Workshops

Friday / Freitag
01.10.2004 – 16:30 - 18 h

WS46 - WS47 - WS48 - WS49 - WS50

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WS46
Freitag
01.10.2004
16:30 h

Coaching ja, aber…: Ambivalenzen von Führungskräften lösungsorientiert nutzen

(Coaching: Yes but… – Solution Oriented Utilisation of Managers' Ambivalences)


Sprache: Deutsch

Leitung: Karin Martens-Schmid, Christiane Schuchardt-Hain (D)

Saal 42, 120 Plätze


Zusammenfassung:

Im Workshop werden ausgewählte Aspekte der Auswertung einer qualitativen Studie mit Führungskräften vorgestellt. Ziel der Studie war, Erfahrungen und Erwartungen zum Beratungsinstrument Coaching aus der Nutzerperspektive deutlich zu machen. 31 Führungskräfte aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen und Branchen wurden in ca. einstündigen teilstrukturierten Interviews befragt. In der geschützten dialogischen Gesprächssituation der Interviews wurden - bei offiziell vorrangig positiver Einschätzung und Bewertung des Beratungsinstruments - eine Vielzahl persönlicher Ambivalenzen deutlich., die einen nutzbringenden Einsatz von Coaching behindern können. Systemisches Coaching muss diese Ambivalenzen hinterfragen und transparent machen und als Teil der inter - und intrapersonellen Kontextklärung lösungsorientiert für den Coachingprozess nutzen. Dies fördert respektvolles, sorgfältiges und multiperspektivisches Umgehen mit offenliegenden wie auch verdeckten Wünschen, Ängsten und Zweifeln unserer Kunden - ein zentrales Element professionellen systemischen Coachings.
Wir wollen diese Ambivalenzen beschreiben und unsere daraus resultierenden praxisorientierten Überlegungen und Konzepte zur Diskussion stellen.

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WS47
Freitag
01.10.2004
16:30 h

Landschafts-Genogramm und Kulturelles Atom – Raum für neue Erfahrungen

(Landscape Genogramm and Cultural Atom - Space of Elaboration and Re-Creation)

Sprache: Francais, bei Bedarf Übersetzung ins Deutsche

Leitung: Chantal Nève-Hanquet, Gaby Radermacher (B)

Saal 11/12, 70 Plätze


Zusammenfassung:

Das Landschafts-Genogramm wurde von Chantal Nève-Hanquet und Jacques Pluymaekers entwickelt. Durch diese Methode können wichtige Momente, die in der Exploration des Genogramms aktualisiert wurden, durch das Gespräch, durch symbolhafte Bilder, durch graphische und psychodramatische Techniken bearbeitet werden. Die Einbeziehung des Körpers, der Emotionen und der Erinnerung ermöglicht die neuerliche Kreation der Familiengeschichte durch die Öffnung für eine neue Wahrnehmung der Familienstrukturen und -dynamik in den Beziehungen im Heute oder Gestern. 
Das Kulturelle Atom wurde in der hier angewendeten Form von Elisabeth Köberl und Elke Nordmann entwickelt, basierend auf eine Technik von J.L. und Zerka Moreno. Es ist einerseits ein theoretisches Konstrukt, welches Identität definiert mittels der Rollen, die eine Person in einem bestimmten Moment ihres Lebens inne hat und erklärt damit auch Kommunikations- und Beziehungsstrukturen; andererseits es eine praktische Methode, die es einer Person ermöglicht ebendiese Rollen und Strukturen zu sehen, zu fühlen, zu begreifen und wenn notwendig zu verändern.
In diesem Workshop werden wir beide praktischen Ansätze zeigen, die TeilnehmerInnen werden an Teilen ihres Genogramms und Landschafts-Genogramms arbeiten können und das Kulturelle Atom von heute oder einer anderen Zeit der Biographie szenisch darstellen, wobei der Fokus bei beiden Ansätzen auf den Familienrollen und -strukturen liegen wird.
Der Workshop wird in Französisch und Deutsch gehalten ( mit Übersetzung).

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WS48
Friday
01.10.2004
4:30 pm

The Family Genogram: To Examine the Present in the Light of the Past

(Das Familien-Genogramm: Die Gegenwart im Lichte der Vergangenheit erkennen)


Language: English

Chairs: Satuila Stierlin (CH/D), Anne Tobin-Ashe (USA), Ulrike-Luise Eckhardt (D)

Hall 10, 160 Seats


Abstract:

The family genogram is a fascinating method to understand the past of a family in order to shape the present and to increase options for the future.
Anne Tobin-Ashe chronicles the maternal line of a German family before it emigrated to New York City in 1854. Using the family genogram, she identifies a series of cross generational stresses playing out in the system in the pre emigration process. Satuila Stierlin is interested in the social and cultural contextes which shape families and their lifes. She focusses especially on the women and their fate in a changing historical context. Ulrike-Luise Eckhardt looks at the impact of loss and death on families who lived through two World Wars, the “Third Reich”, the division of Germany and the fall of the Wall.
The presenters want to share their enthusiasm for the work with the genogram as well as their personal and professional experience with this method. Time is provided for the exchange of ideas. The workshop will be in english, german translation possible.

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WS49
Freitag
01.10.2004
16:30 pm

Spuren der Zeit – Zurück in die Zukunft

(Footprints in Time – Back to the Future)


Sprache: Deutsch

Leitung: Renate Jegodtka (D), Gabriele Knapp (D), Monica Locher (D), Revital Ludewig-Kedmi (ISR/CH), Peter Luitjens (D), Almute Nischak (D), Hans Schindler (D)

Saal 8, 138 Plätze


Zusammenfassung:

Hier geht es um die Spuren, die die Zeit des Nationalsozialismus durch die Verfolgung, Erniedrigung, Ausgrenzung und Ermordung von Menschen hinterlassen hat: Individuelle bei den davon betroffenen Menschen, familienbiographische in deren Familien sowie gesellschaftlich-politische Spuren in Deutschland und darüber hinaus. SPUREN DER ZEIT e.V. ist ein überregional arbeitender Beratungsverbund, der Menschen im Umgang mit der belastenden NS-Vergangenheit Unterstützung bietet – sowohl für Holocaustüberlebende und ihre Angehörigen als auch für Fachleute, denen die Folgen deutscher Geschichte in ihrem beruflichen Alltag begegnen. Die Angebote reichen von individueller Beratung und Therapie bis zu Supervision und Workshops. Die MitarbeiterInnen arbeiten für „SPUREN DER ZEIT" allein oder als auftragsspezifisch zusammengestelltes multiprofessionelles Team. Die Arbeitsweise ist wesentlich durch systemische Annahmen und Vorgehensweisen geprägt, fast alle MitarbeiterInnen sind als Systemische TherapeutInnen oder SupervisorInnen zertifiziert.
Der Workshop soll vermitteln, daß die notwendige Schubkraft für Veränderung für die Zukunft durch persönliches Erinnern in der Auseinandersetzung mit Zeitgeschichte gewonnen werden kann.
Spezielle Themen:
1. Opfer-/Täter-Familien zwischen Vergangenheit und Zukunft
2. Supervision als Element von Selfcare bei Fachleuten, die sich mit dem Holocaust beschäftigen
3. Mit gemischten Wurzeln ‚Zwischen allen Stühlen’ oder: multikulturell verwurzelt für den ‚Sprung nach vorn’?

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WS50
Freitag
01.10.2004
16:30 h

Multiple Family Group Therapie als Ressource in familientherapeutischen Prozessen bei ADHS. Erfahrungen aus der Arbeit im Projekt: „ADHS – Unternehmen lernende Familien˝

(Multiple Family Group Therapy as a Resource in Family Therapy Processes for ADHD Diagnosis)


Sprache: Deutsch

Leitung: Cornelia Hennecke, Robert Hennes, Marion Scholz (D)

Saal 13/14, 70 Plätze


Zusammenfassung:

Die Multiple Family Group Therapy (MFGT) geht in Ihrer Tradition auf die Arbeit von P. Laqueur seit den 50iger Jahren in Amerika zurück. Dieses Setting bietet die Chance für erfahrungsgeleitetes Lernen aus der direkten Begegnung und dem Austausch von Menschen, die in familiären Systemen gleiche Rollen innehaben (Mütter, Väter, Kinder).
Wir nutzen die Erfahrungen aus der MFGT in der Arbeit mit Familien, in denen ein Kind mit der Diagnose ADHS vor allem die Eltern herauszufordern scheint, zu familiären Kommunikationen und Interaktionen ins Gespräch zu kommen. Der Wunsch, für Phänomene von Ausgrenzung, Abwertung, lähmendem Chaos und sozialer Isolation andere Lösungswege zu finden, bildet dabei häufig den Ausgangspunkt für die Entscheidung der Eltern zu einer Familientherapie.
Das Projekt „ADHS - Unternehmen lernende Familien˝ stellt eine Verknüpfung von systemischer Gruppentherapie mit mehreren Familien in Form von Seminaren und dem systemischen Arbeiten im klassischen Setting mit der einzelnen Familie her. Dabei wird die Idee konzeptualisiert, die Kundigkeit von Eltern und Kindern im Umgang mit familiären Stresssituationen sowie ihren Bedürfnissen und Interessen im lebendigen und aufeinander bezogene Austausch mit anderen Familien zu nutzen. Das Erleben von Unterschiedlichkeit und Vielfalt wie auch gleicher Ideen und Erfahrungen in der Gruppe schafft ein Experimentierfeld, was für jede Familien auf der Suche nach familienbezogen stimmigen Lösungen zur Verfügung steht. In den vergangenen Jahren arbeiteten 24 Familien im Projekt mit. Erste Ergebnisse zur Evaluierung liegen vor. Dabei lieferten Methoden der qualitativen Forschung einen Ansatzpunkt, der mit unseren Ideen zur Erkundung von Wirksamkeit therapeutischer Arbeit gut vereinbar ist. Der Workshop bietet Gelegenheit, Ideen und Möglichkeiten störungsspezifischen systemischen Arbeitens in Gruppen vor dem Hintergrund unserer praktischen Erfahrungen in diesem Projekt und erster Ergebnisse aus der Evaluierung vorzustellen und zu diskutieren.

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