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Zeitschrift für Systemische Therapie und Beratung - Heft 3/2009
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1/2009 - 2/2009 - 3/2009 - 4/2009 - Überblick
Strecker, Julia (2009): Die Bedeutung und Besonderheit von Ritualen in Seelsorge und Beratung. In: ZSTB 27(3): S. 121-127.
abstract: In diesem Artikel stellt die Autorin ausgehend von ihrer praktischen Arbeit mit Ritualen in systemischer Seelsorge und Beratung einen Zusammenhang zwischen dem Ritual, der seelischen Bedeutung und den sprachlichen Implikationen her. Im therapeutischen und seelsorglichen Vollzug des Rituals kommen die verschiedenen Ebenen der einen großen Wirklichkeit zusammen. Zugleich ist diese im Ritual durch die Versprachlichung materialisierte Wirklichkeit unserem alltäglichen Bewusstsein übergeordnet. Gerade aufgrund seiner klaren Struktur in symbolischer Abfolge wirkt das Ritual über das alltägliche Bewusstsein hinaus und lässt die offene Dimension des Symbolischen eine Wirklichkeit betreten, die den Zugang zu neuen Landschaften und seelischen Wandlungen ermöglicht.
Lehmann, Maren (2009): Verwechslungen des Menschen. In: ZSTB 27(3): S. 128-136.
abstract: Der Beitrag beschäftigt sich mit den Möglichkeiten, den Menschen kommunikativ zu beschreiben und ihn dennoch als Unverfügbarkeit der Kommunikation ernst zu nehmen. Er fragt deshalb nicht danach, was der Mensch wirklich ist (und schon gar nicht danach, was er sein soll), sondern nur danach, wie – das heißt: in welchen Kontexten – vom Menschen die Rede sein kann, kurz: womit der Mensch im Modus seiner Beschreibung identifiziert und folglich immer auch verwechselt wird.
Günter, Andrea (2009): Das Systemische, das Unsichtbare und die Seelsorge. Zum Bedürfnis der Seele nach Erkenntnis und Wirklichkeit. In: ZSTB 27(3): S. 137-145.
abstract: Systemisches Denken ist insbesondere in seiner Verbindung mit dem Konstruktivismus ein Ansatz mit einem erkenntnistheoretischen Fokus. Als systemische Therapie und Beratung wird seine erkenntnistheoretische Dimension auch für das Seelenleben virulent. Dabei war es in der Geschichte der Theorien über die Seele zentral, sie als Prinzip von Erkenntnis zu betrachten. Wie gründet und organisiert die Seele Erkenntnis? Antworten darauf werden exemplarisch am Seelenverständnis der Mystikerin Teresa von Avila vorgestellt. Hier wird deutlich, dass die Seele nicht nur der Ort von Erkenntnis, sondern Erkenntnis auch ein Bedürfnis der Seele ist. Seelsorge bezieht sich demzufolge nicht nur auf die Verarbeitung von Freude und Leid, sondern auch auf die Sorge für eine seelengemäße Organisation von Erkenntnis.
Pinkall, Tom (2009): one moment passes / another comes on. Die Praxis der Achtsamkeit in systemischer Beratung und Therapie. In: ZSTB 27(3): S. 147-153.
abstract: Ausgehend von einer Beschreibung der Ansätze des Achtsamkeitstrainings nach Jon Kabat Zinn (MBSR) bringt der Artikel systemische Betrachtungsweisen und die Grundhaltungen der Achtsamkeitspraxis ins Gespräch. Es wird versucht zu zeigen, wie die Ideen der Achtsamkeit im Rahmen der Selbstsorge von BeraterInnen nützlich sein und auch Beratungsprozesse insgesamt bereichern können. Im besten Fall gelangen Leserinnen und Leser während der Lektüre auch zu einer eigenen Erfahrung des achtsamen Umgangs mit sich selbst.
Schmid, Bernd (2009): Säkulare Seelsorge im systemischen Feld der Professionen und Organisationen. In: ZSTB 27(3): S. 154-162.
abstract: Dieser Artikel beschreibt Perspektiven nicht religiös oder konfessionell gebundener Bemühungen um Seele. Es wird dargestellt, wie durch vielschichtige wesentliche Kommunikation Menschen, Themen und Situationen in direkten Begegnungen beseelt werden, auch in beruflicher Arbeit, in organisationsbezogener Beratung und in professioneller Qualifikation. Konzept- und Methodenbeispiele einer seelsorgerisch orientierten systemischen Didaktik werden ebenso erläutert wie dabei wirksame Menschen- und Gesellschaftsbilder. Strukturen, Prozesse und Kulturen in kleinen und großen Systemen begünstigen Seelenvolles oft machtvoller als individuelle Bemühungen.
Brenneke, Andreas (2009): Ihr werdet den Himmel offen sehen. („Beyond Here Lies Nothin‘ - Nothin‘ but the Moon and Stars“). In: ZSTB 27(3): S. 163-173.
abstract: Auf der Erde und darüber den offenen Himmel – nichts beschreibt diese prägende Differenz der Systemischen Seelsorge treffender. Systemische Therapie wie auch Systemische Seelsorge leben gleichermaßen davon, sich im Zwischen (vgl. M. Buber) und auf der Grenze (vgl. Paul Tillich) zu bewähren. Der Glaube ist dabei nicht nur Mittel zum Zweck, sondern vor allem auch die angemessene Existenzform dieses Zwischen. Der Glaubende ist ein Grenzgänger und mit ihm die Systemische Seelsorgerin. Anhand des johanneischen Kosmos-Krisis-Konzeptes und einem Fall aus der Praxis (ein Trauergespräch) stellt der vorliegende Aufsatz diesen Ansatz dar.
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