jürgen war ein belesener Wissenschaftler, der selbst auch zu Themen wie Systemische Supervision d Systemisches Coaching publizierte. Hier hatte er sich für „später“ noch viel vorgenommen. Aufgegangen ist er jedoch in seiner Weiterbildungsarbeit, egal ob bei WeiterbildungskanditatInnen oder bei Führungskräften. Seine frei vorgetragenen Ausführungen waren meist druckreif. Auf Grund seiner Erfahrungen im Profitbereich vertrat Jürgen gern die These, dass Systemiker langfristig einen außergewöhnlich wichtigen Beitrag zur Humanisierung der Arbeitswelt leisten könnten.
An der Gründung der Systemischen Gesellschaft war Jürgen maßgeblich beteiligt und 10 Jahre lang engagierte er sich im Vorstand für die unterschiedlichsten Dinge: Er war im Aufnahmeausschuss, arbeitete an diversen Rahmenrichtlinien mit und verwaltete viele Jahre die Finanzen.
Dieses ganze Engagement in den Weiterbildungen, im Institut und im Dachverband wäre nicht möglich gewesen, hätte er nicht nach seiner Scheidung eine Lebensgefährtin gefunden, die ihn bei all seinen Bemühungen unterstützte. Sie trug jetzt auch die wesentliche Last seiner Erkrankung und begleitete ihn bis zum letzten Atemzug. Bei ihren Kindern konnte Jürgen zeigen, dass zwischen Stiefvater und Stiefkindern auch eine positive, fröhliche Beziehung möglich ist. Zu beiden Kindern hatte er ein intensives, liebevolles Verhältnis. Er unterstützte sie auf ihren Lebenswegen mit all seiner Kraft.
Jürgen erfuhr durch seine wertschätzende Art und sein gewinnendes Auftreten viel Anerkennung und Bewunderung. Er erzielte durch sein engagiertes Eintreten für die Systemischen Ideen auf unterschiedlichste Art und Weise – z.B. durch erfolgreiche Verhandlungen zur Abrechnung von aufsuchender Familientherapie mit dem Landesjugendamt Berlin – Erfolge. Wir werden ihn wegen seines Engagements und seines gewinnenden Wesens in unseren Herzen behalten. Er hat in der Geschichte der Systemischen Theorie und Praxis in Deutschland einen angemessenen Platz gefunden.
Gern sprach er über sein „Wünsche-Seminar“. Hier war es sein Ziel, den TeilnehmerInnen die Kraft von Wünschen nahe zu bringen. Doch es gibt Bedingungen, unter denen auch die Kraft von Wünschen begrenzt ist, begrenzt bleiben muss. Wir sind betroffen und traurig.

Lieber Jürgen, wir vermissen dich sehr!

Für den Vorstand der SG
Hans Schindler und Arist v. Schlippe



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