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Zeitschrift für Systemisch Therapie und Beratung - Heft 1/1999
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1/1999 - 2/1999 - 3/1999 - 4/1999 - Überblick
Exner, Hella und Axel Exner
(1999): Der Umgang mit dem Unfaßbaren. Wie es - der kleine Bär und der
kleine Tiger - ihre Weggefährten - Hella und Axel Exner erleben. In:
ZSTB 17(1), S. 4-12.
abstract: Immer öfter und
eindringlicher wird die Frage gestellt, wie die stetig steigende
Komplexität individuell bewältigt werden könne. Diese Frage führt in
die Irre, denn es geht nicht um die Bewältigung, sondern um den Umgang
mit Komplexität. Anhand der Nacherzählung der Geschichte „vom kleinen
Bären und vom kleinen Tiger“ (Janosch) werden mögliche Strategien im
Umgang mit Komplexität aufgezeigt. Schwerpunkte dieser Strategien sind:
Verstehen und Vereinfachen, Vielfalt zulassen und nutzen, Vernetzen,
Akzeptieren des subjektiven Erlebens, bestimmte Haltungen und Werte,
Intuition und Stabilität. Diese sind auf einer Landkarte dargestellt.
Königswieser, Roswita (1999): Zur Interventionsarchitektur von Beratungsprojekten. In: ZSTB 17(1), S. 13-25.
abstract: Aus
der Sicht und der Erfahrung der systemischen Beraterin operiert die
Autorin hier mit dem Begriff Architektur, und zwar im bezug auf
Interventionen in komplexen Beratungsprozessen. Voran geht eine
ausführliche Begriffsklärung – und es wird rasch ersichtlich, worin die
Arbeit des Architekten und die des Beraters Ähnlichkeiten bzw.
Verwandtschaft aufweisen. Weiters werden die Gemeinsamkeiten und
Unterschiede bezüglich Interventionsarchitektur und -design – bzw. die
fließenden Grenzen zwischen den beiden – erläutert. In den folgenden
Ausführungen wird genau auf die Funktionen der Architektur eines
Beratungsprozesses eingegangen, und es wird einleuchtend klargelegt,
wie Veränderungen bzw. Verbesserungen und Lernen-lernen – z. B. in
einem Unternehmen – organisiert werden können. Aus der Erfahrung in der
Beratungspraxis haben sich die zentralen Architekturelemente einer
solchen weiterführenden Intervention gleichsam herauskristallisiert,
und diese werden nun hier im einzelnen genau vorgestellt. Schließlich
werden noch anhand zweier konkreter Projekte mit unterschiedlicher
Aufgabenstellung – einmal geht es um den „Erfolgsfaktor
Zusammenarbeit“, einmal um „kulturellen Wandel“ – mögliche
Prozeßabläufe geschildert, und man gewinnt auf diese Weise Einsicht in
die systemisch orientierte Beratungspraxis.
Merkel, Otto (1999): Erfahrungen und Überlegungen beim Übergang zum lösungsorientierten Arbeiten. In: ZSTB 17(1), S. 26-32.
abstract: Der
Autor berichtet von Erfahrungen und Überlegungen beim Übergang zu einem
lösungsorientierten Arbeiten: die Einengung des Fokus, die Faszination
von der Einfachheit der Theorie, Veränderungen in der Kooperation mit
KollegInnen, eine neue Rolle des Therapeuten, die konsequente Förderung
selbstwirksamen Handelns, die Erleichterung für Klienten und die
größere Offenheit für die Erfahrung der Klienten. Er bringt damit auch
Gesichtspunkte zum Ausdruck, die ihn von diesem Ansatz immer mehr
überzeugten.
Schmid, Bernd und Joachim Hipp (1999): Individuation und Persönlichkeit als Erzählung. In: ZSTB 17(1), S. 33-42.
abstract: Menschen
lassen sich beschreiben als Autoren, Mitspieler und Kritiker ihrer
persönlichen Lebenserzählung. In diesem Artikel soll im Besonderen die
Entwicklung berufsbezogener Sinnerzählungen in den Blick genommen
werden. Als Werkzeuge für die Arbeit mit Sinnerzählungen werden
vorgestellt: die Theatermetapher sowie die Unterscheidung von
Lebensthemen, Lebensbühnen und Wirklichkeitsstilen.
Spitczok von Brisinski, Ingo
(1999): Zur Nützlichkeit psychiatrischer Klassifikationen in der
systemischen Therapie – DSM, ICD und MAS als Hypothesenkataloge
dynamischer Systemkonstellationen. In: ZSTB 17(1), S. 43-51.
abstract: Psychiatrische
Diagnosen und Klassifikationen wie DSM, ICD und MAS werden von vielen
systemischen Therapeuten1 als für Menschen und Therapie schädlich
empfunden und daher abgelehnt. Andererseits ist für viele der Gebrauch
dieser Terminologien unumgänglich, um die Behandlungskosten von den
Krankenkassen erstattet zu bekommen oder um die Effektivität
systemischer Therapie im Rahmen vergleichender Evaluationsforschung zu
belegen. Ressourcenorientierte, systemische und konstruktivistische
Betrachtungsweisen werden von systemischen Therapeuten in der Regel
nicht auf psychiatrische Klassifikationen angewandt. Vielmehr erzeugen
systemische Autoren in ihren Publikationen von medizinischen
Krankheitsmodellen ein stereotypes, antiquiertes Bild. Beide „Welten“
werden als miteinander unvereinbar angesehen. Wenn man aber die in DSM,
ICD und MAS aufgeführten Beschreibungen psychischer Störungen nicht als
linear-kausale, statische und objektive „Tatsachen“ versteht, sondern
als Sammlung von Anregungen zur Hypothesenbildung bezüglich aktueller
Systemkonstellationen, wird es unter Anwendung konstruktivistischer,
systemischer und ressourcenorientierter Betrachtungsweisen möglich,
psychiatrische Klassifikationen als Ideenlieferanten für
Handlungsspielraum-erweiternde Interventionen auch in der systemischen
Therapie zu nutzen.
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