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Psychotherapie & Sozialwissenschaft Heft 1/2001 |
1/2001 - 2/2001 - 3/2001 - 4/2001 - Übersicht
Transkript (2001): Die Untersuchung einer psychoanalytischen Fokaltherapie. Der Patient (Herr P.). In: Psychoth.Soz. 3(1), S. 9-27
Boothe, Brigitte (2001): Erzähldynamik und psychischer Verarbeitungsprozess. Eine narrative Einzelfallanalyse. In: Psychoth.Soz. 3(1), S. 28-51.
abstract: Vier narrative
Episoden, davon drei aus der ersten, eine aus der siebten Sitzung einer
insgesamt 15-stündigen psychoanalytischen Kurzpsychotherapie, sind
Gegenstand einer psychodynamisch ausgerichteten erzählanalytischen
Untersuchung (Erzählanalyse Jakob, Boothe 2000). Die Befunde weisen
hohe Kohärenz und Prägnanz auf, was die sprachliche Inszenierung einer
Infragestellung vom Selbstwertgefühl, Angst vor Verlust kreativen
Potentials, professioneller Kompetenz und Autorität angeht; ebenso
verdeutlicht sich die Reparationsphantasie, von einer versorgenden ud
stärkenden mütterlichen Instanz wiederhergestellt und aufgebaut zu
werden.
Die narrativen Inszenierungen engagieren den psychotherapeutischen
Beziehungspartner für das Anliegen des Erzählers, bedrohlichen Aspekten
der mütterlichen Autorität auszuweichen und in narzissistischen
Größenphantasien bestärkt zu werden, um der ängstigenden
Herausforderung zu entgehen, sich im Raum der Konkurrenz zu
positionieren und sich dem weiblichen Gegenüber als Partner zu
konfrontieren.
Benecke, Cord und Rainer Krause (2001): Fühlen und Affektausdruck. Das affektive Geschehen in der Behandlung von Herrn P. In: Psychoth.Soz. 3(1), S. 52-73.
abstract: Das affektive
Geschehen innerhalb einer psychoanalytischen Fokaltherapie wird mit
verschiedenen Methoden (subjektives Erleben, mimischer Affektausdruck,
Verknüpfung von Mimik und Sprachinhalt) untersucht. An die ausführliche
Analyse der ersten Behandlungsstunde schließen sich
Verlaufsbetrachtungen an.
In der ersten Sitzung findet sich ein fast vollständiger Ausfall im
Erleben negativer Emotionen beim Patienten, das emotionale Erleben des
Therapeuten hingegen ist sehr reichhaltig. Mimisch zeigen beide häufig
negative Affektausdrücke. Eine Kontextanalyse ergab, daß die
Affektmimik des Patienten nicht nur vom Erleben, sondern auch von den
den Sprachinhalten dissoziiert erscheint. Bei der Affektmimik des
Therapeuten hingegen finden sich spezifische Verkoppelungen mit den
Sprachinhalten. Die Verlaufsbetrachtungen zeigen deutliche
Entwicklungen im affektiven Geschehen: bis zur Behandlungsmitte nehmen
die negativen Emotionen zu und die Freude reduziert sich. Die sich
entwickelnde Verknüpfung von Affektmimik und Sprachinhalt beim
Patienten deutet auf Identifizierungsprozesse hin.
Streeck, Ulrich (2001): "Ja,
genau, genau." Bestätigungen als Versuche des Patienten, die Kompetenz
des Psychotherapeuten als eigene zu deklarieren. Eine
gesprächsanalytische Untersuchung. In: Psychoth.Soz. 3(1), S. 74-93.
abstract: Äußerungen des
Patienten, die einer intervention des Psychotherapeuten folgen, werden
von Psychotherapeuten als Stellungnahmen des Patienten zu der
Intervention behandelt. Der Patient zeigt dem Therapeuten mit seinem
nachfolgenden sprachlichen und nichtsprachlichen Handeln, wie er dessen
vorangegangene Äußerung verstanden hat. Die gesprächsanalytische
Untersuchung von Sequenzen aus der ersten Stunde einer insgesamt
15-stündigen analytischen Kurztherapie lässt ein wiederkehrendes Muster
bestätigender Antworten des Patienten auf Interventionen des
Therapeuten erkennen. Die Mikroanalyse dieser Interaktionsmuster deckt
auf, dass die bestätigenden Äußerungen des Patienten die Funktion
haben, die Deutungskompetenz des Psychotherapeuten als eigene Kompetenz
erscheinen zu lassen, ohne in Konkurrenz mit dem Therapeuten zu geraten.
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