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Kontext - Heft 2/2008
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1/2008 - 2/2008 - 3/2008 - 4/2008 - Überblick
Ritscher, Wolf, Dörte Foertsch, Tom Levold & Günter Reich (2008): Editorial. In: Kontext 39(2), S. 101-103
Schleiffer, Roland (2008): Der Körper als Adresse – Zur Funktion der Somatisierung. In: Kontext 39(2), S. 104-126
abstract: Die folgenden Ausführungen wollen mit den begrifflichen Mitteln der modernen, differenztheoretisch verfassten Systemtheorie, wie sie vor allem vom Bielefelder Soziologen Niklas Luhmann angeboten wurden, beschreiben, inwiefern sich bei psychischen und sozialen Problemen eine Bezugnahme auf den Körper als Problemlösung, nämlich als Somatisierung, anbieten kann. Eine solche funktionale Analyse ermöglicht es, zu beobachtende Problemlösungsversuche als kontingent, das heißt als auch anders möglich und damit vergleichbar aufzufassen, und so den Blick freizugeben für funktional äquivalente und womöglich psychopathologisch weniger auffällige Lösungsmöglichkeiten. Nach einer knappen Darstellung einiger Basistheoreme der Systemtheorie (2) soll im Folgenden die normale psychische Entwicklung als strukturelle Kopplung von affektiver Protokommunikation und Wahrnehmungssystem des Säuglings beschrieben werden. Hierbei kommt dem Körper ausschlaggebende Bedeutung zu (3). Anschließend sollen die Mechanismen der Somatisierung auf der psychischen Referenzebene analysiert werden, wobei der Begriff der Somatisierung hier alle Mechanismen meint, bei denen es zum expliziten Einsatz des Körpers bei der Ausgestaltung der strukturellen Kopplung zwischen dem psychischen System und dem sozialen System der Kommunikation kommt (4). Zur Sicherung dieser strukturellen Kopplung lässt sich sowohl der eigene (5) als auch der fremde (6) Körper einsetzen. Körperorientierte Psychotherapieverfahren suchen über den Einsatz des Körpers den Erfolg der therapeutischen Kommunikation sicherzustellen (7). Abschließend werden Anmerkungen zum gegenwärtigen Interesse am Körper gemacht (8).
Levold, Tom (2008): Person oder Mitgliedschaft – Zur Konzeptualisierung des Gegenüber in der systemischen Therapie. In: Kontext 39(2), S. 127-142
abstract: Die Theorielage im Bereich systemischer Therapie ist nicht nur kaum überschaubar, sondern auch zum Teil recht widersprüchlich. Ein Artikel wie dieser wird daher nur einen kleinen Zipfel der Komplexität und Vielfalt theoretischer Möglichkeiten zu fassen bekommen können. Überlegungen, welchen Stellenwert soziologische Konzepte wie Mitgliedschaft oder Person für eine klinische Systemtheorie haben könnten, sind daher allenfalls als vorläufig anzusehen. Ziel dieses Beitrages ist, einige Akzente zur Konzeptualisierung psychotherapeutischer Kommunikation beizusteuern, wobei insbesondere nach der Leistung der Systemtheorie für eine solche Konzeptualisierung gefragt wird. Was ist mit Kommunikation überhaupt gemeint? Was passiert in der psychotherapeutischen Praxis? Wer oder was kommuniziert eigentlich? Und wer oder was ist das zu Behandelnde? Aus diesen und ähnlichen Fragen ergeben sich Überlegungen zur klinischen Relevanz einer systemtheoretisch inspirierten Kommunikationstheorie, die insbesondere auf eine Konzeptualisierung des »Gegenüber« als einer – wie auch immer zu bestimmenden – »personalen« Dimension therapeutischer Kommunikation abzielen. In diesem Zusammenhang wird zunächst die Wahl eines theoretischen Rahmens problematisiert, die immer Ergebnis voraussetzungsreicher Entscheidungen ist. Zweitens wird die Systemtheorie Luhmanns und ihrer Engführung auf Kommunikation thematisiert und danach gefragt, inwiefern sie Platz für die vorläufig so genannte »personale Dimension« in Systemen lässt. Drittens werden Kurt Ludewigs Versuche vorgestellt, mit dem Konzept der Mitgliedschaft diese Dimension für eine klinische Theorie zu berücksichtigen. Abschließend soll geklärt werden, inwieweit das Konzept der »Person« für eine klinische Systemtheorie relevant werden kann.
Ritscher, Wolf (2008): Systemische Soziale Arbeit – Systemische Kinder- und Jugendhilfe: Kritische Anmerkungen zu einem Konzept mit Hochkonjunktur. In: Kontext 39(2), S. 143-161
abstract: Im Folgenden werden zunächst einige Grundprinzipien des systemischen Ansatzes in Therapie, Beratung und Sozialarbeit skizziert und kritisch beleuchtet. Dann wird die augenblickliche Situation der Sozialen Arbeit in einer sich neoliberal und technizistisch ausrichtenden Gesellschaft und Politik unter den Stichworten Ökonomisierungs- und Organisationsentwicklungswahn pointiert herausgestellt. Aus der Vielfalt der Aspekte der systemischen Jugendhilfe wurde die Frage eines kompetenten Case Managements durch die fallverantwortliche Mitarbeiterin des Jugendamtes ausgewählt. Dieses ist für eine »gelingende« Kooperation aller am Hilfesystem beteiligten Teilsysteme erforderlich. In einem Postskriptum werden stichwortartig einige mögliche Bedingungen für die Arbeitszufriedenheit der Sozialarbeiter/innen aufgezählt.
Rotthaus, Wilhelm & Tom Levold (2008): Im Gespräch: Ich war vom Stil her niemand, der Anweisungen gibt… Wilhelm Rotthaus im Gespräch mit Tom Levold. In: Kontext 39(2), S. 162-184
Bräutigam, Barbara (2008): Tagungsbericht. Systemische Forschungsimpressionen aus monoperspektivischer Sicht. In: Kontext 39(2), S. 185-188
Foertsch, Dörte (2008): Stichwort: Beziehungsunfähig. In: Kontext 39(2), S. 189-190
Ludewig, Kurt (2008): Der Unterschied ist eine Idee: Klassiker wiedergelesen - Gregory Bateson: Ökologie des Geistes. In: Kontext 39(2), S. 191-196
Levold, Tom (2008): "Es ist der Kontext, der sich entwickelt…": Klassiker wiedergelesen - Gregory Bateson: Ökologie des Geistes. In: Kontext 39(2), S. 196-199
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