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Familiendynamik Heft 2/2011
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1/2011 - 2/2011 - 3/2011 - 4/2011 - Überblick
Hildenbrand, Bruno & Hans Rudi Fischer (2011): Biografiearbeiten. Familiendynamik 36 (2): 89
Hildenbrand, Bruno (2011): Ereignis, Krise und Struktur – ein Konzept von Wandel im Lebenslauf und in Beratung und Therapie. In: Familiendynamik 36 (2): S. 92-100.
abstract: Auf der Grundlage des Meilener Konzepts systemischer Beratung und Therapie wird ein Konzept von Wandel in Beratung und Therapie vorgestellt, in dessen Zentrum die Begriffe Krise, Chaos, Resilienz und Reintegration stehen. Dieses Konzept wird um ein weiteres ergänzt, in welchem Krisenbewältigungsprozesse im Zusammenhang mit Lebensverläufen gesehen werden und in dem auf die Gestaltung von Lebensverläufen durch die Akteure selbst abgehoben wird.
Bahrs, Ottomar (2011): Fallverstehen in der hausärztlichen Langzeitversorgung. In: Familiendynamik 36 (2): S. 102-111.
abstract: Hausärzte gelten als zuständig für die Langzeitversorgung von (gesunden und) kranken Menschen. Dies erfordert ein umfassendes Konzept von Gesundheit und Krankheit sowie ein »hermeneutisches Fallverständnis«. Der Beitrag thematisiert unterschiedliche Fall-Ebenen und verdeutlicht, dass der Behandler Teil des Falles ist, den er konstruiert. Umso wichtiger ist es, den Behandlungsauftrag in der Langzeitversorgung regelmäßig explizit zu klären. Dies wird an drei Beispielen veranschaulicht. Beim Behandlerwechsel liegt ein evaluierendes Gespräch nahe, während ein vom Arzt initiiertes Motivationsgespräch zur Selbsthilfeförderung beträchtlichen Aufwand erfordert. Der Bilanzierungsdialog ist ein Angebot, Routinen systematisch zu durchbrechen. Er bietet Patient und Arzt die Möglichkeit, Behandlungsverlauf und -ziele gemeinsam zu überdenken, Prioritäten mit Bezug auf die Lebenswelt des Patienten neu zu justieren und sich auf einen Behandlungsplan zu einigen, der sich an für den Patienten attraktiven Gesundheitszielen orientiert. Aufgaben, Chancen und Ablauf des Bilanzierungsdialogs werden charakterisiert, Notwendigkeit von Haltungsänderung und Kompetenzerweiterung verdeutlicht sowie Möglichkeiten für Qualifizierung im Rahmen der (haus-)ärztlichen Aus-, Fort- und Weiterbildung diskutiert.
Goblirsch, Martina (2011): Narrativ-biografische Diagnostik und professionelles Handeln in der Jugendhilfe. In: Familiendynamik 36 (2): S. 112-121.
abstract: In der Sozialen Arbeit entfacht immer wieder eine Diskussion um die Frage, ob die Disziplin eigener fachspezifischer Diagnosen bedarf. In der Regel kreist die Debatte weniger um die Sache selbst als um den Begriff. Kritiker betrachten ihn als zu medizinlastig. Dass jedoch Diagnosen nicht der Medizin vorbehalten sind und keine klassifizierenden Vorgehensweisen erzwingen, sondern dem Fallverstehen – wie sie die Soziale Arbeit erfordert – verpflichtet sind, wird dabei meist übersehen. Einigkeit scheint jedoch darüber zu herrschen, dass die Soziale Arbeit, auch im Sinne der Professionalisierung, empirisch gestützter Methoden des Fallverstehens und Handelns bedarf. Der Beitrag schlägt ein Verfahren der narrativ-biografischen Diagnostik vor. Es handelt sich um ein multiprofessionelles, fallrekonstruktives Diagnoseverfahren, das im Handlungsfeld der Jugendhilfe entwickelt wurde. Nach einer kurzen theoretischen Einordnung des Verfahrens wird das diagnostische Vorgehen beschrieben. Anschließend wird die gesetzliche Grundlage professionellen Handelns in der Jugendhilfe diskutiert. Es wird gezeigt, welche Folgen die ab Oktober 2005 gültige Gesetzesnovelle des § 35a KJHG für die Professionalisierung der Sozialen Arbeit hat. Abschließend werden Überlegungen für die Anwendung fallrekonstruktiver Methoden in der Psychotherapie formuliert.
Funcke, Dorett (2011): Resiliente Identitäten. Literarische Erzählungen als Erkenntnishilfe. In: Familiendynamik 36 (2): S. 122-131.
abstract: In meinem Beitrag geht es um vier ausgewählte Romane, die davon erzählen, was es bedeutet, mit der Erfahrung des plötzlichen Verlustes bzw. der Abwesenheit eines Elternteils konfrontiert zu sein. Herausgearbeitet werden Bewältigungsleistungen, die zeigen, wie entwicklungsstabilisierend die Suche nach alternativen Unterstützungssystemen sein kann und wie bedeutsam signifikante Beziehungen zu anderen Menschen sein können. Auch geht es darum, wie Selbstschutz geleistet werden kann, indem Ressourcen im Lebensumfeld genutzt werden, und welche Bedeutung Eigenschaften wie einem ausgeprägten Realitätssinn und Teilnahmeintelligenz zukommen.
Landau, Judith (2011): ARISE-Intervention. Die Einbindung von Suchtabhängigen/Substanzmissbrauchern und ihren Familien in die Behandlung und Langzeit-Recovery. In: Familiendynamik 36 (2): S. 132-141.
abstract: Familien stellen weiterhin eine unerschlossene Ressource dar, wenn es um die Motivation therapieunwilliger Alkoholabhängiger und Drogensüchtiger geht, eine Behandlung zu beginnen und diese auch abzuschließen. Diese Studie gibt einen Überblick über eine beziehungsorientierte Interventionssequenz zur Steigerung der Behandlungsmotivation, eine evidenzbasierte Best-Practice-Methode. Sie nutzt die Familie als Kraftquelle, um eine langfristige Gesundung des Einzelnen wie der Familie zu erreichen. Entgegen der allgemein vertretenen Annahme sind Familien häufig überdurchschnittlich eng mit ihren abhängigen Angehörigen verbunden. Die Autorin gibt in diesem Artikel einen Überblick über die zugrundeliegenden theoretischen und funktionalen Komponenten dieser Verbundenheit und beschreibt den Prozess der Motivation der Familie für Veränderungen (»Family Motivation to Change«) und wie dadurch Familie und Freunde mobilisiert werden, einen therapieunwilligen Familienangehörigen für eine Behandlung zu gewinnen. Ergebnisse mehrerer Studien belegen, dass durch die Einbeziehung der Familie nicht nur die Behandlungsaufnahme, sondern auch der Abschluss einer Behandlung sichergestellt wird und so die Wahrscheinlichkeit einer langfristigen Genesung erhöht wird. Die ARISE-Intervention befähigt die Familie dazu, selbst einen Großteil der Arbeit zu übernehmen, und erweist sich dadurch auch als zeit- und kosteneffektiv.
Kriz, Jürgen & Arist von Schlippe (2011): Konstruktivismus in Psychologie, Psychotherapie und Coaching. In: Familiendynamik 36 (2): S. 142-153.
abstract: Wenn man den Begriff »Konstruktivismus« hört, so vermutet man meist zu Recht, dass gerade eine abstrakte philosophische, erkenntnis- oder wissenschaftstheoretische Debatte geführt wird, die für Praktiker nur bedingt relevant ist. Dieser Beitrag soll die praktische Relevanz des Konstruktivismus zeigen. Er verdeutlicht, wie der Mensch als »animal symbolicum« – als ein Lebewesen also, dessen gesamte Entwicklung von den kulturellen Zeichen- und Bedeutungsprozessen durchdrungen ist – seine Lebenswelt stets in hohem Maß konstruiert und mit anderen ko-konstruiert. Insbesondere die Bereiche Psychologie, Psychotherapie und Coaching sind daher von praktischen konstruktivistischen Handlungen bestimmt. Ausgehend von bereits klassischen Arbeiten einer konstruktivistischen Psychologie – nämlich Bartletts 1932 publizierten Studien über die konstruktiven Anteile beim Erinnern – werden exemplarisch einige neuere Untersuchungen diskutiert, die ebenfalls die Tendenz zur konstruktiven Ordnungsbildung bei kognitiven und interpersonellen Prozessen demonstrieren. Wie Therapeuten und Coaches wissen, können solche Sinnwelten erstarren und sind dann nicht mehr adaptiv an veränderte Anforderungen der sozialen oder materiellen Umwelt. Die praktischen Implikationen werden abschließend an einem Fallbeispiel aus einem Familienunternehmen dargestellt und diskutiert.
Schlippe, Arist von, Hans Rudi Fischer & Ulrike Borst (2011): Feldpost: Sympathy for the Devil oder: Wie mit unsympathischen Klienten umgehen? In: Familiendynamik 36 (2): S. 154-157
Klein, Rudolf (2011): Der besondere Fall: Bericht von einer Geburt. In: Familiendynamik 36 (2): S. 158-162
Aderhold, Volkmar (2011): Integrierte Versorgung – ein attraktives Geschäftsfeld für die Pharmaindustrie oder eine unheilige Ehe/Allianz? In: Familiendynamik 36 (2): S. 163-166
Fischer, Hans Rudi (2011): Wo der Berg den Himmel berührt. Vom Verstehen des Nicht-Verstehens im Film BABEL. In: Familiendynamik 36 (2): S. 167-175
Altmeyer, Susanne (2011): Rezension: Alexander Korittko & Karl-Heinz Pleyer: Traumatischer Stress in der Familie. Systemtherapeutische Lösungswege. In: Familiendynamik 36 (2): S. 176-177
Lieb, Hans (2011): Rezension: Fiedler, Peter: Verhaltenstherapie mon amour. Mythos – Fakten – Wirklichkeit. In: Familiendynamik 36 (2): S. 177-179
Emlein, Günther (2011): Rezension: Fuchs, Peter: Das System SELBST. Eine Studie zur Frage: Wer liebt wen, wenn jemand sagt: »Ich liebe Dich!«. In: Familiendynamik 36 (2): S. 179-181
Weißhaupt, Ulrike (2011): Leserbrief: Zum Artikel »Vom antwortenden Tagebuch zur Nutzung virtueller Räume« von Christine Huth- Hildebrandt in Familiendynamik (Heft 1/2011). Familiendynamik 36 (2): 183 |
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