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Kontext - Heft 3/2013
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1/2013 - 2/2013 - 3/2013 - 4/2013 - Überblick
Zwicker-Pelzer, Renate (2013): Editorial: Alter und
Älterwerden - eine Herausforderung für Systemikerinnen und Systemiker.
In: Kontext 44 (3): 259-261.
Friedrich-Hett, Thomas (2013): Positives Altern: Reflexionen zur Dekonstruktion einer (noch) unbeliebten Lebensphase. In: Kontext 44 (3): 262-272.
abstract:
Dieser Beitrag versucht für die Gegenwart negativer Altersbilder in
unserer Gesellschaft zu sensibilisieren, die im Sinne sich selbst
erfüllender Prophezeiungen Fähigkeitsverluste bei älteren Menschen
begünstigen können. Exemplarische Vorstellungen gerontologischer Befunde
zu körperlicher und geistiger Verfassung, Liebesleben, Resilienz und
Optimismus im Alter, sollen den Blick auf Mythen und Wirklichkeiten
schärfen, der leider auch in psychosozialen Berufen durch Vorbehalte
getrübt wird. Die Beschreibung systemischer Grundlagen für die Arbeit
mit älteren Menschen und die Darstellung eines Praxisbeispiels dürfen
als Einladung an Kolleg(inn)en im psychosozialen Feld verstanden werden,
sich vermehrt für Altersfragen und Probleme älterer Menschen zu
interessieren.
Zwicker-Pelzer, Renate (2013): Sorgende
und umsorgende Aspekte in der Beratung von Familien im Kontext von
Alter und Pflegebedürftigkeit. In: Kontext 44 (3): 273-281.
abstract:
Die zunehmende Pflegebedürftigkeit von den betroffenen Menschen und
ihren Angehörigen wird in unterschiedlichen institutionellen Kontexten
beraten. Es macht sich eine berufsgruppenübergreifende Perspektive der
Zusammenarbeit breit, die den Professionellen nicht in die Berufswiege
gelegt wurde. Auch die häufig noch sehr psychosoziale Orientierung der
Beratung erreicht ihre Grenzen dann, wenn sie stark auf die
Beziehungsfunktion und eventuell noch das Generationsverhältnis
rekurriert. Familien leisten enorme Aufgaben zu ihrem eigenen Erhalt;
Versorgung, Beziehung und Erziehung sind von der Soziologie
zugeschriebenen Aufgabenbereiche. Auf Beziehungen schauen die sozialen
Profis gern, auch auf die meist dazugehörenden Erziehungsaufgaben. Was
aber passiert, wenn die Erziehungsaufgabe sich dreht und die erwachsenen
Kinder ihre älter werdenden Eltern »erziehen«, für sie einstehen? Auch
der Unterbringungs- und Versorgungsaspekt blieben lange Zeit in der
fachlichen Welt ausgeblendet: Was ist, wenn die über ein langes Leben
hinweg gepflegten Rollen des Versorgens sich plötzlich drehen?
Gewohnheiten und Verhaltensweisen sind meist sehr fest und unbeweglich,
sie sind auf einmal eine Herausforderung zurVeränderung. Meinen
Beitrag möchte ich einleiten mit einem philosophischen Exkurs in die
Aufgaben der Versorgung, in die Umsorgung, eine Aufgabe, die sich
oftmals zuerst den betroffenen Systemen querstellt und eine »erste«
Hilfe von außen notwendig macht.
Behr, Maria (2013): Das Alter – familiendynamische Aspekte für die Pflege. In: Kontext 44 (3): 282-289.
abstract:
Die Pflege der alt gewordenen Eltern ist für die nachfolgende
Generation, den Kindern, eine große Herausforderung, eine zeitliche und
emotionale Beanspruchung. Da die Pflege und Versorgung der alten und
hilfsbedürftigen Eltern in der Regel durch Pflegefachkräfte unterstützt
und stellvertretend für die Angehörigen geleistet wird, bedeutet dies
für das Familiensystem Wandel und Veränderung. Das Pflegepersonal
bekommt durch seine Rolle und Beauftragung durch die Angehörigen
Einblick in das familiäre Beziehungsgeflecht und auf bestimmte Zeit sind
sie – in der ambulanten, wie in der stationären Pflege – sogar Teil
davon. Von außen kommend werden sie zu Beobachtern von familiären
Kommunikationsstrukturen und Konflikten und nicht selten sind sie Anlass
und Gegenstand der familiären Auseinandersetzung. In diesem
Zusammenhang können wir von einem Dreiecksverhältnis sprechen, einer
triadischen Konstellation – der/die zu pflegende Person, die Angehörigen
und das Fachpersonal. Wie kann es gelingen, diese komplexen
Beziehungsstrukturen und Dynamiken zu bewältigen? Damit die Arbeit in
und mit der Pflege in der Versorgung von alten und kranken Menschen
wirkungsvoll sein kann, scheint es mir wichtig zu sein, die sichtbaren
und unsichtbaren Bindungen im Familiensystem in den Blick zu nehmen und
dafür eine Sprache zu finden, damit diese allen Beteiligten auch den
Pflegepersonen bewusst sind und deren Handlungsfähigkeit unterstützen.
Ergänzend werden einige andere familiendynamische Aspekte genannt.
Becker, Ursula (2013): Alter und Krankheit im Kontext Familie: Familienmedizin konkret. In: Kontext 44 (3): 290-300.
abstract:
Der folgende Artikel beschreibt eine über acht Jahre verlaufende
familienmedizinische Begleitung mit insgesamt 17 Gesprächen. Zu Beginn
des Prozesses war die Autorin hausärztlich tätig und befand sich in
systemisch-familientherapeutischer Weiterbildung, seit 2008 in eigener
systemischer Praxis. ImMittelpunkt stehen Mutter und Tochter, Frau
Mittler und Frau Bode (beide Namen geändert), beide langjährige
Patientinnen der hausärztlichen Praxis. Die Entwicklungsaufgabe von Frau
Mittler bestand darin, in bleibender Wertschätzung für sich selbst
Gebrechlichkeit und Pflegebedürftigkeit und damit Hilfebedürftigkeit im
Sinne einer parentalen Reife zu akzeptieren. Frau Bode stand vor der
Herausforderung, filiale Reife mit der Übernahme von Verantwortung für
ihre Mutter bei erhaltenem Respekt vor ihr und ihrer Lebensleistung zu
entwickeln.
Doppelfeld, Silke (2013): Psychische
Belastung von Pflegekräften: Supervision gegen das Ausbrennen auf der
Intensivstation? In: Kontext 44 (3): 301-318.
abstract:
Die hohen Belastungen für Pflegekräfte in Akutkliniken, die durch
komplexe physische, psychische und soziale Probleme der Pflegeempfänger
sowie die ungünstigen Rahmenbedingungen verursacht werden, prägen
derzeit den Arbeitsalltag von Fachkräften der Pflege. Eine Auswertung
von Literatur aus dem angloamerikanischen Bereich hat ergeben, dass ein
großer Teil der Pflegekräfte an den Folgen von primärer und sekundärer
Traumatisierung, an Empathie- bzw. Mitgefühlserschöpfung und am Burn-out
leiden. Diesen Belastungen von Pflegekräften wird in Deutschland
derzeit kaum Aufmerksamkeit geschenkt, obwohl hohe Krankheitsstände und
kurze Verbleibszeiten im Beruf bereits verzeichnet wurden und die
Empathiefähigkeit der Pflegekräfte ein wichtiger Indikator für gute
Pflegequalität ist. Bei der Analyse der institutionellen
Rahmenbedingungen sowie der Interaktionskonstellationen von
professionellen Personen innerhalb des Systems konnten
Belastungsindikatoren wie moralischer Stress von Pflegekräften und
verschiedene Phänomene von Aggression bis hin zur Gewalt amArbeitsplatz
Krankenhaus beschrieben werden. Die Pflegekräfte selbst sowie die
Führungskräfte in den Kliniken sind gefordert dieser Problemlage
professionell zu begegnen. Fallsupervision, Teamsupervision und auch
Einzelsupervision reduzieren die Belastungserfahrung von Pflegekräften
deutlich und ermöglichen die Entwicklung von individuellen
Copingstrategien zum Erhalt und Neugewinn von Resilienz. In diesem
Beitrag werden exemplarisch am Beispiel der Intensivpflege die Angebote
Supervision und Coaching diskutiert. Die grundlegenden Überlegungen sind
auf andere pflegerische Handlungsfelder übertragbar.
Zwicker-Pelzer, Renate (2013): Beraten als Kompetenz im Umgang mit unterschiedlichen Lebensaltern. In: Kontext 44 (3): 319-327.
abstract:
In diesem Beitrag wird der Blick auf den/die Berater(in) hingelenkt:
ihre eigenen Haltungen und Einstellungen zum Alter, zum Altern sowie zum
Umgang mit Hilfebedürftigkeit. Neue lebensalterbezogene Kompetenzen
fallen nicht vom Himmel, auch sie wollen gelernt – im Sinne von
angeeignet – sein. Das gesamte Heft widmet sich einem schwergängigen,
eher unbeliebten Thema in der Beratung. Es ist an der Zeit, die
Übertragungen in den Blick zu nehmen, den Vermeidungsstrategien auf die
Schliche zu kommen und aktiv neue Beratungsprofessionalität zu erlangen.
Die professionell Pflegenden haben weitgehend eine grundlegende
systemische Sicht ihrer Tätigkeit, woran es ihnen oft mangelt, ist die
systemisch-beraterische Kompetenz.
Wnuk-Gette, Gisal & Wolf Ritscher
(2013): »Ich will von meinem Glück etwas abgeben«. Ein Gespräch
zwischen Gisal Wnuk-Gette und Wolf Ritscher. In: Kontext 44 (3):
328-349.
Bünder, Peter (2013): Rezension - Rainer
Schwing & Andreas Fryszer (2013): Systemische Beratung und
Familientherapie. Kurz, bündig, alltagstauglich. Göttingen (Vandenhoeck
& Ruprecht). In: Kontext 44 (3): 351-352.
Brächter, Wiltrud
(2013): Rezension - Bernd Reiners (2013): Kinderorientierte
Familientherapie. Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht). In: Kontext 44
(3): 352-353.
Neß, Irmgard (2013): Rezension -
Raimund Schwendner (2012): Konflikte wirksam lösen. Systemisches
Arbeiten mit Familien und Organisationen. Ein Praxishandbuch. Stuttgart
(Klett-Cotta). In: Kontext 44 (3): 353-355.
Singe, Georg
(2013): Rezension - Franz Herrmann (2013): Konfliktkompetenz in der
Sozialen Arbeit. Neun Bausteine für die Praxis. München/Basel (Reinhardt
Verlag). In: Kontext 44 (3): 355-355.
Unzner, Lothar
(2013): Rezension - Martin Dornes (2012): Die Modernisierung der Seele.
Kind – Familie – Gesellschaft. Frankfurt a. M. (Fischer TB). In: Kontext
44 (3): 356-357.
Randebrock, Eva (2013): Rezension -
Inge Seiffge-Krenke (2012): Therapieziel Identität. Veränderte
Beziehungen, Krankheitsbilder und Therapie. Stuttgart (Klett-Cotta). In:
Kontext 44 (3): 357-359.
Beushausen, Jürgen (2013):
Rezension - Marc Schmid, Michael Tetzer, Katharina Rensch & Susanne
Schlüter-Müller (Hrsg.) (2012): Handbuch Psychiatriebezogene
Sozialpädagogik. Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht). In: Kontext 44
(3): 359-360.
Wackenroder, Sabine (2013): Rezension -
Renate Haußmann & Petra Rechenberg-Winter (2013): Alles, was in mir
steckt. Kreatives Schreiben im systemischen Kontext. Göttingen
(Vandenhoeck & Ruprecht). In: Kontext 44 (3): 360-361. |
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