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Psychotherapie im Dialog Heft 3/2009
1/2009 - 2/2009 - 3/2009 - 4/2009 - Überblick


Wilms, Bettina & Maria Borcsa (2009): Editorial: Mode, Macke oder? In: Psychotherapie im Dialog 10(3): S. 199-200.

abstract: Wo immer mehr oder weniger interessierte Psychotherapeuten, Berater, Psychiater zurzeit hinlesen oder hinschauen: Das Wort „Burnout” scheint in aller Munde zu sein, ist in zahlreichen Veröffentlichungen zu finden, wird als „Hingucker” für Anzeigenteile von Fachzeitschriften immer häufiger. Im Internet auf der Suche werden zu den Stichworten Burnout / Beruf allein 220 000 deutschsprachige Seiten ausgewiesen. Wir dachten also, es sei an der Zeit, auch ein PiD-Heft zu diesem Thema zusammenzustellen. Allerdings nicht ohne Ambivalenz: Einerseits beschäftigt sich die Tagespresse immer öfter zwischen Ab- und Aufwertung mit dem Thema, andererseits wird in psychiatrischen Fachkongressen über eine neu zu definierende diagnostische Kategorie nachgedacht. In beiden Fällen geschieht dies gleichzeitig aber auch mit dem teilweise pointiert ausgesprochenen Hintergedanken, dass es eine Mode sei, von Burnout zu reden, dass es möglicherweise eine moderne, vielleicht gesellschaftlich anerkannte Form des Drückebergertums sei und der für viele von uns Psychotherapeuten beunruhigenden Befürchtung, selbst davon betroffen sein zu können (als ob das für andere als psychisch beschriebene Störungen nicht gelten würde).


Schulze, Beate (2009): Energiekrise in der Arbeitswelt? In: Psychotherapie im Dialog 10(3): S. 201-208.

abstract: Glaubt man den zahlreichen Medienberichten, erleben wir derzeit eine regelrechte Burnout-Epidemie. Im Klima der verstärkten öffentlichen Diskussion zu beruflichen Stressbelastungen und einer gleichzeitigen „Heroisierung” des Burnout-Begriffs als eine Art Leistungsausweis sprechen auch immer mehr Menschen von „Ausbrennen”, wenn sie sich bei ihrem Arzt vorstellen. Ist Burnout ein Signal, dass wir auch in der Arbeitswelt an die Grenzen unserer Energieressourcen stoßen, dass auch mentale und organisationale Energien nicht unerschöpflich sind? Dieser Beitrag beleuchtet das Für und Wider eines solchen Szenarios. Ausgehend von individuellen wie organisationsbezogenen Schutz- und Risikofaktoren für ein Burnout entwickelt er Präventionsstrategien, mit denen wir einer dauerhaften Verknappung unserer mentalen Energievorräte vorgreifen können. Schließlich wird untersucht, ob und unter welchen Umständen mentale Energie als erneuerbar verstanden werden kann, und Ressourcenmanagement als neue und entscheidende Kernkompetenz im Berufsleben herausgestellt.


Dech, Heike (2009): Sozialmedizinische Aspekte von Burnout-Syndromen und psychosoziale Gesundheitsförderung als neuer Ansatz der Prävention. In: Psychotherapie im Dialog 10(3): S. 209-214.

abstract: Psychische Belastungen und Beeinträchtigungen in der Arbeitswelt sind mittlerweile ein weitverbreitetes Phänomen. Dabei sind leistungsfähige MitarbeiterInnen gerade im personalintensiven Dienstleistungssektor als Erfolgsfaktor und Qualitätsmerkmal von entscheidender Bedeutung für die Konkurrenzfähigkeit eines Unternehmens. Die wachsende sozialmedizinische und gesundheitspolitische Bedeutung von Burnout-Syndromen zeigt sich in dem steigenden Anteil psychischer Störungen bei den Krankenständen. Nach Erörterung begrifflicher und diagnostischer Aspekte von Burnout werden als Indikatoren für Burnout Medikamentenmissbrauch, Arbeitsunfähigkeitszeiten und Frühverrentungen beleuchtet und psychosoziale Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz diskutiert. Ansatzpunkte der psychosozialen Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz als Methoden- und Maßnahmenbündel zur Burnout-Prävention werden vorgestellt.


Beschoner, Petra, Carlos Schönfeld-Lecuona, Maxi Braun & Frank-Gerald Pajonk (2009): Eine psychiatrisch-psychotherapeutische Perspektive. In: Psychotherapie im Dialog 10(3): S. 215-221.

abstract: Das Burnout-Syndrom (BOS) stellt nach den international geltenden operationalisierten Klassifikationssystemen (ICD-10 und DSM-IV) derzeit noch keine klinische Diagnose mit klaren diagnostischen Kriterien dar. Übereinstimmend wird als Hauptsymptom ein geistiger, körperlicher und psychischer Erschöpfungszustand, ausgelöst durch Belastungen am Arbeitsplatz, genannt. Trotz der Unschärfe stellt das Konstrukt Burnout-Syndrom (und die Konsequenzen eines nicht erkannten und nicht behandelten BOS) eine gesundheitliche Störung mit nicht zu unterschätzenden medizinischen und ökonomischen Folgen dar. Die differenzialdiagnostische Abgrenzung zu verschiedenen neuropsychiatrisch / psychosomatischen Erkrankungsbildern ist schwierig, die Symptome überschneiden sich oft und die Grenzen sind fließend. Als Ursachen des BOS werden persönlichkeitsbezogene, sozial-, arbeits- und organisationspsychologische Aspekte diskutiert. In der Literatur findet sich ein buntes Feld an Empfehlungen zur Prävention des Burnout-Syndroms. Der therapeutische Zugang zu den Folgen eines BOS (z. B. Anpassungsstörung, Depression, neurotische Störungsbilder wie die Neurasthenie) sollte multimodal erfolgen, wobei unterstützende Maßnahmen, Entspannungsverfahren, Psychotherapie und Pharmakotherapie zum Einsatz kommen können.


Geyerhofer, Stefan & Carmen Unterholzer (2009): Die Behandlung von Burnout - Individuum und Kontext. In: Psychotherapie im Dialog 10(3): S. 222-229.

abstract: Ausgehend von unserer therapeutischen Erfahrung und von der aktuellen Forschung präsentieren wir vier relevante Ursachenfelder für die Entstehung von Burnout. Persönliche Eigenschaften und Verhaltensweisen, der Arbeitsplatz, familiäre Bedingungen, gesellschaftliche Faktoren und Wechselwirkungen zwischen den vier Feldern dienen uns aber nicht nur als Erklärungsansatz für das Zustandekommen eines Burnout-Syndroms, wir nutzen sie auch für eine sorgfältige Diagnostik und als Fundgrube für Interventionen im therapeutischen Alltag. Wir zeigen exemplarisch einige Interventionen und stellen - untermauert durch Rückmeldungen von Klienten - ihre Wirkungsweisen dar.


Kopka, Eva, Claudia Ast, Herta Hügel & Volker Köllner (2009): Arbeitsplatzbezogene interaktionelle Therapie (AIT) Wie tief ist tief genug? In: Psychotherapie im Dialog 10(3): S. 230-235.

abstract: Die Entwicklung berufsbezogener Therapiekonzepte gehört zu den zentralen Aufgaben einer Psychosomatischen Rehabilitationsklinik. Rehabilitanden mit Burnout-Symptomatik nehmen in unserer Klinik an einer psychodynamisch-interaktionellen Gruppenpsychotherapie teil, die bei gleichbleibender Gruppenzusammensetzung durch eine ergotherapeutische Projektgruppe ergänzt wird. In der ergotherapeutischen Arbeit an einer gemeinsamen Aufgabe werden auf der Handlungsebene Ausdauer, Konzentrationsfähigkeit und Leistungsmotivation, soziale Kompetenzen und Ich-Funktionen trainiert. Dabei stellen sich in der Gruppe im Sinne der Problemaktualisierung häufig ähnliche Konfliktsituationen dar, wie sie die Teilnehmer von ihrer persönlichen Arbeitsplatzsituation kennen. Diese Konflikte werden in der interaktionellen Gruppentherapie analysiert im Hinblick auf eigene Anteile, Parallelen zu Konflikten in anderen Lebensbereichen und biografische Hintergründe. Neue Konfliktlösungsstrategien werden erarbeitet, erprobt und eingeübt. Patienten mit Burnout-Symptomatik zeigen in der Projektarbeit häufig eine übergroße Leistungsmotivation und Anpassungsbereitschaft, Orientierung an dem Arbeitsergebnis und an den (vermuteten) Reaktionen der anderen sowie Fürsorglichkeit für andere im Sinne altruistischer Abtretung eigener regressiver Bedürfnisse. Die interaktionelle Therapie zielt auf die Auflösung des dahinterliegenden zentralen Beziehungskonfliktes und Lenkung der Aufmerksamkeit auf die erbrachte Leistung anstelle auf Unerledigtes. Zudem werden durch die gemeinsamen Gruppentermine und die Zusammenarbeit auf der Handlungsebene das Zusammengehörigkeitsgefühl auf der Station und persönliche Gespräche mit Mitpatienten gefördert, die einen wichtigen Beitrag zum Therapieerfolg leisten.


Wilms, Bettina (2009): Burnout zu Hause. In: Psychotherapie im Dialog 10(3): S. 236-239.

abstract: Angehörige psychisch Kranker haben vielfältige Belastungen zu tragen. Insbesondere die als unendlich erscheinende Übernahme von Verantwortung für das erkrankte Familienmitglied lässt die Perspektive dieser Überlastung häufig unermesslich erscheinen. Der Beitrag stellt das Bedingungsgefüge der Situation von Angehörigen psychisch Kranker dar, entwickelt Hypothesen zum Belastungserleben, zu Entwicklung von Burnout-Mechanismen in der Begleitung des erkrankten Familienmitgliedes. Ferner werden Konsequenzen zur Inanspruchnahme von Hilfsangeboten skizziert und Unterschiede sowie Ähnlichkeiten zu Menschen beschrieben, die im Rahmen ihrer Berufsbiografie eine Burnout-Symptomatik entwickeln oder in dieser Hinsicht als gefährdet angesehen werden könnten.


Bergknapp, Andreas (2009): Systemische und organisationstheoretische Perspektiven. In: Psychotherapie im Dialog 10(3): S. 240-244.

abstract: Burnout wird meist als psychologisches Phänomen betrachtet. Umweltfaktoren werden zwar als Ursachendimensionen berücksichtigt, es fehlt jedoch ein theoretischer Ansatz, der sowohl Burnout als auch die Organisation erfasst. Im Folgenden werden mit einer systemisch-konstruktivistischen Perspektive, der soziologischen Systemtheorie nach Luhmann und der Strukturationstheorie von Giddens drei Kandidaten vorgestellt, die zu einem ganzheitlicheren theoretischen Verständnis von Burnout führen könnten.


Abel, Christoph, Jochen Schweitzer & Sabine Matthäus (2009): Ein systemisch-lösungsorientiertes Präventionsprogramm. In: Psychotherapie im Dialog 10(3): S. 245-250.

abstract: An der Universität Mannheim, Professur für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, wurde in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Fachhochschule Ludwigshafen von Mai 2004 bis April 2006 das Forschungsprojekt „Professionalisierung in Pflegeberufen” durchgeführt, das die Eignung systemisch-lösungsorientierter Beratung im Hinblick auf die Prävention von Stress und Burnout untersuchte. Es wurde eine auf systemischen und lösungsorientierten Prinzipien basierende Präventionsmaßnahme entwickelt und evaluiert. Ziele waren die Verbesserung stress- und burnout-relevanter interner Ressourcen (unter anderem Kompetenzerwartung, proaktive Einstellung und Beratungskompetenz) sowie die Verringerung von Bedrohungseinschätzungen und interpersonalen Problemen. Die Ergebnisse der begleitenden quasi-experimentellen Evaluationsstudie belegen bei den Teilnehmern der Maßnahme signifikante und substanzielle positive Veränderungen burnout-spezifischer protektiver Faktoren, die sechs Monate nach Beendigung des Kurses immer noch relativ stabil waren.


Bauer, Joachim (2009): Burnout bei schulischen Lehrkräften. In: Psychotherapie im Dialog 10(3): S. 251-255.

abstract: Schulische Lehrkräfte gehören derzeit zu den am stärksten vom Burnout-Syndrom betroffenen Berufsgruppen. Zwischen 20 % und 30 % der diensttuenden Lehrerinnen und Lehrer sind von einer signifikanten stressassoziierten Gesundheitsstörung betroffen. Ein hoher Prozentsatz von Lehrkräften ist verbaler Aggressivität und Androhungen körperlicher Gewalt bis hin zu tatsächlicher Gewalt ausgesetzt. Die Kunst der Beziehungsgestaltung mit einer schwieriger gewordenen Schülerklientel gehört zu den besonderen Voraussetzungen des Lehrerberufs, wird in der Ausbildung aber kaum gelehrt und von vielen Lehrern nur wenig beherrscht. Im Zusammenhang damit erhöht sich das Risiko, an der Beziehungsgestaltung zu scheitern und Burnout oder andere seelische Gesundheitsstörungen zu erleiden. Je nach Schwere der seelischen bzw. psychosomatischen Gesundheitsstörung sind ambulante psychotherapeutische oder stationäre psychosomatische Hilfestellungen indiziert. In die Behandlung sollten einige für den Lehrerberuf spezifische therapeutische Ansatzpunkte einbezogen sein, die in einem vom Autor erstellten Manual beschrieben sind und hier zur Darstellung kommen.


Burisch, Matthias, Maria Borcsa & Bettina Wilms (2009): Burisch on Burnout. Sechs Fragen an Matthias Burisch. In: Psychotherapie im Dialog 10(3): S. 256-257.

abstract: Matthias Burisch studierte in Hamburg Psychologie. Nach einem kurzen Zwischenspiel im Universitätsklinikum Eppendorf wurde er Hochschullehrer für Methodenlehre am Fachbereich Psychologie der Universität Hamburg. Promotion 1976 und Habilitation 1989 dortselbst. Seit 1978 arbeitet Burisch als Trainer und Berater für Organisationen, Teams und Individuen. 1981-1992 und 2006-2008 leitete er den Praxisschwerpunkt Organisations- und Personalentwicklung. 1989 erschien sein Buch „Das Burnout-Syndrom - Theorie der inneren Erschöpfung” in erster Auflage. Der dritten Auflage (2006) wird 2010 eine vierte folgen. Er ist seit 2005 Kuratoriumsmitglied von SwissBurnout (www.swissburnout.ch), einer internationalen Dialog-Plattform. Sein Hamburger Burnout-Inventar (HBI), seit März 2006 dort online verfügbar, haben mittlerweile mehr als 160 000 Nutzer bearbeitet. Burisch ist dem Thema nach wie vor auf vielfältige Weise verbunden. Er hält Vorträge, berät Organisationen und Individuen und bereitet die Gründung eines Instituts vor.


Weber, Andreas & Bettina Wilms (2009): „Psychotherapeuten sollten den Beruf im Blick haben”. Andreas Weber im Gespräch mit Bettina Wilms. In: Psychotherapie im Dialog 10(3): S. 258-262.

abstract: Andreas Weber, geb. 1958, Prof. Dr. med. habil., Facharzt für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin-Umweltmedizin, 1984-1989 Klinische Weiterbildung in Einrichtungen der Bundesknappschaft, 1989-2000 akademische Qualifizierung als Assistent und Oberarzt im Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universität Erlangen-Nürnberg, apl. Professor der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrbeauftragter (für Spezielle Gesundheitspädagogik) an der Fakultät Humanwissenschaften der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, 2005-2008 Wissenschaftlicher Geschäftsführer Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation (iqpr - GmbH) an der Deutschen Sporthochschule Köln, Herausgeber des interdisziplinären Fachbuches „Psychosoziale Gesundheit im Beruf” (Gentner-Verlag, Stuttgart), seit 2008 Bereichsleiter Sozialmedizin - Versorgungsberatung im Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) e. v., Essen.


Hirschhausen, Eckart von, Bettina Wilms & Maria Borcsa (2009): „Guten Abend, ich bin Arzt und ich werde Sie gut behandeln …”. Die Popularisierung psychotherapeutischen Wissens als Marktlücke. Eckart von Hirschhausen im Gespräch mit Bettina Wilms und Maria Borcsa. In: Psychotherapie im Dialog 10(3): S. 263-265


Borcsa, Maria & Bettina Wilms (2009): Resümee: … und alle Fragen offen? In: Psychotherapie im Dialog 10(3): S. 266-267.

abstract: Wozu könnte ein Résumé am Ende dieses Heftes dienen? Sollte es zusammenfassen? Wiederholen? Dank sagen? Wohl all dies und vielleicht noch etwas anderes … Unser Dank gilt zunächst den Autoren und Interviewpartnern und dem im Fallbericht beschriebenen Patienten, die jede und jeder auf ihre Weise zu der Vielfalt dieses Heftes beigetragen haben. Doch zum Schluss möchten wir Ihnen auch einige Fragen zum Weiterdenken mit auf den Weg geben. Erste Fragen könnten wie folgt lauten: Welche Bedingungen müssen vorliegen, dass ein Phänomen, dem der Name „Burnout” zugefallen ist, Eingang in gesellschaftliche, gesundheitspolitische und psychotherapeutische Diskurse findet? (… oder sucht / e sich da ein sprachliches Konstrukt seinen Gegenstand?) Welche Möglichkeiten eröffnen diese Diskurse (und welche verschließen sie)? Zur Orientierung hier einige Hypothesen, die für uns durch die Beiträge dieses Heftes Bedeutung erlangt haben.


Eichenberg, Christiane & Karin Abitz (2009): Burnout: Ressourcen aus dem Internet. In: Psychotherapie im Dialog 10(3): S. 268-272.

abstract: Burnout (übersetzt: Ausgebranntsein) meint ein Befinden, das sich durch einen charakteristischen Erschöpfungszustand äußert, der sich bei Menschen nach einigen Jahren der beruflichen Tätigkeit entwickeln kann. Der Begriff „Burnout” wurde 1974 erstmals von dem Psychoanalytiker Herbert Freudenberger verwendet. „Helfende Berufe” (Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter, Pflegeberufe, Angehörige des Rettungsdiensts, Lehrer, Erzieher etc.) fielen ihm durch besonders häufige Krankschreibung, Arbeitsunfähigkeit oder Frühverrentung auf. Inzwischen ist Burnout nicht mehr auf die „helfenden Berufe” beschränkt; vielmehr finden sich die assoziierten Symptome in allen Branchen. Typische Symptome sind vor allem emotionale Erschöpfung, „Entpersönlichung” im Sinne eines gefühllosen bis gleichgültigen Umgangs mit dem anbefohlenen Personenkreis, ein reduziertes Kompetenzgefühl, mangelndes Erfolgserlebnis sowie der Verlust der Wertschätzung sich selbst gegenüber (Fischer et al. 2006). Studien zur Prävalenz von Burnout kommen zu differenten Angaben, was u. a. an den sehr unterschiedlichen Konzeptualisierungen des Phänomens sowie seiner Operationalisierung durch verschiedene Messinstrumente liegt. Für Mediziner und Pflegepersonal werden z. B. meist Quoten zwischen 20 und 30 %, für Lehrer zwischen 10 und 30 % berichtet, wobei allerdings auch deutliche länder- und kulturspezifische Unterschiede auftreten (Leppin 2006). Obwohl insgesamt jeder von Burnout betroffen sein kann, scheinen eine niedrigere Schulbildung und sozialer Status für Frauen einen Risikofaktor darzustellen, für Männer der Beziehungsstatus „Single”, „geschieden” und „verwitwet” (Ahola et al. 2006). Im Folgenden wird eine Auswahl an Ressourcen aus dem Internet kommentiert dargestellt, die sich mit dem Problem „Burnout” befassen und zum einen für Fachleute, zum anderen für Betroffene geeignet sind. Nach allgemeinen, einführenden Informationen wird auf Fachartikel und Forschungsprojekte zur Thematik eingegangen. Abschließend wird eine ausführliche Zusammenstellung von Internetadressen für Betroffene bereitgestellt und die Effektivität vorliegender Online-Interventionsprogramme für an Burnout Leidende beurteilt.


Eck, Angelika & Christoph Abel (2009): Buchempfehlungen. In: Psychotherapie im Dialog 10(3): S. 273-275.

abstract: Burnout (übersetzt: Ausgebranntsein) meint ein Befinden, das sich durch einen charakteristischen Erschöpfungszustand äußert, der sich bei Menschen nach einigen Jahren der beruflichen Tätigkeit entwickeln kann. Der Begriff „Burnout” wurde 1974 erstmals von dem Psychoanalytiker Herbert Freudenberger verwendet. „Helfende Berufe” (Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter, Pflegeberufe, Angehörige des Rettungsdiensts, Lehrer, Erzieher etc.) fielen ihm durch besonders häufige Krankschreibung, Arbeitsunfähigkeit oder Frühverrentung auf. Inzwischen ist Burnout nicht mehr auf die „helfenden Berufe” beschränkt; vielmehr finden sich die assoziierten Symptome in allen Branchen. Typische Symptome sind vor allem emotionale Erschöpfung, „Entpersönlichung” im Sinne eines gefühllosen bis gleichgültigen Umgangs mit dem anbefohlenen Personenkreis, ein reduziertes Kompetenzgefühl, mangelndes Erfolgserlebnis sowie der Verlust der Wertschätzung sich selbst gegenüber (Fischer et al. 2006). Studien zur Prävalenz von Burnout kommen zu differenten Angaben, was u. a. an den sehr unterschiedlichen Konzeptualisierungen des Phänomens sowie seiner Operationalisierung durch verschiedene Messinstrumente liegt. Für Mediziner und Pflegepersonal werden z. B. meist Quoten zwischen 20 und 30 %, für Lehrer zwischen 10 und 30 % berichtet, wobei allerdings auch deutliche länder- und kulturspezifische Unterschiede auftreten (Leppin 2006). Obwohl insgesamt jeder von Burnout betroffen sein kann, scheinen eine niedrigere Schulbildung und sozialer Status für Frauen einen Risikofaktor darzustellen, für Männer der Beziehungsstatus „Single”, „geschieden” und „verwitwet” (Ahola et al. 2006). Im Folgenden wird eine Auswahl an Ressourcen aus dem Internet kommentiert dargestellt, die sich mit dem Problem „Burnout” befassen und zum einen für Fachleute, zum anderen für Betroffene geeignet sind. Nach allgemeinen, einführenden Informationen wird auf Fachartikel und Forschungsprojekte zur Thematik eingegangen. Abschließend wird eine ausführliche Zusammenstellung von Internetadressen für Betroffene bereitgestellt und die Effektivität vorliegender Online-Interventionsprogramme für an Burnout Leidende beurteilt.


Wilms, H.-Ulrich (2009): Im Dialog: „Sie sind der Erste, bei dem aufgefallen ist, dass er länger ausfiel!”. In: Psychotherapie im Dialog 10(3): S. 276-284.

abstract: H.-Ulrich Wilms, geb. 1956, Dipl.-Psych., Dr. phil., Psychologischer Psychotherapeut. Studium der Psychologie an der TU Berlin. Ausbildung in Verhaltenstherapie am Institut für Verhaltenstherapie in Berlin (IVB) e. V. Wissenschaftliche Tätigkeiten an der Psychiatrischen Klinik und Poliklinik der Freien Universität Berlin und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Psychotherapeutische Tätigkeit an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie am Universitätsklinikum Leipzig und als psychologischer Leiter einer verhaltenstherapeutischen Ambulanz mit Spezialsprechstunde für Panikerkrankungen und Phobien. Seit 2005 tätig in ambulanter psychotherapeutischer Praxis in Leipzig. Seit 2000 Dozent und Supervisor an staatlich anerkannten Ausbildungsinstituten für Verhaltenstherapie. Gesellschafter einer Beratungsfirma mit den Arbeitsschwerpunkten Burnout-Prophylaxe, sportpsychologischer Beratung im Leistungssport und berufsgruppenspezifischem Stress- und Belastungsmanagement. Therapiebezogene Veröffentlichungen zu Angsterkrankungen, Psychotherapie im Alter und Angehörigenarbeit. Die folgende Fallgeschichte befasst sich mit der ambulanten verhaltenstherapeutischen Behandlung eines Gerichtsvollziehers: Passend zum Thema geht es um ein berufliches Belastungssyndrom. Um den Verlauf von Beginn der Behandlung an auch für Kollegen und Kolleginnen anderer Therapieschulen transparent zu machen, stellen wir Ihnen, liebe Leser, den kompletten Antragstext mit anschließendem Therapieverlauf zur Verfügung. Einige Herausgeber haben ihre Ideen zu diesem Fall aus der Praxis am Ende formuliert: Wenn unsere Leser und Leserinnen dies als Einladung zu weiteren Kommentaren verstehen, würde uns das sehr freuen.



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