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perspektive mediation Heft 3/2006
1/2006 - 2/2006 - 3/2006 - 4/2006 - Überblick


Troja, Markus
(2006): Flughafenkonflikte und Mediation. In: Perspektive Mediation 3(3), S. 117-122

abstract: Der Artikel beschreibt die Konflikte, die im Zusammenhang mit Flughäfen an der Tagesordnung sind. Die in der Öffentlichkeit bekannten Mediationsverfahren zu den Flughäfen Frankfurt und Wien rücken die Frage in den Mittelpunkt, ob auch bei anderen Flughafenkonflikten der Einsatz kooperativer Konfliktregelungsverfahren sinnvoll ist. Der Autor verdeutlicht die Chancen und Risiken in diesem Feld.


Meister, Hans-Peter & Christopher Gohl (2006): Flughafen Frankfurt: Parallelität von politischer Mediation und Planungsverfahren (ab 2000). In: Perspektive Mediation 3(3), S. 123-128

abstract: Die Mediation am Flughafen Frankfurt, derzeit im Rahmen des Regionalen Dialogforums (RDF), ist das größte Mediationsverfahren in Deutschland. Im Folgenden soll es als "politisches Mediationsverfahren im öffentlichen Raum" charakterisiert werden. Unter diesem Begriff können Besonderheiten dieses komplexen und dynamischen informalen Verfahrens gefasst werden, die das RDF von der herkömmlichen Mediationsmethodik unterscheiden. Eine der Besonderheiten wird vertieft betrachtet: die Parallelität und Kopplung des RDF zu den formalen Planungsverfahren zum Ausbau des Frankfurter Flughafens.


Rojahn, Hans-Jürgen (2006): Beteiligungsverfahren oder Mediation? Konfliktbearbeitung zum Ausbau des Frankfurter Flughafens (1998 – 2000). In: Perspektive Mediation 3(3), S. 129-135

abstract: Um den Ausbau des Frankfurter Flughafens gab es schon früher heftige Konflikte. Um die öffentlichen – auch gewaltsamen – Auseinandersetzungen zu vermeiden, wurde von der Landesregierung ein Verfahren in Auftrag gegeben, das sie Mediation nannte. Bei diesem Verfahren kam es zur Beteiligung einiger Interessengruppen und es wurde viel Detailwissen erarbeitet, wenn auch ein umfassenderer Einbezug von Betroffenen angebracht gewesen wäre. Aus fachlicher Sicht ist die Bezeichnung als Mediation unangemessen.


Wörnhard, Wolfgang (2006): Die Mediation beim Flughafen Zürich, die nicht zustande kam. In: Perspektive Mediation 3(3), S. 136-140

abstract: Im Oktober 2003 wurde ein Vierer-Team mit den Vorbereitungen (Process Providing) für eine Mediation beim Flughafen Zürich beauftragt. Dieses führte über 90 Gespräche mit möglichen Verfahrensbeteiligten. Nach fünf Monaten berichtete es öffentlich über seine Erkenntnisse und machte Vorschläge zum Vorgehen. Durch seine Analyse war das Team zum Schluss gekommen, eine Mediation wäre möglich, es brauche aber einen Aufbau von Vertrauen und es müsse ein gemeinsames Verständnis darüber entstehen, was mit den Ergebnissen der Mediation geschehen werde. Nach weiteren drei Monaten und einer Grossgruppen-Veranstaltung, an der über 230 Organisationen vertreten waren, wurde das Process Providing abgebrochen, weil kein Konsens über die weiteren Vorbereitungsschritte gefunden werden konnte.


Zillessen, Horst (2006): Flughafen-Mediation in Wien – neue Wege und offene Fragen. In: Perspektive Mediation 3(3), S. 141-145

abstract: Die Flughafenmediation in Wien hat in mehrfacher Hinsicht neue Wege beschritten. Schon der Beginn mit einer Vorbereitungsgruppe und einem Prozess-Provider kann als eher ungewöhnlich bezeichnet werden. Im Verlauf des Verfahrens hat der Prozess-Provider eine Rolle übernommen, die in vergleichbaren Mediationsverfahren bislang unüblich war. Sie hat freilich auch eine Reihe von Fragen aufgeworfen. Letzteres gilt auch für die sichtbar gewordenen Grenzen des Konsensprinzips, dessen Einhaltung mit den mehr als 50 Konfliktparteien nicht durchgesetzt werden konnte. Eine besondere Rolle hat in Wien die wissenschaftliche Begleitforschung gespielt. Als „intervenierende Interaktionsforschung“ war sie nicht nur sehr hilfreich für die Verfahrensleitung, sondern auch für die Konfliktparteien.


Brezansky, Alfred (2006): Das Flughafenmediationsverfahren aus der Perspektive der Wiener Umweltanwaltschaft. In: Perspektive Mediation 3(3), S. 146-149

abstract: Die Umweltanwaltschaft kann in einem Mediationsverfahren nicht allparteilich agieren, wie es ein Mediator tun muss. Sie ist als Partei im Verfahren den Interessen des Umwelt- und Naturschutzes verpflichtet und tritt somit auch für die Wahrung der Lebensqualität der Bürger und Bürgerinnen ein. Unter Berücksichtigung dieses Auftrages haben die am Mediationsverfahren beteiligten Umweltanwaltschaften im Laufe des Prozesses verschiedene Rollen übernommen.


Rynesch, Susanne (2006): Flughafenmediation: Bürgerinitiativen mittendrin. In: Perspektive Mediation 3(3), S. 150-153

abstract: Die Ausbauvorhaben des Flughafens Wien haben in der betroffenen Region zu Kontroversen geführt. Die Konfliktbearbeitung im Wege einer Mediation bot für die Bürgerinitiativen erstmals Gelegenheit, ihre Anliegen auf gleicher Ebene mit wirtschaftspolitischen Interessen zu verhandeln. Die wahren Herausforderungen dieses Verfahrens zeichneten sich erst in dessen Verlauf ab. Mediation als Mittel zur Konfliktbewältigung hat sich bewährt. Für die weitere Arbeit von Bürgerinitiativen und NGO´s im Bereich Fluglärm hat dieses Verfahren entscheidende Impulse gegeben.


Dür, Wolfgang (2006): Mediation als Kunst des Möglichen? Das Versagen des Mediationsverfahrens am Flughafen Wien-Schwechat. In: Perspektive Mediation 3(3), S. 154-157

abstract: Allgemein ist es das Ziel von BürgerInnenbeteiligung, einen Interessensausgleich zwischen allen BürgerInnen einer Gemeinschaft sicherzustellen. Neben Mediation gibt es dafür eine Reihe von Verfahren, die sich zwar hinsichtlich ihrer Zielsetzung unterscheiden, jedoch alle mediative Elemente aufweisen. Der Wahl der geeigneten Methode muss in jedem einzelnen Fall eine umfassende Problem- bzw. Konfliktanalyse vorausgehen. Allen Verfahren gemeinsam ist das Bemühen, Konflikte im Vorfeld zu verhindern bzw. deren Eskalation zu kanalisieren. Hiezu bedarf es externer Moderation und/oder Prozessbegleitung mit mediativen Kompetenzen. Dadurch könnten sich zusätzliche Betätigungsfelder für MediatorInnen erschließen.


Schmidt, Peter (2006): Mediation und Medien – das Verfahren Flughafen Wien. In: Perspektive Mediation 3(3), S. 159-160

abstract: Die Fluglärm-Betroffenen sind die VerliererInnen des Mediationsverfahrens Flughafen Wien, gesundheitlich, in ihrer Lebensqualität und Umwelt. Deshalb haben einige Bürgerinitiativen die Abschlussvereinbarung nicht unterzeichnet. Aber die massive PR-Arbeit der Flughafenseite („vorbildliche richtungsweisende Mediation“) blendet die Verliererseite weitgehend aus.


Hütter, Anton (2006): ExpertInnen im Konflikt. In: Perspektive Mediation 3(3), S. 161-166

abstract: Dieser Beitrag thematisiert die Rolle von ExpertInnen und Sachverständigen bei Mediationsverfahren im öffentlichen Bereich. Dabei geht es darum, die Probleme deutlich zu machen, die es bei stark komplexen und strittigen Themenstellungen in Hinblick auf die Einbindung von ExpertInnenwissen gibt. Vor allem dann, wenn es zu zentralen strittigen Fragen keinen Konsens innerhalb des ExpertInnensystems gibt, dem sogenannten ExpertInnendilemma. Ausgehend von einer Präzisierung des Wissensbegriffes wird gezeigt, welche Vorteile die Mediation in einer solchen Situation bietet.



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