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Kontext - Heft 1/2002
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1/2002 - 2/2002 - 3/2002 - 4/2002 - Überblick
Balck, Friedrich und Hendrik Berth
(2002): Die Bedeutung der Familie beim Umgang mit hereditären
Krebserkrankungen – Ein Überblick zu Forschungsergebnissen am Beispiel
des erblichen Darmkrebs. In: Kontext 33(1), S. 5-23.
abstract: Hereditäre
Darmkrebserkrankungen (HNPCC, FAP) machen etwa 5–10% der jährlichen
Neuerkrankungen an Darmkrebs aus. Erbliche Krankheiten haben einen
großen Einfluß auf das psychosoziale System der Familie, zum einen da
eine Vielzahl der Familienmitglieder als Risikopersonen an Krebs
erkranken könnte zum anderen kommt der Familie eine große Rolle beim
Umgang mit und bei der Bewältigung einer solchen Krankheit zu. Am
Beispiel des erblichen Darmkrebs werden in diesem Literaturüberblick
nach einigen medizinischen Fakten die wesentlichen Faktoren
dargestellt, die zum einen den psychosozialen Umgang mit dieser
Krankheit im allgemeinen als auch die besondere Rolle, die der Familie
dabei zukommt, beeinflussen. Es wird gezeigt, dass insbesondere über
die langfristigen psychologischen Auswirkungen und Bewältigungsmuster
erblicher Krebserkrankungen auf die Familie relativ wenig bekannt ist
und umfassend weiterer Forschungsbedarf besteht, um
familientherapeutische Interventionsstrategien entwickeln zu können.
Kreuz, Friedmar R. (2002):
Genetische Beratung von Familien mit ausgewählten spätmanifesten
neurodegenerativen Erkrankungen des Zentralnervensystems. In: Kontext
33(1), S. 24-46.
abstract: Genetische Beratung
spielt als Kommunikationsprozeß im Rahmen der molekulargenetischen
Diagnostik bei spätmanifesten neurodegenerativen Krankheiten
(Huntingtonsche Krankheit, Heredoataxien, Prionpathien) eine bedeutende
Rolle im Entscheidungs- und Copingprozeß sowohl der Patienten als auch
der gesunden Risikopersonen. In diesen Entscheidungsprozeß sollen
entsprechend nationaler und internationaler Richtlinien auch
Vertrauenspersonen und psychotherapeutische Helfer eingebunden werden.
Letztere werden weniger, Partnerinnen und Partner häufiger akzeptiert.
Genetische Beratung hat auf die Besonderheiten der Diagnostik
genetischer Krankheiten im Hinblick auf die eigene Befindlichkeit, aber
auch im Hinblick auf Familienstrukturen, arbeits- und
versicherungsrechtliche und ethische Aspekte hinzuweisen. Der Umgang
mit einer genetisch bedingten Krankheit ist durch das Wissen um die
Vererbung an die eigenen Kinder kompliziert; der Umgang mit dem Risiko
einer neurodegenerativen Erkrankung führt zu Entscheidungskonflikten,
die durch eine ausreichend lange Zeit der Beschäftigung mit der
Problematik und Gesprächsangebote gemindert werden können. Psychische,
familiäre und soziale Auswirkungen einer Genanalyse werden von den
Risikopersonen als relevant eingeschätzt, psychotherapeutische
Unterstützung in vielen Fällen als notwendig erachtet. Eine Genanalyse
wird von einigen Risikopersonen, unabhängig vom Ergebnis, mehr als
Erleichterung empfunden und führt zu einem günstigeren Copingverhalten
als die Ungewißheit über das eigene Schicksal. Genetische Beratung
verbesserte im Fall der Patienten mit einer Heredoataxie auch deren
Copingverhalten.
Sammet, Isa und Hans-Ulrich Pauer (2002):
Familiendynamische Aspekte der prädiktiven humangenetischen Testung von
Frauen aus Brustkrebs-Risikofamilien. In: Kontext 33(1), S. 47-55.
abstract: Die
molekulargenetische Identifikation von Genveränderungen, die mit einem
stark erhöhten Brustkrebsrisiko einhergehen, eröffnet die Möglichkeit
für neue Strategien der intensivierten Brustkrebsfrüherkennung und
Prävention. Der Nachweis entsprechender Genveränderungen hat neben
diesem medizinischen Nutzen für die Betroffenen meistens auch
psychologische und familiäre Implikationen. Ethische Aspekte betreffen
die Informierung von Angehörigen über die Möglichkeit, selbst Träger
der Genmutation zu sein. Unter familiendynamischem Blickwinkel kann die
Aktualisierung mehr oder weniger latenter Familienkonflikte bedeutsam
werden. Erfahrungen aus der interdisziplinären Tumorrisikosprechstunde
des Universitätsklinikums Göttingen, in der sich bisher 41 Frauen
psychoonkologisch beraten ließen, verweisen auf verschiedene Formen von
Schulderleben, die im Zusammenhang mit genetischer Testung in
Hochrisikofamilien eine bedeutende Rolle spielen. Dies wird an
Fallbeispielen verdeutlicht.
Schäfer, Hildegard (2002): Vom
Symptom zum Dialog - oder: Ist Vergangenheit (noch) zeitgemäß?
Klassiker wiedergelesen - Almuth Massing, Günter Reich, Eckhard
Sperling (1999): Die Mehrgenerationen-Familientherapie (unter Mitarbeit
von Hans Georgi und Elke Wöbbe-Mönks). In: Kontext 33(1), S. 56-59
Wnuk-Gette, Gisal (2002): Der
Klassiker hat sich selbst neu gelesen. Klassiker wiedergelesen - Almuth
Massing, Günter Reich, Eckhard Sperling (1999): Die
Mehrgenerationen-Familientherapie (unter Mitarbeit von Hans Georgi und
Elke Wöbbe-Mönks). In: Kontext 33(1), S. 59-61
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